Perry Rhodan Band 68: Anti-Universum
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Anti-Universum von Perry Rhodan
LESEPROBE
Schweigend blickte Perry Rhodan auf den grossen Bildschirm.Nachdenklich glitt sein Blick über das Meer der Sterne, die das Schwarz desAlls bedeckten. Ein greller, gleissender Lichtpunkt fixierte seineAufmerksamkeit für einige Sekunden. Sol, die Sonne der Menschen, über fünfMilliarden Kilometer entfernt. Die mächtige Sonne, aus diesem Abstand kaum mehrals einer unter vielen Millionen Lichtpunkten. Der Blick wanderte weiter. Einrötlich leuchtender Fleck trat aus dem Sternengewimmel hervor, bewegte sich langsamüber die Bildfläche, verschwand schliesslich nach links hinaus. Eines derzahllosen Trümmerstücke des ehemaligen Planeten Pluto. Das Auge suchte und fandnicht. Einer der Lichtpunkte dort draussen war der Reflex des altenArkonidenschiffes HYODPON, knapp einen Mondbahnradius von Perry RhodansFlaggschiff, der MARCO POLO, entfernt. Die HYODPON war das Kernstück einesVersuches, der in wenigen Minuten auf der Höhe der Pluto-Bahn durchgeführtwerden sollte und dessen Ausgang entscheiden würde, ob es der Menschheitgelungen war, eine weitere Hürde auf dem Weg zur Beherrschung der Natur undihrer Kräfte zu überspringen. An der HYODPON würde sich erweisen, ob esgelungen war, ein weiteres Geheimnis des Kosmos zu entschleiern. Rhodans Blickwanderte zur Uhr über der Schaltkonsole des Piloten. Heute war der 20. Augustdes Jahres 3456 allgemeiner Zeitrechnung. Vor wenigen Wochen hatte ihm dieMenschheit des Solaren Imperiums dadurch ihr Vertrauen bewiesen, dass sie ihnzum ungezählten Male zum Grossadministrator wählte. Würde er sich heute diesesVertrauens würdig erweisen? Würde es ihm gelingen zu zeigen, dass es unterseiner Regierung mit der Technik des Imperiums weiterhin bergauf ging - unddamit mit dem Wohlbefinden seiner Bürger, denn zu keiner Zeit in derVergangenheit des Menschengeschlechtes war der Einfluss der Technologie auf Wohlund Wehe der Gesellschaft stärker gewesen als in diesen Tagen? Er blickte indie Runde. Der gewaltige Kommandostand der MARCO POLO war leer bis auf diewenigen Männer der Nachtwache. Das mächtige Schiff stand unter der Kontrolledes Autopiloten. Offiziere und Mannschaften hatten sich in der Messezusammengefunden, um von dort den Verlauf des Experimentes zu verfolgen. PerryRhodan horchte auf, als aus dem Interkom die wohlmodulierte und dennochseelenlose Stimme eines Roboters erklang: »X minus zwölf Minuten!« Im Messraumherrschte die gespannte, vom Murmeln aufgeregter Wissenschaftler erfüllteAtmosphäre des Testlabors kurz vor dem grossen Versuch. An beherrschenderStelle, hinter einer Rechnerkonsole, die auf einem Podest installiert wordenwar, sassen die Leiter des Experiments: Geoffry Abel Waringer und MärtHung-Chuin - Männer, denen die Gesellschaft schon zu ihren Lebzeitenbescheinigt hatte, dass sie mit zu den hervorragendsten Genies gehörten, die dieArt Homo sapiens jemals hervorgebracht hatte. Waringer, gross, hager und einwenig linkisch in seinen Bewegungen, tätigte eine Reihe von Ablesungen. Ohne denBlick von den Messinstrumenten zu wenden, erkundigte er sich bei Hung-Chuin:»Formfeld?« »Stabil.« »Pulsfrequenz?« »Achthundert Gigahertz, wie geplant.« Mitder Endgültigkeit eines Mannes, der seine Aufgabe erfolgreich abgeschlossenweiss, legte Waringer einen weiss leuchtenden Kippschalter um. Auf der Konsolevor ihm strahlten vierundzwanzig grüne Kontrollämpchen. Alles war in besterOrdnung. Waringer lehnte sich zurück und verschränkte die Arme auf der Brust. »Wirsind bereit«, verkündete er. »Wir warten nur noch auf die Uhr.« Zufriedenüberflog er das Heer der Experimentatoren. Hier vollzog sich etwas, dachte erstolz, das früheren Menschheitsgenerationen versagt gewesen war. Die Erzeugungvon Energie aus der Verschmelzung von Materie mit Antimaterie war eineEntwicklung, die der Entdeckung des Rades und der Erfindung der Methode, einFeuer zu entzünden, in nichts nachstand. Und doch hatte der Erfinder des Radesden zündenden Gedanken wahrscheinlich in der Einsamkeit gehabt, und auch demMann, der das erste Feuer entzündete, war der Applaus einer riesigenZuschauermenge versagt geblieben. Heutzutage ging es anders. Erfindungen undEntwicklungen entstanden nicht mehr aus Zufall. Niemand mehr zog sich an einenstillen Ort zurück und züchtete dort die Gedanken, die der terranischenTechnologie einen Schritt weiterhalfen. Alles war geplant. Man wusste im voraus,wann der Augenblick des Durchbruchs kommen würde, und die Schar der Neugierigenfand sich rechtzeitig ein, um an dem Schauspiel teilzunehmen. So war es heute.Mehr als achttausend Augenpaare würden von der Messe aus die Anzeigen, die überdas Fortschreiten des Versuchs Aufschluss gaben, verfolgen. AchttausendHändepaare würden begeistert applaudieren, sobald feststand, dass das Experimenterfolgreich war. Hunderte von Händen würden die beteiligten Wissenschaftlerschütteln müssen, wenn sie nach erfolgreichem Abschluss des Versuchs ihreArbeitsplätze verliessen. Waringer warf dem kleinen, stämmig gebauten Asiaten,der neben ihm an der Konsole sass, einen aufmunternden Blick zu, und Hung-Chuinbedankte sich mit freundlichem Lächeln. Aus dem Interkom sagte die Robotstimme:»X minus acht Minuten!« Das Solare Imperium des Jahres 3456 hatte die Wirren,in die es durch das Auftauchen des Schwarms vierzehn Jahre zuvor gestürztworden war, überwunden. Dieser Umstand allein sprach für die Tatkraft und dieEntschlossenheit des Erdenmenschen; denn in anderen Gegenden der Galaxis warendie Folgen des Schwarms noch immer deutlich zu spüren. Selbst solcheSternenreiche, die von terranischen Auswanderern gegründet worden waren, sichjedoch frühzeitig von der Bevormundung, wie sie es nannten, der Regierung inTerrania City losgesagt hatten, befanden sich immer noch im Zustand derDesorganisation - ebenso wie die neu-arkonidischen Staatsgebilde und das Reichder Akonen. (...)
© Moewig Verlag
- 1. Auflage, 432 Seiten, Masse: 13,1 x 19,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: William Voltz
- Verlag: Moewig - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
- ISBN-10: 3811820885
- ISBN-13: 9783811820883
- Erscheinungsdatum: 13.03.2001
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