Zero Zero Zero
Wie Kokain die Welt beherrscht
Mit seinem Mafia-Bestseller "Gomorrha" wurde Roberto Saviano berühmt. Sein neues Buch hat er dem Thema Kokain gewidmet. Saviano zeigt auf, welche Faktoren bei der globalen Verbreitung der Droge zusammenspielen. Seine These: Ohne die Investitionen der...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Zero Zero Zero “
Mit seinem Mafia-Bestseller "Gomorrha" wurde Roberto Saviano berühmt. Sein neues Buch hat er dem Thema Kokain gewidmet. Saviano zeigt auf, welche Faktoren bei der globalen Verbreitung der Droge zusammenspielen. Seine These: Ohne die Investitionen der Drogenbosse sei die Finanzkrise noch viel härter gewesen.
Klappentext zu „Zero Zero Zero “
Sieben Jahre nach dem Welterfolg von "Gomorrha" legt Roberto Saviano eine bahnbrechende Reportage über Kokain vor. Millionen Menschen konsumieren die Droge, weltweit und quer durch alle Gesellschaftsschichten. Allein in Deutschland wird jährlich tonnenweise Kokain beschlagnahmt. Die geheimen Geldströme, die das "weisse Erdöl" entfesselt, destabilisieren mittlerweile ganze Wirtschaftssysteme. Saviano, der Zugang zu den brisantesten Quellen hat, lässt unterschiedliche Betroffene zu Wort kommen: den Pusher, den infiltrierten Agenten, die Schönheitskönigin, den Broker. Ein alarmierendes Buch von grandioser Wucht, das zum ersten Mal das Phänomen in seiner ganzen Breite aufzeigt und einen Appell an die Öffentlichkeit richtet - weil Kokain uns alle angeht.
Lese-Probe zu „Zero Zero Zero “
Don Arturo ist ein betagter Herr mit einem ausgezeichneten Gedächtnis. Und er teilt seine Erinnerungen mit jedem, der bereit ist, ihm zuzuhören. Eines Tages, so erzählt Arturo, erschien ein General auf einem Pferd, das allen sehr groß vorkam, in Wirklichkeit aber schlicht gesund war in einem Landstrich der mageren Pferde mit arthritischen Läufen. Er stieg ab und ließ alle gomeros, die Opiumbauern, zusammenrufen. Der Befehl war kategorisch: Die sofortige Inbrandsetzung der Schlafmohnfelder. So tritt der Staat auf, mit kategorischen Befehlen.Fügten sie sich nicht, würde man sie ins Gefängnis werfen. Für zehn Jahre. Die gomeros zogen das Gefängnis vor. Zum Ge treideanbau zurückzukehren war schlimmer als jede Haftstrafe. Doch in diesen zehn Jahren würden ihre Kinder keinen Schlafmohn anbauen können, ihre Felder würden beschlagnahmt werden oder bestenfalls verdorren. Die gomeros senkten nur stumm den Blick. Ihr Land und die Mohnpflanzen, alles würde in Flammen aufgehen. Die Soldaten kamen und gossen Dieselöl auf die Felder und die Mohnblumen, auf die Saumpfade und die Wege zwischen den Latifundien. Arturo erzählte, wie sich die roten Mohnfelder von der zähen Flüssigkeit schwarz färbten. Eimerweise Dieselöl, das die Luft mit einem widerlichen Geruch erfüllte. Damals machte man alles noch von Hand, die großen Pumpen gab es noch nicht. Eimer voll stinkendem Dieselöl. Aber nicht deshalb erinnert sich Arturo noch so genau. Er erinnert sich, weil er damals gelernt hat, was Mut bedeutet und dass Feigheit dem Menschen eigen ist. Die Felder fingen an zu brennen. Es war kein loderndes Feuer, vielmehr wurde ein Streifen Land nach dem anderen von den Flammen verschlungen. Blüten, Stängel und Wurzeln fingen an zu brennen.
Die Bauern standen da und schauten zu, ebenso die Gendarmen und der Bürgermeister, die Frauen und die Kinder. Ein
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schmerzliches Schauspiel. Doch auf einmal kamen zwischen den brennenden Sträuchern brüllende Feuerbälle hervor. Sie sahen aus wie lebendige Flammen, die hüpften und röchelten. Aber es waren keine Flammen, die plötzlich lebendig geworden waren. Es waren Tiere, die sich zwischen den Mohnpflanzen in ihren Höhlen versteckt gehalten und das Klappern der Eimer und den fremdartigen Dieselgestank nicht zu deuten gewusst hatten. Kaninchen, streunende Hunde und sogar ein kleiner Maulesel. Sie waren von den Flammen erfasst worden, und es war nichts mehr zu machen. Einen von Diesel auf der Haut entfachten Brand kann kein Wasser löschen, und ringsum brannten lichterloh die Felder. Die Tiere brüllten und verendeten vor aller Augen, aber das war nicht das einzige Drama. Auch einige gomeros waren ins Feuer geraten. Während die einen die Felder mit Diesel übergossen, hatten andere cerveza getrunken und waren dann zwischen den Pflanzen eingeschlafen. Sie brüllten nicht so laut wie die Tiere, und sie torkelten, als nährte der Alkohol in ihrem Blut die Flammen zusätzlich. Niemand eilte ihnen zu Hilfe, niemand brachte eine Decke. Die Flammen loderten bereits zu hoch.
In diesem Augenblick begann Don Arturo etwas zu begreifen. Er erzählt von einer mageren Hündin, die auf das Feuer zurannte. Sie stürzte sich mitten hinein in dieses Inferno und kam nacheinander mit zwei, drei, sechs Welpen wieder heraus, die sie in Erde wälzte, um die Flammen zu ersticken. Das Fell der Welpen war versengt, und sie spuckten Rauch und Asche. Sie hatten Verbrennungen erlitten, waren aber am Leben. Auf ihren kleinen Pfoten tappten sie hinter ihrer Mutter her, die jeden einzelnen Zuschauer in den Blick zu nehmen schien. Die Hündin betrachtete die gomeros, die Soldaten und alle an deren, die untätig und verzweifelt dastanden.
Ein Tier wittert Feigheit. Und Angst respektiert es. Angst ist ein Überlebensinstinkt, der größten Respekt verdient. Angst überkommt einen, zur Feigheit entschließt man sich. Die Hündin hatte Angst, trotzdem stürzte sie sich in die Flammen, um ihre Jungen zu retten. Doch kein Mensch rettete einen anderen Menschen. Man hatte alle verbrennen lassen. Das erzählte Don Arturo. Man muss kein bestimmtes Alter haben, um das zu begreifen. Er mit seinen acht Jahren begriff das sofort, und bis zum heutigen Tag, als Neunzigjähriger, hat er diese Wahrheit nicht vergessen: Tiere besitzen Mut, und sie wissen, was es heißt, das Leben zu verteidigen.
Die Menschen prahlen mit ihrem Mut, aber sie tun nichts anderes, als zu gehorchen, zu kuschen und sich durchzumogeln. Zwanzig Jahre lang bedeckte Asche die Felder, dann kam wieder ein General. Auf den Latifundien aller Länder dieser Erde gibt es immer jemanden, der sich im Namen eines Mächtigen in Uniform und Stiefeln auf einem Pferd präsentiert. Oder in einem Geländewagen, das hängt von der jeweiligen Epoche ab. Der General befahl den Bauern, wieder gomeros zu werden. Schluss mit dem Getreideanbau. Zurück zum Schlafmohn. Zurück zum Opium. Die Vereinigten Staaten rüsteten zum Krieg, und dringender als Kanonen, Gewehrkugeln und Panzer, dringender als Flugzeuge und Flugzeugträger, dringender als Uniformen und Stiefel brauchten sie Morphin. Ohne Morphin kann man keinen Krieg führen. Wer schon einmal krank war, schwer krank, weiß, was Morphin bedeutet: die Erlösung von den Schmerzen. Ohne Morphin kann man keinen Krieg führen, denn Krieg bedeutet zerschmetterte Knochen, zerfetzte Körper und Schmerzen. Die Entrüstung über die Gewalt kommt später. Für die Entrüstung gibt es Traktate und Kundgebungen, Kerzen und Mahnwachen. Für die körperlichen Schmerzen gibt es nur eins: Morphin.
Vielleicht leben einige meiner Leser in dem Teil der Welt, in dem noch Ruhe und Frieden herrscht. Sie kennen die Schreie in den Krankenhäusern, die Schmerzensschreie von Gebärenden und Kranken, von schreienden Kindern und Erwachsenen mit ausgekugelten Gelenken. Aber sie haben vermutlich noch nie die Schreie eines Menschen gehört, der von einer Gewehrkugel getroffen wurde. Dessen Knochen von Maschinengewehrfeuer zerschmettert wurden oder von den Splittern einer Explosion, die ihm den Arm oder das halbe Gesicht zerfetzt hat. Das sind Schreie, die man nicht mehr vergisst. Mit solchen Schreien wachen Kriegsveteranen und Reporter, Ärzte und Berufssoldaten jeden Morgen auf. Wer die Schreie eines sterbenden oder verwundeten Frontsoldaten gehört hat, dem helfen keine kostspieligen Psychotherapien und keine Streicheleinheiten. Nichts ist antimilitaristischer als der Schrei eines Kriegsversehrten. Nur Morphin setzt diesen Schreien ein Ende und wiegt die Soldaten im Glauben, sie könnten mit heiler Haut davonkommen und die Schlacht gewinnen.
Die USA brauchten also Morphin für den Krieg und forderten daher Mexiko auf, die Opiumproduktion zu erhöhen. Sie verlegten sogar Schienen, um den Transport zu erleichtern. Wie viel Opium benötigten sie? Viel. So viel wie möglich. Arturo war inzwischen erwachsen geworden. Er war fast dreißig und hatte schon vier Kinder, aber er würde die Felder, die er bebaute, nicht anzünden wie sein Vater. Auch wenn er wusste, dass ihm früher oder später der Befehl dazu erteilt werden würde. Als der General schon aufgebrochen war, eilte Arturo ihm auf Feldwegen nach. Er hielt den Tross an und schlug einen Handel vor. Der größte Teil seines Opiums solle an den Staat gehen, der es den US-amerikanischen Streitkräften verkaufte, der Rest als Schmuggelware an die Yankees, die Opium und Morphin zum Vergnügen konsumierten. Der General war einverstanden, für eine ansehnliche Provision und unter einer Bedingung: »Du bringst das Opium selbst über die Grenze.« Der alte Arturo ist wie eine Sphinx. Keiner seiner Söhne gehört zu den Narcos, den Drogenhändlern. Keiner seiner Enkel und keine seiner Schwiegertöchter. Aber die Narcos respek tie ren ihn, weil er der älteste Opiumschmuggler dieser Gegend ist. Vom gomero wurde Arturo zum Mittelsmann. Er bau te nicht nur Schlafmohn an, er vermittelte auch zwischen Produzenten und Händlern. Das blieb so bis in die achtziger Jahre, und es war nur der Anfang, weil in diesen Jahren ein Großteil des Heroinhandels mit Amerika in den Händen der Mexikaner lag. Arturo wurde mächtig und wohlhabend. Doch dann ereignete sich etwas, das seiner Tätigkeit als Vermittler von Opium ein Ende setzte: die Geschichte mit Kiki. Nach der Geschichte mit Kiki beschloss Arturo, wieder Getreide anzubauen und sich vom Opium und den Männern des Heroins und Morphins loszu sagen. Kikis Geschichte liegt lange zurück, aber Arturo hat sie bis heute nicht vergessen. Und als seine Söhne sagten, sie würden gern mit Kokain handeln wie er selbst einst mit Opium, wusste Arturo, dass der Augenblick gekommen war, Kikis Geschichte zu erzählen, eine Geschichte, die jeder kennen sollte. Er führte seine Söhne aus der Stadt hin aus und zeigte ihnen eine Grube voller Blumen, die meisten vertrocknet. Eine tiefe Grube. Und er begann zu erzählen. Ich hatte von dieser Geschichte zwar gelesen, aber ich hatte nicht verstanden, wie wichtig sie war, bis ich Sinaloa kennenlernte, eine Landzunge, ein Paradies, in dem man mit den schlimmsten Höllenqualen bestraft werden kann.
In diesem Augenblick begann Don Arturo etwas zu begreifen. Er erzählt von einer mageren Hündin, die auf das Feuer zurannte. Sie stürzte sich mitten hinein in dieses Inferno und kam nacheinander mit zwei, drei, sechs Welpen wieder heraus, die sie in Erde wälzte, um die Flammen zu ersticken. Das Fell der Welpen war versengt, und sie spuckten Rauch und Asche. Sie hatten Verbrennungen erlitten, waren aber am Leben. Auf ihren kleinen Pfoten tappten sie hinter ihrer Mutter her, die jeden einzelnen Zuschauer in den Blick zu nehmen schien. Die Hündin betrachtete die gomeros, die Soldaten und alle an deren, die untätig und verzweifelt dastanden.
Ein Tier wittert Feigheit. Und Angst respektiert es. Angst ist ein Überlebensinstinkt, der größten Respekt verdient. Angst überkommt einen, zur Feigheit entschließt man sich. Die Hündin hatte Angst, trotzdem stürzte sie sich in die Flammen, um ihre Jungen zu retten. Doch kein Mensch rettete einen anderen Menschen. Man hatte alle verbrennen lassen. Das erzählte Don Arturo. Man muss kein bestimmtes Alter haben, um das zu begreifen. Er mit seinen acht Jahren begriff das sofort, und bis zum heutigen Tag, als Neunzigjähriger, hat er diese Wahrheit nicht vergessen: Tiere besitzen Mut, und sie wissen, was es heißt, das Leben zu verteidigen.
Die Menschen prahlen mit ihrem Mut, aber sie tun nichts anderes, als zu gehorchen, zu kuschen und sich durchzumogeln. Zwanzig Jahre lang bedeckte Asche die Felder, dann kam wieder ein General. Auf den Latifundien aller Länder dieser Erde gibt es immer jemanden, der sich im Namen eines Mächtigen in Uniform und Stiefeln auf einem Pferd präsentiert. Oder in einem Geländewagen, das hängt von der jeweiligen Epoche ab. Der General befahl den Bauern, wieder gomeros zu werden. Schluss mit dem Getreideanbau. Zurück zum Schlafmohn. Zurück zum Opium. Die Vereinigten Staaten rüsteten zum Krieg, und dringender als Kanonen, Gewehrkugeln und Panzer, dringender als Flugzeuge und Flugzeugträger, dringender als Uniformen und Stiefel brauchten sie Morphin. Ohne Morphin kann man keinen Krieg führen. Wer schon einmal krank war, schwer krank, weiß, was Morphin bedeutet: die Erlösung von den Schmerzen. Ohne Morphin kann man keinen Krieg führen, denn Krieg bedeutet zerschmetterte Knochen, zerfetzte Körper und Schmerzen. Die Entrüstung über die Gewalt kommt später. Für die Entrüstung gibt es Traktate und Kundgebungen, Kerzen und Mahnwachen. Für die körperlichen Schmerzen gibt es nur eins: Morphin.
Vielleicht leben einige meiner Leser in dem Teil der Welt, in dem noch Ruhe und Frieden herrscht. Sie kennen die Schreie in den Krankenhäusern, die Schmerzensschreie von Gebärenden und Kranken, von schreienden Kindern und Erwachsenen mit ausgekugelten Gelenken. Aber sie haben vermutlich noch nie die Schreie eines Menschen gehört, der von einer Gewehrkugel getroffen wurde. Dessen Knochen von Maschinengewehrfeuer zerschmettert wurden oder von den Splittern einer Explosion, die ihm den Arm oder das halbe Gesicht zerfetzt hat. Das sind Schreie, die man nicht mehr vergisst. Mit solchen Schreien wachen Kriegsveteranen und Reporter, Ärzte und Berufssoldaten jeden Morgen auf. Wer die Schreie eines sterbenden oder verwundeten Frontsoldaten gehört hat, dem helfen keine kostspieligen Psychotherapien und keine Streicheleinheiten. Nichts ist antimilitaristischer als der Schrei eines Kriegsversehrten. Nur Morphin setzt diesen Schreien ein Ende und wiegt die Soldaten im Glauben, sie könnten mit heiler Haut davonkommen und die Schlacht gewinnen.
Die USA brauchten also Morphin für den Krieg und forderten daher Mexiko auf, die Opiumproduktion zu erhöhen. Sie verlegten sogar Schienen, um den Transport zu erleichtern. Wie viel Opium benötigten sie? Viel. So viel wie möglich. Arturo war inzwischen erwachsen geworden. Er war fast dreißig und hatte schon vier Kinder, aber er würde die Felder, die er bebaute, nicht anzünden wie sein Vater. Auch wenn er wusste, dass ihm früher oder später der Befehl dazu erteilt werden würde. Als der General schon aufgebrochen war, eilte Arturo ihm auf Feldwegen nach. Er hielt den Tross an und schlug einen Handel vor. Der größte Teil seines Opiums solle an den Staat gehen, der es den US-amerikanischen Streitkräften verkaufte, der Rest als Schmuggelware an die Yankees, die Opium und Morphin zum Vergnügen konsumierten. Der General war einverstanden, für eine ansehnliche Provision und unter einer Bedingung: »Du bringst das Opium selbst über die Grenze.« Der alte Arturo ist wie eine Sphinx. Keiner seiner Söhne gehört zu den Narcos, den Drogenhändlern. Keiner seiner Enkel und keine seiner Schwiegertöchter. Aber die Narcos respek tie ren ihn, weil er der älteste Opiumschmuggler dieser Gegend ist. Vom gomero wurde Arturo zum Mittelsmann. Er bau te nicht nur Schlafmohn an, er vermittelte auch zwischen Produzenten und Händlern. Das blieb so bis in die achtziger Jahre, und es war nur der Anfang, weil in diesen Jahren ein Großteil des Heroinhandels mit Amerika in den Händen der Mexikaner lag. Arturo wurde mächtig und wohlhabend. Doch dann ereignete sich etwas, das seiner Tätigkeit als Vermittler von Opium ein Ende setzte: die Geschichte mit Kiki. Nach der Geschichte mit Kiki beschloss Arturo, wieder Getreide anzubauen und sich vom Opium und den Männern des Heroins und Morphins loszu sagen. Kikis Geschichte liegt lange zurück, aber Arturo hat sie bis heute nicht vergessen. Und als seine Söhne sagten, sie würden gern mit Kokain handeln wie er selbst einst mit Opium, wusste Arturo, dass der Augenblick gekommen war, Kikis Geschichte zu erzählen, eine Geschichte, die jeder kennen sollte. Er führte seine Söhne aus der Stadt hin aus und zeigte ihnen eine Grube voller Blumen, die meisten vertrocknet. Eine tiefe Grube. Und er begann zu erzählen. Ich hatte von dieser Geschichte zwar gelesen, aber ich hatte nicht verstanden, wie wichtig sie war, bis ich Sinaloa kennenlernte, eine Landzunge, ein Paradies, in dem man mit den schlimmsten Höllenqualen bestraft werden kann.
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Autoren-Porträt von Roberto Saviano
Roberto Saviano, 1979 in Neapel geboren, arbeitete nach dem Studium der Philosophie als Journalist. Gomorrha kam rasch nach Erscheinen auf die italienische Bestsellerliste und machte ihn schlagartig berühmt. Nach wiederholten Morddrohungen von Seiten der Camorra steht Saviano permanent unter Personenschutz und lebt seit vielen Jahren im Untergrund. Bei Hanser erschienen Gomorrha (Reise in das Reich der Camorra, 2007), Das Gegenteil von Tod (2009), Der Kampf geht weiter (Widerstand gegen Mafia und Korruption, 2012), ZeroZeroZero (Wie Kokain die Welt beherrscht, 2014), Super Santos (Hanser Box, 2014), Der Clan der Kinder (Roman, 2018) und Die Lebenshungrigen (Roman, 2019). 2009 erhielt Saviano den Geschwister-Scholl-Preis, 2012 den Olof-Palme-Preis für seinen publizistischen Einsatz gegen organisiertes Verbrechen und Korruption und 2016 den M100 Media Award. Er schrieb am Drehbuch zum Film "Paranza - Der Clan der Kinder" mit, das auf der Berlinale 2019 mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet wurde.
Bibliographische Angaben
- Autor: Roberto Saviano
- 2014, 3. Aufl., 480 Seiten, Masse: 13,5 x 20,9 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Walter Kögler, Rita Seuss
- Verlag: HANSER
- ISBN-10: 3446244972
- ISBN-13: 9783446244979
- Erscheinungsdatum: 31.01.2014
Pressezitat
"Savianos Art zu schreiben grenzt an Paranoia, das weiss er selbst. Aber es hat Substanz. Seine grösste Wucht entfaltet das Buch, wenn es Strukturen aufzeigt. Es gelingt am überzeugendsten in dem Kapitel über die 'Ndrangheta." Ursula Scheer, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.03.14"Ob Chef, der Fitnesstrainer, der Zahnarzt oder der Polizist an der Ecke, wir sind von Leuten umgeben, die das Zeug nehmen. Alle tun es. (...) Noch nie hat jemand die Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte zusammengetragen und daraus ein lesbares Buch gemacht. (...) Ein aufrüttelndes Buch." Maike Albath, Die Welt, 22.02.14
"Roberto Saviano deckt auf, wie Kokain die Wirtschaft aufputscht. Der Krieg gegen die Mafia ist nicht zu gewinnen, die einzige Lösung Legalisierung." Peter Praschl, Die Welt, 27.01.14
"Ein Meister der Reportage (...) Stück für Stück deckt Saviano auf, wieso die schmutzige Welt der Bosse und Dealer mit uns allen zu tun hat, mit jedem Bausparer und Kontoinhaber." Kirstin Hausen, Deutschlandfunk, Andruck, 17.02.14
"Immer wenn der Leser glaubt, nun sei ein Plateau der Drogenkriminalität erreicht, eröffnet der Autor weitere Kapitel. Eines führt nach Osteuropa nach dem Mauerfall, zur russischen Mafia, ein anderes zu Gangstern auf dem Balkan, in Spanien, in Israel." Michael Freund, Der Standard, 01.02.14
"Das grossartige neue Buch des Journalisten Roberto Saviano ist ein erschreckender Report über Auswüchse und Folgen des internationalen Kokainhandels." Thomas Andre, Hamburger Abendblatt, 04.02.14
"Die Reportage liest sich als atemloser Bericht, der deutlich macht, wie komplex und innovativ Drogenkartelle heute die Weltwirtschaft beherrschen, oft in Verbindung mit zahlreichen anderen kriminellen Machenschaften wie Waffenhandel und Geldwäsche." Annerose Kirchner, Ostthüringer Zeitung, 08.02.14
"Das Bild, das sein Buch vom internationalen Kokainhandel zeigt, ist schwindelerregend (...). Liest man Savianos Buch, wird einem angst und bange angesichts eines
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weltumspannenden Wirtschafts- und Industrienetzes, das einen Grossteil der Gewinne via Geldwäsche-Systeme in den legalen Wirtschaftszyklus einspeist." Julia Kospach und Jan Fischer, Format, 02.02.14
"Die Rechercheleistung Savianos ist angesichts seiner Lebenssituation umso bewundernswerter." Alexander Kluy, Buchjournal, eins/2014
"Roberto Saviano zeigt in 'Zero Zero Zero' unsere Welt im Würgegriff der Kokain-Mafia." Ursula Scheer, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.03.14
"Der italienische Publizist nimmt seine Leser mit auf eine halb literarische, halb journalistische Höllenfahrt auf den Spuren des weissen Stoffes." Ursula Scheer, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.03.14
"Nach diesem Buch sieht man die Welt(-wirtschaft) mit anderen Augen." Berthold Merkle, Südwest Presse, 19.03.14
"'ZeroZeroZero' ist gerade keine sensationsheischende Berichterstattung, sondern eher ein verzweifelter Aufschrei." Maike Albath, Deutschlandradio Kultur, 29.05.14
"Die Rechercheleistung Savianos ist angesichts seiner Lebenssituation umso bewundernswerter." Alexander Kluy, Buchjournal, eins/2014
"Roberto Saviano zeigt in 'Zero Zero Zero' unsere Welt im Würgegriff der Kokain-Mafia." Ursula Scheer, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.03.14
"Der italienische Publizist nimmt seine Leser mit auf eine halb literarische, halb journalistische Höllenfahrt auf den Spuren des weissen Stoffes." Ursula Scheer, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.03.14
"Nach diesem Buch sieht man die Welt(-wirtschaft) mit anderen Augen." Berthold Merkle, Südwest Presse, 19.03.14
"'ZeroZeroZero' ist gerade keine sensationsheischende Berichterstattung, sondern eher ein verzweifelter Aufschrei." Maike Albath, Deutschlandradio Kultur, 29.05.14
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