Weiberabend Bd.1
Roman
Wenn sich Joanne und ihre Freundinnen treffen und die ganze Nacht durchquatschen, werden Geheimnisse enthüllt. Zwischen Erdbeer-Daiquiris und Garnelen-Koriander-Curry geht es ans Eingemachte. Und je weiter die Nacht vorrückt, desto mehr bröckeln gehütete Fassaden.
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Weiberabend Bd.1 “
Wenn sich Joanne und ihre Freundinnen treffen und die ganze Nacht durchquatschen, werden Geheimnisse enthüllt. Zwischen Erdbeer-Daiquiris und Garnelen-Koriander-Curry geht es ans Eingemachte. Und je weiter die Nacht vorrückt, desto mehr bröckeln gehütete Fassaden.
Klappentext zu „Weiberabend Bd.1 “
Geheimnisse werden enthüllt und Freundschaften auf die Probe gestellt, -als sich Joanne und ihre sieben Freundinnen in Helens Landhaus zur Pyjamaparty treffen. Zwischen Erdbeer-Daiquiris, Garnelen-Koriander-Curry und Schokolade bis zum Abwinken wird das Muttersein mal so richtig unter die Lupe -genommen.Im Lauf der Nacht bröckelt die sorgsam gehütete Fassade jeder einzelnen Frau. Und was dabei herauskommt, lässt kein Leserinnenherz kalt ...
Eine Nacht, acht Frauen, keine Kinder, keine Tabus! Geheimnisse werden enthüllt und Freundschaften auf die Probe gestellt, als sich Joanne und ihre sieben Freundinnen in Helens Landhaus zur Pyjamaparty treffen. Zwischen Erdbeer-Daiquiris, Garnelen-Koriander-Curry und Schokolade bis zum Abwinken wird das Mutterdasein mal so richtig unter die Lupe genommen. Im Lauf der Nacht bröckelt die sorgsam gehütete Fassade jeder einzelnen Frau. Und was dabei herauskommt, lässt kein Leserinnenherz kalt ...
Lese-Probe zu „Weiberabend Bd.1 “
Weiberabend von Joanne FedlerWas du über uns wissen musst
Die Erzählerin (alias ich)
Alter: 37 (genauso alt wie Marianne Faithfulls Lucy Jordan, als ihr dämmert, dass sie wohl nie im Sportflitzer durch Paris fahren und sich den warmen Wind durchs Haar wehen lassen wird … seufz.)
Familienstand: Seit kurzem mit Frank verheiratet, dem Vater meiner Kinder, mit dem ich seit acht Jahren zusammen bin.
Kinder: Jamie (7 ½) und Aaron (4).
Beruf: Schriftstellerin (ehemals Jura-Dozentin und Frauenrechts-Aktivistin).
Was mich beschäftigt: Werden unsere Kinder uns je verzeihen, dass wir ihnen Großeltern, Cousins und Cousinen geraubt haben, indem wir vor vier Jahren Südafrika verließen?
Ist Australien nach den Anschlägen auf Bali noch »sicher«?
Eine Kindergärtnerin bezeichnete Aaron vor kurzem als Störenfried. Atkins oder Weight Watchers? Oh, und Hautschäden durch Sonneneinstrahlung im Dekolletébereich.
Wovon ich träume: Schreiben können wie Amy Tan oder Toni Morrison und eine weltberühmte Schriftstellerin werden; innerhalb der nächsten zehn Jahre ein eigenes Haus in Sydney besitzen; ansonsten alles, was Robbie Williams ohne Hemd beinhaltet.
Bloß nicht erwähnen: Autoren unter dreißig, die Bestseller geschrieben haben; Makler und Vermieter; Krebs, egal wo.
Heimliche Allianzen: Ich weiß, das klingt schulmädchenhaft, aber Hel ist meine beste Freundin. Unter all diesen Australiern fühle ich mich manchmal als kulturelle Randgruppe.
Drei Wörter, die mich beschreiben: Mutter, Schriftstellerin, Immigrantin.
Helen (alias Hel)
Alter: 43
Familienstand: Glücklich verheiratet mit David, Inhaber von »Burly«, einer Firma, die Arbeitsoveralls herstellt (in Khaki, Marine und Grau, und ab nächstem Jahr auch in Beige).
Kinder: Nathan (6), Sarah (5) und Cameron (3). Schwanger
... mehr
mit Nummer vier.
Beruf: Vollzeit-Mutter.
Was mich beschäftigt: Sarah hat neulich gefragt, was es heißt, jemandem »einen zu blasen«; habe geantwortet: »Das macht der Friseur nach dem Haareschneiden« – etwas Besseres ist mir auf die Schnelle nicht eingefallen; ob wir den Weihnachtsurlaub in Byron Bay verbringen oder das Geld sparen sollen, um nächstes Jahr nach Bali zu fahren; die Fliesen um den Pool – hellbeige oder terrakottafarben? Nathans Gewicht.
Wovon ich träume: Dass David vor acht Uhr abends nach Hause kommt, nur einmal in der Woche; Jo das Rezept für ihre Salatsauce entlocken; und vielleicht, in einem früheren Leben, ein bisschen lesbischer Sex (aber das darfst du auf keinen Fall veröffentlichen!).
Bloß nicht erwähnen: Die Kochkünste der Schwiegermutter. Die Preise für neue Kinderschuhe. Tage, an denen die Krippe im Fitness-Studio voll ist.
Geheime Allianzen: Jo und ich leben, um zu essen, und eines Tages werden wir eine Fresstour durch Italien unternehmen. Aber ich verstehe mich mit allen gut.
Drei Wörter, die mich beschreiben: Mutter, Ehefrau, Haushälterin (und daran ist nichts auszusetzen).
Tamara (alias Tam)
Alter: 41
Familienstand: Verheiratet mit Kevin, einem Schönheitschirurgen, der auf Brustimplantate spezialisiert ist (und nein, ist es nicht offensichtlich, dass ich meine nicht habe machen lassen?).
Kinder: Zwei Jungen, Kieran (6) und Michael (7).
Beruf: Ausgebildete Heilpädagogin, derzeit als Bürokraft tätig.
Was mich beschäftigt: Wird Kieran (ein hochbegabtes Kind) in der Schule ausreichend gefordert und gefördert, so dass sein Entwicklungspotenzial maximiert wird? Steht Michaels Bettnässen in Verbindung mit Minderwertigkeitsgefühlen, weil er nicht so »begabt« ist wie sein jüngerer Bruder? (Aber darüber würde ich in seiner Gegenwart nie sprechen.)
Wovon ich träume: Dass beide Kinder sich im sportlichen, musischen, schulischen und sozialen Bereich hervorragend entwickeln; irgendwann mal mit der ganzen Familie Urlaub zu machen – Kevin ist ein Workaholic; das Prozac abzusetzen – aber ich habe es damit nicht besonders eilig.
Bloß nicht erwähnen: Gluten. Konservierungsmittel. Künstliche Zusatzstoffe in Lebensmitteln.
Geheime Allianzen: Ich habe keine – obwohl ich Dooly öfter sehe als die anderen, weil Michael und Luke gute Freunde sind.
Drei Wörter, die mich beschreiben: Mutter, Gesundheitsfanatikerin, Leserin.
Liz
Alter: 42
Familienstand: Angenehm verheiratet mit Carl.
Kinder: Chloe (6) und Brandon (3).
Beruf: Geschäftsfrau, leite meine selbst aufgebaute Werbeagentur »Craze«.
Was mich beschäftigt: Habe gerade ein weißes Schamhaar entdeckt (wie krass!); überfällig zur Mammographie (Mutter ist mit 41 an Brustkrebs gestorben); arbeite so hart, dass ich keine Zeit habe, im Garten herumzuwerkeln (dem einzig friedvollen Ort in dieser verrückten Welt).
Wovon ich träume: Dass Craze an die Börse geht; dass die Kinder zu selbstsicheren, unabhängigen, lebenstüchtigen Individuen heranwachsen; dass Lily (koreanisches Kindermädchen) uns nie verlässt (käme ohne sie nicht zurecht).
Bloß nicht erwähnen: Kindergeburtstage. Mutters Tod. Ende des Geschäftsjahres.
Geheime Allianzen: Ich war mit Fi in der Schule – wir haben zusammen schlimme Zeiten durchgestanden.
Drei Wörter, die mich beschreiben: Geschäftsfrau, Visionärin, Expertin im Delegieren.
Ereka
Alter: 40
Familienstand: Verheiratet mit Jake, unbestritten mein Seelengefährte und der beste und sensibelste aller »New Age«- Männer.
Kinder: Olivia (6) hat einen leichten Hirnschaden, und Kylie (4 ½) hängt noch an der Brust.
Beruf: Frei schaffende Künstlerin (das ist eher meine Rettung als ein Beruf, aber ich habe im vergangenen Jahr zwei Gemälde verkauft. Na gut, an eine Tante, aber hey, sie hat bar dafür bezahlt, und ich habe mir von dem Geld eine Gucci-Handtasche und passende Schuhe gekauft – irgendwann ergibt sich vielleicht sogar die Gelegenheit, sie zu tragen).
Was mich beschäftigt: Die 25 Kilo, die ich seit Olivias Geburt zugelegt habe; warum kein einziger dieser angesagten jungen Designer daran gedacht hat, eine Linie mit sexy Klamotten für dicke Menschen zu entwerfen; dass ich seit Olivias Geburt versuche, mich mit Jakes Familie zu versöhnen; Leute, die Mitleid mit mir haben; wie ich Kylie abstillen soll.
Wovon ich träume: Fettabsaugung; ein normales Leben; noch einmal ganz von vorn anfangen zu können (ich kann zumindest davon träumen, oder?).
Bloß nicht erwähnen: Mädchen in Bikinis (die deprimieren mich). Den Fettgehalt von Peking-Ente – manche Dinge sind es einfach wert. Fotos von mir selbst von vor zehn Jahren (da war ich dünn und wunderschön).
Geheime Allianzen: Ich habe keine – manchmal schließe ich mich selbst aus. Es ist einfach zu schwer, sich immer als Außenseiterin zu fühlen.
Drei Wörter, die mich beschreiben: Dick, Künstlerin, Mutter.
Courtney-Jane (alias CJ)
Alter: 42
Familienstand: Geschieden von Tom (alias DVS – Dieser Verdammte Scheißkerl).
Kinder: Scarlett (4) – hat ständig was zu jammern, Jorja (6) – still, eine Einzelgängerin, und Liam (8) – mein Sonnenschein.
Beruf: Anwältin für Familienrecht.
Was mich beschäftigt: Männer, die sich nicht nur von ihren Frauen, sondern auch gleich von ihren Kindern scheiden lassen; wie alle Frauen nach einer Scheidung leiden – fi nanziell, gesellschaftlich (und sexuell nicht zu vergessen); meine Libido, die nicht weiß, wohin mit sich selbst; grauenhafte Migräneanfälle; Nikotinentzug (habe vor 84 Tagen und 13 Stunden mit dem Rauchen aufgehört); die Lehrerin glaubt, Liam könnte ADHS haben, aber ich habe nicht die Kraft, dem nachzugehen.
Wovon ich träume: Ein Mann, der eine 42-Jährige mit drei Kindern »sexy« fi ndet. Das war’s eigentlich schon.
Bloß nicht erwähnen: Zigaretten. Überfällige Unterhaltszahlungen von DVS. Sex. Zigaretten.
Geheime Allianzen: Liz und ich sind als Einzige hier voll berufstätig, aber sie hat keine Ahnung, wie schwer es eine alleinerziehende Mutter hat. Jos linkspolitische Ansichten kann ich nicht ausstehen. Als die einzige Geschiedene bin ich hier vermutlich die Außenseiterin.
Drei Wörter, die mich beschreiben: Single, sexuell ausgehungert, Exraucherin.
Fiona (alias Fi)
Alter: 42
Familienstand: Verheiratet mit Ben (62).
Kinder: Gabriel (5) und Kirsty (17), Stieftochter aus Bens erster Ehe.
Beruf: Habe mich kürzlich als Heilmasseurin qualifi ziert; leite mein eigenes Geschäft »earthtouch« (kleines »e«) von zu Hause aus.
Was mich beschäftigt: Zu viel Plastik auf dem Planeten; warum Menschen, die es sich leisten können, nicht über World Vision ein Kind unterstützen – den Leuten ist nicht klar, dass wir auf dieser Erde alle in einem Boot sitzen; ich versuche, mit Schmutz und Unordnung lockerer umzugehen, die nun mal unvermeidlich sind, wenn man mit anderen Menschen zusammenlebt.
Wovon ich träume: Ein Treffen mit dem Dalai-Lama; ein dreimonatiger Schweigeaufenthalt in einem buddhistischen Kloster in Nepal, irgendwann in meinem Leben; einen zarten ökologischen Fußabdruck auf der Erde hinterlassen – weniger Elektrizität verbrauchen, weniger konsumieren, umweltbewusster leben; eine Putzfrau fi nden, die so gründlich ist wie ich.
Bloß nicht erwähnen: Den Krieg im Irak. John Howard und George Bush. Versteckten Schmutz.
Geheime Allianzen: Ich kenne Liz, seit ich dreizehn war – sie hat schon immer gern Leute herumkommandiert, aber sie hat ein Herz aus Gold. Sie war es, die mich ermuntert hat, meine eigene Firma zu gründen.
Drei Wörter, die mich beschreiben: Heilerin, Beschützerin des Planeten, Sauberkeits… äh … also schön, …fanatikerin.
Louise (alias Dooly – benannt nach Dr. Doolittle wegen unserer vielen Haustiere)
Alter: 39
Familienstand: Verheiratet mit Max (manisch-depressiv).
Kinder: Tyler (4) und Luke (7).
Beruf: Qualifizierte Sozialarbeiterin, arbeite derzeit vier Vormittage die Woche mit Senioren.
Was mich beschäftigt: Ständige Geldsorgen – überfällige Rechnungen, die Kosten für Max’ Medikamente, steigender Zinssatz – die Kinder müssen deshalb vielleicht bald auf einige Freizeitaktivitäten verzichten, vorübergehend; natürlich dieser Zwischenfall letztes Jahr.
Wovon ich träume: Ich habe eigentlich keine Träume … Vielleicht einfach nur die Hypothek abbezahlen zu können; dass sich das alltägliche Leben leichter anfühlt; ich hätte auch nichts dagegen, zehn Kilo abzunehmen, aber das ist die geringste meiner Sorgen.
Bloß nicht erwähnen: Helens Schwangerschaft. Überfällige Impfungen der Haustiere (kann sie mir jetzt einfach nicht leisten). Diesen armen Wellensittich.
Geheime Allianzen: Tams Michael und mein Luke spielen zusammen Fußball und sind gute Freunde, deshalb sehe ich Tam öfter als die anderen.
Drei Wörter, die mich beschreiben: Fürsorglich, schokosüchtig, mehr fällt mir nicht ein.
Übersetzung: Katharina Volk
Copyright © 2008 für die deutschsprachige Ausgabe by Knaur Verlag
Beruf: Vollzeit-Mutter.
Was mich beschäftigt: Sarah hat neulich gefragt, was es heißt, jemandem »einen zu blasen«; habe geantwortet: »Das macht der Friseur nach dem Haareschneiden« – etwas Besseres ist mir auf die Schnelle nicht eingefallen; ob wir den Weihnachtsurlaub in Byron Bay verbringen oder das Geld sparen sollen, um nächstes Jahr nach Bali zu fahren; die Fliesen um den Pool – hellbeige oder terrakottafarben? Nathans Gewicht.
Wovon ich träume: Dass David vor acht Uhr abends nach Hause kommt, nur einmal in der Woche; Jo das Rezept für ihre Salatsauce entlocken; und vielleicht, in einem früheren Leben, ein bisschen lesbischer Sex (aber das darfst du auf keinen Fall veröffentlichen!).
Bloß nicht erwähnen: Die Kochkünste der Schwiegermutter. Die Preise für neue Kinderschuhe. Tage, an denen die Krippe im Fitness-Studio voll ist.
Geheime Allianzen: Jo und ich leben, um zu essen, und eines Tages werden wir eine Fresstour durch Italien unternehmen. Aber ich verstehe mich mit allen gut.
Drei Wörter, die mich beschreiben: Mutter, Ehefrau, Haushälterin (und daran ist nichts auszusetzen).
Tamara (alias Tam)
Alter: 41
Familienstand: Verheiratet mit Kevin, einem Schönheitschirurgen, der auf Brustimplantate spezialisiert ist (und nein, ist es nicht offensichtlich, dass ich meine nicht habe machen lassen?).
Kinder: Zwei Jungen, Kieran (6) und Michael (7).
Beruf: Ausgebildete Heilpädagogin, derzeit als Bürokraft tätig.
Was mich beschäftigt: Wird Kieran (ein hochbegabtes Kind) in der Schule ausreichend gefordert und gefördert, so dass sein Entwicklungspotenzial maximiert wird? Steht Michaels Bettnässen in Verbindung mit Minderwertigkeitsgefühlen, weil er nicht so »begabt« ist wie sein jüngerer Bruder? (Aber darüber würde ich in seiner Gegenwart nie sprechen.)
Wovon ich träume: Dass beide Kinder sich im sportlichen, musischen, schulischen und sozialen Bereich hervorragend entwickeln; irgendwann mal mit der ganzen Familie Urlaub zu machen – Kevin ist ein Workaholic; das Prozac abzusetzen – aber ich habe es damit nicht besonders eilig.
Bloß nicht erwähnen: Gluten. Konservierungsmittel. Künstliche Zusatzstoffe in Lebensmitteln.
Geheime Allianzen: Ich habe keine – obwohl ich Dooly öfter sehe als die anderen, weil Michael und Luke gute Freunde sind.
Drei Wörter, die mich beschreiben: Mutter, Gesundheitsfanatikerin, Leserin.
Liz
Alter: 42
Familienstand: Angenehm verheiratet mit Carl.
Kinder: Chloe (6) und Brandon (3).
Beruf: Geschäftsfrau, leite meine selbst aufgebaute Werbeagentur »Craze«.
Was mich beschäftigt: Habe gerade ein weißes Schamhaar entdeckt (wie krass!); überfällig zur Mammographie (Mutter ist mit 41 an Brustkrebs gestorben); arbeite so hart, dass ich keine Zeit habe, im Garten herumzuwerkeln (dem einzig friedvollen Ort in dieser verrückten Welt).
Wovon ich träume: Dass Craze an die Börse geht; dass die Kinder zu selbstsicheren, unabhängigen, lebenstüchtigen Individuen heranwachsen; dass Lily (koreanisches Kindermädchen) uns nie verlässt (käme ohne sie nicht zurecht).
Bloß nicht erwähnen: Kindergeburtstage. Mutters Tod. Ende des Geschäftsjahres.
Geheime Allianzen: Ich war mit Fi in der Schule – wir haben zusammen schlimme Zeiten durchgestanden.
Drei Wörter, die mich beschreiben: Geschäftsfrau, Visionärin, Expertin im Delegieren.
Ereka
Alter: 40
Familienstand: Verheiratet mit Jake, unbestritten mein Seelengefährte und der beste und sensibelste aller »New Age«- Männer.
Kinder: Olivia (6) hat einen leichten Hirnschaden, und Kylie (4 ½) hängt noch an der Brust.
Beruf: Frei schaffende Künstlerin (das ist eher meine Rettung als ein Beruf, aber ich habe im vergangenen Jahr zwei Gemälde verkauft. Na gut, an eine Tante, aber hey, sie hat bar dafür bezahlt, und ich habe mir von dem Geld eine Gucci-Handtasche und passende Schuhe gekauft – irgendwann ergibt sich vielleicht sogar die Gelegenheit, sie zu tragen).
Was mich beschäftigt: Die 25 Kilo, die ich seit Olivias Geburt zugelegt habe; warum kein einziger dieser angesagten jungen Designer daran gedacht hat, eine Linie mit sexy Klamotten für dicke Menschen zu entwerfen; dass ich seit Olivias Geburt versuche, mich mit Jakes Familie zu versöhnen; Leute, die Mitleid mit mir haben; wie ich Kylie abstillen soll.
Wovon ich träume: Fettabsaugung; ein normales Leben; noch einmal ganz von vorn anfangen zu können (ich kann zumindest davon träumen, oder?).
Bloß nicht erwähnen: Mädchen in Bikinis (die deprimieren mich). Den Fettgehalt von Peking-Ente – manche Dinge sind es einfach wert. Fotos von mir selbst von vor zehn Jahren (da war ich dünn und wunderschön).
Geheime Allianzen: Ich habe keine – manchmal schließe ich mich selbst aus. Es ist einfach zu schwer, sich immer als Außenseiterin zu fühlen.
Drei Wörter, die mich beschreiben: Dick, Künstlerin, Mutter.
Courtney-Jane (alias CJ)
Alter: 42
Familienstand: Geschieden von Tom (alias DVS – Dieser Verdammte Scheißkerl).
Kinder: Scarlett (4) – hat ständig was zu jammern, Jorja (6) – still, eine Einzelgängerin, und Liam (8) – mein Sonnenschein.
Beruf: Anwältin für Familienrecht.
Was mich beschäftigt: Männer, die sich nicht nur von ihren Frauen, sondern auch gleich von ihren Kindern scheiden lassen; wie alle Frauen nach einer Scheidung leiden – fi nanziell, gesellschaftlich (und sexuell nicht zu vergessen); meine Libido, die nicht weiß, wohin mit sich selbst; grauenhafte Migräneanfälle; Nikotinentzug (habe vor 84 Tagen und 13 Stunden mit dem Rauchen aufgehört); die Lehrerin glaubt, Liam könnte ADHS haben, aber ich habe nicht die Kraft, dem nachzugehen.
Wovon ich träume: Ein Mann, der eine 42-Jährige mit drei Kindern »sexy« fi ndet. Das war’s eigentlich schon.
Bloß nicht erwähnen: Zigaretten. Überfällige Unterhaltszahlungen von DVS. Sex. Zigaretten.
Geheime Allianzen: Liz und ich sind als Einzige hier voll berufstätig, aber sie hat keine Ahnung, wie schwer es eine alleinerziehende Mutter hat. Jos linkspolitische Ansichten kann ich nicht ausstehen. Als die einzige Geschiedene bin ich hier vermutlich die Außenseiterin.
Drei Wörter, die mich beschreiben: Single, sexuell ausgehungert, Exraucherin.
Fiona (alias Fi)
Alter: 42
Familienstand: Verheiratet mit Ben (62).
Kinder: Gabriel (5) und Kirsty (17), Stieftochter aus Bens erster Ehe.
Beruf: Habe mich kürzlich als Heilmasseurin qualifi ziert; leite mein eigenes Geschäft »earthtouch« (kleines »e«) von zu Hause aus.
Was mich beschäftigt: Zu viel Plastik auf dem Planeten; warum Menschen, die es sich leisten können, nicht über World Vision ein Kind unterstützen – den Leuten ist nicht klar, dass wir auf dieser Erde alle in einem Boot sitzen; ich versuche, mit Schmutz und Unordnung lockerer umzugehen, die nun mal unvermeidlich sind, wenn man mit anderen Menschen zusammenlebt.
Wovon ich träume: Ein Treffen mit dem Dalai-Lama; ein dreimonatiger Schweigeaufenthalt in einem buddhistischen Kloster in Nepal, irgendwann in meinem Leben; einen zarten ökologischen Fußabdruck auf der Erde hinterlassen – weniger Elektrizität verbrauchen, weniger konsumieren, umweltbewusster leben; eine Putzfrau fi nden, die so gründlich ist wie ich.
Bloß nicht erwähnen: Den Krieg im Irak. John Howard und George Bush. Versteckten Schmutz.
Geheime Allianzen: Ich kenne Liz, seit ich dreizehn war – sie hat schon immer gern Leute herumkommandiert, aber sie hat ein Herz aus Gold. Sie war es, die mich ermuntert hat, meine eigene Firma zu gründen.
Drei Wörter, die mich beschreiben: Heilerin, Beschützerin des Planeten, Sauberkeits… äh … also schön, …fanatikerin.
Louise (alias Dooly – benannt nach Dr. Doolittle wegen unserer vielen Haustiere)
Alter: 39
Familienstand: Verheiratet mit Max (manisch-depressiv).
Kinder: Tyler (4) und Luke (7).
Beruf: Qualifizierte Sozialarbeiterin, arbeite derzeit vier Vormittage die Woche mit Senioren.
Was mich beschäftigt: Ständige Geldsorgen – überfällige Rechnungen, die Kosten für Max’ Medikamente, steigender Zinssatz – die Kinder müssen deshalb vielleicht bald auf einige Freizeitaktivitäten verzichten, vorübergehend; natürlich dieser Zwischenfall letztes Jahr.
Wovon ich träume: Ich habe eigentlich keine Träume … Vielleicht einfach nur die Hypothek abbezahlen zu können; dass sich das alltägliche Leben leichter anfühlt; ich hätte auch nichts dagegen, zehn Kilo abzunehmen, aber das ist die geringste meiner Sorgen.
Bloß nicht erwähnen: Helens Schwangerschaft. Überfällige Impfungen der Haustiere (kann sie mir jetzt einfach nicht leisten). Diesen armen Wellensittich.
Geheime Allianzen: Tams Michael und mein Luke spielen zusammen Fußball und sind gute Freunde, deshalb sehe ich Tam öfter als die anderen.
Drei Wörter, die mich beschreiben: Fürsorglich, schokosüchtig, mehr fällt mir nicht ein.
Übersetzung: Katharina Volk
Copyright © 2008 für die deutschsprachige Ausgabe by Knaur Verlag
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Autoren-Porträt von Joanne Fedler
Joanne Fedler wurde in Südafrika geboren, studierte Jura an der Yale University und ging später mit ihrer Familie nach Australien, wo sie heute noch lebt.Ihr Leben lang hat sie sich für Frauenrechte engagiert und wurde 2017 in die Liste der 200 Women Who Will Change the Way You See The World aufgenommen. Sie ist Schreib-Mentorin mit internationalem Renommee und selbst Autorin von zwölf erfolgreichen Romanen und Sachbüchern, die in vielen Ländern erschienen. Weiberabend, ihr erstes auf Deutsch veröffentlichtes Buch, stand weit über ein Jahr auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.
Bibliographische Angaben
- Autor: Joanne Fedler
- 2009, 13. Aufl., 432 Seiten, Masse: 11,5 x 18 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Katharina Volk
- Verlag: Droemer/Knaur
- ISBN-10: 3426637979
- ISBN-13: 9783426637975
- Erscheinungsdatum: 09.09.2009
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