Poietischer Realismus
Zur Novelle der Jahre 1848-1888. Stifter, Keller, Meyer, Storm
Die Reihe Studien zur deutschen Literatur präsentiert herausragende Untersuchungen zur deutschsprachigen Literatur von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Offen besonders auch für komparatistische, kulturwissenschaftliche und wissensgeschichtliche...
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Produktinformationen zu „Poietischer Realismus “
Die Reihe Studien zur deutschen Literatur präsentiert herausragende Untersuchungen zur deutschsprachigen Literatur von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Offen besonders auch für komparatistische, kulturwissenschaftliche und wissensgeschichtliche Fragestellungen, bietet sie ein traditionsreiches Forum für innovative literaturwissenschaftliche Forschung.
Klappentext zu „Poietischer Realismus “
Solange die realistische Literatur als in sich geschlossen bewertet wird, ihr also Glaubwürdigkeit und konsistente Erzählhaltung zu unterstellen sind, ist eine Betonung hervorgehobener Artifizialität in einem qualitativ wertneutralen Sinne undenkbar. Lässt man jedoch die narrative Vermittlung des Geschehens zu ihrem Recht kommen, dann geben sich die entsprechenden Texte als ,poietisch' zu erkennen: sie stellen keine literarische Wirklichkeit dar, sondern literarische Künstlichkeit. Darstellung in den Erzählungen des Realismus kennzeichnet sich entschieden als Ergebnis eines solchen ,herstellenden Tuns' (gr. poiesis).
In der Untersuchung der kanonisierten Erzähltexte des Realismus zeigt sich, dass sich die als ,Novelle' etikettierte Prosa durch eine ästhetische Qualität auszeichnet, die in der Literaturgeschichtsschreibung bislang nur beiläufig vermerkt worden ist: ,Kunstfertigkeit' können die Texte insofern aufweisen, als sie literarische Fiktion als ,gemacht' herausstellen. Formale Differenzierungen etwa von Rahmen und Schachtelrahmen sowie inhaltliche Differenzierungen in Erinnerungsnovelle, Chronik- und Briefnovelle weisen genauso wie Gewährspersonenhinweise und logische Unstimmigkeiten ein und dieselbe Ästhetisierungsstrategie auf: Es wird erzählt, dass erzählt wird.
Zumindest die Novelle des Realismus führt demnach das romantische Programm fort. ,Poesie der Poesie' wird als Richtlinie ernstgenommen und läuft den Bemühungen der Realisten um Wirklichkeitsabbildung zuwider.
Bibliographische Angaben
- Autor: Lars Korten
- 2009, VIII, 259 Seiten, Masse: 14,4 x 22 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Niemeyer
- ISBN-10: 3484181877
- ISBN-13: 9783484181878
- Erscheinungsdatum: 15.07.2009
Rezension zu „Poietischer Realismus “
"Eine anspruchsvolle Studie, reich an interpretatorischen Feinheiten!"
Martin Lowsky in: Mitteilungen der Theodor Fontane Gesellschaft Nr. 41, Dezember 2011
"Die Untersuchung (zugl. Univ. Kiel, Diss., 2006) positioniert sich in mehrfacher Weise in der neueren Realismus-Forschung [...] [und] ist von Anlage und Aufbau überzeugend [...]."
Christian Begemann in: Germansitik Redaktion 2011, Band 52, Heft 1-2
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