Perry Rhodan / Band 45: Menschheit am Abgrund
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Menschheit amAbgrund vonPerry Rhodan
LESEPROBE
Anno 3430
Neunhundertdreiundneunzig Jahre nach der Überwindung der Gefahr,die durch die Erstkonditionierten und Schwingungswächter drohte, erhob sich dieaussersolare Menschheit gegen die Mutterwelt Terra. Die terranischenAltkolonisten, in den Jahren zwischen 2000 und 2300 ausgewandert, bildetenStaatenbünde und Interessengemeinschaften, deren Autarkiebestrebungen alleindurch den Vorhalt der Vernunft nicht mehr zu verhindern waren. Perry Rhodan,Grossadministrator und Regierungschef des Solaren Imperiums, sah sich vor dieWahl gestellt, die Freiheitsbestrebungen der neuen Menschheitsvölker entwederzu unterdrücken oder dem Gesetz der Einsicht und Toleranz zu folgen. Das SolareParlament, an seiner Spitze der demokratisch gewählte und von der Regierungbevollmächtigte Grossadministrator, fasste den Entschluss, den Autarkiewünschenzuzustimmen und den neuen Völkern die politische, wirtschaftliche undmilitärische Selbständigkeit zu gewähren. Ein galaktischer Krieg wurde somit verhindert.Bereits zu dieser Zeit, fünfhundert Jahre nach den Erlebnissen in denMagellanschen Wolken, zeichneten sich jedoch jene Ereignisse ab, die für dasKrisenjahr 3430 bestimmend wurden. Drei grosse Sternenreiche, vonKolonistennachkommen gegründet, aufgebaut und zu unübersehbaren Machtfaktorenerhoben, wendeten sich gegen Terra. Die nach wie vor bestehende Überlegenheitder Mutterwelt aller Menschen wurde zum Anlass eines tiefgreifendenZerwürfnisses, und schliesslich sah sich die Solare Menschheit gezwungen, fürden Fall einer ernsthaften Auseinandersetzung Vorsichtsmassnahmen zu treffen. EndeOktober des Jahres 3430 sah sich Perry Rhodan mit der Gewissensfragekonfrontiert, entweder die geballte Macht der Solaren Flotte auf angreifendeNeuvölker menschlicher Abstammung zu richten, oder ein zweites Mal den Rückzuganzutreten. Der Grossadministrator verzichtete auf einen Waffengang. So geschahes, dass achtzigtausend Grossraumschiffe der Antiterranischen Koalition ins Leerestiessen. Der Mann, dem die neue Menschheit ihre ursprüngliche Einigung undbevorzugte galaktische Stellung verdankte, hatte mit gewohnter Genialität einenanderen Weg gefunden. Die Machthaber des Carsualschen Bundes, des ImperiumsDabrifa und der Zentralgalaktischen Union hatten den grössten Terraner derMenschheitsgeschichte ebenso unterschätzt, wie lange vor ihnen die Kommandeure nichtirdischerVölker. Die Krise begann am 1. Oktober 3430 nach Christi Geburt. Der Mann aufdem Bildschirm wiegte zweifelnd den Kopf. Seine Stimme wurde von Geräuschenüberlagert, die nur ein Spezialist auf Anhieb enträtseln konnte. Sie glichendem Donnern eines auf Vollschub laufenden Raumschifftriebwerks, vermischtensich jedoch mit einem Heulen und Rauschen, das nicht zu einem Raumschiff passte.Der Anrufer trug eine Kombination, die halbwegs einem Froschmannanzug,andererseits einer modernen Kampfmontur der Solaren Flotte ähnelte. »Ausgeschlossenist überhaupt nichts«, schrie er in sein Mikrophon. »Unter uns kann allesmögliche liegen. Ich wollte Ihnen lediglieh mitteilen, dass wir in den nächstenzwei Stunden fündig werden. Sie sollten sich die Sache ansehen.« Der Anruferwar Dr.-Ing. Kleym Hasselet, Terras bester Fachmann fürUnterwasser-Tiefenbohrungen. Galbraith Deighton, Chef der Solaren Abwehr,lauschte einen Augenblick auf die fremdartigen Geräusche. Deighton befand sichim wiederaufgebauten Terrania. »Für einen hundertzwanzigjährigen Mann sind Siemir fast etwas zu munter, Doc«, stellte Deighton mit einer Spur von gutmütigemSpott fest. »Wenn Sie auf einen Sprengkörper stossen, wird der Tonga-Graben indie Luft fliegen.« »Ins Wasser«, korrigierte Hasselet trocken. »Und nicht nurdas! Wir dürften in diesem Fall einen unterseeischen Vulkanausbruch erleben,der die Erde erschüttern wird. Soll ich nun weiterbohren, oder wollen Sie das Unternehmenabblasen? Das Ding unter uns wird weiterhin ticken, tacken, strahlen oder Gottweiss was tun. Vielleicht explodiert es auch eines Tages. Sir, meine Zeit istkostbar!« »Ich komme«, entschied der Erste Gefühlsmechaniker. »Wie weit sindSie unter den Meeresgrund vorgestossen?« »Knapp zehntausend Meter. Da dieMeeressohle im Tonga-Graben achttausendsiebenhundert Meter unter der Wasseroberflächeliegt, haben wir uns demnach schon fast neunzehntausend Meter vom Licht derSonne entfernt. Die Temperaturen sind vor Ort auf hundertzwanzig Grad Celsiusangestiegen. Der Materieaushub und seine Ablagerung wird schwierig. Bringen Siesich einen guten Schutzanzug mit. Ich erwarte Sie, Sir. Die letzte Entscheidungmüssen Sie treffen. Ich ... Augenblick bitte, hier kommen neue Meldungen.«(...)
© Moewig Verlag
- 1993, 1. Auflage, 428 Seiten, Masse: 13,4 x 19,7 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: William Voltz
- Verlag: Moewig - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
- ISBN-10: 3811820648
- ISBN-13: 9783811820647
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