Telefonreanimation nach dem Luxemburger Algorithmus
Im Rahmen der Studie wird untersucht, ob medizinische Laien, die anhand des Luxemburger Algorithmus zur Telefonreanimation angeleitet werden, einen Kreislaufstillstand zuverlässig erkennen können und anschliessend eine adäquate Herzdruckmassage durchführen...
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Produktinformationen zu „Telefonreanimation nach dem Luxemburger Algorithmus “
Klappentext zu „Telefonreanimation nach dem Luxemburger Algorithmus “
Im Rahmen der Studie wird untersucht, ob medizinische Laien, die anhand des Luxemburger Algorithmus zur Telefonreanimation angeleitet werden, einen Kreislaufstillstand zuverlässig erkennen können und anschliessend eine adäquate Herzdruckmassage durchführen können. Dafür werden 43 Laien, die noch keinen Erste-Hilfe-Kurs absolviert haben, in zwei verschiedenen Experimenten von einem Disponenten der Rettungsleitstelle per Telefon angeleitet. Von zentralem Interesse ist die Zeit bis zum Beginn der Herzdruckmassage. Basierend auf den Untersuchungsergebnissen werden ausserdem Vorschläge zur Optimierung der telefonischen Anleitung durch den Disponenten gemacht.
Lese-Probe zu „Telefonreanimation nach dem Luxemburger Algorithmus “
Textprobe: Kapitel 2, Problemaufriss: Im Jahr 2016 sind in Luxemburg 3.978 Einwohner gestorben, 50,9 % waren Männer und 49,1 % Frauen. In Luxemburg liegt die Lebenserwartung für Männer bei 78 Jahren und für Frauen bei 80 Jahren. Die häufigste Todesursache im Jahr 2016 war - wie schon in den Vorjahren - eine Herz-Kreislauf-Erkrankung, 31,8 % aller Sterbefälle waren darauf zurückzuführen. Von den 1.264 Menschen, die an einer Kreislauferkrankung verstarben, waren 596 Männer und 668 Frauen (vgl. Institut national de la statistique, Luxemburg in Zahlen, Todesursachen, STATEC, 2018). Auch wenn in Luxemburg unterschiedliche Faktoren wie das rasche Absetzen des Notrufs, das schnelle Eintreffen der Rettungsdienste und der Einsatz von "First Respondern" in ländlichen Gegenden das schnelle Einleiten von notwendigen Massnahmen fördern, ist und bleibt der sofortige Beginn der Herz-Lungen-Wiederbelebung die wichtigste Massnahme. Das nötige "Know-how" zur Herz-Lungen-Wiederbelebung kann in Erste-Hilfe-Kursen erlernt werden, dennoch wird immer wieder festgestellt, dass, wenn der Notfall eintritt, die Zeugen sich weigern, Erste-Hilfe-Massnahmen anzuwenden. Eine Möglichkeit, dem entgegenzuwirken, wäre es, die Zeugen in Echtzeit, nachdem der Notfall abgesetzt wurde, zur Reanimation des Patienten zu animieren bzw. zu motivieren. Dies kann durch den Leitstellendisponenten, nachdem dieser parallel die benötigte professionelle Hilfe alarmiert hat, erfolgen. In Luxemburg zeigen die Kampagnen zur Vermittlung grundlegender Wiederbelebungsmassnahmen trotz der bemerkenswerten Anstrengungen des nationalen Ausbildungsinstituts für Rettungsdienst und Feuerwehr aufgrund einer Reihe von Umständen bei den Bürgern nur begrenzte Wirkung. Als Hauptgründe sind Zeitmangel, Angst vor Fehlverhalten, Angst das Opfer zu verletzen und ungerechtfertigte Angst vor Ansteckung zu nennen. Bis heute sind Erste-Hilfe-Kurse in Luxemburg keine Pflicht, auch nicht, wenn man wie in Deutschland den Pkw-Führerschein erwerben
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möchte. Die Motivation zum Erlernen grundlegender Wiederbelebungsmassnahmen sowie zur Aufrechterhaltung des erworbenen Wissens bleibt gering. Aus diesem Grund wurden Initiativen ins Leben gerufen, bei denen mittels neuer Kommunikationstechnik, beispielsweise Mobiltelefonen, die frühe Einleitung lebensrettender Massnahmen unterstützt wird. Aktuell wird in Luxemburg zur Telefonreanimation ein Algorithmus aus Belgien benutzt, der aber modifiziert wurde. Dieser in Luxemburg verwendete Algorithmus wurde bisher in keiner wissenschaftlichen Untersuchung auf seine Wirksamkeit hin untersucht. In Luxemburg leben gegenwärtig Menschen mit ungefähr 170 verschiedenen Nationalitäten. Die Bevölkerung besteht zu einem Drittel aus Nicht-Luxemburgern. In der Hauptstadt sind es sogar 69 %. Der Algorithmus zur Telefonreanimation steht dem Disponenten aktuell nur in drei Sprachen zur Verfügung (Luxemburgisch, Französisch und Deutsch), eine englische Version wäre aus Sicht der Verfassers unbedingt nötig, damit es bei der internationalen Population in Luxemburg, die zum Teil nur Englisch spricht, nicht zu Verzögerungen bei der Anwendung von Massnahmen der Herz-Lungen-Wiederbelebung kommt. Medizinischer Hintergrund: Ein Herz-Kreislauf-Stillstand ausserhalb des Krankenhauses ist häufig tödlich. Zwei Drittel der Herz-Kreislauf-Stillstände kommen im privaten Umfeld vor. Wenn in diesen Fällen keine Laienreanimation stattfindet, kommt es zu einer erheblichen Verzögerung der so wichtigen lebensrettenden Massnahmen. Eine kurze Reaktionszeit bei einem Herzstillstand, der von einem Zeugen beobachtet wurde, und ein früher Zugang zur Defibrillation wurden mit besseren Überlebenschancen in Verbindung gebracht (vgl. Hostler et al., 2010, S. 826). In den aktuellen Empfehlungen des ERC (European Resuscitation Council) wird empfohlen, den Anrufer zur Laienreanimation aufzufordern und anzuleiten, da nach erfolgtem Herzstillstand die Überlebenswahrscheinlichkeit sich nach jeder Minute ohne Wiederbelebungsmassname
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Autoren-Porträt von Olivier Gritti
Olivier Gritti wurde 1982 in Luxemburg geboren. Das Studium "Präklinische Versorgung und Rettungswesen" an der Deutschen Hochschule für Gesundheit & Sport schloss der Autor im Sommer 2020 ab. Ihm wurde der akademische Grad "Bachelor of Science (B.Sc.)" verliehen. Bereits vor seinem Studium sammelte der Autor durch seine Tätigkeit bei der Berufsfeuerwehr Luxemburg umfassende Erfahrungen im Rettungswesen. Zunächst war er im Einsatzdienst als Rettungsassistent und Brandmeister tätig. Dann wechselte er zur Rettungs- und Feuerwehrschule des Grossherzoglichen Feuerwehr- und Rettungskorps.
Bibliographische Angaben
- Autor: Olivier Gritti
- 2020, 60 Seiten, 36 Abbildungen, Masse: 14,8 x 21 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben: Gerhard Nadler
- Verlag: Diplomica
- ISBN-10: 3961467935
- ISBN-13: 9783961467938
- Erscheinungsdatum: 01.09.2020
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