Stadt - Land - Überfluss
Warum wir weniger brauchen als wir haben
In seinem Buch „Stadt Land Überfluss“ widmet sich Spiegel-Journalist Jörg Schindler der Frage, ob das gängige „immer mehr“ wirklich mehr Zufriedenheit bedeutet. Seine Geschichten und anschaulichen Beispiele...
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Produktinformationen zu „Stadt - Land - Überfluss “
In seinem Buch „Stadt Land Überfluss“ widmet sich Spiegel-Journalist Jörg Schindler der Frage, ob das gängige „immer mehr“ wirklich mehr Zufriedenheit bedeutet. Seine Geschichten und anschaulichen Beispiele von Menschen, die am Spiel des ewigen Wachstums nicht mehr teilnehmen wollen, zeigen die dunklen Seiten unserer Konsumgesellschaft auf und verdeutlichen, dass ein Leben ohne Überfluss viel lebenswerter sein kann.
„Wachstum ist ein Fetisch, dem es zu huldigen gilt“, schreibt Jörg Schindler. Ihn in Frage zu stellen, sei unerhört. Die Gleichung Wachstum = Wohlstand = Zufriedenheit habe sich längst wie ein Ohrwurm in unseren Köpfen eingenistet, so der Autor. Dabei gehe die Rechnung schon lange nicht mehr auf.
Jörg Schindlers kritische Anmerkungen zur Überflussgesellschaft gehen von der Erkenntnis aus, dass der materielle Mangel, der lange unsere Geschichte bestimmt habe, längst überwunden sei. Allerdings sei an die Stelle des materiellen Mangels eine neue Form von Mangel getreten, „der Mangel an Sinn, an Zweck, an Nutzen“.
40 Eissorten und 82 kg weggeworfene Lebensmittel
Beispiele für zügellosen Überfluss sowie die Tatsache, dass die Gewinnmaximierung mittlerweile sämtliche Lebensbereiche durchdrungen habe, liefert Schindler zuhauf. Kein Mensch braucht 40 Eissorten in der Eisdiele, behauptet er. Und in unserem Gesundheitssystem gehe es fast ausschließlich ums Geldverdienen.
„82 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr schmeißt jeder Bundesbürger im Schnitt achtlos weg,“ schreibt Jörg Schindler. Würde man das alles auftürmen, ließe sich damit die größte Kirche des Landes, der Kölner Dom, dreimal bis unters Dach füllen. „Fast 1000 Euro könnte ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt im Jahr sparen, ginge er weniger verschwenderisch mit Lebensmitteln um“, hat der Autor ausgerechnet.
Eindrucksvoll erzählt Jörg Schindler von Menschen, die sich dem zwanghaften Wachstumsprinzip verweigern. So stellt er z.B. junge Berlinerinnen vor, die in einer Markthalle schrumpelige Möhren verkaufen und damit ein Zeichen gegen die massenhafte Verschwendung von Lebensmitteln setzen. Oder er berichtet von einem Sozialwissenschaftler, der einen Laden betreibt, wo man Dinge ausleihen kann anstatt immer mehr anzuhäufen.
Es macht krank und kostet Zeit
Für Jörg Schinder hat der Zwang, sich dem Diktat des „immer mehr“ zu unterwerfen, schlimme Folgen: Zum einen mache er krank, zum anderen koste er Zeit. „Das ist der gängige Zeitgeist seit einigen Jahren, dass man immer mehr Leben und immer mehr Alltag in die gleiche Zeit packen soll“, schreibt der Autor. „Das ist ein Effizienzdiktat. Dem wir ausgesetzt sind.“ Und er weist auf etwas hin, was jeder eigentlich von der Arbeit kennen müsste - nämlich Prozesse, die immer mehr beschleunigt werden: „ …dass im Prinzip keine Zeit mehr bleibt, nachzudenken, zum Muße tun, zum Ausruhen oder um sich die Frage zu stellen, will ich das eigentlich?“
Mehr Freiheit zu tun, was wir wirklich wollen
Sein Plädoyer für Verzicht will Jörg Schindler nicht falsch verstanden wissen und beruft sich dabei auf den US-Psychologen Peter Walsh. Verzicht müsse eben nicht zwangsläufig Einschränkung, Askese und Begrenzung bedeuten, meint Walsh. Weniger bedeute vielmehr: „Weniger Dinge, die uns belasten, weniger Stress, weniger Sorgen, weniger Abhängigkeit, weniger Frustration. Dafür aber mehr Freiheit zu tun, was wir wirklich wollen, mehr Einfachheit, mehr Entspannung“.
In ihrer Rezension schrieb NDR-Mitarbeiterin Martina Bittermann über Jörg Schindlers lesenswertes Werk: „Das Buch ‚Stadt, Land, Überfluss’ liest sich flott weg. Und man möchte immer wieder zwischendurch Ausrufezeichen an den Rand malen. Denn Schindler gelingt es, unserer Gesellschaft des ‚Viel-zu-vielen’ den Spiegel vorzuhalten, sie zu ertappen.“
Klappentext zu „Stadt - Land - Überfluss “
IMMER MEHR, IMMMER BESSER, IMMER SCHNELLER?Es geht auch anders: Da ist der ehemalige Bankdirektor, der jetzt Suchtkranke betreut und plötzlich wieder Zeit hat. Die Designerin, die keine Lust mehr hat auf Dinge, die die Welt nicht braucht und jetzt nicht normgerechtes Gemüse vor dem Abfall rettet. Da ist der Fussballverein, der sich nicht ausverkauft und trotzdem erfolgreich ist.
Jörg Schindler erzählt von Menschen, denen es nicht um Profit geht, deren Ziel nicht Wachstum um jeden Preis ist. Was sie verbindet, ist keineswegs purer Verzicht oder weltabgewandtes Aussteigertum. Durch ein bewusstes Weniger ergibt sich ein Gewinn an Lebensqualität, mehr Zeit und Zufriedenheit. Schindlers spannende Geschichten aus unserem Land des Überflusses sind Anstiftungen zum Umdenken: die Gesellschaftsdebatte zum Konsum- und Wachstumswahn
*** Dieses Buch macht Lust auf weniger - und ist deshalb ein Gewinn! ***
Autoren-Porträt von Jörg Schindler
Jörg Schindler, geboren 1968 in Darmstadt, studierte Germanistik, Anglistik und Soziologie in Frankfurt am Main und Edinburgh. Er war Nachrichtenredakteur und Reporter bei der »Frankfurter Rundschau«, seit 2012 arbeitet er beim Nachrichtenmagazin »Der Spiegel« und ist dort für die Themen Terrorismus und Innere Sicherheit zuständig. Jörg Schindler wurde 2009 zusammen mit seinem Kollegen Matthias Thieme mit dem Wächterpreis für investigativen Journalismus ausgezeichnet und erhielt 2014 mit mehreren SPIEGEL -Redakteuren den Henri-Nannen- Preis für die beste investigative Leistung für Artikel zur NSA -Affäre.Literaturpreise:'Stadt, Land, Überfluss' wurde von der Deutschen Umweltstiftung ausgezeichnet als »Umweltbuch des Monats Oktober 2014« für »eine besonders wichtige und kritische Auseinandersetzung mit dem modernen Konsumverhalten«.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jörg Schindler
- 2014, 3. Aufl., 272 Seiten, Masse: 14,1 x 21,6 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- ISBN-10: 3596198887
- ISBN-13: 9783596198887
- Erscheinungsdatum: 21.08.2014
Rezension zu „Stadt - Land - Überfluss “
Eine sinnstiftende Lektüre, die zurückruft, was wir verloren haben: das menschlich Verantwortbare! Literaturtipps.de 20150218
Pressezitat
Eine sinnstiftende Lektüre, die zurückruft, was wir verloren haben: das menschlich Verantwortbare! Literaturtipps.de 20150218
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