Wolf - Hund - Mensch
Die Geschichte einer jahrtausendealten Beziehung. Ausgezeichnet als Wissenschaftsbuch des Jahres 2013
Sie bevölkern seit jeher unsere Mythen und Märchen: Wölfe. Sie waren für den Menschen immer schon Partner und Gegner, Projektionsfläche und Zentrum in der Entwicklung der menschlichen Spiritualität. Der ausgewiesene Verhaltensbiologe Kurt Kotrschal rollt...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Wolf - Hund - Mensch “
Klappentext zu „Wolf - Hund - Mensch “
Sie bevölkern seit jeher unsere Mythen und Märchen: Wölfe. Sie waren für den Menschen immer schon Partner und Gegner, Projektionsfläche und Zentrum in der Entwicklung der menschlichen Spiritualität. Der ausgewiesene Verhaltensbiologe Kurt Kotrschal rollt die Entwicklungsgeschichte des Hundes neu auf und berichtet über die ambivalente und facettenreiche Beziehung zwischen Wolf und Mensch. Er hilft uns, nicht nur unsere uralte Faszination für den Wolf besser zu begreifen, sondern lehrt uns auch den richtigen Umgang mit »dem besten Freund des Menschen«, dem Hund.
Lese-Probe zu „Wolf - Hund - Mensch “
Zum BeginnWölfe und Hunde sind seit jeher in einem erstaunlichem Ausmass unser wesensmässiges Alter Ego. Wir lieben und hassen sie, wir achten und verachten sie, aber kaum jemand bleibt von ihnen unberührt. Seit etwa 60 000 Jahren leben Menschen mit Wölfen und ihrer mit uns sozial verträglichen Form, den Hunden, zusammen. Alle Kulturen des Homo sapiens sind in Beisein von Wölfen bzw. Hunden entstanden. Hunde sind nicht nur die längstgedienten, sondern auch die engsten Tierkumpane der Menschen. Sie sind uns wesensähnlich und können viel für uns tun, nicht nur als Polizei- oder Rettungshund. So fördert
das Aufwachsen mit Hunden die körperliche, emotionale und geistige Entwicklung von Kindern und ihre emotionale Intelligenz. Menschen teilen mit vielen anderen Tieren, besonders aber mit Wölfen und Hunden, ihr soziales Gehirn und ihre soziale Intelligenz, die Stressphysiologie sowie andere Prinzipien der sozialen Organisation. Es ist daher nicht verwunderlich, dass echte Sozialbeziehungen zwischen Menschen und anderen Tieren möglich sind. Als Teil des "philosophischen Moduls" des menschlichen Gehirns und als eines unserer Alleinstellungsmerkmale sind Menschen "biophil", d.h. nahezu "instinktiv" an
Natur und Tieren interessiert. Auch die menschliche Spiritualität entstand in dieser engen Naturbeziehung. Letztlich bleibt die Conditio humana ohne Bezug auf diese Natur- und Tierbeziehung unbegreifbar.
Von Wölfen geht eine eigenartige Faszination aus. Wölfe sind seit Urzeiten Brüder und Schwestern der Menschen. Und das nicht nur in den spirituellen Vorstellungen unserer steinzeitlichen Ahnen. Vielmehr sind uns Wölfe in ihrer Lebensweise ähnlicher als selbst unsere nächsten Verwandten, die Schimpansen. Wölfe und Menschen sind jeweils die innerhalb ihrer Klans freundlichsten und kooperativsten Arten ihrer Verwandtschaftsrunden, den Menschenaffen bzw. den Hundeartigen. Wenn es jedoch um die Bekämpfung gruppenfremder Artgenossen geht, sind wir beide konsequent und grausam.
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Wölfe wie ursprüngliche Menschen leben in nach innen auf Zusammenarbeit ausgerichteten Kriegergesellschaften. Mit Nachbarn leben wir im Burgfrieden, wir tauschen uns freundlich mit ihnen aus und besuchen sie und gelegentlich bekämpfen wir sie bis aufs Blut. Zudem sind Wölfe und Menschen beide Top-Beutegreifer, die mit Hilfe ihrer Anpassungsfähigkeit, ihrer Kooperationsbereitschaft und ihres klugen Köpfchens nahezu alle Lebensräume der Nordhemisphäre besiedelten. Meist eroberten Wölfe und Menschen sogar dieselben Lebensräume. Wenn sie sich arrangierten, hatten beide kaum andere Beutegreifer zu fürchten. Wo hingegen das Verhältnis kippte, war der Mensch des Wolfes schlimmster Feind; und manchmal auch umgekehrt. Mensch und Wolf sind zwar nicht bluts-, wohl aber wesensverwandt, sozusagen Mitglieder derselben ökologischen Familie, derselben geistigen Sippschaft. Familienmitglieder sind einander bekanntlich nicht egal. Meist liebt oder hasst man ein ander, hegt zueinander Einstellungen und Erwartungen, die man Fremden gegenüber gewöhnlich nicht hat.
So leben Wolf und Mensch seit Urzeiten in einer oft ambivalenten Nahebeziehung. Kein Wunder also, dass bereits vor sehr langer Zeit aus dieser ökologischen Nahebeziehung auch eine soziale wurde, dass man sich aneinander anschloss. Ob damit anfangs neben dem spirituellen Bezug der Menschen zu Wölfen eine Nutzanwendung verbunden war, ist unbekannt. Als gesichert kann hingegen gelten, dass von den vielen Annäherungen zwischen Menschen und Wölfen einige wenige lange genug andauerten, um die Wölfe genetisch zu Hunden zu wandeln. So kam es, dass der Wolf in Form des Hundes zum Gefährten der menschlichen Kulturentwicklung wurde, zu einem Wegbegleiter über Jahrzehntausende, zum treuen Wächter, Kämpfer im Krieg, Jagdgefährten, Abfallbeseitiger oder schlicht Sozialgefährten.
Wir wurden in Gemeinschaft mit Tieren, besonders aber mit Wölfen und Hunden, zu modernen Menschen.
Wölfe wie ursprüngliche Menschen leben in nach innen auf Zusammenarbeit ausgerichteten Kriegergesellschaften. Mit Nachbarn leben wir im Burgfrieden, wir tauschen uns freundlich mit ihnen aus und besuchen sie und gelegentlich bekämpfen wir sie bis aufs Blut. Zudem sind Wölfe und Menschen beide Top-Beutegreifer, die mit Hilfe ihrer Anpassungsfähigkeit, ihrer Kooperationsbereitschaft und ihres klugen Köpfchens nahezu alle Lebensräume der Nordhemisphäre besiedelten. Meist eroberten Wölfe und Menschen sogar dieselben Lebensräume. Wenn sie sich arrangierten, hatten beide kaum andere Beutegreifer zu fürchten. Wo hingegen das Verhältnis kippte, war der Mensch des Wolfes schlimmster Feind; und manchmal auch umgekehrt. Mensch und Wolf sind zwar nicht bluts-, wohl aber wesensverwandt, sozusagen Mitglieder derselben ökologischen Familie, derselben geistigen Sippschaft. Familienmitglieder sind einander bekanntlich nicht egal. Meist liebt oder hasst man ein ander, hegt zueinander Einstellungen und Erwartungen, die man Fremden gegenüber gewöhnlich nicht hat.
So leben Wolf und Mensch seit Urzeiten in einer oft ambivalenten Nahebeziehung. Kein Wunder also, dass bereits vor sehr langer Zeit aus dieser ökologischen Nahebeziehung auch eine soziale wurde, dass man sich aneinander anschloss. Ob damit anfangs neben dem spirituellen Bezug der Menschen zu Wölfen eine Nutzanwendung verbunden war, ist unbekannt. Als gesichert kann hingegen gelten, dass von den vielen Annäherungen zwischen Menschen und Wölfen einige wenige lange genug andauerten, um die Wölfe genetisch zu Hunden zu wandeln. So kam es, dass der Wolf in Form des Hundes zum Gefährten der menschlichen Kulturentwicklung wurde, zu einem Wegbegleiter über Jahrzehntausende, zum treuen Wächter, Kämpfer im Krieg, Jagdgefährten, Abfallbeseitiger oder schlicht Sozialgefährten.
Wir wurden in Gemeinschaft mit Tieren, besonders aber mit Wölfen und Hunden, zu modernen Menschen.
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Inhaltsverzeichnis zu „Wolf - Hund - Mensch “
InhaltZum Beginn
Über dieses Buch
Auf den Wolf gekommen - eine persönliche Beziehungsgeschichte
Wolfsbeziehungen
Wolfsnacht
Partner Wolf?
Wölfe in den Köpfen der Menschen
Menschen, Wölfe und Raben: Eine ökologische Trias
Beutegreifer mit Familiensinn
Was Wölfe biologisch sind und wie das mit Menschen und Hunden zusammenpasst
Wir sind Säugetiere und als solche Wirbeltiere
Wolf - Hund - Mensch: Gemeinsames ...
... aber auch Unterschiede: Zur sozio-sexuellen Effizienz der Wölfe und zur Ineffizienz der Menschen und Hunde
Wir teilen ein »soziales Gehirn«
Nur Wölfe und Hunde, nicht aber Menschen gehören zu den Fleischfressern: Die
Sippschaft der Carnivora
Woher die Wölfe stammesgeschichtlich kamen
Wölfe wie Menschen sind soziale Jäger und Sammler
Wölfe und Menschen sind spezialisierte Laufjäger
Wölfe »schufen« Pferde, Hirsche und andere Fluchttiere
Der soziale Erfolgsfaktor?
Wolfskulturen
»Traditionen« oder »Kulturen«?
Kulturen schränken den Austausch der Gene ein
Sesshafte und nomadische Wölfe
Zu Wesen und Verhalten von Wölfen
Eine weise und familienorientierte Kriegergesellschaft?
Führung in Wolfsrudeln
Ähnlichkeiten zwischen Wölfen und Menschen
Wolfsverhalten: Zum Einsatz arteigenen Verhaltensinventars
Hormone modulieren Verhalten
Von Wölfen und Menschen - eine ewige Beziehungskiste
Biophilie und tiefes Interesse anWölfen
Begeisterung, Ablehnung und spirituelle Wurzeln der Wolf-Mensch-Beziehung
... mehr
Wölfe und die Spiritualität der Menschen
Wölfe und nordamerikanische Indianer
Die Wurzeln der Spiritualität im Animismus
Von gleicher Augenhöhe in die Abhängigkeit:Von Tieridolen zu Menschengöttern
Der »böse« Wolf
Wölfe als Projektionsfläche blühender und schrecklicher Phantasien
Von den Einstellungen zum Wolf
Einstellungen zum Wolf in Deutschland und Österreich
Auch wild lebende Wölfe sind von Menschen abhängig, jene in Gehegen sowieso
Verdrängung und Wiederausbreitung der Wölfe
Schutz, Konflikte und Erfolgsgeschichten
Wölfe in Österreich
Wölfe essen gelegentlich Menschen, sind aber keine Menschenfresser
Tollwut und hungrige Wölfe: Wie Menschen durch Wölfe zu Schaden kommen können
Sicher leben mit immer mehr Wölfen
Vom gefährlichen Beute - greifer zum Partner in der Forschung
Wölfe im Freiland
Warum eigentlich Wolfsforschung?
Das Wolfsforschungszentrum in Ernstbrunn
Manager bei den Wölfen
Die Hunde am Wolfsforschungszentrum
Als Wolf am Wolfsforschungszentrum
Sind menschensozialisierte Wölfe »domestiziert«?
Intelligenzleistungen und dumme Einschränkungen
Experimentelle Forschung am Wolf und am Wolf-Hund-Interface
Wozu Intelligenz?
Was wir forschen und wie wir das tun
Aus Wölfen wurden Hunde
Das (falsche) Wolfsbild prägte lange den Umgang mit unseren »besten Freunden«
Was Wölfe und Hunde unterscheidet (?!)
Mensch und Hund sind im Team nicht zu schlagen
Hunde - unsere wichtigsten Tierkumpane, ganz nah am Wolf
Domestikation macht sanft, verfressen, sexsüchtig und blöd (?)
Wie sich Wölfe zu Hunden domestizierten
Nutzhund oder Schadhund?
Spezialisten entstehen
Menschengesellschaften sind Hundegesellschaften
Rassehunde
Hundehaltung heute
Ausblick
Dank
Ausgewählte Literatur
Ausgewählte Links
Abbildungsnachweis
Wölfe und die Spiritualität der Menschen
Wölfe und nordamerikanische Indianer
Die Wurzeln der Spiritualität im Animismus
Von gleicher Augenhöhe in die Abhängigkeit:Von Tieridolen zu Menschengöttern
Der »böse« Wolf
Wölfe als Projektionsfläche blühender und schrecklicher Phantasien
Von den Einstellungen zum Wolf
Einstellungen zum Wolf in Deutschland und Österreich
Auch wild lebende Wölfe sind von Menschen abhängig, jene in Gehegen sowieso
Verdrängung und Wiederausbreitung der Wölfe
Schutz, Konflikte und Erfolgsgeschichten
Wölfe in Österreich
Wölfe essen gelegentlich Menschen, sind aber keine Menschenfresser
Tollwut und hungrige Wölfe: Wie Menschen durch Wölfe zu Schaden kommen können
Sicher leben mit immer mehr Wölfen
Vom gefährlichen Beute - greifer zum Partner in der Forschung
Wölfe im Freiland
Warum eigentlich Wolfsforschung?
Das Wolfsforschungszentrum in Ernstbrunn
Manager bei den Wölfen
Die Hunde am Wolfsforschungszentrum
Als Wolf am Wolfsforschungszentrum
Sind menschensozialisierte Wölfe »domestiziert«?
Intelligenzleistungen und dumme Einschränkungen
Experimentelle Forschung am Wolf und am Wolf-Hund-Interface
Wozu Intelligenz?
Was wir forschen und wie wir das tun
Aus Wölfen wurden Hunde
Das (falsche) Wolfsbild prägte lange den Umgang mit unseren »besten Freunden«
Was Wölfe und Hunde unterscheidet (?!)
Mensch und Hund sind im Team nicht zu schlagen
Hunde - unsere wichtigsten Tierkumpane, ganz nah am Wolf
Domestikation macht sanft, verfressen, sexsüchtig und blöd (?)
Wie sich Wölfe zu Hunden domestizierten
Nutzhund oder Schadhund?
Spezialisten entstehen
Menschengesellschaften sind Hundegesellschaften
Rassehunde
Hundehaltung heute
Ausblick
Dank
Ausgewählte Literatur
Ausgewählte Links
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Autoren-Porträt von Kurt Kotrschal
Kurt Kotrschal, Professor der Universität Wien, Leiter der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle und Mitbegründer des Wolfsforschungszentrums in Ernstbrunn, Wissenschaftler des Jahres (2010).
Bibliographische Angaben
- Autor: Kurt Kotrschal
- 2014, 4. Aufl., 208 Seiten, Masse: 12 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Piper
- ISBN-10: 3492304435
- ISBN-13: 9783492304436
- Erscheinungsdatum: 06.06.2014
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