Perry Rhodan / Band 56: Kampf der Immunen
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Kampf der ImmunenvonPerry Rhodan
LESEPROBE
Als Alaska Saedelaere die Zentrale betrat, war auf demPanoramabildschirm ein seltsames
Gebilde zu sehen. Es war eine etwa zwanzig Kilometer durchmessendeScheibe, über der sich
ein halbkugelförmiger Energieschirm spannte. Auf der »unteren«Seite war die Scheibe glatt
und in Dunkelheit gehüllt. Unter dem Energieschirm schienenmehrere Atomsonnen zu
glühen. Schattenhaft waren die Umrisse von Bergen (oder Gebäuden)zu erkennen.
Saedelaere trat näher an die Kontrollen heran. Er wusste, dassdieses Gebilde den Alarm
ausgelöst hatte.
Ohne mit jemand gesprochen zu haben, ahnte Alaska, dass dieses Dingzum Schwärm gehörte.
Abgesehen von den Manips hatten sie bisher noch nichts gesehen,was aus dem Schwärm
gekommen war, deshalb war dieses Zusammentreffen um so erregender.
Alaska schätzte, dass die GOOD HOPE H im Augenblick ein halbesLichtjahr vom
Randgebiet des Schwarms entfernt war. Auf den Bildschirmen war derSchwärm deutlich zu
sehen.
Perry Rhodan sass im Pilotensitz, Icho Tolot stand hinter ihm. DerHalter trug die Kette, die
ihn vor der Verdummungsstrahlung schützte.
Auf der anderen Seite der Kontrollen sassen Fellmer Lloyd undMerkosh. Der Gläserne war
im Sessel zusammengesunken und schien zu schlafen. Saedelaerewusste jedoch, dass diese
Haltung tiefe Nachdenklichkeit andeutete.
Alaska trat hinter den Sitz von Lord Zwiebus. »Schon etwaserfahren?« flüsterte er.
Zwiebus strich sich über die dunklen Haare. »Das Ding kommt ausdem Schwärm. Perry
Rhodan vermutet, dass es ausgestossen wurde.«
»Weshalb?«
Lord Zwiebus brummte vor sich hin.
»Sprechen Sie deutlicher!« ermahnte ihn Alaska.
»Die Manips treten in Schwärmen auf, aber dieses Ding kam allein.Ausserdem wirkten alle
Manöver, die wir bisher beobachtet haben, mehr oder wenigerhilflos, woraus sich auf eine
Verwirrung der Besatzung schliessen lässt.«
Saedelaere sah jetzt, dass die Bilder auf dem Panoramaschirm vonder Fernortung übertragen
wurden. Die Scheibe war also noch weit von der GOOD HOPE IIentfernt.
»Wir hatten diesmal Glück«, bemerkte Fellmer Lloyd. »Wir hättengenausogut auf der
anderen Seite des Schwarmes stehen können, dann hätten wir dieScheibe nie entdeckt.«
»Vielleicht ist es kein Zufall«, meinte Rhodan.
Die anderen blickten ihn fragend an.
Rhodan lächelte. Obwohl er einen Zellaktivator trug, waren dieStrapazen der letzten Wochen
nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Tiefe Linien hatten sich insein Gesicht gegraben. Die
Augen wirkten grösser, und um die Lippen hatten sich mehrereFältchen gebildet. Saedelaere
fragte sich, was in diesem Mann vorgehen mochte, der nun mitansehen musste, wie das Solare
Imperium zerfiel.
»Vielleicht«, fuhr Perry Rhodan ruhig fort, »haben die Herren desSchwarmes das Ding
absichtlich hier und jetzt ausgestossen.«
»Daran glaube ich nicht«, dröhnte Tolots Stimme durch dieZentrale. »Bisher haben die
Fremden durch nichts zu erkennen gegeben, dass sie Kontakt mit unsaufnehmen wollen.
Warum sollte das plötzlich anders sein?«
»Jeder kann seine Meinung ändern«, sagte Lloyd. »Auch dieUnbekannten.«
In der Zentrale der GOOD HOPE II trat einen Augenblick Stille ein.
Perry Rhodan - Silberband 56 - Kampf der Immunen Seite 10
GOOD HOPE II! überlegte Alaska Saedelaere ironisch. Wer an Bordhatte schon noch
Hoffnung, dass sich die Situation ändern würde? Sie arbeitetenverbissen und entschlossen,
aber die Verzweiflung über die Aussichtslosigkeit ihrer Bemühungenwar nicht nur
unterschwellig spürbar.
Die letzten Tage und Wochen waren ein Wirbel an Ereignissengewesen, die sich kaum noch
ordnen liessen.
Lord Zwiebus blickte zu dem Transmittergeschädigten hoch.»Vielleicht ist es eine Falle!«
»Eine Falle?« wiederholte Saedelaere. »Glauben Sie wirklich, dassman sich im Schwärm an
einem so kleinen Schiff stört? Sicher würde man nicht einensolchen Aufwand treiben, wenn
man die GOOD HOPE II zerstören wollte.«
»Das ist richtig!« gab Lord Zwiebus zu. »Trotzdem kann es eineFalle sein.«
»Zwiebus hat recht!« stimmte Rhodan zu. »Wir werden deshalb mitder GOOD HOPE II der
Scheibe fernbleiben.«
»Aber es ist eine einmalige Chance, etwas über den Schwärm zuerfahren«, sagte Ras
Tschubai erregt. »Wenn Gucky und ich ...«
»Nein!« lehnte Rhodan ab. »Ich weiss, worauf Sie hinauswollen,Ras.«
»Merkst du nicht, dass wir so bei ihm nicht ankommen?« fragteGucky,
der auf Tschubais Knien sass. »Er braucht uns noch für wichtigereAufgaben. Das glaubt er
jedenfalls.«
»Sei still, Kleiner!« befahl Rhodan. Niemand an Bord der GOOD HOPEII wusste, welche
Gefahren in der Nähe der Scheibe existierten. Deshalb wäre esunverantwortlich gewesen, das
Leben der beiden Telepor-ter zu gefährden. Rhodan wollte Gucky undRas erst dann
einsetzen, wenn es ihnen gelingen sollte, in den Schwärmeinzudringen. Doch daran war jetzt
noch nicht zu denken. (...)
© Moewig Verlag
- 1996, 1. Auflage, 428 Seiten, Masse: 13,6 x 19,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: William Voltz
- Verlag: Moewig - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
- ISBN-10: 3811820753
- ISBN-13: 9783811820753
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