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Geschichte einer Rache / Terra Alta Bd.1

Geschichte einer Rache
 
 
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Er ist der Sohn einer Prostituierten, sein Zuhause ist die Unterwelt Barcelonas. Melchor Marín arbeitet für ein Drogenkartell und wird bei einer Razzia festgenommen. Als er im Gefängnis von der Ermordung seiner Mutter erfährt, beschliesst er, nach dem...
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Kommentare zu "Geschichte einer Rache / Terra Alta Bd.1"
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  • 5 Sterne

    alekto, 03.08.2022

    Als eBook bewertet

    Düsterer erster Fall für den Antihelden Marín in den Abgründen von Terra Alta

    Paco Adell und seine Frau Rosa, die die reichsten Einwohner von Terra Alta sind, werden in ihrem Haus ermordet aufgefunden. Qualvoll wurden sie vor ihrem Tod gefoltert, obwohl Senor Adell schon über neunzig ist. Sein Vermögen hat der Alte, der aus bescheidenen Verhältnissen stammt, mit dem von ihm günstig aufgekauften und nach ihm umbenannten Unternehmen Gráficas Adell gemacht. So gehörte ihm die Hälfte von Terra Alta, den meisten Bewohnern gab er in der Fabrik von Gráficas Adell oder anderen seiner Geschäften Arbeit. Ohne Senor Adell und das von ihm aufgebaute Firmenimperium, das seinen Hauptsitz in Terra Alta hat, hätte dieses Dorf in der katalanischen Provinz kaum überleben können. Und auch wenn Paco hart zu seinen nächsten, ihm direkt unterstellten Mitarbeitern gewesen ist, so ist er der nette Alte bei den Arbeitern in der Fabrik gewesen, obwohl er deren Arbeitskraft ausgebeutet hat. Wer hat Senor Adell und seine Frau auf dem Gewissen? Wer konnte problemlos die Alarmanlage in ihrem Haus ausschalten? Und welcher Hass hat den Täter getrieben, die beiden so grausam zu quälen und zu misshandeln, bevor der Tod sie erlösen konnte? Melchor Marín nimmt die Ermittlungen in seinem ersten Mordfall in Terra Alta auf.

    Javier Cercas hat mit Melchor Marín eine Figur geschaffen, die in ihrem Gerechtigkeitsfanatismus an den Polizisten Javert aus den Elenden von Victor Hugo angelehnt ist. Melchor hat mich mit dem ihm eigenen Gerechtigkeitssinn, so dass er sich etwa nicht damit abfinden kann, dass ein Mordfall ungelöst zu den Akten gelegt wird, ohne dass der Täter überführt und angeklagt wurde, aber auch an Hieronymus "Harry" Bosch aus den Krimis von Michael Connelly erinnert. Melchor und Bosch ist nicht nur ihr stark ausgeprägter Gerechtigkeitssinn gemein, sondern auch, dass sie beide Söhne von Prostituierten sind, die ermordet wurden, und deren Mörder auch lange nach der Tat nicht gefasst wurden. Bosch wurde nach einem niederländischen Maler der Spätgotik benannt, Melchor nach einem der Heiligen drei Könige, da seine Mutter fand, dass er als Baby so aussah. Wo Bosch seinen Jazz hat, hat Melchor seine Romane erst des 19., dann auch des 20. Jahrhunderts. Und natürlich sind die Elenden sein Lieblingsroman. Die ähnlich angelegten Charaktere von Bosch und Melchor erhalten dadurch eine andere Wirkung, dass Melchor, der weit jünger ist als Bosch, nicht in den Abgründen der Stadt LA, sondern der katalanischen Provinz ermittelt.
    Terra Alta ist ein Dorf, in dem jeder jeden kennt und in dem eigentlich nie etwas passiert. So erzählen sich die Rentner beim Domino Spielen immer noch Legenden und Anekdoten aus dem Spanischen Bürgerkrieg, der bereits über achtzig Jahre zurück liegt. Denn nur für die Ebroschlacht, deren Austragungsort Terra Alta gewesen ist, ist dieser kleine Ort berühmt. Dies ist eine der blutigsten Schlachten des Bürgerkriegs gewesen, die noch heute in aufwendigen Inszenierungen nachgestellt wird. So ist die Ermordung der Adells der erste grosse Fall in den vier Jahren, die Melchor bereits Polizist in Terra Alta ist.

    Die grossen Romane des 19. Jahrhunderts haben den Protagonisten Melchor nach dem Tod seiner Mutter gerettet und sein weiteres Leben geprägt. Seine Freizeit neben der Arbeit bei der Polizei verbringt Melchor mit Lesen und wird dafür von seinen Kollegen belächelt. Doch trotz der Romane und deren prägendem Einfluss auf Melchors Leben, auch da er sie gerne mit seiner Frau Olga, die Bibliothekarin ist, diskutiert, ist dieser Roman kein feinfühliges Drama. Der Antiheld Melchor ist rastlos, wenn er bei der Stille auf dem Land nicht schlafen kann. Er ist erfüllt von Wut, die er zwar selten zeigt, doch die bei ihm unter der Oberfläche brodelt. Der Mord an seiner Mutter, der nie aufgeklärt und gesühnt wurde, scheint der Motor zu sein, der ihn antreibt, bis seine Frau Olga und seine kleine Tochter Cosette ihm Ruhe schenken, ihn Liebe finden lassen. Ein Hoffnungsschimmer am Horizont.
    Trotz seiner hoffnungsvollen Momente ist dieses düstere Krimi-Drama weniger gut für Zartbesaitete geeignet. Das zeigen schon dessen erste Seiten, auf denen Javier Cercas detailliert die durch Folter grausam verstümmelten Leichen des Ehepaars Adell beschreibt. Und dieser düstere Beginn gibt dem Krimi dessen abgründige Richtung vor.

    Dem gegenüber steht das ruhige Erzähltempo, das auch dadurch geprägt wird, dass die Ermittlungen zunächst im Sande verlaufen. Denn es tut sich keine heisse Spur auf, die zum Täter führt. Zudem wird die Geschichte im Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit erzählt. So wird neben der Ermittlung im Mord der Adells im Hier und Jetzt auch Melchors Werdegang zum Polizisten geschildert. Das beginnt bei seiner schwierigen Kindheit und Jugend im Armenviertel, bis Melchor auf die schiefe Bahn gerät, um im Gefängnis zu enden. Erst der Mord an seiner Mutter, die sich als Prostituierte verdingte, gibt seinem bis dahin scheinbar vorgezeichneten Lebensweg die Wende.
    Durch seine ruhige Erzählweise gibt Javier Cercas seinem Drama Zeit sich zu entfalten. Durchbrochen wird dies nur von wenigen kurzen Actionsequenzen, die etwa schildern, wie Melchor sich als Polizist Terroristen bei ihrem Attentatsversuch in den Weg stellte. Oder auch die gewalttätigen Ausbrüche von Melchor, da seine Wut fast unkontrolliert die Männer trifft, die ihre Frauen schlagen oder misshandeln. Dieses Krimi-Drama ist über weite Strecken so düster, dass ich dankbar für die seltenen schönen Momente gewesen bin, in denen der Autor mir beim Lesen eine kurze Atempause gönnte. So verbringt Melchor idyllische Stunden im Gemüsegarten, als er eine alte Freundin seiner Mutter besucht, kann zum ersten Mal seit dem Tod seiner Mutter mit seiner zukünftigen Frau Olga lachen oder spielt ausgelassen mit seiner kleinen Tochter Cosette, die nach einer Figur aus den Elenden von Hugo benannt ist.
    Das Ende dieses Krimis, in dem Melchor den gesamten Fall die Ermordung der Adells betreffend aufklärt und somit keine Fragen offen bleiben, habe ich als schlüssig empfunden. Die letzte Szene soll wohl eine eher kathartische Wirkung haben, konnte bei mir aber den düsteren Eindruck, den dieses abgründige Krimi-Drama hinterlassen hat und der bei mir noch länger nachwirken wird, nicht überdecken.

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