Umweltgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert
EdG - das intelligente Lehrbuch: zur Umweltgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts mit Forschungsdiskussion und systematisch geordneter Bibliographie
Die Umweltgeschichte hat sich in den vergangenen Jahren zu einem boomenden Zweig der historischen...
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Produktinformationen zu „Umweltgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert “
Klappentext zu „Umweltgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert “
EdG - das intelligente Lehrbuch: zur Umweltgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts mit Forschungsdiskussion und systematisch geordneter BibliographieDie Umweltgeschichte hat sich in den vergangenen Jahren zu einem boomenden Zweig der historischen Forschung gemausert. Frank Uekötter gibt einen breit gefächerten Überblick über den aktuellen Stand der Forschung und die laufenden Debatten. Er thematisiert die etablierten Forschungsfelder der Umweltgeschichte wie die Geschichte der Umweltbewegungen, der Umweltverschmutzung und der Energiewirtschaft, die Geschichte ökologischer Ideen sowie die Wald- und Forstgeschichte, aber auch jüngere Trends wie die Umweltgeschichte der Landwirtschaft und die historische Katastrophenforschung. In bewährter Weise diskutiert er den aktuellen Stand der Forschung und die laufenden Debatten. Umfassend bezieht er dabei die ausserdeutsche Literatur mit ein. Eine umfangreiche, thematisch gegliederte Bibliographie rundet den Band ab.
Lese-Probe zu „Umweltgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert “
II. Grundprobleme und Tendenzen der Forschung (S. 39-40)1. Synthesen und Handbücher
Die historiographische Beschäftigung mit der natürlichen Umwelt begann, von wenigen Vorläufern abgesehen, in der Bundesrepublik in den 1980er Jahren und gewann im folgenden Jahrzehnt an Dynamik. Sie folgte insofern mit einem gewissen time-lag" der bundesdeutschen Umweltbewegung nach und dieser Zusammenhang war alles andere als zufällig. Die Verbindungen zwischen Umweltgeschichte und Umweltbewegung waren zunächst auf der personellen und insbesondere der intellektuellen Ebene ausgesprochen eng und man kann mit guten Gründen bezweifeln, ob sich auch ohne eine lebendige Bürgerbewegung ein umwelthistorischer Forschungszweig innerhalb der Geschichtswissenschaft entwickelt hätte. Erst in den vergangenen Jahren ist das Verhältnis deutlich distanzierter geworden, das persönliche Engagement verschwand zwar nicht, trat jedoch als Leitmotiv der Forschung deutlich zurück.
Obwohl sich die Zahl der Professuren und Einrichtungen, die sich ganz oder teilweise der umwelthistorischen Forschung widmen, in den letzten Jahren deutlich vermehrt hat, sind die Züge eines noch in Entwicklung befindlichen Forschungsfeldes unverkennbar. Vor allem der Kontrast zur amerikanischen Welt ist erhellend: Während in den USA seit 1977 eine American Society for Environmental History" existiert, deren zunächst im Zweijahresrhythmus und inzwischen alljährlich stattfindende Tagungen ein breites Publikum anziehen, gibt es eine European Society for Environmental History" erst seit 2001. Bis heute fehlt es an einer deutschsprachigen Fachzeitschrift, im internationalen Rahmen ist die amerikanische Environmental History das führende Organ, gefolgt von der britischen Zeitschrift Environment &, History, in den Niederlanden erscheint seit 1996 alljährlich ein Jaarboek voor Ecologische Geschiedenis.
In jüngster Zeit entstanden jedoch spezielle umwelthistorische Buchreihen im
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Böhlau und Campus Verlag, im Waxmann Verlag erscheinen schon seit 1996 die breiter angelegten Cottbu- ser Studien zur Geschichte von Technik, Arbeit und Umwelt. Seit 2004 existiert ein Graduiertenkolleg Interdisziplinäre Umweltgeschichte" an der Universität Göttingen. Vor dem Hintergrund dieses niedrigen Institutionalisierungsgrades ist es umso bemerkenswerter, dass sich die Forschungsbilanz der deutschen Umweltgeschichte auch im internationalen Vergleich durchaus beeindruckend ausnimmt. Während die Zukunftsperspektiven der umwelthistorischen Forschung noch Mitte der 1990er Jahre recht unsicher waren, kann nach dem Boom der vergangenen Jahre von einer auf absehbare Zeit stabilen Forschungstradition geredet werden.
Deutlich wuchs in den vergangenen Jahren die Zahl der Projekte und Publikationen, auch die internationale Vernetzung der Forschung, lange Zeit ein wesentliches Desiderat, machte Fortschritte. Der zunächst recht enge Themenkanon der Umweltgeschichte erfuhr sukzessive eine erfreuliche Erweiterung, was sich mit einem zunehmenden Interesse der allgemeinen Geschichte an Umweltthemen traf. So enthält etwa W. REINHARDs kulturanthropologische Synthese der europäischen Geschichte ein Kapitel über Raum und Natur" [70: Lebensformen Europas]. An breit angelegten Überblicksdarstellungen hat in der deutschen Umweltgeschichtsforschung nie ein Mangel geherrscht. Schon die erste umwelthistorische Monographie im engeren Sinne, von K.-G. WEY 1982 vorgelegt [89: Umweltpolitik], war eine Synthese zur deutschen Umweltpolitik seit 1900.
Gut anderthalb Jahrzehnte später publizierte F.-J. BRÜGGEMEIER einen Band ähnlichen Zuschnitts [35: Tschernobyl]. Einen überaus detailreichen Überblick über die Rechtsentwicklung in Deutschland, Österreich und der Schweiz bietet B. MARQUARDT [57: Umwelt]. Eine regional fokussierte Synthese, die Umweltgeschichte mit Sozial- und Wirtschaftsgeschichte verknüpft, bietet C. PFISTER für den schweizerischen Kanton Bern im 18. und 19. Jahrhundert [65: Strom]. Letztlich irreführend ist der Titel der 1994 erschienenen Synthese H. JÄGERs, dessen Einführung in die Umweltgeschichte" tatsächlich eine Einführung in die Historische Geographie bietet [49: Einführung]. Für die Ergebnisse dieser Forschungsrichtung, die in diesem Band nur zum Teil diskutiert werden kann, sei auf die Zeitschrift Siedlungsforschung verwiesen.
Deutlich wuchs in den vergangenen Jahren die Zahl der Projekte und Publikationen, auch die internationale Vernetzung der Forschung, lange Zeit ein wesentliches Desiderat, machte Fortschritte. Der zunächst recht enge Themenkanon der Umweltgeschichte erfuhr sukzessive eine erfreuliche Erweiterung, was sich mit einem zunehmenden Interesse der allgemeinen Geschichte an Umweltthemen traf. So enthält etwa W. REINHARDs kulturanthropologische Synthese der europäischen Geschichte ein Kapitel über Raum und Natur" [70: Lebensformen Europas]. An breit angelegten Überblicksdarstellungen hat in der deutschen Umweltgeschichtsforschung nie ein Mangel geherrscht. Schon die erste umwelthistorische Monographie im engeren Sinne, von K.-G. WEY 1982 vorgelegt [89: Umweltpolitik], war eine Synthese zur deutschen Umweltpolitik seit 1900.
Gut anderthalb Jahrzehnte später publizierte F.-J. BRÜGGEMEIER einen Band ähnlichen Zuschnitts [35: Tschernobyl]. Einen überaus detailreichen Überblick über die Rechtsentwicklung in Deutschland, Österreich und der Schweiz bietet B. MARQUARDT [57: Umwelt]. Eine regional fokussierte Synthese, die Umweltgeschichte mit Sozial- und Wirtschaftsgeschichte verknüpft, bietet C. PFISTER für den schweizerischen Kanton Bern im 18. und 19. Jahrhundert [65: Strom]. Letztlich irreführend ist der Titel der 1994 erschienenen Synthese H. JÄGERs, dessen Einführung in die Umweltgeschichte" tatsächlich eine Einführung in die Historische Geographie bietet [49: Einführung]. Für die Ergebnisse dieser Forschungsrichtung, die in diesem Band nur zum Teil diskutiert werden kann, sei auf die Zeitschrift Siedlungsforschung verwiesen.
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Autoren-Porträt von Frank Uekötter
Frank Uekötter, geboren 1970, ist Dilthey-Fellow am Forschungsinstitut des Deutschen Museums in München.
Bibliographische Angaben
- Autor: Frank Uekötter
- 2007, X, 134 Seiten, Masse: 14,4 x 22,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: OLDENBOURG
- ISBN-10: 3486576313
- ISBN-13: 9783486576313
- Erscheinungsdatum: 22.10.2007
Rezension zu „Umweltgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert “
"Die Arbeit zeugt von bewunderungswürdigem Fleiss und grosser Übersicht ... bei aller wissenschaftlichen Distanz locker geschrieben..." Christian Schütze, Süddeutsche Zeitung, 25.2.2008 "Das Werk kann sowohl 'alten Hasen' als auch Einsteigern uneingeschränkt zur Lektüre empfohlen werden." Noyan Dinckal, Forschung Frankfurt 3.2008 "Wie auch in seinen knappen Überlegungen zum Stand der Umweltgeschichte und ihrer eigenen Geschichtlichkeit im Kontext der Umweltbewegung erweist sich Uekötter als ein guter Lotse durch die aktuelle (geschichtswissenschaftliche) Forschungslandschaft." Mathias Mutz, VSWG 95, 2 (2008) "Ohne die einzelnen Bereiche hier im Detail vorstellen zu können, gelingt in jedem Kapitel ein umfassender Forschungsüberblick.", "Der besondere Vorzug des Textes ist nicht zuletzt darin zu sehen, dass stets auch die Reibungsflächen unterschiedlicher Forschungsansätze herausgearbeitet und die Desiderate der Forschung benannt werden." Jürgen Büschenfeld, H-Soz-u-Kult, 01.04.2008"Mit dem zu besprechenden Buch ist die Umweltgeschichte gewissermassen im offiziösen Kanon deutscher Geschichte angekommen und wird von nun an hoffentlich in allen Fachbibliotheken zugänglich sein - es besteht nach der Lektüre kein Zweifel, dass sie dort auch hingehört. ... Diese gute Einführung kann mit Nachdruck empfohlen werden." Holger Afflerbach, Neue Politische Literatur 52 (2007) "Der Autor versteht es, die beiden ersten Teile des Buchs gut ergänzend zu nutzen und zeigt immer wieder die Verschränkung von Umweltgeschichte mit anderen historischen Forschungsgebieten auf. Eine weitere Stärke des Bandes liegt in der Reflexion über das Selbstverständnis, zentrale Forschungsfragen sowie leitende Konzepte der Umweltgeschichte, die den Rahmen der Darstellung bildet. (...) Insgesamt ist es Frank Uekötter gelungen, weniger als 100 Seiten einen konzisen und verständlichen Überblick über Erkenntnisse, Themen und Fragestellungen der Umweltgeschichte zu geben und dabei der grossen Vielfaltder
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umwelthistorischen Themen und Problemstellungen gerecht zu werden. Das Buch fasst Erkenntnisse zusammen, stellt Standpunkte Argumente vor und weckt Interesse für Fragestellungen und Themengebiete. Es eignet sich für eine Lektüre von vorne bis hinten ebenso wie als Hilfsmittel für das eigenständige wissenschaftliche Arbeiten. (...) Es ist wünschenswert, dass dieses Handbuch zur Umweltgeschichte einen möglichst breiten Leserkreis findet." Birgit Metzger, Archiv für Sozialgeschichte
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