Seekers - Die Suche beginnt
Hoch im Norden Amerikas machen sich drei junge Bären auf eine außergewöhnliche Reise. Lusa, die kleine Zoobärin, Kallik, die junge Eisbärin sowie der starke und unabhängige Toklo. Und dann ist da noch Ujurak, der Vielgestaltige, der mehr ist als ein Bär.
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Produktinformationen zu „Seekers - Die Suche beginnt “
Hoch im Norden Amerikas machen sich drei junge Bären auf eine außergewöhnliche Reise. Lusa, die kleine Zoobärin, Kallik, die junge Eisbärin sowie der starke und unabhängige Toklo. Und dann ist da noch Ujurak, der Vielgestaltige, der mehr ist als ein Bär.
Klappentext zu „Seekers - Die Suche beginnt “
"Ich werde tun, was du gesagt hast, und zu dem Ort des endlosen Eises gehen. Und vielleicht, wenn das wirklich der Ort ist, an dem die Seelen tanzen, werde ich auch dich dort finden." Hoch im Norden Amerikas machen sich drei junge Bären, jeder auf sich gestellt, auf eine außergewöhnliche Reise. Lusa, die kleine Schwarzbärin aus dem Zoo, kann dem Ruf der Wildnis nicht länger widerstehen. Doch so hart hat sie sich das Leben draußen nicht vorgestellt. Kallik, die junge Eisbärin, die unter dramatischen Umständen ihre Mutter verloren hat, sucht verzweifelt ihren Bruder. Nur Toklo, der Braunbär, ist stark und unabhängig. Warum lässt er sich ausgerechnet auf die Freundschaft mit Ujurak ein? Dieser Vielgestaltige, der mehr ist als nur ein Bär, gibt ihm immer neue Rätsel auf ...
Lese-Probe zu „Seekers - Die Suche beginnt “
Seekers - Die Suche beginnt von Erin Hunter1. KAPITEL
Kallik
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ES WAR EINMAL vor langer, langer Zeit, lange bevor es Bären auf der Erde gab, da zersprang ein zugefrorenes Meer und all die winzigen Eisstückchen verstreuten sich über den großen, dunklen Himmel. Heute trägt jedes dieser Eisstücke die Seele eines Bären in sich, und wenn ihr immer brav und tapfer und stark seid, dann werden auch eure Seelen eines Tages Teil des Himmels sein.«
Kallik lehnte am Hinterbein ihrer Mutter und lauschte der Geschichte, die sie schon so oft gehört hatte. Neben ihr streckte sich ihr Bruder Taqqiq aus und schlug mit den Tatzen gegen die Schneewände der Höhle. Er war immer unruhig, wenn das Wetter sie zwang, in ihrem Unterschlupf zu bleiben.
»Wenn ihr den Himmel genau betrachtet«, fuhr Kalliks Mutter fort, »könnt ihr ein Sternenmuster erkennen, das nach der Gestalt von Silaluk, der Großen Bärin, geformt ist. Sie rennt immerzu um den Wegweiserstern herum.«
»Warum rennt sie?«, warf Kallik ein. Obwohl sie die Antwort längst kannte, stellte sie die Frage jedes Mal an dieser Stelle der Erzählung.
»Weil gerade Schneehimmel herrscht und sie auf der Jagd ist. Mit ihren schnellen und kräftigen Klauen jagt sie Robben und Weißwale. Sie ist die größte aller Jägerinnen und Jäger auf dem Eis. «
Kallik ließ sich gern von Silaluks Kraft erzählen.
»Doch dann schmilzt das Eis«, sagte Nisa mit gedämpfter Stimme. »Und sie kann nicht mehr jagen. Mit jedem Tag wird sie hungriger, aber sie muss immer weiterrennen, denn sie wird von drei Jägern verfolgt: Rotkehlchen, Meise und Unglückshäher. Viele Monde lang hetzen sie sie, während der ganzen Zeit, da es warm ist, bis zum Ende des Feuerhimmels. Schließlich, als die Wärme die Erde zu verlassen beginnt, holen sie sie ein. Sie umzingeln sie und greifen sie mit ihren spitzen Schnäbeln an, bis sie tödlich getroffen niedersinkt. Das Blut strömt aus dem Herzen der Großen Bärin, und überall, wo es auf die Erde fällt, färben sich die Blätter der Bäume rot und gelb. Ein Teil des Bluts spritzt auf Rotkehlchens Brust und so hat der Vogel seinen Namen bekommen.«
»Stirbt die Große Bärin?«, fragte Taqqiq atemlos.
»Ja«, antwortete Nisa. Kallik lief es kalt über den Rücken. Sooft sie die Geschichte auch schon gehört hatte, machte sie ihr doch jedes Mal wieder Angst. Ihre Mutter fuhr fort: »Aber dann kehrt der Schneehimmel zurück und bringt das Eis mit. Silaluk wird neu geboren und die Eisjagd beginnt von vorn. So geht es immerfort, im stetigen Wechsel zwischen Schneehimmel und Feuerhimmel.«
Kallik kuschelte sich in den weichen, weißen Pelz ihrer Mutter. Rings um sie herum wölbten sich Wände aus Schnee, die eine schützende Höhle bildeten. Kallik konnte die Mutter in der Dunkelheit kaum ausmachen, obwohl sie nur ein paar Tatzenlängen von ihrer Nase entfernt war. Draußen fegte der Wind heulend über das Eis, hin und wieder drangen eiskalte Luftschwaden zu ihnen herein. Kallik war froh, dass sie nicht hinausmusste.
Im Innern der Höhle waren sie und ihr Bruder sicher und hatten es warm. Kallik fragte sich, ob Silaluk wohl auch eine Mutter und einen Bruder gehabt hatte oder einen Unterschlupf, in dem sie vor den Stürmen Zuflucht suchen konnte. Wenn die Große Bärin eine Familie hätte, die sie beschützte, müsste sie vielleicht nicht immer vor den Jägern weglaufen. Kallik wusste, dass ihre Mutter sie vor allem Schrecklichen bewahren würde, bis sie groß genug, stark genug und schlau genug war, um auf sich selbst aufzupassen.
Taqqiq wischte mit seiner großen, pelzigen Tatze über Kalliks Nase. »Kallik hat Angst«, stichelte er. Sie konnte seine Augen im Dunkeln leuchten sehen.
»Gar nicht wahr!«, protestierte Kallik.
»Sie glaubt, dass die Rotkehlchen und Meisen hinter ihr her sind«, rief Taqqiq.
»Tu ich überhaupt nicht!«, brummte Kallik böse und grub ihre Klauen in den Schnee. »Das ist nicht der Grund, warum ich Angst habe!«
»Ha! Du hast also Angst! Wusst ich's doch!«, frohlockte Taqqiq.
Nisa stupste Kallik sanft an. »Warum hast du Angst, Kleines? Du hast die Legende von der Großen Bärin doch schon so oft gehört.«
»Ich weiß«, sagte Kallik. »Es ist nur ... es erinnert mich daran, dass der Schneehimmel bald vorbei ist und dass Schnee und Eis wegschmelzen werden. Und dann können wir nicht mehr jagen und werden die ganze Zeit Hunger haben. Stimmt's? Ist es nicht so, wenn der Feuerhimmel kommt?«
Kalliks Mutter seufzte und streckte die Vorderbeine weit von sich. »Ach, mein Sternchen«, murmelte sie. »Ich wollte doch nicht, dass du dir Sorgen machst.« Sie rieb ihre schwarze Nase an Kalliks Schnauze. »Du hast noch keinen Feuerhimmel erlebt, Kallik. So schrecklich, wie es klingt, ist es gar nicht. Wir werden schon irgendwie über die Runden kommen, auch wenn wir dafür eine Weile lang Beeren und Gras fressen müssen.«
»Was ist das, Beeren und Gras?«, fragte Kallik.
Taqqiq zog die Schnauze kraus. »Schmeckt das so gut wie Robben?«
»Nein«, sagte Nisa, »aber Beeren und Gras halten euch am Leben und darauf kommt es an. Ich werde sie euch zeigen, wenn wir auf dem Festland angekommen sind.« Sie verstummte. Ein paar Augenblicke lang hörte Kallik nur noch das schwache Heulen des Windes, der von draußen gegen die Schneewände drückte.
Sie schmiegte sich enger an ihre Mutter und fühlte die Wärme ihres Fells. Nisa berührte Kallik noch einmal mit der Schnauze. »Hab keine Angst«, sagte sie mit entschlossener Stimme. »Denk an die Geschichte von der Großen Bärin. Ganz gleich, was passiert, das Eis wird zurückkehren. Und alle Bären versammeln sich am Rande des Meeres, um es zu begrüßen. Silaluk kommt immer wieder auf die Beine. Sie ist eine Überlebenskünstlerin, genau wie wir. «
»Ich kann alles überleben!«, prahlte Taqqiq und plusterte sein Fell auf. »Ich kämpfe mit jedem Walross. Ich schwimme über jedes Meer. Ich nehme es mit allen Eisbären auf, die uns über den Weg laufen!«
»Da bin ich mir ganz sicher, mein Großer. Aber bevor du damit anfängst, solltest du jetzt erst einmal ein bisschen schlafen«, schlug Nisa vor.
Während Taqqiq neben ihr im Schnee scharrte und sich mehrmals drehte, um es sich zum Schlafen bequem zu machen, legte Kallik ihr Kinn auf den Rücken ihrer Mutter und schloss die Augen. Die Mutter hatte recht: Sie, Kallik, brauchte sich keine Sorgen zu machen. Solange sie mit ihrer Familie zusammen war, würde sie immer sicher und geschützt sein. So sicher wie jetzt in der Höhle.
Als Kallik erwachte, herrschte eine gespenstische Stille. Trübes Licht sickerte durch die Wände und warf blassblaue und rosafarbene Schatten auf ihre Mutter und ihren Bruder, die beide noch schliefen. Im ersten Moment dachte sie, sie hätte Schnee in die Ohren bekommen, doch als sie den Kopf schüttelte, grunzte Nisa im Schlaf, und Kallik begriff, dass es so still war, weil der Sturm sich endlich gelegt hatte.
»Hey.« Sie stieß ihren Bruder mit der Nase an. »Hey, Taqqiq, wach auf. Der Sturm hat aufgehört.«
Taqqiq hob verschlafen den Kopf. Auf einer Seite seiner Schnauze war das Fell flachgedrückt, sodass er ein schiefes Gesicht hatte.
Kallik musste beinahe husten vor Lachen. »Komm schon, du faule Robbe«, sagte sie. »Lass uns draußen spielen.«
»Na gut! «, brummte Taqqiq und rappelte sich auf.
»Aber nur, wenn ich euch dabei im Auge behalten kann«, murmelte ihre Mutter mit geschlossenen Augen. Kallik zuckte zusammen. Sie hatte geglaubt, dass Nisa noch schlief.
»Wir gehen nicht weit«, versprach Kallik. »Wir bleiben ganz nah bei der Höhle. Bitte, können wir rausgehen?«
Nisa schnaubte, und die Fellhaare auf ihrem Rücken zitterten, als würde der Wind hindurchstreichen. »Lasst uns alle nach draußen gehen«, sagte sie. Sie stemmte sich hoch und drehte ihren mächtigen Leib vorsichtig in dem engen Raum, damit Kallik und ihr Bruder noch Platz hatten.
Aufmerksam schnüffelnd schob sie sich durch den Eingangstunnel und wischte den Schnee beiseite, den der Sturm aufgetürmt hatte.
Kallik konnte die Anspannung im Hinterleib ihrer Mutter erkennen. »Ich weiß nicht, warum sie so übervorsichtig ist«, flüsterte sie ihrem Bruder zu. »Sind wir Eisbären nicht die größten und furchterregendsten Tiere auf dem Eis? Niemand würde es wagen, uns anzugreifen!«
»Außer vielleicht ein noch größerer Eisbär, du Robbenhirn!«, erwiderte Taqqiq. »Vielleicht ist dir noch gar nicht aufgefallen, wie klein du bist.«
Kallik war empört. »Ich bin vielleicht nicht so groß wie du«, knurrte sie, »aber bestimmt genauso stark!«
»Na, dann zeig doch mal! «, rief Taqqiq herausfordernd, als ihre Mutter endlich aus dem Tunnel hinaustappte. Er folgte ihr und krabbelte in den Schnee.
Kallik sprang auf und jagte ihm hinterher. Ein Klumpen Schnee fiel ihr auf die Schnauze, als sie nach draußen stürmte, und sie warf energisch den Kopf zur Seite, um ihn abzuschütteln. Die frische, kalte Luft war erfüllt vom Geruch nach Fisch und Eis und fernen Wolken. Kallik spürte, wie ihr noch der letzte Rest Müdigkeit aus den Gliedern fuhr. Hier aufs Eis, da gehörte sie hin! Sie schlug die Tatzen in den Schnee, sodass er auf Taqqiq spritzte. Er jagte sie im Kreis vor sich her, bis sie sich in den frischen Schnee warf, mit ihren Tatzen darin wühlte und die funkelnde Kälte in tiefen Zügen einsog. Nisa saß in der Nähe und beobachtete die beiden, hin und wieder schnaufte sie und hielt argwöhnisch die Nase in die Luft.
»Jetzt bist du geliefert«, knurrte Taqqiq. Tief gebückt kroch er auf Kallik zu. »Ich bin ein gemeines Walross, das durchs Wasser geschwommen kommt, um dich zu schnappen.« Er schob sich auf allen vier Pfoten durch den Schnee. Kallik bereitete sich darauf vor, zur Seite zu springen, doch bevor sie sich rühren konnte, machte er einen Satz vorwärts und landete auf ihr. Aufgeregt kreischend wälzten sie sich im Schnee, bis es Kallik gelang freizukommen.
»Ha! «, rief sie.
»Rrrooaahhh! «, brüllte Taqqiq. »Das Walross ist jetzt echt wütend!« Er grub die Tatzen tief in den Schnee und wirbelte ihn so heftig auf, dass seine Mutter eine Fontäne von weißen Eisstückchen ins Gesicht bekam.
»He«, knurrte Nisa. Mit ihrer gewaltigen Tatze gab sie Taqqiq einen Klaps, der ihn umwarf. »So, genug getobt jetzt. Es wird Zeit, dass wir etwas zu fressen finden.«
»Hurra, hurra!«, jubelte Kallik und hüpfte um ihre Mutter herum. Seit Beginn des Sturms hatten sie nichts mehr zu fressen gehabt und ihr Magenknurren war inzwischen fast lauter als Taqqiqs Walrossgebrüll.
Die Sonne war hinter grauen Wolkenstreifen verborgen. Während die Bären über das Eis zogen, wurden die Wolken immer dichter und verwandelten sich schließlich in Nebelschwaden, die die Welt ringsum verhüllten. Das einzige Geräusch, das Kallik hören konnte, war das Knirschen des Schnees unter ihren Tatzen. Einmal glaubte sie einen Vogel vom Himmel herabrufen zu hören, doch als sie aufblickte, sah sie nichts als Nebelwolken.
»Warum ist es so trübe?«, klagte Taqqiq und blieb stehen, um sich die Augen zu reiben.
»Der Nebel ist gut für uns.« Nisa berührte das Eis mit der Nase. »Er verbirgt uns beim Jagen, dann kann unsere Beute uns nicht kommen sehen.«
»Ich möchte gern wissen, wo ich hingehe«, beharrte Taqqiq. »Ich mag nicht in Wolken laufen. Da ist alles so nass und verschwommen.«
»Mir macht der Nebel nichts aus.« Kallik sog die schwere, diesige Luft ein.
»Du kannst auf meinem Rücken reiten«, sagte Nisa zu ihrem Sohn und stieß ihn mit der Schnauze an. Taqqiq brummte glücklich, griff ins schneeweiße Fell seiner Mutter und zog sich daran hoch. Auf ihrem Rücken, über Kallik thronend, streckte er sich aus und dann marschierten sie weiter.
Kallik machte unter dem dichten, wässrigen Nebel den scharfen, kühlen Duft des Eises aus. Sie mochte die Anklänge an Meer, Fisch, Salz und weit entfernten Sand, die in diesen Gerüchen mitschwangen, denn sie erinnerten sie daran, was sich unter dem Eis befand und womit es verbunden war. Sie blickte zu ihrer Mutter hoch, die ebenfalls die Nase schnüffelnd in die Luft hielt. Kallik wusste, dass die Mutter die frischen, eisigen Gerüche nicht einfach nur einatmete. Nein, Nisa untersuchte sie sorgfältig nach jedem Hinweis darauf, wo sie Beute finden konnten.
»Ihr beiden solltet es mir nachtun«, schlug Nisa vor. »Versucht irgendeinen Geruch aufzuspüren, der sich von Eis und Schnee unterscheidet.«
Taqqiq kuschelte sich nur noch tiefer in ihr Fell, aber Kallik drehte den Kopf hin und her, um in alle Richtungen zu schnuppern. Sie musste von Nisa so viel wie möglich lernen, damit sie irgendwann in der Lage war, für sich selbst zu sorgen. Zum Glück hatte sie noch viel Zeit, bis dieser Tag kommen würde - den ganzen Feuerhimmel und den nächsten Schneehimmel auch noch.
»Manche Bären können einem Geruch über mehrere Himmelslängen folgen«, erklärte Nisa. »Bis ganz zum Rand des Himmels, dann bis zum nächsten Rand und noch mal bis zu dem Rand dahinter.«
So eine gute Nase hätte Kallik auch gern gehabt. Aber eines Tages wollte sie mit diesen Bären mithalten können.
Nisa hob den Kopf und begann schneller zu gehen; Taqqiq klammerte sich an ihrem Rücken fest. Schon bald sah Kallik, worauf Nisa zusteuerte - ein Loch im Eis. Sie wusste, was das bedeutete: Robben!
...
Übersetzung: Karsten Singelmann
© 2012 Beltz & Gelberg
ES WAR EINMAL vor langer, langer Zeit, lange bevor es Bären auf der Erde gab, da zersprang ein zugefrorenes Meer und all die winzigen Eisstückchen verstreuten sich über den großen, dunklen Himmel. Heute trägt jedes dieser Eisstücke die Seele eines Bären in sich, und wenn ihr immer brav und tapfer und stark seid, dann werden auch eure Seelen eines Tages Teil des Himmels sein.«
Kallik lehnte am Hinterbein ihrer Mutter und lauschte der Geschichte, die sie schon so oft gehört hatte. Neben ihr streckte sich ihr Bruder Taqqiq aus und schlug mit den Tatzen gegen die Schneewände der Höhle. Er war immer unruhig, wenn das Wetter sie zwang, in ihrem Unterschlupf zu bleiben.
»Wenn ihr den Himmel genau betrachtet«, fuhr Kalliks Mutter fort, »könnt ihr ein Sternenmuster erkennen, das nach der Gestalt von Silaluk, der Großen Bärin, geformt ist. Sie rennt immerzu um den Wegweiserstern herum.«
»Warum rennt sie?«, warf Kallik ein. Obwohl sie die Antwort längst kannte, stellte sie die Frage jedes Mal an dieser Stelle der Erzählung.
»Weil gerade Schneehimmel herrscht und sie auf der Jagd ist. Mit ihren schnellen und kräftigen Klauen jagt sie Robben und Weißwale. Sie ist die größte aller Jägerinnen und Jäger auf dem Eis. «
Kallik ließ sich gern von Silaluks Kraft erzählen.
»Doch dann schmilzt das Eis«, sagte Nisa mit gedämpfter Stimme. »Und sie kann nicht mehr jagen. Mit jedem Tag wird sie hungriger, aber sie muss immer weiterrennen, denn sie wird von drei Jägern verfolgt: Rotkehlchen, Meise und Unglückshäher. Viele Monde lang hetzen sie sie, während der ganzen Zeit, da es warm ist, bis zum Ende des Feuerhimmels. Schließlich, als die Wärme die Erde zu verlassen beginnt, holen sie sie ein. Sie umzingeln sie und greifen sie mit ihren spitzen Schnäbeln an, bis sie tödlich getroffen niedersinkt. Das Blut strömt aus dem Herzen der Großen Bärin, und überall, wo es auf die Erde fällt, färben sich die Blätter der Bäume rot und gelb. Ein Teil des Bluts spritzt auf Rotkehlchens Brust und so hat der Vogel seinen Namen bekommen.«
»Stirbt die Große Bärin?«, fragte Taqqiq atemlos.
»Ja«, antwortete Nisa. Kallik lief es kalt über den Rücken. Sooft sie die Geschichte auch schon gehört hatte, machte sie ihr doch jedes Mal wieder Angst. Ihre Mutter fuhr fort: »Aber dann kehrt der Schneehimmel zurück und bringt das Eis mit. Silaluk wird neu geboren und die Eisjagd beginnt von vorn. So geht es immerfort, im stetigen Wechsel zwischen Schneehimmel und Feuerhimmel.«
Kallik kuschelte sich in den weichen, weißen Pelz ihrer Mutter. Rings um sie herum wölbten sich Wände aus Schnee, die eine schützende Höhle bildeten. Kallik konnte die Mutter in der Dunkelheit kaum ausmachen, obwohl sie nur ein paar Tatzenlängen von ihrer Nase entfernt war. Draußen fegte der Wind heulend über das Eis, hin und wieder drangen eiskalte Luftschwaden zu ihnen herein. Kallik war froh, dass sie nicht hinausmusste.
Im Innern der Höhle waren sie und ihr Bruder sicher und hatten es warm. Kallik fragte sich, ob Silaluk wohl auch eine Mutter und einen Bruder gehabt hatte oder einen Unterschlupf, in dem sie vor den Stürmen Zuflucht suchen konnte. Wenn die Große Bärin eine Familie hätte, die sie beschützte, müsste sie vielleicht nicht immer vor den Jägern weglaufen. Kallik wusste, dass ihre Mutter sie vor allem Schrecklichen bewahren würde, bis sie groß genug, stark genug und schlau genug war, um auf sich selbst aufzupassen.
Taqqiq wischte mit seiner großen, pelzigen Tatze über Kalliks Nase. »Kallik hat Angst«, stichelte er. Sie konnte seine Augen im Dunkeln leuchten sehen.
»Gar nicht wahr!«, protestierte Kallik.
»Sie glaubt, dass die Rotkehlchen und Meisen hinter ihr her sind«, rief Taqqiq.
»Tu ich überhaupt nicht!«, brummte Kallik böse und grub ihre Klauen in den Schnee. »Das ist nicht der Grund, warum ich Angst habe!«
»Ha! Du hast also Angst! Wusst ich's doch!«, frohlockte Taqqiq.
Nisa stupste Kallik sanft an. »Warum hast du Angst, Kleines? Du hast die Legende von der Großen Bärin doch schon so oft gehört.«
»Ich weiß«, sagte Kallik. »Es ist nur ... es erinnert mich daran, dass der Schneehimmel bald vorbei ist und dass Schnee und Eis wegschmelzen werden. Und dann können wir nicht mehr jagen und werden die ganze Zeit Hunger haben. Stimmt's? Ist es nicht so, wenn der Feuerhimmel kommt?«
Kalliks Mutter seufzte und streckte die Vorderbeine weit von sich. »Ach, mein Sternchen«, murmelte sie. »Ich wollte doch nicht, dass du dir Sorgen machst.« Sie rieb ihre schwarze Nase an Kalliks Schnauze. »Du hast noch keinen Feuerhimmel erlebt, Kallik. So schrecklich, wie es klingt, ist es gar nicht. Wir werden schon irgendwie über die Runden kommen, auch wenn wir dafür eine Weile lang Beeren und Gras fressen müssen.«
»Was ist das, Beeren und Gras?«, fragte Kallik.
Taqqiq zog die Schnauze kraus. »Schmeckt das so gut wie Robben?«
»Nein«, sagte Nisa, »aber Beeren und Gras halten euch am Leben und darauf kommt es an. Ich werde sie euch zeigen, wenn wir auf dem Festland angekommen sind.« Sie verstummte. Ein paar Augenblicke lang hörte Kallik nur noch das schwache Heulen des Windes, der von draußen gegen die Schneewände drückte.
Sie schmiegte sich enger an ihre Mutter und fühlte die Wärme ihres Fells. Nisa berührte Kallik noch einmal mit der Schnauze. »Hab keine Angst«, sagte sie mit entschlossener Stimme. »Denk an die Geschichte von der Großen Bärin. Ganz gleich, was passiert, das Eis wird zurückkehren. Und alle Bären versammeln sich am Rande des Meeres, um es zu begrüßen. Silaluk kommt immer wieder auf die Beine. Sie ist eine Überlebenskünstlerin, genau wie wir. «
»Ich kann alles überleben!«, prahlte Taqqiq und plusterte sein Fell auf. »Ich kämpfe mit jedem Walross. Ich schwimme über jedes Meer. Ich nehme es mit allen Eisbären auf, die uns über den Weg laufen!«
»Da bin ich mir ganz sicher, mein Großer. Aber bevor du damit anfängst, solltest du jetzt erst einmal ein bisschen schlafen«, schlug Nisa vor.
Während Taqqiq neben ihr im Schnee scharrte und sich mehrmals drehte, um es sich zum Schlafen bequem zu machen, legte Kallik ihr Kinn auf den Rücken ihrer Mutter und schloss die Augen. Die Mutter hatte recht: Sie, Kallik, brauchte sich keine Sorgen zu machen. Solange sie mit ihrer Familie zusammen war, würde sie immer sicher und geschützt sein. So sicher wie jetzt in der Höhle.
Als Kallik erwachte, herrschte eine gespenstische Stille. Trübes Licht sickerte durch die Wände und warf blassblaue und rosafarbene Schatten auf ihre Mutter und ihren Bruder, die beide noch schliefen. Im ersten Moment dachte sie, sie hätte Schnee in die Ohren bekommen, doch als sie den Kopf schüttelte, grunzte Nisa im Schlaf, und Kallik begriff, dass es so still war, weil der Sturm sich endlich gelegt hatte.
»Hey.« Sie stieß ihren Bruder mit der Nase an. »Hey, Taqqiq, wach auf. Der Sturm hat aufgehört.«
Taqqiq hob verschlafen den Kopf. Auf einer Seite seiner Schnauze war das Fell flachgedrückt, sodass er ein schiefes Gesicht hatte.
Kallik musste beinahe husten vor Lachen. »Komm schon, du faule Robbe«, sagte sie. »Lass uns draußen spielen.«
»Na gut! «, brummte Taqqiq und rappelte sich auf.
»Aber nur, wenn ich euch dabei im Auge behalten kann«, murmelte ihre Mutter mit geschlossenen Augen. Kallik zuckte zusammen. Sie hatte geglaubt, dass Nisa noch schlief.
»Wir gehen nicht weit«, versprach Kallik. »Wir bleiben ganz nah bei der Höhle. Bitte, können wir rausgehen?«
Nisa schnaubte, und die Fellhaare auf ihrem Rücken zitterten, als würde der Wind hindurchstreichen. »Lasst uns alle nach draußen gehen«, sagte sie. Sie stemmte sich hoch und drehte ihren mächtigen Leib vorsichtig in dem engen Raum, damit Kallik und ihr Bruder noch Platz hatten.
Aufmerksam schnüffelnd schob sie sich durch den Eingangstunnel und wischte den Schnee beiseite, den der Sturm aufgetürmt hatte.
Kallik konnte die Anspannung im Hinterleib ihrer Mutter erkennen. »Ich weiß nicht, warum sie so übervorsichtig ist«, flüsterte sie ihrem Bruder zu. »Sind wir Eisbären nicht die größten und furchterregendsten Tiere auf dem Eis? Niemand würde es wagen, uns anzugreifen!«
»Außer vielleicht ein noch größerer Eisbär, du Robbenhirn!«, erwiderte Taqqiq. »Vielleicht ist dir noch gar nicht aufgefallen, wie klein du bist.«
Kallik war empört. »Ich bin vielleicht nicht so groß wie du«, knurrte sie, »aber bestimmt genauso stark!«
»Na, dann zeig doch mal! «, rief Taqqiq herausfordernd, als ihre Mutter endlich aus dem Tunnel hinaustappte. Er folgte ihr und krabbelte in den Schnee.
Kallik sprang auf und jagte ihm hinterher. Ein Klumpen Schnee fiel ihr auf die Schnauze, als sie nach draußen stürmte, und sie warf energisch den Kopf zur Seite, um ihn abzuschütteln. Die frische, kalte Luft war erfüllt vom Geruch nach Fisch und Eis und fernen Wolken. Kallik spürte, wie ihr noch der letzte Rest Müdigkeit aus den Gliedern fuhr. Hier aufs Eis, da gehörte sie hin! Sie schlug die Tatzen in den Schnee, sodass er auf Taqqiq spritzte. Er jagte sie im Kreis vor sich her, bis sie sich in den frischen Schnee warf, mit ihren Tatzen darin wühlte und die funkelnde Kälte in tiefen Zügen einsog. Nisa saß in der Nähe und beobachtete die beiden, hin und wieder schnaufte sie und hielt argwöhnisch die Nase in die Luft.
»Jetzt bist du geliefert«, knurrte Taqqiq. Tief gebückt kroch er auf Kallik zu. »Ich bin ein gemeines Walross, das durchs Wasser geschwommen kommt, um dich zu schnappen.« Er schob sich auf allen vier Pfoten durch den Schnee. Kallik bereitete sich darauf vor, zur Seite zu springen, doch bevor sie sich rühren konnte, machte er einen Satz vorwärts und landete auf ihr. Aufgeregt kreischend wälzten sie sich im Schnee, bis es Kallik gelang freizukommen.
»Ha! «, rief sie.
»Rrrooaahhh! «, brüllte Taqqiq. »Das Walross ist jetzt echt wütend!« Er grub die Tatzen tief in den Schnee und wirbelte ihn so heftig auf, dass seine Mutter eine Fontäne von weißen Eisstückchen ins Gesicht bekam.
»He«, knurrte Nisa. Mit ihrer gewaltigen Tatze gab sie Taqqiq einen Klaps, der ihn umwarf. »So, genug getobt jetzt. Es wird Zeit, dass wir etwas zu fressen finden.«
»Hurra, hurra!«, jubelte Kallik und hüpfte um ihre Mutter herum. Seit Beginn des Sturms hatten sie nichts mehr zu fressen gehabt und ihr Magenknurren war inzwischen fast lauter als Taqqiqs Walrossgebrüll.
Die Sonne war hinter grauen Wolkenstreifen verborgen. Während die Bären über das Eis zogen, wurden die Wolken immer dichter und verwandelten sich schließlich in Nebelschwaden, die die Welt ringsum verhüllten. Das einzige Geräusch, das Kallik hören konnte, war das Knirschen des Schnees unter ihren Tatzen. Einmal glaubte sie einen Vogel vom Himmel herabrufen zu hören, doch als sie aufblickte, sah sie nichts als Nebelwolken.
»Warum ist es so trübe?«, klagte Taqqiq und blieb stehen, um sich die Augen zu reiben.
»Der Nebel ist gut für uns.« Nisa berührte das Eis mit der Nase. »Er verbirgt uns beim Jagen, dann kann unsere Beute uns nicht kommen sehen.«
»Ich möchte gern wissen, wo ich hingehe«, beharrte Taqqiq. »Ich mag nicht in Wolken laufen. Da ist alles so nass und verschwommen.«
»Mir macht der Nebel nichts aus.« Kallik sog die schwere, diesige Luft ein.
»Du kannst auf meinem Rücken reiten«, sagte Nisa zu ihrem Sohn und stieß ihn mit der Schnauze an. Taqqiq brummte glücklich, griff ins schneeweiße Fell seiner Mutter und zog sich daran hoch. Auf ihrem Rücken, über Kallik thronend, streckte er sich aus und dann marschierten sie weiter.
Kallik machte unter dem dichten, wässrigen Nebel den scharfen, kühlen Duft des Eises aus. Sie mochte die Anklänge an Meer, Fisch, Salz und weit entfernten Sand, die in diesen Gerüchen mitschwangen, denn sie erinnerten sie daran, was sich unter dem Eis befand und womit es verbunden war. Sie blickte zu ihrer Mutter hoch, die ebenfalls die Nase schnüffelnd in die Luft hielt. Kallik wusste, dass die Mutter die frischen, eisigen Gerüche nicht einfach nur einatmete. Nein, Nisa untersuchte sie sorgfältig nach jedem Hinweis darauf, wo sie Beute finden konnten.
»Ihr beiden solltet es mir nachtun«, schlug Nisa vor. »Versucht irgendeinen Geruch aufzuspüren, der sich von Eis und Schnee unterscheidet.«
Taqqiq kuschelte sich nur noch tiefer in ihr Fell, aber Kallik drehte den Kopf hin und her, um in alle Richtungen zu schnuppern. Sie musste von Nisa so viel wie möglich lernen, damit sie irgendwann in der Lage war, für sich selbst zu sorgen. Zum Glück hatte sie noch viel Zeit, bis dieser Tag kommen würde - den ganzen Feuerhimmel und den nächsten Schneehimmel auch noch.
»Manche Bären können einem Geruch über mehrere Himmelslängen folgen«, erklärte Nisa. »Bis ganz zum Rand des Himmels, dann bis zum nächsten Rand und noch mal bis zu dem Rand dahinter.«
So eine gute Nase hätte Kallik auch gern gehabt. Aber eines Tages wollte sie mit diesen Bären mithalten können.
Nisa hob den Kopf und begann schneller zu gehen; Taqqiq klammerte sich an ihrem Rücken fest. Schon bald sah Kallik, worauf Nisa zusteuerte - ein Loch im Eis. Sie wusste, was das bedeutete: Robben!
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Übersetzung: Karsten Singelmann
© 2012 Beltz & Gelberg
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Autoren-Porträt von Erin Hunter
Erin Hunter ist ein Pseudonym für die britischen Autorinnen Kate Cary, Cherith Baldry, Victoria Holmes und Tui Sutherland. Während Victoria Holmes meistens die Ideen hat und das gesamte Geschehen im Auge behält, bringen Cherith Baldry, Kate Cary und Tui Sutherland die Abenteuer zu Papier. Sie wurden vor allem durch ihre Serie Warrior Cats bekannt, von der jedes Buch auf der Bestsellerliste der New York Times stand. Seit 2012 gehört die schottische Autorin Gillian Phillips zum Autorenteam.
Bibliographische Angaben
- Autor: Erin Hunter
- 2012, 338 Seiten, Masse: 14,5 x 21,3 cm, Deutsch
- ISBN-10:
- ISBN-13: 4250968806183
Rezension zu „Seekers - Die Suche beginnt “
"Die neue Bärenmarke. (...) Nach dem Erfolg der 'Warrior Cats' führt Erin Hunter in einer packenden Serie erneut in die Wunderwelt der Wildnis. Dabei bleibt die neue Reihe 'Seekers' zunächst in der Tierwelt. Doch zum Ende des ersten Bandes wird es wieder gewohnt fantastisch." WAZ "In diesen Abenteuergeschichten, in denen Tiere sich wie Menschen verständigen, aber doch noch arttypische Merkmale behalten, steckt nicht nur viel Spannung, sondern auch viel Wissen über die Natur - und ihre Bedrohung durch den Menschen. So skeptisch man sich diesen sprechenden Tieren nähern mag, so schnell ist man doch von deren Verhalten innerhalb der Geschichte überzeugt." Frankfurter Rundschau "Hochspannung im Akkord: Das ist nur möglich, weil hinter Erin Hunter ein vierköpfiges Autorenteam steckt, das tierisch gut zusammenarbeitet!" Focus-Schule "Gänsehaut garantiert." GEOlino "Extrem spannend, ganz und gar nicht bärchenhaft knuddelig: Wer die 'Warrior Cats' mag, der wird die 'Seekers' vom Autorenkollektiv Erin Hunter lieben." Berliner Kurier "Die zweite Buchserie des Autorenkollektivs, das unter dem Namen Erin Hunter mit 'Warrior Cats' eine grosse jugendliche Fangemeinde erobert hat, lebt von der Einfühlung in die Bärenwelt." Beobachter "Temporeich mit vielen lebhaften Dialogen erzählt." Kurier Wien "Der erste Band der neuen Buchreihe macht schon jetzt neugierig auf das Geheimnisvolle, was noch kommen mag, und ist dabei mitreißend und mit viel Gefühl erzählt." Kinderbuch-Couch "Erin Hunter kombiniert Recherchearbeit mit eigener Fantasie und schafft damit den Auftakt einer spannenden Abenteuerreise für junge wie erwachsene Leser." Leser-Welt.de "Ich mochte sehr, dass der Klimawandel ein großes Thema ist und die Autorinnen in diesem Buch verdeutlichen, wie stark er unsere Umwelt und damit auch die Welt der Tiere und Pflanzen beeinflusst. Die ganze Geschichte ist sehr Natur nah und man kann
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eine Menge über das Leben der Bären lernen, ohne, dass es langweilig wird." Fantasie und Traeumerei-Blog
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Kommentar zu "Seekers - Die Suche beginnt"
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