Viel Spass mit Onkel Tobi

Hans-Georg Lenzen studierte und lehrte an verschiedenen Kunsthochschulen im In- und Ausland. Zwei seiner Onkel Tobi-Bilderbücher, alle liebevoll illustriert von Sigrid Hanck-Fehse, standen auf der Auswahlliste zum Deutschen Jugendbuchpreis. Er verstarb am 21. Juli 2014 in Grevenbroich.

Man nennt es einen Kettenvers, wenn immer mehr Text sich in Versform letztlich zu einer ganzen Geschichte fügt. Dafür ist eine Einkaufsliste, wie Onkel Tobi sie erstellt hat, ideal. Onkel Tobi ist sowieso der beste, denn er hat eine Schwäche: " ... wenn der gute Onkel Tobi nur nicht so vergesslich wär!" Besser gesagt, gut dass der Onkel Tobi so ist, wie er ist, sonst hätten wir nicht dieses einmalige Buch, das alle Bedürfnisse nach einem lustvollen Gedächtnistraining bestens erfüllt. Kinder jedenfalls lieben es, mit den Zeilen zu spielen, vor allem weil der Autor nicht nur die Gegenstände immer wieder aufzählt, sondern stets neue Kombinationen der Wörter kreiert. Wenn er also erstmal für die Äpfel eine Schüssel kaufen will, wird daraus später eine neue Apfelschüssel. Das sind für Kinder zunächst zwei verschiedene Dinge, und sie finden sich raffiniert, wenn sie das Spiel durchschauen und dabei begreifen, dass sie sich so alles viel besser merken können. Einerseits ist das schon ganz schön viel Text, aber andererseits kann man gar nicht genug davon bekommen ... Es macht grossen Spass, wenn man vor grossem Publikum einen Vortrag hält und dabei anfängt, aus diesem Buch vorzulesen. Immer wieder frage ich mich dann: "Ob wohl diesmal einer mitmachen kann?"... Es ist nie nur einer! Spätestens bei der Apfelschüssel sprechen sie buchstäblich im Chor mit: "Einen Besen für den Stall, für die Katze einen Ball, eine grosse Apfelschüssel und ..." Na, wie geht's weiter? (Rezension von Gabriele Hoffmann aus dem Libri-Fachkatalog Harry & Pooh 2008/2009)

"Ein Klassiker, der noch heute für Kleinkinder zum Vorlesen oder auch zum ersten Selberlesen empfohlen wird." Deutschlandfunk / Ute Wegmann