Von Fortschritt zu Wachstum und Entwicklung
Über den ideengeschichtlichen Ursprung der ökonomischen Wachstums- und Entwicklungstheorie in der materialen Geschichtsphilosophie der französischen und schottischen Aufklärung
Vergleicht man die ökonomische Wachstums- und Entwicklungstheorie mit der materialen Geschichtsphilosophie, so fällt auf, dass sich beide begrifflich kaum voneinander unterscheiden lassen. Genau genommen handelt es sich bei Wachstums- und...
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Klappentext zu „Von Fortschritt zu Wachstum und Entwicklung “
Vergleicht man die ökonomische Wachstums- und Entwicklungstheorie mit der materialen Geschichtsphilosophie, so fällt auf, dass sich beide begrifflich kaum voneinander unterscheiden lassen. Genau genommen handelt es sich bei Wachstums- und Entwicklungstheorien um abgeschwächte Geschichtsphilosophien. Dies liefert eine gewisse Evidenz dafür, dass die ökonomische Wachstums- und Entwicklungstheorie und die materiale Geschichtsphilosophie ideengeschichtlich miteinander verwandt sein könnten. Wirft man dann einen Blick auf die Ahnenreihe beider Disziplinen, stösst man auf erstaunliche personelle Überschneidungen. So haben Protagonisten der materialen Geschichtsphilosophie häufig auch bedeutende Beträge zur Ökonomik geleistet.Erklären lässt sich das damit, dass ökonomische Wachstums- und Entwicklungstheorien aus der Zeit der klassischen Nationalökonomie stammen und damit selbst ein Produkt des Zeitgeistes - des Fortschrittsglaubens der Aufklärung - sind, der auch materiale Geschichtsphilosophien hervorgebracht hat. Dabei stehen die frühe Wirtschaftstheorie und die materiale Geschichtsphilosophie in einem bemerkenswert interdependenten Verhältnis zueinander: Einerseits haben die Verfasser der materialen Geschichtsphilosophie Kenntnisse der sich gerade zu etablieren beginnenden Ökonomik in ihre Geschichtskonzeptionen inkorporiert, andererseits kam es zur Rückkopplung mit der Wirtschaftstheorie, innerhalb derer sich die Wachstums- und Entwicklungstheorie als Teildisziplin im Kanon der wirtschaftswissenschaftlichen Fächer aufzustellen begann.
Das vorliegende Essay versucht diesen ideengeschichtlichen Prozess, in dem sich die materiale Geschichtsphilosophie und die Wirtschaftstheorie gegenseitig befruchtet haben, nachzuzeichnen. Dafür zeigt es zunächst an den Beispielen von Quesnay und Montesquieu, wie sich eine unhistorische Ökonomik und eine unökonomische Geschichtsphilosophie gegenüberstanden, um dann zu schildern, wie es bei Turgot und Smith allmählich über eine
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ökonomische Geschichtsphilosophie und eine historische Ökonomik zu einer Annäherung der beiden Disziplinen kam. Schliesslich zeigt das Essay, wie hieraus bei Ricardo und List die ökonomische Wachstums- und Entwicklungstheorie entstehen konnte.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Christian E. W. Kremser
- 2018, 179 Seiten, Masse: 13,9 x 20,8 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: METROPOLIS
- ISBN-10: 3731613271
- ISBN-13: 9783731613275
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