Psychologie der erlernten Hilflosigkeit
Das Empfinden von Hilflosigkeit ist für alle Menschen eine normale und alltägliche Erfahrung. Dieses Gefühl kann sich jedoch nach belastenden Situationen soweit steigern, dass sich die betroffene Person selbst einfachsten Anforderungen des Alltags nicht...
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Produktinformationen zu „Psychologie der erlernten Hilflosigkeit “
Klappentext zu „Psychologie der erlernten Hilflosigkeit “
Das Empfinden von Hilflosigkeit ist für alle Menschen eine normale und alltägliche Erfahrung. Dieses Gefühl kann sich jedoch nach belastenden Situationen soweit steigern, dass sich die betroffene Person selbst einfachsten Anforderungen des Alltags nicht mehr gewachsen fühlt. Dadurch erscheinen simple Aufgaben für den Betroffenen als unüberwindliche Barrieren, er verfällt in Grübeln und zieht sich zurück. Diese sogenannte erlernte Hilflosigkeit resultiert aus der wiederholten Erfahrung von Unkontrollierbarkeit und Versagen. Die betroffene Person hat gelernt, dass all ihre Bemühungen, die unkontrollierbare Situation zu überwinden, nicht zum gewünschten Ergebnis führen. Aus dieser Erwartung heraus reagiert sie mit Hilflosigkeit und erleidet bisweilen depressive Verstimmungen. Diese Studie analysiert das psychische Phänomen der erlernten Hilflosigkeit und gewährt dem Leser einen Einblick in die Mechanismen und Folgen des Störungsbildes. Die Autorin widmet hierbei besonders dem Vorkommen bei Kindern und bietet Erklärungen und Lösungsansätze
Lese-Probe zu „Psychologie der erlernten Hilflosigkeit “
Kapitel 3.1, Zu Seligmans Theorie der erlernten Hilflosigkeit:3.1.1, Erste experimentelle Untersuchungen Seligmans an Hunden:
Im Folgenden werden erste tierexperimentelle Studien Seligmans beschrieben, auf deren Grundlage er ein Störungsbild der erlernten Hilflosigkeit ableitete und schliesslich die Theorie der erlernten Hilflosigkeit formulierte. Seligmans Experimente zur erlernten Hilflosigkeit zählen zu den klassischen Experimenten der Psychologie. Die Prägung des Begriffs der erlernten Hilflosigkeit ist auf gezielte tierexperimentelle Studien von Seligman & Maier (1967) und Seligman & Overmier (1967) zurückzuführen. Infolge eines Experiments zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Angstkonditionierung und instrumentellem Lernen entdeckten Maier, Overmier und Seligman das Konzept der erlernten Hilflosigkeit. Nachfolgend werden die wesentlichen Elemente der Versuchsreihe an Tieren und deren Ergebnisse erläutert.
Seligman und seine Mitarbeiter fixierten Mischlingshunde im Pavlovschen Geschirr und konditionierten sie klassisch. Dazu boten sie den Hunden Töne dar, die von mässigen elektrischen Schlägen gefolgt wurden. Die elektrischen Schläge konnten durch keine willentliche Reaktion der Versuchshunde abgestellt werden. Nach den Erfahrungen im Pavlovschen Versuchsapparat wurden die Hunde in eine shuttle box gesetzt. Dieser Versuchskäfig war in zwei Abteile aufgeteilt, die durch eine Barriere voneinander getrennt waren. Die Böden der Abteile waren elektrisch aufladbar. Durch das Überspringen der Barriere war es den Hunden möglich, dem elektrischen Schlag zu entfliehen. Von 150 Versuchtieren, die zuvor den unvermeidbaren elektrischen Schocks ausgesetzt waren, reagierten etwa zwei Drittel hilflos. Sie legten sich auf den Käfigboden und winselten leise. Sie zeigten keinerlei willentliche Reaktionen mehr und gaben auf. Diese Entdeckung beschrieb Seligman als Musterbeispiel für erlernte Hilflosigkeit.
Im Gegensatz dazu lernten Versuchshunde, die zuvor nicht
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im Pavlovschen Geschirr klassisch konditioniert wurden, also keine experimentelle Vorerfahrung hatten, sehr schnell, die elektrischen Schläge durch das Überspringen der Barriere abzustellen. Aus seinen Versuchen leitete Seligman ein allgemeines Störungsbild von erlernter Hilflosigkeit ab, das nachfolgend erörtert werden soll.
3.1.2, Zu Folgen erlernter Hilflosigkeit:
Im Folgenden wird auf die von Seligman beschriebenen Folgen erlernter Hilflosigkeit eingegangen, dazu werden die motivationalen, kognitiven und emotionalen Defizite, die mit Hilflosigkeit einher gehen, beschrieben. In seinen Untersuchungen zeigte Seligman, dass gelernte Hilflosigkeit durch die Erwartung unkontrollierbarer Konsequenzen entsteht. Er postulierte, dass Hilflosigkeit mit drei Störungen einher geht. Erlernte Hilflosigkeit führt zum einen dazu, dass die Motivation, Konsequenzen kontrollieren zu wollen, sinkt. Dabei spielt nach Seligman die Erwartung, dass eine Reaktion Erleichterung bringt eine wesentliche Rolle, ob das Individuum versucht die traumatische Situation zu überwinden oder nicht. Seligman definiert den Terminus der Erwartung als die kognitive Repräsentation einer Kontingenz zwischen Reaktion und Konsequenz. Den gleichen Sachverhalt bezeichnen nach Seligman andere Wissenschaftlern auch als lernen , wahrnehmen oder überzeugt sein .
Seligman selbst spricht im Zusammenhang mit dem Aufbau von Erwartungen von Individuen und nimmt keine Unterscheidung zwischen Tieren und Menschen vor. Es wäre jedoch sinnvoller, bei Tieren von Reflexen zu sprechen und bei Menschen von Erwartungen. Der Begriff Reflex ist als unmittelbare und direkte Reaktion auf einen Reiz definiert. Die Erwartung hingegen setzt bestimmte kognitive Fähigkeiten voraus und führt zur Antizipation zukünftigen Erlebens und Verhaltens. Allerdings ist fraglich, inwieweit ein Tier zu solchen kognitiven Denkleistungen überhaupt in der Lage ist oder überhaupt zu einer Erwartungshaltung fähig ist. Vielmehr
3.1.2, Zu Folgen erlernter Hilflosigkeit:
Im Folgenden wird auf die von Seligman beschriebenen Folgen erlernter Hilflosigkeit eingegangen, dazu werden die motivationalen, kognitiven und emotionalen Defizite, die mit Hilflosigkeit einher gehen, beschrieben. In seinen Untersuchungen zeigte Seligman, dass gelernte Hilflosigkeit durch die Erwartung unkontrollierbarer Konsequenzen entsteht. Er postulierte, dass Hilflosigkeit mit drei Störungen einher geht. Erlernte Hilflosigkeit führt zum einen dazu, dass die Motivation, Konsequenzen kontrollieren zu wollen, sinkt. Dabei spielt nach Seligman die Erwartung, dass eine Reaktion Erleichterung bringt eine wesentliche Rolle, ob das Individuum versucht die traumatische Situation zu überwinden oder nicht. Seligman definiert den Terminus der Erwartung als die kognitive Repräsentation einer Kontingenz zwischen Reaktion und Konsequenz. Den gleichen Sachverhalt bezeichnen nach Seligman andere Wissenschaftlern auch als lernen , wahrnehmen oder überzeugt sein .
Seligman selbst spricht im Zusammenhang mit dem Aufbau von Erwartungen von Individuen und nimmt keine Unterscheidung zwischen Tieren und Menschen vor. Es wäre jedoch sinnvoller, bei Tieren von Reflexen zu sprechen und bei Menschen von Erwartungen. Der Begriff Reflex ist als unmittelbare und direkte Reaktion auf einen Reiz definiert. Die Erwartung hingegen setzt bestimmte kognitive Fähigkeiten voraus und führt zur Antizipation zukünftigen Erlebens und Verhaltens. Allerdings ist fraglich, inwieweit ein Tier zu solchen kognitiven Denkleistungen überhaupt in der Lage ist oder überhaupt zu einer Erwartungshaltung fähig ist. Vielmehr
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Bibliographische Angaben
- Autor: Ina Brandenburg
- 2014, Erstauflage, 80 Seiten, 6 Abbildungen, Masse: 19 x 27,2 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Diplomica
- ISBN-10: 3958507085
- ISBN-13: 9783958507081
- Erscheinungsdatum: 30.10.2014
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