Sparta
Aufstieg und Niedergang einer antiken Grossmacht
Ausführlich und auf der Basis neuester Forschungen sowie archäologischer Erkenntnisse behandelt der Autor den Aufstieg Spartas zur griechischen Vormacht in archaischer Zeit, die Perserkriege, Peloponnesischer Krieg, die Vorherrschaft der Spartaner nach...
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Produktinformationen zu „Sparta “
Klappentext zu „Sparta “
Ausführlich und auf der Basis neuester Forschungen sowie archäologischer Erkenntnisse behandelt der Autor den Aufstieg Spartas zur griechischen Vormacht in archaischer Zeit, die Perserkriege, Peloponnesischer Krieg, die Vorherrschaft der Spartaner nach ihrem Sieg über Athen und die Gründe ihres Niedergangs.Ebenso souverän wie klar erzählt Karl-Wilhelm Welwei, der zu den führenden, auch international renommiertesten Forschern auf dem Gebiet des Klassischen Griechenland gehört, die wechselvolle Geschichte Spartas von den Anfängen bis zur Errichtung der römischen Vorherrschaft in Griechenland. Das besondere Interesse des Autors gilt der Einbindung dieser antiken Grossmacht in den grösseren historischen Rahmen des Geschehens in Griechenland und im östlichen Mittelmeerraum. Ergänzt wird die Ereignisgeschichte durch eine thematisch orientierte Interpretation der Entwicklung der Verfassung und Gesellschaft Spartas in den verschiedenen Epochen seiner Geschichte.
Neben den machtpolitischen Entwicklungen stehen die kulturellen Leistungen Spartas im Mittelpunkt der Darstellung (Religion, Kulte, die Rolle der Frauen, das Leben im Alltag u. a.).
Lese-Probe zu „Sparta “
Die Entstehung der "Gemeinschaftsmähler"Spätestens nach dem zweiten Messenischen Krieg waren Gemeinschaftsmahlzeiten ein fester Bestand der Lebensweise spartanischer Männer. Die Entwicklung dieses Brauchs vollzog sich offenbar in mehreren Stufen. Das älteste Zeugnis ist ein Alkman-Zitat des Ephoros von Kyme, das von Strabon überliefert ist. Alkman bringt nach der betreffenden Nachricht seine Freude über gemeinsame Männermahlzeiten zum Ausdruck, denen durch ein Chorlied zu Ehren des Gottes Apollon besonderer Glanz verliehen werden sollte. Der Dichter bezeichnet die Mähler als Andreia und bezieht sich allem Anschein nach nicht auf Symposien ("Trinkgelage") aristokratischer Hetairos-Gruppen, sondern auf die als Syssitien bzw. auch als Phiditien bezeichneten Gemeinschaftsmähler in einer noch relativ frühen Phase ihrer Entwicklung. Der ältere Ausdruck für die Syssitien bzw. Phiditien war nach Aristoteles (Pol. 1272 a 3) der von Alkman verwendete Begriff Andreia, dessen Etymologie auf die Teilnehmer (Andres, Männer) hindeutet, während die Termini "Syssitien" bzw. "Pheiditien" den Brauch des gemeinsamen Speisens im Unterschied zum "Symposion" (Trinkgelage) zum Ausdruck bringen. Die terminologischen Varianten erlauben allerdings keine eindeutige chronologische Einordnung der Umbenennung der Gemeinschaftsmähler und einer hiermit möglicherweise verbundenen Neuregelung. Einerseits ist der offensichtlich ältere Begriff Andreia auch im 5. Jahrhundert noch belegt, andererseits wird die berühmt-berüchtigte "schwarze Suppe" von Alkman nicht erwähnt. Nach Alkman (fr. 9 Calame) war offenbar damals ein bestimmter "Brei" eine Art Volksspeise, so dass die schwarze Suppe vermutlich bei den Gemeinschaftsmählern noch keine Rolle spielte.
Die Überlieferung führt die Syssitien auf den legendären Gesetzgeber Lykurgos zurück, der sie aus Kreta übernommen haben soll. In der modernen Forschung werden sie teils aus prähistorischen oder auch aus gemeindorischen Bräuchen abgeleitet, teils als
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spezielles Erbe ältester Bräuche in sogenannten Männerbünden gedeutet, andererseits aber auch mit den Besonderheiten der Polisbildung in Sparta in Verbindung gebracht. Sie gelten vielfach als Brauchtum, das der Stabilisierung der Gemeinschaft und der Stärkung eines kollektiven Gemeinschaftsideals dienen sollte. Demgegenüber ist freilich in jüngster Zeit darauf hingewiesen worden, dass die Mahlgemeinschaften durch ihre spezifische Abgeschlossenheit eher elitäre Zirkel darstellten, die gerade durch Ungleichheit geprägt und nicht auf das Kollektiv der gesamten Gemeinschaft der Spartaner ausgerichtet waren, weil bestimmte Zulassungskriterien mit "Zensuscharakter" bei der Aufnahme in diese Tischgemeinschaften beachtet wurden.
Im früharchaischen Sparta gab es ähnlich wie in anderen griechischen Wehr- und Siedlungsgemeinschaften exklusive Kreise, die sich durch ihren Lebensstil und ihre gemeinsamen Interessen und Präferenzen verbunden fühlten und Kleingruppen bildeten, die wiederum unterschiedlich strukturiert sein konnten. Im Mittelpunkt stand zumeist ein begüterter Anführer mit grösserem Grundbesitz, dessen Freunde und "Gefährten" seine Gefolgsleute im Krieg oder im Verlauf von Beutefahrten unter seiner Leitung bildeten und in ruhigeren Zeiten seine "Tischgenossen" waren. Die in den homerischen Epen als Hetairoi bezeichneten Mitglieder solcher Gruppen konnten gleichfalls Statuspersonen mit beachtlichem Grundbesitz sein, waren aber in aller Regel in dem Gemeinwesen, dem sie angehörten, weniger einflussreich als der Anführer ihres Kreises. Bereits in den frühen Phasen der Polisbildung gab es vor allem in grüsseren Siedlungsgemeinschaften mehrere derartige Zirkel, die als Vorläufer der späteren Hetairien gelten und als Hetairos-Gruppen bezeichnet werden können. Sie rivalisierten oft um die politische Dominanz in ihrem Gemeinwesen und konnten hierdurch zu einer Gefahr für
Im früharchaischen Sparta gab es ähnlich wie in anderen griechischen Wehr- und Siedlungsgemeinschaften exklusive Kreise, die sich durch ihren Lebensstil und ihre gemeinsamen Interessen und Präferenzen verbunden fühlten und Kleingruppen bildeten, die wiederum unterschiedlich strukturiert sein konnten. Im Mittelpunkt stand zumeist ein begüterter Anführer mit grösserem Grundbesitz, dessen Freunde und "Gefährten" seine Gefolgsleute im Krieg oder im Verlauf von Beutefahrten unter seiner Leitung bildeten und in ruhigeren Zeiten seine "Tischgenossen" waren. Die in den homerischen Epen als Hetairoi bezeichneten Mitglieder solcher Gruppen konnten gleichfalls Statuspersonen mit beachtlichem Grundbesitz sein, waren aber in aller Regel in dem Gemeinwesen, dem sie angehörten, weniger einflussreich als der Anführer ihres Kreises. Bereits in den frühen Phasen der Polisbildung gab es vor allem in grüsseren Siedlungsgemeinschaften mehrere derartige Zirkel, die als Vorläufer der späteren Hetairien gelten und als Hetairos-Gruppen bezeichnet werden können. Sie rivalisierten oft um die politische Dominanz in ihrem Gemeinwesen und konnten hierdurch zu einer Gefahr für
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Inhaltsverzeichnis zu „Sparta “
Vorwort I. Von Dorfgemeinschaften zur hellenischen Vormacht II. Die grosse Bewährungsprobe
III. Sparta in der Pentekontaetie
IV. Der Kamp um die Suprematie
V. Vorherrschaft und Machtverlust Spartas
VI. Im Schatten stärkerer Mächte
Epilog
Anmerkungen
Abkürzungsverzeichnis
Bild- und Kartennachweis
Karten
Register
Autoren-Porträt von Karl-Wilhelm Welwei
Welwei, Karl-WilhelmKarl-Wilhelm Welwei, 1930 in Witten/Ruhr geboren, Studium der Geschichte und der Klassischen Philologie, 1963 promoviert, 1970 habilitiert, 1972 - 1996 Professor für Alte Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum; 1993 Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts.
Bibliographische Angaben
- Autor: Karl-Wilhelm Welwei
- 2017, 4. Aufl., 438 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen, Masse: 16,4 x 23,4 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Klett-Cotta
- ISBN-10: 360894852X
- ISBN-13: 9783608948523
Rezension zu „Sparta “
»Karl-Wilhlem Welwei korrigiert das Bild vom brutalen Militärstaat. ... Der Bochumer Althistoriker Karl-Wilhelm Welwei hat es unternommen, die Ergebnisse der neueren altertumswisschenschaftlichen Forschung einem breiten Publikum zu vermitteln. ... Welwei reflektiert die oft schwierige Quellenlage, dokumentiert den aktuellen Stand der althistorischen Forschung und revidiert obsolete Positionen. ....« Stefan Rebenich (Die Zeit, Literaturbeilage, Mai 2005) »... Die von Welwei meisterlich beschriebene Tragik einer griechischen Supermacht, deren größter Erfolg bereits den Keim zum Untergang in sich trug, ist ein Grund mehr, sich intensiv auf die Geschichte Spartas einzulassen.« Michael Sommer (Damals, 2/2005) »... Welweis eigenes Spartawerk ist frei von Legenden und Ideologie. Es erfüllt die Funktion eines Handbuches und bietet gleichwohl eine gut lesbare Darstellung. Es wird für das Spartabild der Gegenwart grundlegend werden, zu einer Pflichtlektüre für jeden, der sich, in welchen Zusammenhängen auch immer, mit diesem zentralen historischen Phänomen zu befassen hat.« Karl Christ (Süddeutsche Zeitung, 4.11.2004)
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