Produktinformationen zu „Rechtspaternalismus und Biomedizinrecht. “
Darf der Staat den mündigen Menschen gegen seinen Willen schützen? Die Frage nach der moralphilosophischen und verfassungsrechtlichen Zulässigkeit einer Bevormundung zum eigenen Schutz steht im Zentrum dieser Arbeit. Unter Herausarbeitung ihrer paternalistischen Anteile wird die Verfassungsmässigkeit restriktiver Regelungen im Bereich der Lebendorganspende, der Humanforschung und der Reproduktionsmedizin untersucht.
Klappentext zu „Rechtspaternalismus und Biomedizinrecht. “
Darf der Staat den mündigen Menschen gegen seinen Willen schützen? Die Frage nach der rechtlichen Zulässigkeit einer Bevormundung zum eigenen Schutz steht im Zentrum dieser Arbeit, die das Phänomen Paternalismus aus moralphilosophischer und verfassungsrechtlicher Perspektive beleuchtet und analysiert. Eine besondere Häufung paternalistischer Regelungen findet sich im Bereich des Biomedizinrechts. Unter Herausarbeitung ihrer paternalistischen Anteile wird im Rahmen der Arbeit daher die Verfassungsmässigkeit restriktiver Regelungen im Bereich der Lebendorganspende, der Humanforschung und der Reproduktionsmedizin untersucht. Im Ergebnis können die mit diesen Regelungen einhergehenden Freiheitsbeschränkungen verfassungsrechtlich nicht mit dem paternalistischen Schutz der Betroffenen gegen ihren eigenen Willen gerechtfertigt werden.
Inhaltsverzeichnis zu „Rechtspaternalismus und Biomedizinrecht. “
EinleitungUntersuchungsgegenstand - Gang der UntersuchungErster Teil: Grundlegung1. RechtspaternalismusBegriffsbestimmung »Paternalismus« - Paternalismus in Gesetzgebung und Rechtsprechung2. Ethische und verfassungsrechtliche Beurteilung paternalistischer BeschränkungenEthische Auseinandersetzungen mit paternalistischen Beschränkungen - Verfassungsrechtliche Beurteilung paternalistischer EingriffeZweiter Teil: Paternalismus im Biomedizinrecht3. Die Regelung der Lebendorganspende im TransplantationsgesetzLebendorganspende in der Praxis - Regulierung der Lebendorganspende - Strafbewehrte paternalistische Regelungen im Transplantationsgesetz - Paternalistische Regelungen im Transplantationsgesetz ohne Strafbewehrung - Resümee: Paternalismen im Transplantationsgesetz4. Die Regelung der klinischen Prüfung im ArzneimittelgesetzAusgangspunkt - Medizinische Vertretbarkeit der Prüfung nach Risiko-Nutzen-Abwägung - Einwilligung nach Aufklärung - Verbot der Teilnahme untergebrachter Personen an klinischen Prüfungen - Sicherheits- und Qualitätsanforderungen - Direkter Individual- oder Gruppennutzen von Forschung mit einschlägig Kranken - Forschung mit nicht einwilligungsfähigen Volljährigen - Forschung mit Minderjährigen - Zustimmende Bewertung der Ethik-Kommission - Resümee: Paternalismen im Arzneimittelgesetz5. Reproduktionsmedizinische Regelungen im EmbryonenschutzgesetzDas Verbot der Eizellspende zu reproduktiven Zwecken - Das Verbot der Leihmutterschaft - Resümee: Paternalismen im Embryonenschutzgesetz6. Thesenartige Zusammenfassung der wichtigsten ErgebnisseLiteratur- und Sachwortverzeichnis
Autoren-Porträt von Antonia Reitter
Antonia Reitter studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Konstanz und Bonn. Promotionsbegleitend war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bonn und am Yale Interdisciplinary Center for Bioethics tätig. Den juristischen Vorbereitungsdienst absolvierte sie im Oberlandesgerichtsbezirk Köln mit Stationen bei den Wissenschaftlichen Diensten des Deutschen Bundestages in Berlin und bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit in Beijing, China. Seit 2017 arbeitet sie als Rechtsanwältin in Köln.
Bibliographische Angaben
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Autor:
Antonia Reitter
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2020, 417 Seiten, Masse: 15,6 x 23,3 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Duncker & Humblot
- ISBN-10: 342815780X
- ISBN-13: 9783428157808
Rezension zu „Rechtspaternalismus und Biomedizinrecht. “
»Antonia Reitter hat eine konzeptionell in sich schlüssige, klar strukturierte und facettenreiche Arbeit vorgelegt.« Prof. Dr. Andreas Spickhoff, in: Deutsches Verwaltungsblatt, 11/2020»Die Verfasserin hat - materialreich und flüssig lesbar - nicht nur ein Plädoyer gegen paternalistische Bevormundung vorgelegt, sie hat letztlichüberzeugend begründet und exemplifiziert, dass der Verweis auf den Begriff ?'Paternalismus' eine fundierte Grundrechtsprüfung nicht ersetzen kann. Insbesondere im Bereich der Lebendorganspende und der Fortpflanzungsmedizin hat sie Reformbedarf aufgezeigt. Es ist zu hoffen, dass das Buch auch in den deutschen Gesundheitsministerien und in einschlägigen Ausschüssen der Parlamente zur Kenntnis genommen wird.« Prof. Dr. Josef Franz Lindner, in: JuristenZeitung, 17/2020
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