Wiedersehen in Barsaloi
14 Jahre nach der abenteuerlichen Flucht mit ihrer kleinen Tochter besucht die Schweizerin Corinne Hofmann Kenia wieder. Dort trifft sie den Vater ihrer Tochter, den stolzen Massai-Krieger Lketinga und dessen Familie. Diese bewegende Reise in ihre...
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14 Jahre nach der abenteuerlichen Flucht mit ihrer kleinen Tochter besucht die Schweizerin Corinne Hofmann Kenia wieder. Dort trifft sie den Vater ihrer Tochter, den stolzen Massai-Krieger Lketinga und dessen Familie. Diese bewegende Reise in ihre afrikanische Vergangenheit führt sie anschliessend auch zu den Dreharbeiten am Filmset von ''Die weisse Massai'' - der aufwändigen Kinoverfilmung ihres ersten Bestsellers, in dem Sie über ihre Liebe zu Lketinga schrieb und über das Leben an seiner Seite.
In Barsaloi, im kenianischen Hochland, kommt es schliesslich zu einem bewegenden Wiedersehen mit dem Massaikrieger Lketinga, dem Vater ihrer Tochter. Zum ersten Mal nach all den Jahren trifft sie auch ihre Schwiegermutter und all die Menschen, die sie seit ihrer Flucht nicht mehr gesehen hat. In Mombasa und auf der Likoni-Fähre, wo einst das Abenteuer der »weissen Massai« begann, schliesst sich der Kreis ihrer ereignisreichen Reise in die afrikanische Vergangenheit.
Wiedersehen in Barsaloi ist der dritte Teil der ergreifenden Biographie der weissen Massai.
Interview mitCorinne Hofmann
In "Wiedersehen in Barsaloi" kehren Sie nach 14 Jahrenzurück nach Kenia - dort, wo die Geschichte der "Weissen Massai" begann. Siebegegnen Ihrem damaligen Mann wieder, der "Mama", Ihrer Schwiegermutter. Wie vielÜberwindung, wie viel Kraft waren nötig, um diesen Schritt zurück in dieVergangenheit zu tun?
Der Wunsch dazu war schon länger da. Aber es dauerteeinige Jahre, bis sich die Möglichkeit ergab, diese Reise zu unternehmen. Durchdas Team, das an der Verfilmung von "Die weisse Massai" arbeitete, konnte icharrangieren, dass meine Scheidung auch in Kenia rechtskräftig anerkannt wurde.Zu diesem Zeitpunkt war für mich gerade eine langjährige Beziehung zu Endegegangen, so dass ich in mehrerer Hinsicht "frei" für einen solchen Schrittwar. Ja, ich war schon sehr aufgeregt, als die Ankunft im Dorf näher rückte.Mir schoss allerlei durch den Kopf: "Wie wird es dort aussehen? Wie werde ichvon der Familie aufgenommen?" usw.
Nach einer wichtigen Entscheidung fragt man sich mitunter,wie das Leben aussehen würde, hätte man sich anders entschieden. Geht Ihnenauch hin und wieder der Gedanke durch den Kopf, was wäre, wenn Sie in Barsaloigeblieben wären?
Die Entscheidung selbst, Barsaloi und Afrika zuverlassen, konnte ich nicht anders treffen. Ich wusste damals, ich würde nichtüberleben, wenn ich bliebe. Ich kann mir allerdings ausmalen, was aus mirgeworden wäre, wenn ich überhaupt nicht nach Afrika gegangen wäre:wahrscheinlich eine furchtbar gestresste Geschäftsfrau.
Wie waren Sie in die Verfilmung Ihrer Geschichteeingebunden?
Die Filmrechte für das Buch wurdenschon sehr früh verkauft. Die Realisierung stellte sich allerdings schwierigerdar, denn die ersten vorgeschlagenen Drehbücher überzeugten mich nicht. Insofernhatte ich lange Zeit, mich innerlich auf die Verfilmung einzustellen.
Das Drehbuch, auf dem die jetzigeVerfilmung basiert, gefiel mir. Ich wusste natürlich, dass meine Geschichtegekürzt werden musste. So viel, wie in meinem Buch passiert, kann ein Filmunmöglich zeigen. Aber das Drehbuch gibt den roten Faden der Geschichte gutwieder. Und da ich weiss, dass ein Spielfilm anderen Gesetzen gehorcht als einBuch, habe ich mich bei der konkreten Umsetzung zurückgenommen. Zumal dieSchauspieler fantastisch sind! Besonders schön fand ich, dass man Samburu alsNebendarsteller gewinnen konnte. So, in ihrer wunderschönen, ganz eigenenKleidung wird man sie in einigen Jahren möglicherweise nicht mehr antreffenkönnen.
Afrika ist und bleibt magischer Anziehungspunkt für vieleMenschen - auch literarisch, angefangen etwa mit Tania Blixen. Wie viel vondieser Faszination finden Sie heute noch, wenn Sie in Afrika sind?
Afrika verändertsich in rasantem Tempo, das ist überhaupt keine Frage. Dies gilt im positivenwie im negativen, ja mitunter tragischen Sinne. Die kulturelle Vielfaltverschwindet immer mehr. Was allerdings - noch - geblieben ist, ist diesebesondere Leichtigkeit. Sie ist für uns Europäer kaum nachvollziehbar, denn dasLeben in Afrika ist oft sehr, sehr schwer. Trotz allem verstehen es dieMenschen, sich ihre Fröhlichkeit als etwas Selbstverständliches zu erhalten. Eshaut einen regelrecht um, wenn man das tagtäglich erlebt: Wärme, Herzlichkeit,ein mitunter geradezu unbeschwertes Leben von Tag zu Tag. WirWohlstandseuropäer neigen doch dazu, mit 20 zu planen, was mit 60 kommen soll.In Afrika ist man viel eher in der Lage, für den Tag zu leben, den Tag bewusstzu erleben. Ich bin glücklich, dass es mir gelungen ist, zumindest etwas davonfür mich zu bewahren.
Sie engagieren sich auch für Hilfsprojekte in Kenia. Wiekönnen Leser helfen?
Momentan herrschteine wahnsinnige, grausame Dürre. Erst vor kurzem berichtete mir jemand aus demFilmteam, der gerade noch einmal dort war: Alles ist vertrocknet, überallliegen tote Kühe. Im Moment helfen den Menschen Geldspenden, die für Wasser undLebensmittel eingesetzt werden - zumal ein paar Euro, die uns vielleichtläppisch erscheinen, dort Menschenleben retten können.
Für die Projekte,bei denen ich mich engagiere, kann ich garantieren. Hier kommt das Geldwirklich bei den Menschen an.
Man könnte annehmen, dass Sie genügend Abenteuer für einLeben mitgemacht haben. Dennoch:Wird es Ihnen manchmal zu eng in der Schweiz? Verspüren Sie manchmal Fernweh?
(lacht) Nein, genug Abenteuer für mein Leben habe ichnoch nicht erlebt! Natürlich würde ich die Schweiz nicht so einfach wiederverlassen. Ich schätze, was ich hier habe, z.B. eine Dusche. Tatsächlich seheich meine Heimat mit anderen Augen, seitdem ich wieder aus Afrika zurückgekehrtbin.
Andererseits: Das Fernweh bleibt. Afrika ist für michimmer noch der unglaublichste Kontinent, und ich hoffe, dass ich ihn noch vonoben bis unten und zurück werde bereisen können. Nein, genug Abenteuer habe ichnoch nicht erlebt!
Was, glauben Sie, verbindet Ihre Tochter mit Barsaloi?
Sie war noch sehrklein, als wir Barsaloi verliessen. Ich glaube nicht, dass sie besonderskonkrete Erinnerungen an das Dorf und die Menschen hat. Durch meine Bücher undden Dokumentarfilm über das Wiedersehen ist ihr manches näher gekommen, sie hatz.B. die Familie wirklich einmal sehen können. Aber eines ist klar: Zu Hausewird sie sich in Barsaloi nie fühlen können. Sie ist in der Schweizaufgewachsen, die afrikanische Kultur ist ihr doch sehr fremd. Aber natürlichsprechen wir schon ab und an über Afrika und auch darüber, ob sie dort einmalhin fahren wird. Bis sie 18 ist, wird das sicher nicht gehen, und was danachist, weiss man noch nicht. In jedem Fall muss eine solche Entscheidung reifen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn sie die Entscheidung füreine solche Reise irgendwann träfe, solange ihre Grossmutter und ihr Vater nochleben. Wie gesagt, das wird keine einfache Entscheidung für sie. Aber ich werdesie darin bestärken, wenn es ihr Wunsch sein sollte, ihre Familie in Afrika zubesuchen.
Die Fragen stelltenHenrik Flor und Roland Grosse Holtforth, Literaturtest.
- Autor: Corinne Hofmann
- 17. Aufl., 288 Seiten, 62 farbige Abbildungen, mit Abbildungen, Masse: 11,5 x 18 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Droemer/Knaur
- ISBN-10: 3426778939
- ISBN-13: 9783426778937
- Erscheinungsdatum: 03.01.2007
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