Wie kommt der Wert in die Welt?
Von Schöpfern und Abschöpfern
Wir leben in einem parasitären System. Darin ist die schnelle Mitnahme von Gewinn, Shareholderdividenden und Bankerboni attraktiver als das Schaffen von Wert, als der produktive Prozess, der eine gesunde Wirtschaft und Gesellschaft antreibt. Wir verwechseln...
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Klappentext zu „Wie kommt der Wert in die Welt? “
Wir leben in einem parasitären System. Darin ist die schnelle Mitnahme von Gewinn, Shareholderdividenden und Bankerboni attraktiver als das Schaffen von Wert, als der produktive Prozess, der eine gesunde Wirtschaft und Gesellschaft antreibt. Wir verwechseln die Schöpfer mit den Abschöpfern und haben den Blick dafür verloren, was wirklich Wohlstand schafft.Die renommierte amerikanisch-italienische Ökonomin Mariana Mazzucato stellt in ihrem neuen Buch die für die Veränderung unseres Wirtschaftssystems entscheidende Frage: Wer schöpft Werte und wer zerstört sie? Im Kern geht es darum, in welcher Welt wir eigentlich leben wollen. Wir brauchen einen neuen Kapitalismus, von dem alle etwas haben!"Eine Ökonomin entzieht der Businesselite die Lizenz zum Auftrumpfen." manager magazin
Lesebändchen
Lese-Probe zu „Wie kommt der Wert in die Welt? “
VorwortGeschichten über die Entstehung von WohlstandZwischen 1975 und 2017 verdreifachte sich in den USA das reale Bruttosozialprodukt - die Grösse der Wirtschaft unter Berücksichtigung der Teuerungsrate - von 5,49 auf 17,29 Billionen Dollar. In diesem Zeitraum stieg die Produktivität um etwa 60 Prozent. Der reale Stundenlohn der Mehrzahl der Amerikaner stagnierte jedoch von 1979 an, wenn er nicht gar sank. Anders ausgedrückt, streicht seit nunmehr fast vier Jahrzehnten eine winzige Elite nahezu alle Gewinne aus dieser expandierenden Wirtschaft ein. Sollte das etwa daran liegen, dass diese Elite aus besonders produktiven Mitgliedern der Gesellschaft besteht?Der griechische Philosoph Platon war der Ansicht, dass Geschichtenerzähler die Welt regieren; mit Märchen sollte in seinem idealen Staat die Wächterkaste erzogen werden, deren Elite den Herrscher stellt. Das vorliegende Buch stellt die heute herrschenden Märchen darüber infrage, wer im modernen Kapitalismus die Schöpfer des Wohlstands und welche Aktivitäten angeblich produktiv im Gegensatz zu unproduktiv sind, also Geschichten über den Ursprung des Werts. Das Buch beschäftigt sich mit der Wirkung dieser Geschichten auf die Fähigkeit der Wenigen, im Namen der Wohlstandsschaffung mehr als andere von der Wirtschaft zu profitieren.Diese Geschichten finden sich überall. Der Kontext mag unterschiedlich sein - Finanzwelt, Pharmaindustrie oder Hightech-Sektor -, die Selbstdarstellungen ähneln sich jedoch: Ich bin ein besonders produktives Mitglied der Wirtschaft, meine Aktivitäten schaffen Wohlstand, ich gehe grosse »Risiken« ein, also habe ich ein höheres Einkommen verdient als Leute, die lediglich von den Auswirkungen meines Tuns profitieren. Aber was, wenn es sich bei diesen Selbstdarstellungen letztlich nur um Geschichten handelt? Was, wenn es letztlich nur Narrative sind, eigens dazu geschaffen, die Ungleichheit von Wohlstand und Einkommen zu rechtfertigen, um die Wenigen zu belohnen, die Staat und Gesellschaft davon
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zu überzeugen vermögen, sie allein hätten es verdient, reich belohnt zu werden, während der Rest mit Krümeln zurechtkommen soll.2009 behauptete Lloyd Blankfein, CEO von Goldman Sachs: »Die Leute von Goldman Sachs gehören zu den produktivsten der Welt.« Dabei hatte Goldman im Jahr zuvor ganz erheblich zu einer der schlimmsten Finanz- und Wirtschaftskrisen seit den 1930er Jahren beigetragen. Der amerikanische Steuerzahler musste 125 Milliarden Dollar berappen, um den Banken aus der Patsche zu helfen. Im Lichte eines derartigen Schnitzers im Jahr zuvor wirkt das Statement des CEO also ziemlich vollmundig. Die Bank entliess zwischen November 2007 und Dezember 2009 etwa 3 000 Angestellte; die Profite gingen in den Keller. Die Bank und ihre Konkurrenten bekamen ein Bussgeld aufgebrummt, das freilich klein ausfiel im Vergleich zu späteren Profiten; so hatte zum Beispiel Goldman 550 Millionen Dollar und J. P. Morgan 297 Millionen zu zahlen. Bei alledem wettete Goldman - zusammen mit anderen Banken und Hedgefonds - gleich darauf gegen eben die Instrumente, die sie geschaffen und die uns derart in die Bredouille geritten hatten.Bei allem Gerede über Strafen für die Banker, die für die Krise gesorgt hatten, ging nicht einer dafür ins Gefängnis, und die vorgenommenen Änderungen hinderten sie gewiss nicht daran, ihr Geld weiter mit Spekulationen zu verdienen: zwischen 2009 und 2016 erwirtschaftete Goldman einen Reingewinn von 63 Milliarden bei einem Nettoerlös von 250 Milliarden Dollar. Allein 2009 brachte man es auf einen Rekordgewinn von 13,4 Milliarden Dollar. Und obwohl der amerikanische Staat das Bankensystem mit Steuergeldern rettete, fehlte es dem Staat an Selbstbewusstsein, die Banken für ein derart risikoreiches Unterfangen zur Kasse zu bitten. Er war letztlich nur einfach froh, sein Geld zurückzubekommen.Finanzkrisen sind selbstverständlich nichts Neues. Aber noch ein halbes Jahrhundert zuvor wäre Blankfeins überschwängliches Vertrauen in seine Bank nicht so selbs
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Inhaltsverzeichnis zu „Wie kommt der Wert in die Welt? “
VorwortGeschichten über die Entstehung von Wohlstand 11Einführung. Makers versus Takers 19Landläufige Kritik an der Wertabschöpfung 23Was ist Wert? 25Die Produktionsgrenze28Der Wert einer Werttheorie32Zum Aufbau des Buches36Kapitel 1. Eine kurze Geschichte des Werts 43Die Merkantilisten: Handel und Staatsschatz 45Die Physiokraten: Die Antwort liegt in der Krume 51Die klassische Ökonomie: Der Wert der Arbeit 57Kapitel 2. Wert als subjektive Grösse: Der Aufstiegder Marginalisten 87Andere Zeiten, andere Theorien 88Der Niedergang der Klassiker 89Vom Objektiven zum Subjektiven: Eine neue Werttheorieauf der Basis individueller Präferenzen 91Der Aufstieg der »Neoklassiker« 94Kapitel 3. Wie misst man den Wohlstand der Nationen? 109BIP: Eine gesellschaftliche Konvention 111Die Geburt der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung 119Die Wertschöpfung des Staats im BIP 122Das Merkwürdige an der volkswirtschaftlichenGesamtrechnung: BIP facit saltum!128Kapitel 4. Der Finanzsektor: Geburt eines Ungetüms 141Banken und Finanzmärkte verbünden sich 143Das Bankenproblem 145Deregulierung und das Saatgut des Crashs 153Die Herren der (Geld-)Schöpfung 158Der Finanzsektor und die »richtige« Wirtschaft161Von Ansprüchen auf Profite zu Ansprüchen auf Ansprüche 168Schulden in der Familie 173Schlussfolgerung 180Kapitel 5. Der Aufstieg des Kasinokapitalismus 183Der entfesselte Prometheus (mit Pilotenschein) 186Neue Akteure der Volkswirtschaft 192Wie die Finanzwirtschaft Wert abschöpft 197Schlussfolgerung 214Kapitel 6. Die Finanzialisierung der Realwirtschaft 216Der Aktienrückkauf als Bumerang 218Die Maximierung des Shareholder-Value 220Der Rückzug des »geduldigen« Kapitals 228Kurzfristiges Denken und unproduktives Investieren 232Finanzialisierung und Ungleichheit 236Von der Maximierung des Shareholder-Valuezum Stakeholder-Value 243Schlussfolgerung 247Kapitel 7. Wertabschöpfung durch die Innovationswirtschaft 249Geschichten um die Wertschöpfung 249Wie kommt es zu Innovation? 251Die Finanzierung der
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Innovation 256Patentierte Wertabschöpfung 264Unproduktives Unternehmertum 269Die Preisgestaltung der Pharmabranche 271Netzwerkeffekte und Pioniervorteile 278Über Schöpfung und Abschöpfung digitalen Werts 286Risiken und Früchte teilen 289Schlussfolgerung 293Kapitel 8. Der unterbewertete öffentliche Sektor 297Die Mythen der Austerität 301Der Wert des Staats in der Geschichte desökonomischen Denkens 308Keynes und der antizyklische Staat 312Der Staat in den volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen 316Neue Politische Ökonomie: Theorie derPrivatisierung und des Outsourcings 321Es braucht wieder Selbstvertrauen und Ziele 333Privater und öffentlicher Sektor - jeder, was er verdient 337Kapitel 9: Eine Ökonomie der Hoffnung 346Märkte als Ergebnisse 352Volkswirtschaft mit Mission 355Eine bessere Zukunft für alle 358Dank 360Anmerkungen 363Bibliografie 391Register403
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Autoren-Porträt von Mariana Mazzucato
Mariana Mazzucato ist Professorin für Innovationsökonomie und Public Value am University College London, wo sie das Institute for Innovation and Public Purpose leitet. Zu ihren preisgekrönten Veröffentlichungen gehören die Bücher »Das Kapital des Staates« (2014/2023), »Wie kommt der Wert in die Welt?« (2019) und »Mission. Auf dem Weg zu einer neuen Wirtschaft« (2021). Ihre Arbeit wurde mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem John von Neumann Award 2020 und dem Leontief Prize for Advancing the Frontiers of Economic Thought 2018. Sie ist Vorsitzende des Economic Council on Health for All der Weltgesundheitsorganisation, Co-Vorsitzende der Global Commission on the Economics of Water und Mitglied des High-level Advisory Board on Economic and Social Affairs der Vereinten Nationen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Mariana Mazzucato
- 2019, 407 Seiten, Masse: 14,7 x 22,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Bernhard Schmid
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593509989
- ISBN-13: 9783593509983
- Erscheinungsdatum: 10.03.2019
Pressezitat
»Angesichts der Frage, wie wir nachhaltiges Wirtschaftswachstum fördern und zunehmender Ungleichheit entgegenwirken können, stellt das Buch von Mariana Mazzucato eine wichtige Diskussionsbasis dar. Ich kann es daher nur jedem als Lektüre empfehlen.« Friederike Welter, Präsidentin des Instituts für Mittelstandsforschung in Bonn, wiwo.de, 14. Oktober 2020»Ein Virus krempelt die Ordnung um. Der Staat, vielerorts als Bürokratiemonster verschrien, das auch noch Steuern dafür verlangt, wird zum Retter in der Not. Da kommt ein Buch gerade zur richtigen Zeit.« Rita Flubacher, Tages-Anzeiger, 6. April 2020»Ich glaube, das hilft, um sich die Zukunft vorzustellen.« Papst Franziskus, Vatican News, 30. März 2020»Wie kann es sein, dass wir heute widerspruchslos akzeptieren, ein blosses Aufbewahren und Verwalten von Geld sei produktiv? Mazzucato erinnert daran: Bis in die 1960er galt der Finanzsektor im Sinne des BIP nicht als wertschöpfend. Heute rechtfertigen Banker ihre astronomischen Saläre damit, was für Gewinne sie einfahren, und nehmen das als Beleg für Produktivität. Wie es dazu kam, zerpflückt Mazzucato gründlich. Und schlägt vor, was dagegen getan werden könnte.« Pepe Egger, Der Freitag, 11. Dezember 2019»Mazzucato plädiert fur eine Stakeholder-Perspektive mit sozialen und nachhaltigen Zielen, die Management, Beschäftigte und Konsumenten, also Unternehmen und Gesellschaften, angemessen beteiligt. Sie leistet einen lesenswerten Beitrag fur eine von ihr geforderte neue Ökonomie der Hoffnung.« Norbert Fabian, Publik-Forum, 26. Juli 2019»Die Ökonomin rückt in ihrem wichtigen Buch die Verhältnisse Seite um Seite gerade und geht dabei wohltuend differenziert vor.« Caspar Dohmen, Deutschlandfunk »Andruck - Das Magazin für Politische Literatur«, 15. April 2019 »Gut lesbar und äusserst lehrreich.« Markus Diem Meier, Tages-Anzeiger, 18. März 2019
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