Stürme des Wüstenplaneten
Roman. Deutsche Erstausgabe
Die größte Science-Fiction- Saga aller Zeiten geht weiter
"Der Wüstenplanet" von Frank Herbert ist das erfolgreichste und berühmteste Science-Fiction-Epos aller Zeiten. In "Stürme des Wüstenplaneten"...
"Der Wüstenplanet" von Frank Herbert ist das erfolgreichste und berühmteste Science-Fiction-Epos aller Zeiten. In "Stürme des Wüstenplaneten"...
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Produktinformationen zu „Stürme des Wüstenplaneten “
Die größte Science-Fiction- Saga aller Zeiten geht weiter
"Der Wüstenplanet" von Frank Herbert ist das erfolgreichste und berühmteste Science-Fiction-Epos aller Zeiten. In "Stürme des Wüstenplaneten" decken die Bestsellerautoren Brian Herbert und Kevin J. Anderson neue, einzigartige Facetten der größten Zukunftssaga der Literaturgeschichte auf: Nachdem Paul Muad'Dib verschwunden ist, versucht seine Mutter Jessica verzweifelt, die Ordnung auf dem Wüstenplaneten wiederherzustellen ...
"Der Wüstenplanet" von Frank Herbert ist das erfolgreichste und berühmteste Science-Fiction-Epos aller Zeiten. In "Stürme des Wüstenplaneten" decken die Bestsellerautoren Brian Herbert und Kevin J. Anderson neue, einzigartige Facetten der größten Zukunftssaga der Literaturgeschichte auf: Nachdem Paul Muad'Dib verschwunden ist, versucht seine Mutter Jessica verzweifelt, die Ordnung auf dem Wüstenplaneten wiederherzustellen ...
Klappentext zu „Stürme des Wüstenplaneten “
Obwohl er fort ist, hört Muad'dib nie auf, uns zu prüfen.Paul Atreides, gleichermassen als Gott verehrt und als Tyrann verhasst, ist nach dem Tod seiner Geliebten Chani in der Wüste verschwunden und hat die Herrschaft über das Imperium seiner jungen Schwester Alia überlasse. Doch an allen Ecken des Reiches brodelt der Geist der Rebellion gegen die grausame Herrschaft der Atreides. Alia will mit allen Mitteln die Doktrinen ihres Bruders durchsetzen und eröffnet eine gnadenlose Jagd auf die Rebellen. In diesem Klima von Verrat und Intrigen versucht Pauls Mutter, Lady Jessica herauszufinden, was hinter dem geheimnisvollen Verschwinden ihres Sohnes steckt. Sie kommt einer gigantischen Verschwörung auf die Spur und muss sich schliesslich entscheiden, ob sie das Andenken ihres geliebten Sohnes zum Wohle des Wüstenplaneten opfern soll ...
Lese-Probe zu „Stürme des Wüstenplaneten “
Stürme des Wüstenplaneten von Brian Herbert und Kevin J. AndersonErster Teil
10.207 N. G. Nach dem Sturz von Shaddam IV. währte die Herrschaft von Paul Muad'dib vierzehn Jahre. Er gründete seine neue Hauptstadt in Arrakeen auf dem heiligen Wüstenplaneten Arrakis. Obwohl Muad'dibs Djihad endlich vorbei ist, flackern immer wieder neue Konflikte auf. Lady Jessica, Pauls Mutter, hat sich aus den ständigen Macht- kämpfen und politischen Intrigen zurückgezogen und ist nach Caladan zurückgekehrt, in die Heimat der Atreides, um dort als Herzogin zu dienen.
1
In meinem Privatleben auf Caladan erreichen mich nur wenige Berichte über den Djihad meines Sohnes, nicht weil ich all das ignoriere, sondern weil ich nur selten den Wunsch verspüre, solche Neuigkeiten zu hören.
Lady Jessica, Herzogin von Caladan
Das außerplanmäßig eingetroffene Raumschiff hing im Orbit über Caladan. Es war ein ehemaliger Heighliner der Gilde, der als Transporter für den Djihad konfisziert worden war.
Ein kleiner Junge aus dem Fischerdorf, der auf der Burg als Page ausgebildet wurde und in seiner förmlichen Kleidung recht unbeholfen wirkte, kam in den Hofgarten gestürmt. »Es ist ein militärisch ausgerüstetes Schiff, Mylady«, platzte er heraus. »Mit voller Bewaffnung!«
... mehr
Jessica, die neben einem Rosmarinstrauch kniete, schnitt duftende Zweige für die Küche ab. Hier in ihrem Privatgarten pflegte sie Blumen, Kräuter und Sträucher in einer perfekten Kombination aus Ordnung und Chaos, aus ästhetischer Flora und nützlichem Grün. In der friedlichen Stille kurz nach der Dämmerung arbeitete und meditierte Jessica hier gern, kümmerte sich um ihre Pflanzen und jätete das hartnäckige Unkraut, das die sorgfältig ausgewogene Balance zu stören versuchte.
Ohne sich durch die Panik des Jungen erschüttern zu lassen, atmete sie tief die aromatischen Öle ein, die durch ihre Berührung freigesetzt wurden. Dann erhob sie sich und klopfte sich den Schmutz von den Knien. »Hat das Schiff irgendeine Botschaft geschickt?«
»Nur dass man eine Gruppe von Abgesandten des Qizarats absetzen will, Mylady. Sie verlangen, Sie in einer dringenden Angelegenheit zu sprechen.«
»Sie verlangen es?«
Der junge Mann erschrak vor ihrer Miene. »Ich bin mir sicher, dass sie es als Bitte gemeint haben, Mylady. Denn wie könnten sie es wagen, etwas von der Herzogin von Caladan und der Mutter von Muad'dib zu verlangen? Trotzdem muss es wichtige Neuigkeiten geben, wenn sie mit einem solchen Raumschiff kommen!« Der Junge wand sich wie ein Aal, der ans Ufer gespült worden war.
Jessica strich ihr Gewand glatt. »Zumindest bin ich mir sicher, dass der Abgesandte die Angelegenheit als wichtig betrachtet. Wahrscheinlich eine weitere Bitte an mich, die Zahl der Pilger zu erhöhen, denen gestattet wird, hierherzukommen. «
Caladan, seit mehr als zwanzig Generationen der Sitz des Hauses Atreides, war den Verheerungen des Djihads entgangen, hauptsächlich weil Jessica sich geweigert hatte, zu viele Fremde hereinströmen zu lassen. Die autarke Bevölkerung des Planeten zog es vor, unter sich zu bleiben. Ihren Herzog Leto hätten sie gern wieder willkommen geheißen, doch dieser war infolge Verrats auf höchster Ebene ermordet worden. Jetzt hatte das Volk stattdessen seinen Sohn Muad'dib, den Imperator des Bekannten Universums.
Trotz Jessicas großer Bemühungen ließ sich Caladan nie vollständig von den Stürmen isolieren, die draußen in der Galaxis tobten. Auch wenn Paul seiner Heimatwelt nur noch wenig Beachtung schenkte, war er hier getauft und aufgezogen worden. Deshalb konnten die Caladaner niemals dem Schatten entrinnen, den ihr Sohn warf.
Nach den vielen Jahren des Djihads hatte sich ein erschöpfter und verwundeter Frieden wie ein kalter Winternebel über das Imperium gelegt. Als Jessica nun den jungen Boten betrachtete, wurde ihr klar, dass er auf die Welt gekommen war, nachdem Paul zum Imperator geworden war. Er hatte nie etwas anderes kennengelernt als die Drohung des Djihads und die gewaltsameren Wesenszüge ihres Sohnes ...
Sie verließ den Hofgarten und rief dem Jungen zu: »Hol Gurney Halleck. Er soll die Delegation an meiner Seite im Hauptsaal von Burg Caladan empfangen.«
Jessica tauschte ihre Gärtnerkleidung gegen ein meergrünes Staatsgewand aus. Sie hob ihr angegrautes bronzefarbenes Haar und legte eine Halskette mit dem goldenen Falkenwappen der Atreides an. Ganz bewusst beeilte sie sich nicht. Je mehr sie darüber nachdachte, desto neugieriger wurde sie, welche Nachrichten die Abgesandten zu überbringen hatten. Vielleicht war es doch keine banale Angelegenheit ...
Im Hauptsaal wartete Gurney bereits auf sie. Er hatte seine Gazehunde rennen lassen, und sein Gesicht war immer noch von der Anstrengung gerötet. »Laut Bericht des Raumhafens ist der Abgesandte ein hochrangiger Angehöriger des Qizarats, der in Begleitung einer Heerschar von Bediensteten und Ehrenwachen von Arrakis kommt. Er sagt, er hätte eine Nachricht von größter Wichtigkeit zu überbringen. «
Sie täuschte Desinteresse vor, das sie nicht empfand. »Nach meiner Zählung ist dies die neunte angeblich dringende Nachricht seit dem Ende des Djihads vor zwei Jahren. «
»Dennoch fühlt es sich diesmal anders an, Mylady.«
Gurney war in Würde gealtert, obwohl er mit seiner In- kvine-Narbe und dem gehetzten Blick nie ein attraktiver Mann gewesen war und nie einer sein würde. Während seiner Jugend hatte er schwer unter der Unterdrückung durch die Harkonnens gelitten, doch in vielen Jahren tapferen Dienstes war er zu einem der wertvollsten Mitarbeiter des Hauses Atreides geworden.
Jessica ließ sich in dem Stuhl nieder, den einst ihr geliebter Herzog Leto benutzt hatte. Während Burgdiener umherflitzten und alles für den Abgesandten und sein Gefolge vorbereiteten, fragte der Leiter des Küchenpersonals nach den angemessenen Erfrischungen. Jessica antwortete in kühlem Tonfall: »Nur Wasser. Servieren Sie ihnen nur Wasser.«
»Sonst nichts, Mylady? Wäre das keine Beleidigung für derart bedeutende Persönlichkeiten?«
Gurney lachte leise. »Sie kommen vom Wüstenplaneten. Sie werden es als Ehre betrachten.«
Die Eichentüren des Burgfoyers schwangen auf, und eine feuchte Brise wehte herein, gefolgt von der Ehrenwache, die großen Aufruhr verursachte. Fünfzehn Männer, ehemalige Soldaten in Pauls Djihad, kamen mit grünen Bannern herein, die schwarz oder weiß verziert waren. Die Mitglieder dieses unbändigen Gefolges trugen nachgemachte Destillanzüge, als wären es Uniformen, obwohl Destillanzüge in der feuchten Luft von Caladan völlig überflüssig waren. Die Leute waren vom leichten Nieselregen, der draußen eingesetzt hatte, mit glitzernden Tröpfchen besetzt, was die Besucher als göttliches Zeichen zu interpretieren schienen.
Die erste Reihe des Gefolges rückte zur Seite, so dass ein Qizara, ein Djihad-Priester in gelbem Gewand, vortreten konnte. Der Priester schlug die feuchte Kapuze zurück und enthüllte einen kahlgeschorenen Schädel. Seine Augen, die durch Melange-Abhängigkeit völlig blau waren, schimmerten vor Ehrfurcht. »Ich bin Isbar, und ich mache der Mutter von Muad'dib meine Aufwartung.« Er verbeugte sich und sank immer tiefer, bis er auf dem Boden kniete.
»Das genügt. Jeder hier weiß, wer ich bin.«
Selbst als Isbar wieder aufstand, hielt er den Kopf gesenkt und den Blick abgewandt. »Da wir nun die Fülle des Wassers auf Caladan erleben durften, verstehen wir noch viel besser die Größe des Opfers, das Muad'dib gebracht hat, als er nach Arrakis kam, um die Fremen zu erretten.«
Die Schärfe in Jessicas Stimme zeigte deutlich, dass sie nicht den Wunsch verspürte, viel Zeit auf Zeremonien zu verwenden. »Sie haben einen weiten Weg hinter sich. Was ist diesmal so dringend?«
Isbar schien mit der Nachricht zu ringen, als wäre sie etwas Lebendes, und Jessica spürte die Tiefe seiner Furcht. Die Mitglieder der Ehrenwache blieben stumm wie Statuen.
»Raus damit, Mann!«, befahl Gurney.
Schließlich platzte es aus dem Priester hervor: »Muad'dib ist tot, Mylady. Ihr Sohn ist zu Shai-Hulud gegangen.«
Jessica fühlte sich, als hätte sie einen Schlag mit einem Knüppel erhalten.
Gurney stöhnte. »Oh nein. Nicht ... nicht Paul!«
Es drängte Isbar, den Rest seiner Nachricht loszuwerden. »Der heilige Muad'dib verzichtete auf seine Herrschaft, um in die Wüste hinauszugehen und sich zwischen den Dünen zu verlieren.«
Jessica musste all ihre Fähigkeiten als Bene Gesserit aufbieten, um sich mit einer dicken Mauer zu umgeben und sich Zeit zum Nachdenken zu verschaffen. Die Abschottung ihrer Gefühle war so tief verwurzelt, dass sie automatisch geschah. Die Herzogin zwang sich, nicht laut aufzuschreien, und sprach mit ruhiger und gleichmäßiger Stimme. »Erzähl mir alles, Priester.«
Die Worte des Qizara brannten wie Sandkörnchen, die von einem rauen Wind herangeweht wurden. »Sie wissen von der jüngsten Intrige, hinter der Verräter aus den Reihen seiner eigenen Fedaykin stecken. Obwohl er durch einen Steinbrenner geblendet wurde, schaute der gesegnete Muad'dib die Welt mit göttlichen Augen, nicht mit den künstlichen Sehorganen der Tleilaxu, die er für seine verwundeten Soldaten kaufte.«
Ja, all das wusste Jessica. Aufgrund der gefährlichen Entscheidungen ihres Sohnes und durch die Rückwirkungen des Djihads hatte er stets in der sehr realen Gefahr geschwebt, einem Assassinenanschlag zum Opfer zu fallen. »Aber Paul hat die Intrige überlebt, durch die er das Augenlicht verlor. Gab es eine weitere?«
»Eine Fortsetzung genau dieser Verschwörung, Große Lady. Ein Steuermann der Gilde war darin verwickelt sowie die Ehrwürdige Mutter Gaius Helen Mohiam.« Nachträglich fügte er hinzu: »Auf Befehl der Imperialen Regentin Alia wurden inzwischen beide hingerichtet, gemeinsam mit Korba dem Panegyriker, dem Drahtzieher der Intrige gegen Ihren Sohn.«
Zu viele Fakten stürmten gleichzeitig auf sie ein. Mohiam hingerichtet? Diese Nachricht erschütterte sie zutiefst. Jessicas Verhältnis zu der alten Ehrwürdigen Mutter war turbulent gewesen, Liebe und Hass hatten sich wie Gezeiten abgewechselt.
Und Alia ... war jetzt Regentin? Nicht Irulan? Natürlich, so war es am angemessensten. Aber wenn Alia herrschte ... »Was ist mit Chani, der Geliebten meines Sohnes? Was ist mit Irulan, seiner Gattin?«
»Irulan wurde in Arrakeen inhaftiert, bis sich ihre Rolle bei der Verschwörung besser beurteilen lässt. Die Regentin hat befohlen, dass sie nicht wie die anderen hingerichtet werden soll, aber es ist allgemein bekannt, dass Irulan gemeinsame Sache mit den Verrätern gemacht hat.« Der Priester schluckte. »Und was Chani betrifft ... sie hat die Geburt der Zwillinge nicht überlebt.«
»Zwillinge?« Jessica sprang vom Stuhl auf. »Ich habe Enkelkinder? «
»Einen Jungen und ein Mädchen. Pauls Kinder sind gesund und ...«
Für einen gefährlichen Moment entglitt ihr die Kontrolle über die Fassade der Gelassenheit. »Und Sie haben nicht daran gedacht, mich unverzüglich darüber zu informieren?« Sie kämpfte darum, Ordnung in ihre Gedanken zu bringen. »Erzählen Sie mir alles, was ich wissen muss, ohne weitere Verzögerungen.«
Der Qizara hatte Schwierigkeiten, seine Geschichte im Griff zu behalten. »Sie wissen vom Ghola, den Muad'dib von den Tleilaxu und von der Gilde zum Geschenk erhalten hat? Es stellte sich heraus, dass er eine Waffe war, ein Mordwerkzeug, erschaffen aus der Leiche eines treuen Dieners der Atreides.«
Jessica hatte vom Ghola gehört, den man aus den Körperzellen des gestorbenen Duncan Idaho gezüchtet hatte, aber sie war immer davon ausgegangen, dass er so etwas wie ein exotischer Schauspieler oder Jongleur-Artist war.
»Hayt besaß das Aussehen und die Eigenarten von Duncan Idaho, aber nicht seine Erinnerungen«, fuhr der Priester fort. »Obwohl er darauf programmiert war, Muad'dib zu töten, erwachte schließlich seine ursprüngliche Persönlichkeit und besiegte die andere, und während dieser Krise wurde er wieder zum wahren Duncan Idaho. Nun berät er die Imperiale Regentin Alia.«
Im ersten Moment faszinierte sie diese Vorstellung - Duncan wiedererstanden und sich seiner selbst bewusst? -, doch dann konzentrierte sie sich auf die dringendere Frage. »Genug Abschweifungen, Isbar. Ich will mehr Einzelheiten über meinen Sohn wissen.«
Der Priester hielt den Kopf gesenkt, wodurch seine Stimme gedämpft klang. »Man sagt, Muad'dib hätte durch seine Visionen gewusst, welche Tragödien ihn heimsuchen würden, ohne irgendetwas tun zu können, um diese ›schreckliche Bestimmung‹, wie er es nannte, abzuwenden. Dieses Wissen hat ihn vernichtet. Manche sagen, dass er am Ende wahrhaftig blind war, ohne die Fähigkeit, in die Zukunft sehen zu können, und dass er dieses Leid nicht mehr ertragen konnte.« Der Qizara hielt inne, bevor er mit größerem Selbstvertrauen weitersprach. »Aber genauso wie viele andere auch glaube ich, dass Muad'dib wusste, dass seine Zeit gekommen war, dass er den Ruf Shai-Huluds hörte. Sein Geist ist immer noch in der Wüste, auf ewig mit dem Sand verwoben.«
Gurney kämpfte mit seinem Kummer und seiner Wut. Immer wieder ballte er die Hände zu Fäusten. »Und Sie alle haben ihn einfach so in die Dünen hinausspazieren lassen, allein und blind?«
»Das ist sogar genau das, was von blinden Fremen erwartet wird, Gurney«, sagte Jessica.
Isbar richtete sich auf. »Niemand ›lässt‹ Muad'dib irgendetwas tun, Gurney Halleck. Er kennt den Willen Gottes. Es steht uns nicht zu, seine Taten und Entscheidungen zu verstehen. «
Gurney wollte die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen. »Wurde nach ihm gesucht? Was haben Sie unternommen, um ihn ausfindig zu machen? Wurde seine Leiche geborgen?«
»Viele Thopter überflogen die Wüste, und viele Suchtrupps sondierten den Sand. Doch Muad'dib blieb spurlos verschwunden.« Isbar verbeugte sich ehrfürchtig.
Gurneys Augen schimmerten, als er sich wieder Jessica zuwandte. »Er kennt die Wüste gut genug, um überlebt haben zu können, Mylady. Paul könnte es geschafft haben.«
»Aber nicht, wenn er gar nicht überleben wollte.« Sie schüttelte den Kopf und bedachte dann den Priester mit einem strengen Blick. »Was ist mit Stilgar? Welche Rolle hat er bei alldem gespielt?«
»Stilgars Loyalität steht außer Frage. Die Bene-Gesserit- Hexe, Korba und der Navigator starben durch seine Hand. Er bleibt als Sprecher der Fremen auf Arrakis.«
Jessica versuchte, sich den Aufruhr vorzustellen, den diese Ereignisse im ganzen Imperium auslösen würden. »Und wann ist all das geschehen? Wann wurde Paul zuletzt gesehen?«
»Vor siebenundzwanzig Tagen«, sagte Isbar.
Gurney schrie empört auf. »Fast ein Monat! Bei den unendlichen Höllen! Warum haben Sie so lange gebraucht, um hierherzukommen?«
Der Priester wich erschrocken vor dem Zorn des Mannes zurück und stieß dabei gegen einige Mitglieder seines Gefolges. »Wir mussten die nötigen Vorbereitungen treffen und eine Delegation von angemessenem Rang zusammenstellen. Es war unumgänglich, ein hinreichend beeindrucken des Gildenschiff abzuordnen, um diese schreckliche Nachricht zu überbringen.«
Jessica kam sich vor, als würde sie einen Schlag nach dem anderen erhalten. Siebenundzwanzig Tage - und sie hatte die ganze Zeit nichts gewusst, nichts gespürt. Wie konnte der Tod ihres Sohnes so spurlos an ihr vorbeigegangen sein?
»Da ist noch eine Angelegenheit, die uns alle aufs Äußerste verstört, Mylady«, setzte Isbar hinzu. »Bronso von Ix verbreitet weiterhin seine Lügen und Ketzereien. Einmal wurde er gefangen genommen, während Muad'dib noch am Leben war, doch er konnte aus seiner Todeszelle entkommen. Jetzt fühlt er sich durch die Nachricht vom Tod Ihres Sohnes ermutigt. Seine blasphemischen Schriften beschmutzen das heilige Angedenken des Messias. Er verbreitet Traktate und Manifeste, in denen er versucht, Muad'dib seiner Größe zu berauben. Wir müssen ihm Einhalt gebieten, Mylady. Als Mutter des heiligen Imperators sollten Sie ...«
Jessica schnitt ihm das Wort ab. »Mein Sohn ist tot, Isbar. Bronso bringt seine Schriften schon seit sieben Jahren unters Volk, und Sie waren bisher nicht in der Lage, ihn daran zu hindern. Damit erzählen Sie mir also nichts Neues. Ich habe keine Zeit für Banalitäten.« Unvermittelt erhob sie sich. »Die Audienz ist beendet.«
2
Ja, ich werde von Erinnerungen an meine Vergangenheit heimgesucht, aber nicht alle sind traurig. Es gab viele fröhliche Momente mit Paul Atreides - wohlgemerkt mit Paul, nicht mit Muad'dib. Wenn ich jetzt an diese Zeiten zurückdenke, fühlt es sich an, als wäre ich bei vielen festlichen Gelagen zu Gast gewesen.
Gurney Halleck: »Erinnerungen und Geister«, aus Unvollendete Lieder
Die Gazehunde witterten die Beute und schlugen an, und Gurney rannte mit ihnen. Die kühle Nachmittagsluft brannte in seinen Lungen, als er krachend durchs Unterholz stürmte. Unbewusst versuchte er, vor den schlechten Neuigkeiten davonzulaufen.
Die kräftigen Gazehunde hatten helle, goldgrüne Augen, die weit auseinanderstanden und es an Sehschärfe mit einem Adler aufnehmen konnten, und einen empfindlichen Geruchssinn. Geschützt durch ein dickes Fell in Rostrot und Grau sprangen sie durch brackige Tümpel oder dichtes Pampasgras und heulten dabei wie ein Chor, der ein atonales Werk aufführte. Alles, was sie taten, verriet ihre pure Freude an der Jagd.
Gurney liebte seine Hunde. Vor Jahren hatte er sechs andere Hunde gehabt, doch er hatte sie einschläfern lassen müssen, weil sie sich mit dem Blutfeuer-Virus infiziert hatten. Jessica hatte ihm diese Welpen gegeben, damit er sie aufziehen konnte, und er bemühte sich, nicht erneut in ein riskantes emotionales Verhältnis zu geraten, weil er sich noch gut daran erinnerte, wie schmerzhaft der Verlust seiner früheren Hunde gewesen war.
Doch diese alte Trauer war nichts im Vergleich zu dem, was er jetzt empfand. Paul Atreides, der junge Herr, war tot ...
Gurney strauchelte und fiel immer weiter hinter die Hunde zurück. Schließlich blieb er stehen, um wieder zu Atem zu kommen, und schloss für einen Moment die Augen. Dann rannte er weiter den bellenden Hunden hinterher. Eigentlich interessierte ihn die Jagd gar nicht, aber er hatte es nicht mehr in der Burg ausgehalten. Er wollte fort von Jessica und vor allem von Isbar und seinen Qizarat-Kollegen. Er durfte es nicht riskieren, vor den anderen die Beherrschung zu verlieren.
Die meiste Zeit seines Lebens hatte Gurney Halleck dem Haus Atreides gedient. Noch vor Pauls Geburt hatte er mitgeholfen, die Tleilaxu zu besiegen und den Anspruch des Hauses Vernius auf Ix zu bekräftigen. Später hatte er an Herzog Letos Seite im Assassinenkrieg gegen Graf Moritani gekämpft. Auf Arrakis hatte er versucht, die Atreides gegen den Verrat der Harkonnens zu schützen. Und in den Jahren des Djihads hatte er Paul treue Dienste geleistet, bis er sich aus dem aktiven Kampf zurückgezogen hatte und nach Caladan gekommen war. Er hätte wissen müssen, dass die Schwierigkeiten nicht vorbei waren.
Und jetzt war Paul tot. Der junge Herr war in die Wüste gegangen ... allein und blind. Gurney war nicht für ihn da gewesen. Jetzt wünschte er sich, er wäre auf dem Wüstenplaneten geblieben, trotz seiner Abscheu vor den ständigen Gemetzeln. Es war so egoistisch von ihm gewesen, den Djihad und seine Pflichten im Stich zu lassen! Paul Atreides, Herzog Letos Sohn, hätte ihn bei diesem epischen Kampf gebraucht, und Gurney hatte ihm einfach den Rücken zugekehrt.
Wie kann ich diese Schande jemals vergessen?
Er sprang planschend durch feuchtes Sumpfgras, als er unvermittelt die Gazehunde einholte, die bellend und jaulend vor einem Sumpfhasen mit grauem Fell standen, der seinen borstigen Körper in einem Spalt unter einem moosbewachsenen Überhang aus Kalkstein verkeilt hatte. Die sieben Hunde warteten auf Gurney und ließen den verängstigten Hasen nicht aus den Augen. Sie kamen nicht an das Tier heran, aber es konnte ihnen auch nicht mehr entkommen.
Gurney zog seine Jagdpistole und tötete den Sumpfhasen mit einem schmerzlosen Schuss in den Kopf. Dann zog er den warmen, noch zuckenden Kadaver heraus. Die wohlerzogenen Gazehunde beobachteten ihn mit Topasaugen, die aufmerksam leuchteten. Gurney warf das Tier zu Boden, und als er das Zeichen gab, stürzten sich die Hunde auf die Beute. Sie schlugen die Zähne ins Fleisch, als hätten sie seit Tagen nichts gefressen. Schnell zupackende Raubtiere.
Die Erinnerung an ein blutiges Schlachtfeld des Djihads blitzte in Gurneys Geist auf, und er verscheuchte sie mit einem Blinzeln. Er verbannte diese Bilder zurück in die Vergangenheit, wo sie hingehörten.
Doch es gab noch andere Erinnerungen, die er nicht unterdrücken konnte, all das, was ihm fehlen würde, wenn Paul nicht mehr da war, und er spürte, wie seine Kriegerpersönlichkeit zusammenbrach. Paul, der eine so überragende, unersetzliche Rolle in seinem Leben gespielt hatte, war einfach in die weite Wüste entschwunden, wie ein Fremen- Krieger, der sich dem Zugriff der Harkonnens entzog. Diesmal würde Paul nicht mehr zurückkehren.
Als er beobachtete, wie die Gazehunde das Fleisch zerrissen, hatte Gurney das Gefühl, auch ihm würden Stücke aus dem Körper gerissen, die blutige, klaffende Wunden hinterließen.
Als sich in dieser Nacht Dunkelheit und Stille über Burg Caladan gelegt hatten, zogen sich die Bediensteten zurück, damit Jessica für sich trauern konnte. Doch sie fand keinen Schlaf, keinen Frieden in ihrem leeren, kalten Schlafgemach.
Sie fühlte sich aus der Bahn geworfen. Ihre Bene-Gesserit- Ausbildung hatte dafür gesorgt, dass ihre emotionalen Ventile nach langem Nichtgebrauch zugerostet waren, vor allem seit Letos Tod, nachdem sie Arrakis verlassen und hierher zurückgekehrt war.
Aber Paul war ihr Sohn!
Mit lautlosen Schritten glitt Jessica durch die Gänge der Burg bis zur Tür von Gurneys Privatzimmer. Dort hielt sie inne. Sie wollte mit jemandem reden. Mit Gurney konnte sie über ihren gemeinsamen Verlust sprechen und überlegen, was jetzt zu tun war, wie sie Alia helfen konnten, das ohnehin instabile Imperium zusammenzuhalten, bis Pauls Kinder erwachsen waren. Welche Zukunft konnten sie für diese Zwillingskinder vorbereiten? Die Stürme des Wüstenplaneten - sowohl die politischen als auch die meteorologischen - konnten einem Menschen das Fleisch von den Knochen schmirgeln.
Bevor sie an die schwere Tür klopfte, hörte Jessica zu ihrer Überraschung seltsame Geräusche aus dem Zimmer - wortlose, tierhafte Laute. Erschrocken wurde ihr klar, dass Gurney schluchzte. Allein auf seinem Zimmer ließ der stoische Troubadour-Krieger seinem Kummer mit beunruhigender Heftigkeit freien Lauf.
Noch viel mehr verstörte Jessica, dass ihre eigene Trauer nicht annähernd so tief oder unbeherrscht war. Sie war wie etwas Fernes, das weit außerhalb ihrer Reichweite lag. Der Klumpen in ihr fühlte sich hart und schwer an. Und taub. Sie wusste nicht, wie sie an die Gefühle herankam, die er umschloss. Diese Überlegung beunruhigte sie. Warum empfinde ich nicht genauso wie er?
Als sie Gurneys Schluchzen hörte, verspürte Jessica den Wunsch, hineinzugehen und ihn zu trösten, aber sie wusste, dass sie ihn damit beschämen würde. Der Troubadour- Krieger konnte nicht wollen, dass sie seine unverfälschten Emotionen sah. Das würde er als Schwäche betrachten. Also zog sie sich zurück und überließ ihn seiner privaten Trauer.
Copyright © 2010 der deutschsprachigen Ausgabe by Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Jessica, die neben einem Rosmarinstrauch kniete, schnitt duftende Zweige für die Küche ab. Hier in ihrem Privatgarten pflegte sie Blumen, Kräuter und Sträucher in einer perfekten Kombination aus Ordnung und Chaos, aus ästhetischer Flora und nützlichem Grün. In der friedlichen Stille kurz nach der Dämmerung arbeitete und meditierte Jessica hier gern, kümmerte sich um ihre Pflanzen und jätete das hartnäckige Unkraut, das die sorgfältig ausgewogene Balance zu stören versuchte.
Ohne sich durch die Panik des Jungen erschüttern zu lassen, atmete sie tief die aromatischen Öle ein, die durch ihre Berührung freigesetzt wurden. Dann erhob sie sich und klopfte sich den Schmutz von den Knien. »Hat das Schiff irgendeine Botschaft geschickt?«
»Nur dass man eine Gruppe von Abgesandten des Qizarats absetzen will, Mylady. Sie verlangen, Sie in einer dringenden Angelegenheit zu sprechen.«
»Sie verlangen es?«
Der junge Mann erschrak vor ihrer Miene. »Ich bin mir sicher, dass sie es als Bitte gemeint haben, Mylady. Denn wie könnten sie es wagen, etwas von der Herzogin von Caladan und der Mutter von Muad'dib zu verlangen? Trotzdem muss es wichtige Neuigkeiten geben, wenn sie mit einem solchen Raumschiff kommen!« Der Junge wand sich wie ein Aal, der ans Ufer gespült worden war.
Jessica strich ihr Gewand glatt. »Zumindest bin ich mir sicher, dass der Abgesandte die Angelegenheit als wichtig betrachtet. Wahrscheinlich eine weitere Bitte an mich, die Zahl der Pilger zu erhöhen, denen gestattet wird, hierherzukommen. «
Caladan, seit mehr als zwanzig Generationen der Sitz des Hauses Atreides, war den Verheerungen des Djihads entgangen, hauptsächlich weil Jessica sich geweigert hatte, zu viele Fremde hereinströmen zu lassen. Die autarke Bevölkerung des Planeten zog es vor, unter sich zu bleiben. Ihren Herzog Leto hätten sie gern wieder willkommen geheißen, doch dieser war infolge Verrats auf höchster Ebene ermordet worden. Jetzt hatte das Volk stattdessen seinen Sohn Muad'dib, den Imperator des Bekannten Universums.
Trotz Jessicas großer Bemühungen ließ sich Caladan nie vollständig von den Stürmen isolieren, die draußen in der Galaxis tobten. Auch wenn Paul seiner Heimatwelt nur noch wenig Beachtung schenkte, war er hier getauft und aufgezogen worden. Deshalb konnten die Caladaner niemals dem Schatten entrinnen, den ihr Sohn warf.
Nach den vielen Jahren des Djihads hatte sich ein erschöpfter und verwundeter Frieden wie ein kalter Winternebel über das Imperium gelegt. Als Jessica nun den jungen Boten betrachtete, wurde ihr klar, dass er auf die Welt gekommen war, nachdem Paul zum Imperator geworden war. Er hatte nie etwas anderes kennengelernt als die Drohung des Djihads und die gewaltsameren Wesenszüge ihres Sohnes ...
Sie verließ den Hofgarten und rief dem Jungen zu: »Hol Gurney Halleck. Er soll die Delegation an meiner Seite im Hauptsaal von Burg Caladan empfangen.«
Jessica tauschte ihre Gärtnerkleidung gegen ein meergrünes Staatsgewand aus. Sie hob ihr angegrautes bronzefarbenes Haar und legte eine Halskette mit dem goldenen Falkenwappen der Atreides an. Ganz bewusst beeilte sie sich nicht. Je mehr sie darüber nachdachte, desto neugieriger wurde sie, welche Nachrichten die Abgesandten zu überbringen hatten. Vielleicht war es doch keine banale Angelegenheit ...
Im Hauptsaal wartete Gurney bereits auf sie. Er hatte seine Gazehunde rennen lassen, und sein Gesicht war immer noch von der Anstrengung gerötet. »Laut Bericht des Raumhafens ist der Abgesandte ein hochrangiger Angehöriger des Qizarats, der in Begleitung einer Heerschar von Bediensteten und Ehrenwachen von Arrakis kommt. Er sagt, er hätte eine Nachricht von größter Wichtigkeit zu überbringen. «
Sie täuschte Desinteresse vor, das sie nicht empfand. »Nach meiner Zählung ist dies die neunte angeblich dringende Nachricht seit dem Ende des Djihads vor zwei Jahren. «
»Dennoch fühlt es sich diesmal anders an, Mylady.«
Gurney war in Würde gealtert, obwohl er mit seiner In- kvine-Narbe und dem gehetzten Blick nie ein attraktiver Mann gewesen war und nie einer sein würde. Während seiner Jugend hatte er schwer unter der Unterdrückung durch die Harkonnens gelitten, doch in vielen Jahren tapferen Dienstes war er zu einem der wertvollsten Mitarbeiter des Hauses Atreides geworden.
Jessica ließ sich in dem Stuhl nieder, den einst ihr geliebter Herzog Leto benutzt hatte. Während Burgdiener umherflitzten und alles für den Abgesandten und sein Gefolge vorbereiteten, fragte der Leiter des Küchenpersonals nach den angemessenen Erfrischungen. Jessica antwortete in kühlem Tonfall: »Nur Wasser. Servieren Sie ihnen nur Wasser.«
»Sonst nichts, Mylady? Wäre das keine Beleidigung für derart bedeutende Persönlichkeiten?«
Gurney lachte leise. »Sie kommen vom Wüstenplaneten. Sie werden es als Ehre betrachten.«
Die Eichentüren des Burgfoyers schwangen auf, und eine feuchte Brise wehte herein, gefolgt von der Ehrenwache, die großen Aufruhr verursachte. Fünfzehn Männer, ehemalige Soldaten in Pauls Djihad, kamen mit grünen Bannern herein, die schwarz oder weiß verziert waren. Die Mitglieder dieses unbändigen Gefolges trugen nachgemachte Destillanzüge, als wären es Uniformen, obwohl Destillanzüge in der feuchten Luft von Caladan völlig überflüssig waren. Die Leute waren vom leichten Nieselregen, der draußen eingesetzt hatte, mit glitzernden Tröpfchen besetzt, was die Besucher als göttliches Zeichen zu interpretieren schienen.
Die erste Reihe des Gefolges rückte zur Seite, so dass ein Qizara, ein Djihad-Priester in gelbem Gewand, vortreten konnte. Der Priester schlug die feuchte Kapuze zurück und enthüllte einen kahlgeschorenen Schädel. Seine Augen, die durch Melange-Abhängigkeit völlig blau waren, schimmerten vor Ehrfurcht. »Ich bin Isbar, und ich mache der Mutter von Muad'dib meine Aufwartung.« Er verbeugte sich und sank immer tiefer, bis er auf dem Boden kniete.
»Das genügt. Jeder hier weiß, wer ich bin.«
Selbst als Isbar wieder aufstand, hielt er den Kopf gesenkt und den Blick abgewandt. »Da wir nun die Fülle des Wassers auf Caladan erleben durften, verstehen wir noch viel besser die Größe des Opfers, das Muad'dib gebracht hat, als er nach Arrakis kam, um die Fremen zu erretten.«
Die Schärfe in Jessicas Stimme zeigte deutlich, dass sie nicht den Wunsch verspürte, viel Zeit auf Zeremonien zu verwenden. »Sie haben einen weiten Weg hinter sich. Was ist diesmal so dringend?«
Isbar schien mit der Nachricht zu ringen, als wäre sie etwas Lebendes, und Jessica spürte die Tiefe seiner Furcht. Die Mitglieder der Ehrenwache blieben stumm wie Statuen.
»Raus damit, Mann!«, befahl Gurney.
Schließlich platzte es aus dem Priester hervor: »Muad'dib ist tot, Mylady. Ihr Sohn ist zu Shai-Hulud gegangen.«
Jessica fühlte sich, als hätte sie einen Schlag mit einem Knüppel erhalten.
Gurney stöhnte. »Oh nein. Nicht ... nicht Paul!«
Es drängte Isbar, den Rest seiner Nachricht loszuwerden. »Der heilige Muad'dib verzichtete auf seine Herrschaft, um in die Wüste hinauszugehen und sich zwischen den Dünen zu verlieren.«
Jessica musste all ihre Fähigkeiten als Bene Gesserit aufbieten, um sich mit einer dicken Mauer zu umgeben und sich Zeit zum Nachdenken zu verschaffen. Die Abschottung ihrer Gefühle war so tief verwurzelt, dass sie automatisch geschah. Die Herzogin zwang sich, nicht laut aufzuschreien, und sprach mit ruhiger und gleichmäßiger Stimme. »Erzähl mir alles, Priester.«
Die Worte des Qizara brannten wie Sandkörnchen, die von einem rauen Wind herangeweht wurden. »Sie wissen von der jüngsten Intrige, hinter der Verräter aus den Reihen seiner eigenen Fedaykin stecken. Obwohl er durch einen Steinbrenner geblendet wurde, schaute der gesegnete Muad'dib die Welt mit göttlichen Augen, nicht mit den künstlichen Sehorganen der Tleilaxu, die er für seine verwundeten Soldaten kaufte.«
Ja, all das wusste Jessica. Aufgrund der gefährlichen Entscheidungen ihres Sohnes und durch die Rückwirkungen des Djihads hatte er stets in der sehr realen Gefahr geschwebt, einem Assassinenanschlag zum Opfer zu fallen. »Aber Paul hat die Intrige überlebt, durch die er das Augenlicht verlor. Gab es eine weitere?«
»Eine Fortsetzung genau dieser Verschwörung, Große Lady. Ein Steuermann der Gilde war darin verwickelt sowie die Ehrwürdige Mutter Gaius Helen Mohiam.« Nachträglich fügte er hinzu: »Auf Befehl der Imperialen Regentin Alia wurden inzwischen beide hingerichtet, gemeinsam mit Korba dem Panegyriker, dem Drahtzieher der Intrige gegen Ihren Sohn.«
Zu viele Fakten stürmten gleichzeitig auf sie ein. Mohiam hingerichtet? Diese Nachricht erschütterte sie zutiefst. Jessicas Verhältnis zu der alten Ehrwürdigen Mutter war turbulent gewesen, Liebe und Hass hatten sich wie Gezeiten abgewechselt.
Und Alia ... war jetzt Regentin? Nicht Irulan? Natürlich, so war es am angemessensten. Aber wenn Alia herrschte ... »Was ist mit Chani, der Geliebten meines Sohnes? Was ist mit Irulan, seiner Gattin?«
»Irulan wurde in Arrakeen inhaftiert, bis sich ihre Rolle bei der Verschwörung besser beurteilen lässt. Die Regentin hat befohlen, dass sie nicht wie die anderen hingerichtet werden soll, aber es ist allgemein bekannt, dass Irulan gemeinsame Sache mit den Verrätern gemacht hat.« Der Priester schluckte. »Und was Chani betrifft ... sie hat die Geburt der Zwillinge nicht überlebt.«
»Zwillinge?« Jessica sprang vom Stuhl auf. »Ich habe Enkelkinder? «
»Einen Jungen und ein Mädchen. Pauls Kinder sind gesund und ...«
Für einen gefährlichen Moment entglitt ihr die Kontrolle über die Fassade der Gelassenheit. »Und Sie haben nicht daran gedacht, mich unverzüglich darüber zu informieren?« Sie kämpfte darum, Ordnung in ihre Gedanken zu bringen. »Erzählen Sie mir alles, was ich wissen muss, ohne weitere Verzögerungen.«
Der Qizara hatte Schwierigkeiten, seine Geschichte im Griff zu behalten. »Sie wissen vom Ghola, den Muad'dib von den Tleilaxu und von der Gilde zum Geschenk erhalten hat? Es stellte sich heraus, dass er eine Waffe war, ein Mordwerkzeug, erschaffen aus der Leiche eines treuen Dieners der Atreides.«
Jessica hatte vom Ghola gehört, den man aus den Körperzellen des gestorbenen Duncan Idaho gezüchtet hatte, aber sie war immer davon ausgegangen, dass er so etwas wie ein exotischer Schauspieler oder Jongleur-Artist war.
»Hayt besaß das Aussehen und die Eigenarten von Duncan Idaho, aber nicht seine Erinnerungen«, fuhr der Priester fort. »Obwohl er darauf programmiert war, Muad'dib zu töten, erwachte schließlich seine ursprüngliche Persönlichkeit und besiegte die andere, und während dieser Krise wurde er wieder zum wahren Duncan Idaho. Nun berät er die Imperiale Regentin Alia.«
Im ersten Moment faszinierte sie diese Vorstellung - Duncan wiedererstanden und sich seiner selbst bewusst? -, doch dann konzentrierte sie sich auf die dringendere Frage. »Genug Abschweifungen, Isbar. Ich will mehr Einzelheiten über meinen Sohn wissen.«
Der Priester hielt den Kopf gesenkt, wodurch seine Stimme gedämpft klang. »Man sagt, Muad'dib hätte durch seine Visionen gewusst, welche Tragödien ihn heimsuchen würden, ohne irgendetwas tun zu können, um diese ›schreckliche Bestimmung‹, wie er es nannte, abzuwenden. Dieses Wissen hat ihn vernichtet. Manche sagen, dass er am Ende wahrhaftig blind war, ohne die Fähigkeit, in die Zukunft sehen zu können, und dass er dieses Leid nicht mehr ertragen konnte.« Der Qizara hielt inne, bevor er mit größerem Selbstvertrauen weitersprach. »Aber genauso wie viele andere auch glaube ich, dass Muad'dib wusste, dass seine Zeit gekommen war, dass er den Ruf Shai-Huluds hörte. Sein Geist ist immer noch in der Wüste, auf ewig mit dem Sand verwoben.«
Gurney kämpfte mit seinem Kummer und seiner Wut. Immer wieder ballte er die Hände zu Fäusten. »Und Sie alle haben ihn einfach so in die Dünen hinausspazieren lassen, allein und blind?«
»Das ist sogar genau das, was von blinden Fremen erwartet wird, Gurney«, sagte Jessica.
Isbar richtete sich auf. »Niemand ›lässt‹ Muad'dib irgendetwas tun, Gurney Halleck. Er kennt den Willen Gottes. Es steht uns nicht zu, seine Taten und Entscheidungen zu verstehen. «
Gurney wollte die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen. »Wurde nach ihm gesucht? Was haben Sie unternommen, um ihn ausfindig zu machen? Wurde seine Leiche geborgen?«
»Viele Thopter überflogen die Wüste, und viele Suchtrupps sondierten den Sand. Doch Muad'dib blieb spurlos verschwunden.« Isbar verbeugte sich ehrfürchtig.
Gurneys Augen schimmerten, als er sich wieder Jessica zuwandte. »Er kennt die Wüste gut genug, um überlebt haben zu können, Mylady. Paul könnte es geschafft haben.«
»Aber nicht, wenn er gar nicht überleben wollte.« Sie schüttelte den Kopf und bedachte dann den Priester mit einem strengen Blick. »Was ist mit Stilgar? Welche Rolle hat er bei alldem gespielt?«
»Stilgars Loyalität steht außer Frage. Die Bene-Gesserit- Hexe, Korba und der Navigator starben durch seine Hand. Er bleibt als Sprecher der Fremen auf Arrakis.«
Jessica versuchte, sich den Aufruhr vorzustellen, den diese Ereignisse im ganzen Imperium auslösen würden. »Und wann ist all das geschehen? Wann wurde Paul zuletzt gesehen?«
»Vor siebenundzwanzig Tagen«, sagte Isbar.
Gurney schrie empört auf. »Fast ein Monat! Bei den unendlichen Höllen! Warum haben Sie so lange gebraucht, um hierherzukommen?«
Der Priester wich erschrocken vor dem Zorn des Mannes zurück und stieß dabei gegen einige Mitglieder seines Gefolges. »Wir mussten die nötigen Vorbereitungen treffen und eine Delegation von angemessenem Rang zusammenstellen. Es war unumgänglich, ein hinreichend beeindrucken des Gildenschiff abzuordnen, um diese schreckliche Nachricht zu überbringen.«
Jessica kam sich vor, als würde sie einen Schlag nach dem anderen erhalten. Siebenundzwanzig Tage - und sie hatte die ganze Zeit nichts gewusst, nichts gespürt. Wie konnte der Tod ihres Sohnes so spurlos an ihr vorbeigegangen sein?
»Da ist noch eine Angelegenheit, die uns alle aufs Äußerste verstört, Mylady«, setzte Isbar hinzu. »Bronso von Ix verbreitet weiterhin seine Lügen und Ketzereien. Einmal wurde er gefangen genommen, während Muad'dib noch am Leben war, doch er konnte aus seiner Todeszelle entkommen. Jetzt fühlt er sich durch die Nachricht vom Tod Ihres Sohnes ermutigt. Seine blasphemischen Schriften beschmutzen das heilige Angedenken des Messias. Er verbreitet Traktate und Manifeste, in denen er versucht, Muad'dib seiner Größe zu berauben. Wir müssen ihm Einhalt gebieten, Mylady. Als Mutter des heiligen Imperators sollten Sie ...«
Jessica schnitt ihm das Wort ab. »Mein Sohn ist tot, Isbar. Bronso bringt seine Schriften schon seit sieben Jahren unters Volk, und Sie waren bisher nicht in der Lage, ihn daran zu hindern. Damit erzählen Sie mir also nichts Neues. Ich habe keine Zeit für Banalitäten.« Unvermittelt erhob sie sich. »Die Audienz ist beendet.«
2
Ja, ich werde von Erinnerungen an meine Vergangenheit heimgesucht, aber nicht alle sind traurig. Es gab viele fröhliche Momente mit Paul Atreides - wohlgemerkt mit Paul, nicht mit Muad'dib. Wenn ich jetzt an diese Zeiten zurückdenke, fühlt es sich an, als wäre ich bei vielen festlichen Gelagen zu Gast gewesen.
Gurney Halleck: »Erinnerungen und Geister«, aus Unvollendete Lieder
Die Gazehunde witterten die Beute und schlugen an, und Gurney rannte mit ihnen. Die kühle Nachmittagsluft brannte in seinen Lungen, als er krachend durchs Unterholz stürmte. Unbewusst versuchte er, vor den schlechten Neuigkeiten davonzulaufen.
Die kräftigen Gazehunde hatten helle, goldgrüne Augen, die weit auseinanderstanden und es an Sehschärfe mit einem Adler aufnehmen konnten, und einen empfindlichen Geruchssinn. Geschützt durch ein dickes Fell in Rostrot und Grau sprangen sie durch brackige Tümpel oder dichtes Pampasgras und heulten dabei wie ein Chor, der ein atonales Werk aufführte. Alles, was sie taten, verriet ihre pure Freude an der Jagd.
Gurney liebte seine Hunde. Vor Jahren hatte er sechs andere Hunde gehabt, doch er hatte sie einschläfern lassen müssen, weil sie sich mit dem Blutfeuer-Virus infiziert hatten. Jessica hatte ihm diese Welpen gegeben, damit er sie aufziehen konnte, und er bemühte sich, nicht erneut in ein riskantes emotionales Verhältnis zu geraten, weil er sich noch gut daran erinnerte, wie schmerzhaft der Verlust seiner früheren Hunde gewesen war.
Doch diese alte Trauer war nichts im Vergleich zu dem, was er jetzt empfand. Paul Atreides, der junge Herr, war tot ...
Gurney strauchelte und fiel immer weiter hinter die Hunde zurück. Schließlich blieb er stehen, um wieder zu Atem zu kommen, und schloss für einen Moment die Augen. Dann rannte er weiter den bellenden Hunden hinterher. Eigentlich interessierte ihn die Jagd gar nicht, aber er hatte es nicht mehr in der Burg ausgehalten. Er wollte fort von Jessica und vor allem von Isbar und seinen Qizarat-Kollegen. Er durfte es nicht riskieren, vor den anderen die Beherrschung zu verlieren.
Die meiste Zeit seines Lebens hatte Gurney Halleck dem Haus Atreides gedient. Noch vor Pauls Geburt hatte er mitgeholfen, die Tleilaxu zu besiegen und den Anspruch des Hauses Vernius auf Ix zu bekräftigen. Später hatte er an Herzog Letos Seite im Assassinenkrieg gegen Graf Moritani gekämpft. Auf Arrakis hatte er versucht, die Atreides gegen den Verrat der Harkonnens zu schützen. Und in den Jahren des Djihads hatte er Paul treue Dienste geleistet, bis er sich aus dem aktiven Kampf zurückgezogen hatte und nach Caladan gekommen war. Er hätte wissen müssen, dass die Schwierigkeiten nicht vorbei waren.
Und jetzt war Paul tot. Der junge Herr war in die Wüste gegangen ... allein und blind. Gurney war nicht für ihn da gewesen. Jetzt wünschte er sich, er wäre auf dem Wüstenplaneten geblieben, trotz seiner Abscheu vor den ständigen Gemetzeln. Es war so egoistisch von ihm gewesen, den Djihad und seine Pflichten im Stich zu lassen! Paul Atreides, Herzog Letos Sohn, hätte ihn bei diesem epischen Kampf gebraucht, und Gurney hatte ihm einfach den Rücken zugekehrt.
Wie kann ich diese Schande jemals vergessen?
Er sprang planschend durch feuchtes Sumpfgras, als er unvermittelt die Gazehunde einholte, die bellend und jaulend vor einem Sumpfhasen mit grauem Fell standen, der seinen borstigen Körper in einem Spalt unter einem moosbewachsenen Überhang aus Kalkstein verkeilt hatte. Die sieben Hunde warteten auf Gurney und ließen den verängstigten Hasen nicht aus den Augen. Sie kamen nicht an das Tier heran, aber es konnte ihnen auch nicht mehr entkommen.
Gurney zog seine Jagdpistole und tötete den Sumpfhasen mit einem schmerzlosen Schuss in den Kopf. Dann zog er den warmen, noch zuckenden Kadaver heraus. Die wohlerzogenen Gazehunde beobachteten ihn mit Topasaugen, die aufmerksam leuchteten. Gurney warf das Tier zu Boden, und als er das Zeichen gab, stürzten sich die Hunde auf die Beute. Sie schlugen die Zähne ins Fleisch, als hätten sie seit Tagen nichts gefressen. Schnell zupackende Raubtiere.
Die Erinnerung an ein blutiges Schlachtfeld des Djihads blitzte in Gurneys Geist auf, und er verscheuchte sie mit einem Blinzeln. Er verbannte diese Bilder zurück in die Vergangenheit, wo sie hingehörten.
Doch es gab noch andere Erinnerungen, die er nicht unterdrücken konnte, all das, was ihm fehlen würde, wenn Paul nicht mehr da war, und er spürte, wie seine Kriegerpersönlichkeit zusammenbrach. Paul, der eine so überragende, unersetzliche Rolle in seinem Leben gespielt hatte, war einfach in die weite Wüste entschwunden, wie ein Fremen- Krieger, der sich dem Zugriff der Harkonnens entzog. Diesmal würde Paul nicht mehr zurückkehren.
Als er beobachtete, wie die Gazehunde das Fleisch zerrissen, hatte Gurney das Gefühl, auch ihm würden Stücke aus dem Körper gerissen, die blutige, klaffende Wunden hinterließen.
Als sich in dieser Nacht Dunkelheit und Stille über Burg Caladan gelegt hatten, zogen sich die Bediensteten zurück, damit Jessica für sich trauern konnte. Doch sie fand keinen Schlaf, keinen Frieden in ihrem leeren, kalten Schlafgemach.
Sie fühlte sich aus der Bahn geworfen. Ihre Bene-Gesserit- Ausbildung hatte dafür gesorgt, dass ihre emotionalen Ventile nach langem Nichtgebrauch zugerostet waren, vor allem seit Letos Tod, nachdem sie Arrakis verlassen und hierher zurückgekehrt war.
Aber Paul war ihr Sohn!
Mit lautlosen Schritten glitt Jessica durch die Gänge der Burg bis zur Tür von Gurneys Privatzimmer. Dort hielt sie inne. Sie wollte mit jemandem reden. Mit Gurney konnte sie über ihren gemeinsamen Verlust sprechen und überlegen, was jetzt zu tun war, wie sie Alia helfen konnten, das ohnehin instabile Imperium zusammenzuhalten, bis Pauls Kinder erwachsen waren. Welche Zukunft konnten sie für diese Zwillingskinder vorbereiten? Die Stürme des Wüstenplaneten - sowohl die politischen als auch die meteorologischen - konnten einem Menschen das Fleisch von den Knochen schmirgeln.
Bevor sie an die schwere Tür klopfte, hörte Jessica zu ihrer Überraschung seltsame Geräusche aus dem Zimmer - wortlose, tierhafte Laute. Erschrocken wurde ihr klar, dass Gurney schluchzte. Allein auf seinem Zimmer ließ der stoische Troubadour-Krieger seinem Kummer mit beunruhigender Heftigkeit freien Lauf.
Noch viel mehr verstörte Jessica, dass ihre eigene Trauer nicht annähernd so tief oder unbeherrscht war. Sie war wie etwas Fernes, das weit außerhalb ihrer Reichweite lag. Der Klumpen in ihr fühlte sich hart und schwer an. Und taub. Sie wusste nicht, wie sie an die Gefühle herankam, die er umschloss. Diese Überlegung beunruhigte sie. Warum empfinde ich nicht genauso wie er?
Als sie Gurneys Schluchzen hörte, verspürte Jessica den Wunsch, hineinzugehen und ihn zu trösten, aber sie wusste, dass sie ihn damit beschämen würde. Der Troubadour- Krieger konnte nicht wollen, dass sie seine unverfälschten Emotionen sah. Das würde er als Schwäche betrachten. Also zog sie sich zurück und überließ ihn seiner privaten Trauer.
Copyright © 2010 der deutschsprachigen Ausgabe by Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH
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Autoren-Porträt von Brian Herbert, Kevin J Anderson
Herbert, BrianBrian Herbert, der Sohn des 1986 verstorbenen Wüstenplanet-Schöpfers Frank Herbert, hat selbst SF-Romane verfasst, darunter den in Zusammenarbeit mit seinem Vater entstandenen "Mann zweier Welten".Anderson, Kevin J.
Kevin J. Anderson, geboren 1962 und studierter Physiker, ist einer der meistgelesenen Science-Fiction-Autoren unserer Zeit. Er wurde durch seine Star-Wars-Romane und -Anthologien international bekannt. Seine High-Tech-Thriller und Akte-X-Romane stürmen die Bestsellerlisten. Die Romanreihe um die »Young Jedi Knights« verfasste er gemeinsam mit seiner Ehefrau Rebecca Moesta. Zuletzt ist von ihm die gefeierte »Saga der Sieben Sonnen« erschienen. Gemeinsam mit Brian Herbert schreibt er Frank Herberts grossen »Wüstenplanet«-Zyklus fort.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Brian Herbert , Kevin J Anderson
- 2010, 589 Seiten, Masse: 13,6 x 20,7 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzung:Schmidt, Jakob
- Übersetzer: Jakob Schmidt
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453526937
- ISBN-13: 9783453526938
- Erscheinungsdatum: 12.07.2010
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