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Wegbereiter der Diabetologie

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Ab Mitte des 19. Jahrhunderts machte die Erforschung der Zuckerkrankheit (Diabetes
mellitus) entscheidende Fortschritte. Massgeblich daran beteiligt waren deutsche
Ärzte und Forscher. Oskar Minkowski und Joseph von Mering führten den
Nachweis, dass durch...
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Kommentar zu "Wegbereiter der Diabetologie"
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    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin M., 27.08.2019

    Acht Ärzte-Kurzbiographien – Humanismus als Berufsethos
    Das Buch bietet acht Kurzbiographien, mit einigen Fotos illustriert. Es sind Ärzte aus vergangenen Zeiten, als die Welt noch Schwarzweiss war. Diabetes, Zuckerkrankheit? Werden nur Mediziner oder von dieser Krankheit Betroffene ihre Lebens- und Wirkungsgeschichten lesen? Oder haben diese Personen aus der Vergangenheit uns allen etwas zu sagen? Ich meine: ja.
    Biographien sind ein guter Zugang zur Geschichte, die leeren Zahlen von Kriegen und Staatsverträgen verblassen zu Statisten im Film der Zeit, wenn man von Lebensumständen, von geistigen Werten, von Zielen und Entscheidungen liest.
    Hier werden Vorreiter in der Diabetes-Forschung vorgestellt, mit vielen medizinischen Details, die heutigen Fachkollegen deren spezifische Leistung am grossen Ganzen konkretisieren. Der Fokus liegt auf dem Werk. Nichtmediziner werden daher ganze Absätze überfliegen oder ein medizinisches, mindestens ein Lateinwörterbuch neben sich haben müssen. Wie nebenbei erfährt man jedoch auch viel über die Motivation von so verschiedenen Menschen, die sich nur fachlich subsumieren lassen. Jeder Einzelne von ihnen war Denker, Forscher, Arbeiter, schliesslich Spezialist, mit seinem persönlichen Lebensweg in seiner Zeit.
    Otto Rostoski (1862-1972) zum Beispiel war Gründer der ersten Diabetikerambulanz und der Dresdner Stoffwechselschule. Er wollte, dass der Patient „in der Betreuung desselben ärztlichen und Pflegepersonals bleibt.“ War es fachliches oder wissenschaftliches Interesse am Krankheitsverlauf oder menschliche Anteilnahme?
    Oskar Minkowski (1858-1931) wird der „Grossvater des Insulins“ genannt. Er forschte an Hunden zur Bedeutung der Bauchspeicheldrüse für die Zuckerverwertung. Nach seiner Emeritierung, im Alter von 68 Jahren, „sehnte sich Minkowski nach dem pulsierenden wissenschaftlichen Leben in der Reichshauptstadt.“
    In den 20er Jahren wollte Karl Stolte (1881-1951) „den zuckerkranken Kindern den psychischen Druck nehmen, ihre Kost nicht frei wählen zu dürfen. (...) So sollte das Kind vor einer Stoffwechselentgleisung geschützt sowie Leistungsfähigkeit und Wachstum gewährleistet werden.“ Diese Motivation kommt hier von einem Arzt, der während der Inflation und der Weltwirtschaftskrise wirkte und forschte. Mit der Selbstkontrolle hatte Stolte die richtige Idee in einer dafür zu frühen Zeit.
    Besonders berühren mich persönlich immer die Lebensgeschichten jüdischer Menschen, die im Nationalsozialismus eine Zäsur erlitten. So auch die von Alfred Lublin (1895-1956) aus Ostpreussen, dem heutigen Polen, jüdischer Herkunft. Er, dem daran gelegen war, dass zuckerkranke Menschen weiterhin berufstätig sein können, dem Verfasser der „Produktiven Diabetikerfürsorge“ (1932) wurde von den Nationalsozialisten eine Zwangsbeurlaubung auferlegt, schliesslich durfte er Deutschland nach einer Reise nicht mehr betreten.
    Das Wirken der Ärzte war, wie der Covertext es benennt, darauf ausgerichtet, „die Lebenserwartung deutlich zu verlängern“, gleichzeitig „erhöhten“ die Therapiekonzepte auch „die Lebensqualität der Betroffenen und förderten ihre soziale Gleichstellung.“ Mehr Humanismus ist kaum in einem Berufsethos zu finden, das ist Sozialpolitik an der Basis. Somit geht diese schmale Broschüre „Wegbereiter der Diabetologie“, die ein Nischenpublikum zu betreffen scheint, weit über ein Nischeninteresse hinaus und bringt eine globale Thematik wenn nicht auf den Seziertisch der Gesellschaft, so doch auf ihren Anamnesebogen.
    Der Brückenschlag der Medizingeschichte zur Gegenwart gelingt den Autoren, selbst Ärzte und Wissenschaftler, hoffentlich, indem sie junges Publikum, die nachfolgenden Generationen berühren oder fachlich interessieren. Forschergeist und Humanismus dürfen ansteckend bleiben! (Alle verwendeten Zitate entstammen dem Buch und möchten helfen, es zu empfehlen.)

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