Wir wollten doch nur frei sein

Viele solcher Bücher erfüllen ein gewisses Klischee, man erwartet es beinahe, aber dieses Buch hat mich wirklich positiv überrascht. es gibt einen sehr guten Einblick in das Leben der Frauen in andere Kulturen. Gut beschrieben wird in der Geschichte, dass Frauen sich, bis sie mit westlicheren Gepflogenheiten Erfahrung machen, gar nicht als anders oder schlechter gestellt in ihrer Kultur bezeichnen würden. Hätten sie nie Kontakt mit der westliche Kultur, was ja auch versucht wird zu verhindern, würden sie kaum bemerken, wie unterdrückt und eingeschränkt sie leben. Sie stecken in einer Rolle aus Selbstverständlichkeit, Tradition und Frauenvorbildern, bis ihnen ein kleiner Blick, eine Ahnung von freiem Leben der westlichen Gesellschaft und der Rolle der Frau in der westlichen Gesellschaft gelingt. Dann beginnt das Elend dieser Frauen erst, einfach nur durch die Erkenntnis. Die Folge davon ist tiefe Unzufriedenheit und Unglück, und keine Aussicht sich der Ungerechtigkeit ihr ganzes Leben lang entziehen zu können, ausser sie riskieren ihr Leben für ein kleines Stück Freiheit. Keiner in unserer westlichen Gesellschaft kann es sich ausmalen, mein Onkel Poldi ´Knuddelpoldi` oder meine über Alles geliebte Urli-Oma könnten meine Mörder sein, mich mit Säure oder Brennspiritus überschütten. Keine Hilfe oder Vertrauen in die eigene Familie...unvorstellbar.