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Victory City

Roman - Der grosse neue Roman des unerschrockenen Kämpfers für die Meinungsfreiheit - Friedenspreis für Salman Rushdie 2023
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Der neue grosse Roman über Liebe, Macht und die Kraft des Erzählens von Booker-Preisträger Salman Rushdie

Südindien im 14. Jahrhundert: Die neunjährige Waise Pampa Kampana wird von einer Göttin auserkoren, ihre menschliche Hülle und ihr Sprachrohr...
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Kommentar zu "Victory City"
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    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Basc, 20.06.2023

    Leblos, einfältig und sterbenslangweilig – ein ganz schwaches Alterswerk

    In den 1980er Jahren schrieb sich Salman Rushdie mit drei aufeinanderfolgenden Romanen in den Olymp der Weltliteratur: „Mitternachtskinder“ (1981), sein bislang grösster Erfolg bei den Lesern; „Scham und Schande“ (1983), ein Meisterwerk im Schatten; und schliesslich „Die satanischen Verse“ (1988), ein Geniestreich, der Höhepunkt in Salman Rushdies Schaffen und einer der grössten Romane des zwanzigsten Jahrhunderts. Mehr als drei Jahrzehnte sind seitdem vergangen. Salman Rushdie hat noch viele Romane geschrieben, aber keiner reichte jemals wieder an die Grösse der drei Frühwerke heran. Auch „Victory City“ gelingt dies nicht – im Gegenteil: Dieser Roman ist mit Abstand Rushdies schwächstes Werk, eine Enttäuschung auf ganzer Linie.

    Denn Salman Rushdie erzählt die Geschichte des Wirkens und Scheiterns der „Wundertätigen und Poetin“ Pampa Kampana, die im 14. Jahrhundert in Südindien durch Zauberkraft die Stadt Bisnaga samt Bewohnern aus Samen wachsen lässt, in einem Stil, als handele es sich um ein Kinderbuch für Siebenjährige – die Sprache ist schlicht, die Figuren sind aus gröbsten Holz geschnitzt und völlig klischeehaft gezeichnet, die Handlung ist simpel, vorhersehbar und spannungsarm. Als habe Rushdie jedes Vertrauen in die Intelligenz und das Gedächtnis seiner Leser verloren, werden einem der Charakter der Figuren und jede Einzelheit der Handlung durch ständige Wiederholungen regelrecht eingehämmert. Was die Figuren zu ihrem Handeln bewegt, bleibt im Dunkeln. Als Leser bringt man diesen holzschnittartigen Skizzen kein Interesse und keine Emotion entgegen. Und das gilt auch für die gesamte Erzählung: Wir hecheln durch die 250 Jahre umspannende Geschichte der Stadt Bisnaga, von ihrer Entstehung bis zu ihrem Untergang, durch gute und schlechte Zeiten, mit guten und schlechten Herrschern, und alles, alles bleibt uns fremd, weil es so unecht, so unnatürlich, so leblos ist. „Victory City“ ist wie ein am Reissbrett entworfenes Gedankenexperiment, das langweilige Fragen stellt und belanglose Antworten liefert. Dichtkunst, eine geschliffene Sprache, den Zauber der Poesie sucht man hier vergebens. Stattdessen gibt es jede Menge holprige Kalendersprüche à la: »So ist nun mal der Lauf der Geschichte; die Obsession der einen Zeit landet in der nächsten auf dem Abfallhaufen des Vergessens.«

    Es ist bitter anzusehen, wie tief der gefeierte Schriftsteller, der für sein Frühwerk schon zu Beginn der 1990er Jahre den Nobelpreis verdient gehabt hätte, mit diesem Roman gesunken ist. Falls Sie also noch nichts von Salman Rushdie gelesen haben und wissen möchte, warum dieser Autor zu den grössten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts zählt, besorgen Sie sich „Mitternachtskinder“, „Die satanischen Verse“ oder „Shalimar der Narr“ – nur tun Sie sich den Gefallen und lassen Sie „Victory City“ links liegen. Und fallen Sie auch nicht herein auf die Lohnschreiber des Kulturbetriebs, die diesen Roman als »ein Wunderwerk der Erzählkunst« (Arno Widmann), als »ein Meisterwerk an Fabulierlust« (Petzer Helling) oder gar als »eine zum Nägelkauen spannende, an exotischer Buntheit unüberbietbare Geschichte« (Dennis Scheck) anpreisen – denn das ist er unzweifelhaft nicht.

    Abschliessend noch ein Wort zur Übersetzung: Nachdem der deutsche Verlag mit Salman Rushdies Werken in den letzten Jahren sehr stiefmütterlich umgegangen war und insbesondere „Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte“ und „Quichotte“ von den Übersetzern regelrecht gemeuchelt wurden, hat diesmal wieder der alte Rushdie-Kenner Bernard Robben die Übersetzung ins Deutsche übernommen. Herausgekommen ist eine ganz ordentliche Übertragung, die nun wirklich nicht verantwortlich ist für die armselige Qualität des Romans. Und trotzdem stösst man auf skurrile Patzer, die wohl vor zwanzig Jahren, als der deutsche Kulturbetrieb noch nicht von der Wokeness ergriffen war, undenkbar gewesen wären. So werden zum Beispiel an einer Stelle Pampa Kampanas Töchter allen Ernstes als »Gelehrtinnen« (im Original: »scholars«) bezeichnet, an einer anderen verursacht das hirnlose Bemühen um eine vermeintlich „geschlechtergerechte“ Ausdrucksweise folgenden sprachlichen Unfall: »Doch ich sehe, dass die Person, die Ihr wiederauferstehen lassen wollt, jemand anderes ist, jemand, die Ihr geliebt habt und die ins Feuer ging.« (Im Original: »But I see that the one you are trying to resurrect is someone else, someone you loved who walked into a fire.«) Womit sich leider ein weiteres Mal zeigt, dass die Verlage heutzutage nicht einmal bei Autoren von Weltrang auf ein sorgfältiges Lektorat der Übersetzungen Wert legen.

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