Revenge - Eiskalte Täuschung / Pendergast Bd.11
Thriller. Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast
Agent Pendergast kann es kaum fassen: Seine totgeglaubte Ehefrau Helen lebt! Doch damit stellen sich viele neue Rätsel: Wer und was steckt hinter dem eiskalten Täuschungsmanöver? Warum intrigiert Helens Bruder gegen ihn? Und wer liegt...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Revenge - Eiskalte Täuschung / Pendergast Bd.11 “
Agent Pendergast kann es kaum fassen: Seine totgeglaubte Ehefrau Helen lebt! Doch damit stellen sich viele neue Rätsel: Wer und was steckt hinter dem eiskalten Täuschungsmanöver? Warum intrigiert Helens Bruder gegen ihn? Und wer liegt wirklich in Helens Grab? Pendergast droht, die Kontrolle zu verlieren.
Klappentext zu „Revenge - Eiskalte Täuschung / Pendergast Bd.11 “
Der Schock trifft Pendergast ohne jede Vorbereitung: Seine Frau Helen, deren mysteriösen Tod er aufzuklären versucht, lebt! Aber wer liegt dann in ihrem Grab, und warum will ihr Bruder ihn ausschalten? Pendergast ermittelt unter Hochdruck. Dabei kommt er einer skrupellosen Gruppe auf die Spur, die ihre dunklen Machenschaften seit langer Zeit erfolgreich verbirgt. Um Pendergast in die Knie zu zwingen, ist ihr jedes Mittel recht - und zum ersten Mal droht der sonst stets kühl kalkulierende Ermittler, die Kontrolle zu verlieren. In der direkten Fortsetzung von "Fever" muss Special Agent Aloysius Pendergast seinen bisher schwersten und persönlichsten Fall bestehen. Hochspannung vom Feinsten!
Lese-Probe zu „Revenge - Eiskalte Täuschung / Pendergast Bd.11 “
Revenge von Douglas Preston und Lincoln ChildCairn Barrow, Schottland
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Während sie die kahle Flanke des Beinn Dearg hinaufstiegen, verlor sich das große, aus Feldstein erbaute Jagdhotel Kilchurn Lodge in der Dunkelheit, bis nur noch das sanfte gelbliche Licht hinter den Fenstern durch den dunstigen Nebel drang. Als Judson Esterhazy und Special Agent Aloysius Pendergast auf der Kuppe ankamen, blieben sie stehen, schalteten ihre Taschenlampen aus und horchten. Es war fünf Uhr morgens, das allererste Licht des Tages, kurz bevor die Rothirsche zu röhren begannen. Keiner der beiden Männer sagte ein Wort. Der Wind strich säuselnd durch die Gräser und pfiff um die durch Frost rissig gewordenen Felsen. Sie warteten, doch nichts rührte sich. »Wir sind früh dran«, sagte Esterhazy schließlich. »Kann sein«, antwortete Pendergast leise. Reglos standen sie da, während im äußersten Osten ein leichter grauer Lichtschein am Horizont heraufzog, der die kargen Gipfel der Grampian Mountains wie Silhouetten erscheinen ließ und die Umgebung in ein fahles Licht tauchte. Langsam begann die Landschaft, sich aus dem Dunkel abzuzeichnen. Die von schweren und stummen Tannen umstandene Lodge lag weit hinter ihnen, die Türmchen und dicken Steinmauern waren von Nässe überzogen. Vor den beiden Männern erhoben sich die granitenen Berghänge des Beinn Dearg und verschwanden in der darüberliegenden Dunkelheit aus dem Blickfeld. Ein Bergbach floss die Hänge hinab und verwandelte sich in eine Reihe von Wasserfällen, die sich ins dunkle Wasser des dreihundert Meter unter ihnen gelegenen Loch an Duin ergossen, der in dem trüben Licht kaum sichtbar war. Zu ihrer Rechten und unterhalb von ihnen lag der Beginn einer ausgedehnten, als Foulmire, oder kurz: Mire, bekannten Moorlandschaft.
Sie war überzogen von aufsteigenden Nebelschwaden, die den schwachen Geruch von Verwesung und Sumpfgas, vermischt mit dem unangenehmen Odeur verblühter Heide, zu ihnen heraufwehten. Wortlos schulterte Pendergast wieder sein Jagdgewehr und ging, der Kontur des Berghangs folgend, leicht bergauf. Esterhazy folgte dichtauf, seine Gesichtszüge waren vom Deerstalker-Hut verdeckt und unergründlich. Je höher sie stiegen, desto deutlicher kam das Foulmire in Sicht. Begrenzt wurde das tückische Moor, das sich nach Westen bis zum Horizont erstreckte, von der glatten, dunklen Wasserfläche der ausgedehnten Insh-Marsch. Nach einigen Minuten blieb Pendergast stehen und hob die Hand. »Was ist denn?«, fragte Esterhazy. Die Frage wurde beantwortet, allerdings nicht von Pendergast, sondern von einem seltsamen Laut, fremdartig und furchterregend, der aus einem nicht einsehbaren Glen heraufschallte: das Röhren eines brünftigen Rothirschs. Das Echo hallte über die Berge und Marschen wie der verlorene Schrei der Verdammten. Ein Laut voller Zorn und Angriffslust, der immer dann erklang, wenn die Hirschböcke über die Fells und Moore zogen und oftmals bis zum Tode um den Besitz eines Harems von Hirschkühen kämpften.
Das Röhren wurde von einem zweiten beantwortet, das vom Ufer des Loch heraufschallte, und dann erhob sich in einem fernen Tal ein weiterer Ruf. Dröhnend erklang das brünftige Röhren der Hirsche, eines nach dem anderen, über die weite Landschaft. Die beiden Männer horchten schweigend, merkten sich jedes einzelne Röhren und bestimmten dessen Richtung, Timbre und Kraft. Schließlich sagte Esterhazy, dessen Stimme in dem scharfen Wind kaum zu hören war: »Der in dem Glen, das ist der Riese.« Keine Antwort von Pendergast. »Ich würde vorschlagen, den schnappen wir uns.« »Der im Foulmire«, sagte Pendergast leise, »ist noch größer. « Stille. »Du kennst doch die Vorschrift für die Jagd hier. Das Betreten des Mire ist verboten.« Pendergast machte eine kurze, abfällige Handbewegung. »Ich bin keiner, der sich immer an die Vorschriften hält. Du etwa?« Esterhazy verkniff sich eine Antwort. Sie warteten. Plötzlich verfärbte sich im Osten die Morgendämmerung rot, und das Sonnenlicht zog langsam über die karge Landschaft der Highlands. Tief unter ihnen wirkte das Foulmire jetzt wie eine Wüste aus schwarzen Sumpf- löchern und sumpfi gen Wasserläufen, Schwingrasenmooren und Treibsandflächen, unterbrochen von trügerischen grasbedeckten Wiesen und Tors, Hügel aus schroffem, auseinandergebrochenem Granitfels. Pendergast zog ein kleines Fernglas aus der Tasche und ließ den Blick über das Mire schweifen.
Nach einer Weile reichte er das Fernglas Esterhazy. »Er steht zwischen dem zweiten und dritten Tor, achthundert Meter im Moor. Ein Einzelgänger. Kein Harem.« Esterhazy blickte durchs Glas. »Sieht aus wie ein Zwölfender. « »Dreizehnender«, murmelte Pendergast. »Die Pirsch auf den im Glen wäre viel leichter. Dort hätten wir mehr Deckung. Ich bezweifle, dass wir auch nur die geringste Aussicht haben, den im Mire zu erwischen. Einmal abgesehen von dem, äh, Risiko, dort reinzugehen, sieht der uns doch schon auf eine Meile Entfernung.« »Wir nähern uns auf einer Sichtlinie, die durch den zweiten Tor verläuft, so dass der Felshügel zwischen uns und dem Hirsch liegt. Der Wind steht günstig für uns.« »Kann sein, aber in dem Sumpfgebiet da unten gibt es jede Menge tückische Flächen.« Pendergast drehte sich zu Esterhazy um und schaute sekundenlang in dessen kultiviertes Gesicht mit der hohen Stirn. »Hast du etwa Angst, Judson?« Esterhazy, der einen Augenblick lang überrascht wirkte, wischte die Frage mit einem gekünstelten Lachen beiseite. »Natürlich nicht. Aber ich überlege eben, welche Erfolgsaussichten wir haben. Warum wollen wir Zeit mit einer ergebnislosen Pirsch durchs Mire verschwenden, wenn uns da unten im Glen ein genauso kapitaler Bursche erwartet?« Ohne zu antworten, steckte Pendergast die Hand in die Hosentasche und zog eine Ein-Pfund-Münze heraus. »Kopf oder Zahl?« »Kopf«, sagte Esterhazy widerstrebend. Pendergast warf die Münze, fing sie auf und legte sie auf seinen Ärmel. »Zahl. Der erste Schuss gehört mir.«
Pendergast stieg als Erster die Flanke des Beinn Dearg hin unter. Es gab hier keinen Pfad, nur zerbrochene Felsen, kurzes Gras, winzige Wildblumen und Flechten. Während die Nacht dem Morgen wich, legten sich Nebelschwaden über das Moor, schwebten über die tiefl iegenden Gebiete und strömten die kleinen Hügel und schroffen Felsen hinauf. Leise und verstohlen gingen Pendergast und Esterhazy bis zum Rand des Sumpfs hinunter. Als sie am Fuß des Beinn auf einen Corrie, einen Gletschertopf, stießen, machte Pendergast Zeichen, dass sie stehen bleiben sollten. Rotwild besaß äußerst feine Sinne, weshalb sie enorm umsichtig vorgehen mussten, damit der Hirsch sie weder sah noch hörte oder roch. Pendergast kroch auf allen vieren zum Rand des Gletschertopfs und spähte über dessen Rand hinweg. Der Rothirsch befand sich ungefähr dreihundert Meter entfernt und schritt langsam in den Sumpf. Wie aufs Stichwort hob er den Kopf, schnüffelte und stieß abermals sein ohrenbetäubendes Röhren aus, das zwischen den Felsen widerhallte und erstarb, dann schüttelte er seine Mähne und begann erneut, am Boden zu schnüffeln und zu grasen. »Mein Gott«, flüsterte Esterhazy, »was für ein kapitaler Bursche.« »Wir müssen uns beeilen«, sagte Pendergast leise. »Er geht weiter in den Sumpf.« Unterhalb des Rands des Gletschertopfs machten sie kehrt und hielten sich außer Sichtweite, bis der Hirsch sich auf einer Linie mit einem Tor befand.
Dann wandten sie sich um und pirschten sich an die Beute an, wobei sie den kleinen Felshügel als Deckung nutzten. Nach dem langen Sommer war der Boden in der Randzone des Mire einigermaßen fest, und Pendergast und Esterhazy bewegten sich schnell und leise, wobei ihnen kleine Erhebungen aus weichem Gras als Trittsteine dienten. Schließlich gelangten sie an die vom Wind abgewandte Seite des Felshügels und gingen dahinter in die Hocke. Der Wind begünstigte sie immer noch. Erneut hörten sie den Hirsch röhren - das Zeichen, dass er sie nicht gewittert hatte. Pendergast erschauderte, denn das Röhren ähnelte beim Ausklang auf unheimliche Weise dem Gebrüll eines Löwen. Er signalisierte Esterhazy, hinter dem Hügel zu bleiben, kroch den Hang hinauf und spähte vorsichtig zwischen einer Gruppe von Felsblöcken hindurch. Der Rothirsch stand dreihundert Meter entfernt, hielt die Nase in die Luft und bewegte sich unruhig. Wieder schüttelte er die Mähne, das gefegte Geweih schimmerte. Er hob den Kopf und röhrte erneut. Ein Dreizehnender, mit mindestens einem Meter Geweihstangenlänge.
Eigenartig, dass der Hirsch so spät in der Brunftzeit noch keinen größeren Harem um sich geschart hatte. Aber manche Hirsche waren eben Einzelgänger. Pendergast und Esterhazy standen noch zu weit entfernt, um einen treffsicheren Schuss abgeben zu können. Ein einigermaßen guter Schuss würde nicht genügen; sie durften es auf keinen Fall riskieren, ein Tier von diesem Kaliber zu verwunden. Es musste ein Blattschuss sein. Pendergast kroch den Hügel wieder hinunter, zurück zu Esterhazy. »Er ist dreihundert Meter weg, das ist zu weit.« »Genau das hatte ich befürchtet.« »Er ist enorm selbstsicher«, sagte Pendergast. »Weil niemand im Foulmire jagt, ist er nicht so aufmerksam, wie er es sein sollte. Der Wind bläst uns ins Gesicht, der Hirsch bewegt sich von uns fort - ich denke, wir können eine offene Pirsch wagen.« Esterhazy schüttelte den Kopf. »Da vorn sieht der Boden ziemlich tückisch aus.« Pendergast deutete auf eine sandige Fläche unmittelbar neben ihrem Versteck, dort war die Fährte des Rothirschs zu erkennen. »Wir folgen seiner Fährte. Wenn sich jemand im Sumpf auskennt, dann er.« Esterhazy streckte den Arm aus. »Geh du voran.« Sie entsicherten ihre Gewehre, krochen hinter dem Tor hervor und setzten sich in Richtung des Hirschs in Bewegung.
Und in der Tat, das Tier war abgelenkt, es roch den Luftstrom, der aus nördlicher Richtung kam, und achtete kaum darauf, was sich hinter ihm befand. Sein Schnüffeln und Röhren überdeckte die Geräusche, die Pendergast und Esterhazy auf ihrer Pirsch machten. Sie rückten äußerst vorsichtig vor und verharrten jedes- mal, wenn der Hirsch stehen blieb oder den Kopf wendete. Langsam begannen sie, ihn zu überholen. Der Hirsch schritt weiter ins Mire, offenbar einer Duftspur folgend. Sie gingen in völliger Stille weiter, sprachen kein einziges Wort, hielten sich geduckt, ihre Hochland-Tarnkleidung der sie umgebenden Moorlandschaft perfekt angepasst. Der Weg, den der Hirsch einschlug, folgte fast unsichtbaren Linien einigermaßen festen Bodens, schlängelte sich zwischen Teichen mit sirupartigem Sumpf, zitterndem Morast und grasbewachsenen Wattflächen hindurch. Ob nun wegen der wenig vertrauenerweckenden Bodenbeschaffenheit, der Jagd oder aus irgendeinem anderen Grund, es lag eine zunehmende Spannung in der Luft.
Allmählich kamen Pendergast und Esterhazy in Schussdistanz: hundert Meter. Abermals blieb der Hirsch stehen, wandte sich zur Seite, schnupperte die Luft. Mit kaum merklicher Handbewegung signalisierte Pendergast, dass sie anhalten sollten, und ging vorsichtig in eine liegende Stellung. Er holte die H&H 300 nach vorn, setzte das Fernrohr ans Auge und zielte sorgfältig. Esterhazy kauerte zehn Meter hinter ihm, reglos wie ein Fels. Pendergast spähte durchs Zielfernrohr, nahm einen Punkt vor der Schulter des Tieres ins Visier, holte Luft und wollte abdrücken. Da spürte er, wie ihn am Hinterkopf kalter Stahl berührte. »Tut mir leid, alter Junge«, sagte Esterhazy. »Halt das Gewehr mit einer Hand nach vorn und leg es hin. Langsam und ganz entspannt.« Pendergast legte das Gewehr auf den Boden. »Steh auf. Ganz langsam.« Pendergast tat, wie ihm geheißen. Esterhazy trat einen Schritt zurück und richtete seine Jagdwaffe auf den FBI-Agenten. Plötzlich stieß er ein Lachen aus, dessen rauher Klang über die Moorlandschaft hallte. Aus dem Augenwinkel sah Pendergast, wie der Hirsch erschrak, davonlief und schließlich im Nebel verschwand. »Ich hatte gehofft, dass es nicht so weit kommen würde«, sagte Esterhazy. »Es ist schon verdammt tragisch, dass du auch nach zwölf Jahren keine Ruhe geben kannst.« Pendergast sagte kein Wort. »Du fragst dich wahrscheinlich, worum es hier geht.« »Ehrlich gesagt, nein«, sagte Pendergast mit tonloser Stimme. »Ich bin der Mann, nach dem du suchst. Der Unbekannte im Projekt Aves. Der, dessen Namen Charles Slade dir nicht nennen wollte.« Keine Reaktion. »Ich würde dir alles ja ausführlicher erklären, aber wozu? Ich mache das hier nicht gern. Aber dir ist sicher klar, dass es nicht persönlich gemeint ist.« Immer noch keine Reaktion. »Sag dein letztes Gebet, Schwager.« Und dann hob Esterhazy langsam das Gewehr, zielte und drückte ab.
In der feuchten Luft ertönte ein leises Klicken. »Verflucht!«, murmelte Esterhazy, entriegelte den Verschluss, nahm die defekte Patrone heraus und legte eine neue ein.
Klick.
Pendergast hob blitzartig sein Gewehr vom Boden auf und richtete es auf Esterhazy. »Deine gar nicht so schlaue List ist fehlgeschlagen. Ich habe dich seit deinem schlecht formulierten Brief, in dem du mich gefragt hast, welche Waffen ich mitbringe, in Verdacht. Ich fürchte, jemand hat die Munition in deinem Gewehr manipuliert. Und so schließt sich der Kreis: von den Platzpatronen, die du in Helens Gewehr gelegt hast, bis zu den Platzpatronen, die jetzt in deinem stecken.« Esterhazy hantierte immer noch am Verschluss. Fieberhaft nahm er mit der einen Hand die defekten Patronen heraus, während er gleichzeitig mit der anderen in seiner Patronentasche nach neuer Munition kramte. »Hör auf damit, oder ich bringe dich um!«, sagte Pendergast. Aber Esterhazy ignorierte ihn. Er nahm die letzte Patrone heraus und schob eine neue in den Lauf, dann ließ er den Verschluss zuschnappen. »Wie du willst. Die hier ist für Helen.« Pendergast drückte ab. Ein dumpfes Kleng! erklang.
Pendergast, der die Situation sofort erkannte, drehte sich um und warf sich hinter einer Felszunge in Deckung, während Esterhazy einen Schuss abgab. Die Kugel prallte von einem Felsen ab und schlug kleine Stückchen heraus. Pendergast rollte sich weiter hinter die Deckung, warf sein Gewehr weg und zog den 32er Colt, den er als Ersatz mitgenommen hatte. Er stand auf, zielte und schoss, aber Esterhazy war schon auf der anderen Seite des kleinen Hügels in Deckung gegangen. Die Schüsse, die er abgab, prallten von den Felsen unmittelbar vor Pendergast ab. Jetzt waren sie beide in Deckung, jeder auf einer Seite des Felshügels. Erneut hallte Esterhazys Lachen über das Land. »Sieht ganz danach aus, als ob deine gar nicht so schlaue List ebenfalls fehlgeschlagen ist. Hast du etwa geglaubt, ich würde dich mit einem funktionierenden Gewehr ins Moor hinausgehen lassen? Tut mir leid, alter Knabe, ich habe den Schlagbolzen entfernt.« Pendergast lag auf der Seite und drückte sich schwer atmend an den Felsen. Eine Pattsituation - sie befanden sich beidseits des kleinen Hügels. Was bedeutete: Wer immer als Erster oben ankam ...
Pendergast sprang auf und krabbelte spinnengleich den Tor hinauf. Er kam im selben Augenblick wie Esterhazy oben an; sie prallten aufeinander, schlangen mit aller Kraft die Arme umeinander und rangen auf dem höchsten Punkt des Felshügels, dann gingen sie zu Boden und stürzten, sich verzweifelt umklammernd, die Felswand hinunter. Pendergast schob Esterhazy von sich weg und brachte seine 32er in Anschlag, aber Esterhazy schlug mit dem Lauf seines Gewehrs danach. Die beiden Waffen klirrten wie Schwerter. Gleichzeitig löste sich aus beiden ein Schuss. Pendergast packte mit der einen Hand den Lauf von Esterhazys Gewehr, sie rangen, um in dessen Besitz zu kommen. Pendergast ließ seinen Colt fallen, wollte Esterhazy das Gewehr mit beiden Händen entreißen. Das Handgemenge setzte sich fort, alle vier Hände auf demselben Gewehr. Die beiden Männer drehten sich und schlugen um sich, jeder versuchte, den anderen abzuschütteln. Pendergast beugte sich vor und biss Esterhazy in die Hand, tief ins Fleisch.
Esterhazy schrie auf, gab Pendergast einen Kopfstoß, so dass dieser nach hinten taumelte, und versetzte ihm einen heftigen Tritt in die Seite. Durch den Zusammenprall stürzten beide Männer erneut auf das durch Frost aufgeplatzte Felsgestein, wobei ihre Tarnkleidung zerrissen wurde. Pendergast bekam die Hand auf den Abzug, zerrte und drehte und schoss erneut, um die Waffe leer zu bekommen. Dann ließ er das Gewehr los und verpasste Esterhazy einen Faustschlag an den Schädel, während Esterhazy das Gewehr wie einen Knüppel schwang und Pendergast einen heftigen Schlag auf die Brust versetzte. Pendergast packte den Gewehrschaft und versuchte erneut, Esterhazy die Waffe zu entwinden, aber mit einer überraschenden Bewegung riss dieser Pendergast nach vorn und versetzte ihm gleichzeitig einen üblen Tritt ins Gesicht, der dem FBI-Agenten fast die Nase gebrochen hätte. Blut spritzte überall hin; Pendergast taumelte nach hinten, schüttelte den Kopf und versuchte noch, ihn klar zu bekommen, als Esterhazy sich auf ihn stürzte und ihm erneut mit dem Gewehrkolben ins Gesicht schlug.
Durch den Nebel und das Blut hindurch sah er, dass Esterhazy wieder Patronen aus der Munitionstasche kramte und ins Gewehr schob. Pendergast kickte die Gewehrmündung mit dem Fuß hoch, sprang im selben Moment, als ein Schuss erklang, zur Seite, schnappte sich seine Pistole von dort, wo sie zu Boden gefallen war, rollte sich ab und erwiderte das Feuer. Aber Esterhazy hatte sich schon hinter dem Tor in Deckung gebracht. Pendergast nutzte die kurze Feuerpause, sprang auf und rannte den Felshügel hinunter. Dabei erwiderte er mehrmals das Feuer, damit Esterhazy in Deckung bleiben musste, solange er davonspurtete. Unten am Hügel angekommen, sprintete er ins Moor, auf eine Senke zu, wo er rasch von dichtem Nebel eingehüllt war. Dort, umgeben von einem Schwingrasenmoor, blieb er stehen. Der Grund unter seinen Füßen wackelte eigenartig, wie Pudding. Er tastete mit der Schuhspitze herum, stieß auf festeren Boden und begab sich tiefer ins Foul mire. Dabei trat er von Hügelchen zu Hügelchen, von Stein zu Stein und versuchte, sich von den sumpfigen Flächen fernzuhalten, während er gleichzeitig möglichst viele Meter zwischen sich und Esterhazy legte. Im Laufen hörte er mehrere Schüsse aus der Richtung des Tors, die ihr Ziel jedoch weit verfehlten: Esterhazy schoss auf Schemen.
Pendergast bog in einem Dreißig-Grad-Winkel ab und verlangsamte seine Schritte. Das Moor bot kaum Deckung, nur hier und da waren Gruppen zerbrochener Felsen zu sehen; einzig der Nebel würde ihm Schutz bieten. Was bedeutete, dass er sich weiterhin im Moor versteckt halten musste. Er bewegte sich so schnell, wie es ihm klug erschien, und blieb häufig stehen, um mit der Fußspitze zu tasten. Esterhazy würde ihm mit Sicherheit folgen, ihm blieb ja auch nichts anderes übrig. Außerdem konnte er hervorragend Spuren lesen, vermutlich sogar noch besser als er. Im Gehen zog Pendergast ein Taschentuch hervor und drückte es sich gegen die Nase, um den Blutfluss zu stillen. Er spürte, wie die Enden einer gebrochenen Rippe aufeinanderrieben - Folge des wüsten Handgemenges. Insgeheim warf er sich vor, kurz vor Verlassen des Jagdhotels sein Gewehr nicht überprüft zu haben. Die Gewehre wurden im verschlossenen Waffenraum aufbewahrt, wie es den Vorschriften entsprach. Esterhazy musste mit irgendeiner List an die Waffe herangekommen sein. Ein, zwei Minuten, dann war der Schlagbolzen entfernt. Pendergast hatte seinen Gegner unterschätzt; das würde ihm nicht noch einmal passieren. Plötzlich blieb er stehen und inspizierte den Boden. Dort erblickte er auf einer Fläche mit Kiessand die Fährte des Hirschs, den sie aufgescheucht hatten. Pendergast horchte und spähte in die Richtung, aus der er gekommen war. Der Nebel hob sich in Fetzen aus dem Mire und gab kurz den Blick frei auf die endlose Moorlandschaft und die fernen Berge. Der Tor, auf dem er und Esterhazy miteinander gerungen hatten, lag in Nebel gehüllt, sein Verfolger war nirgends zu sehen. Über allem lag ein graues Licht, im Norden war der Himmel dunkel, hier und da zuckten Blitze - ein heraufziehendes Gewitter. Pendergast lud seinen Colt nach und begab sich noch weiter ins Moor. Dabei folgte er der kaum erkennbaren Fährte des Hirschs, der einen unsichtbaren, nur ihm bekannten Weg nahm, der sich sehr geschickt durch Schwingrasenmoore und Flächen mit Treibsand hindurchschlängelte. Es war noch nicht vorbei. Esterhazy war ihm dicht auf den Fersen. Aber es konnte nur ein Ende geben: Einer von ihnen würde nicht zurückkehren.
Pendergast folgte der zunehmend undeutlicheren Fährte des Hirschs, die sich durch die zitternden Farne des Mire schlängelte, wobei er darauf achtete, festen Grund unter den Füßen zu haben. Während das Gewitter näher kam, verdunkelte sich der Himmel, in der Ferne grollte Donner über der Moorlandschaft. Pendergast ging schnell und blieb nur stehen, um den Boden nach Anzeichen dafür abzusuchen, dass der Hirsch vorbeigekommen war. Vor allem in dieser Zeit des Jahres, nachdem im Sommer auf vielen Schwingrasenmooren frisches Gras gewachsen war und sich eine trügerische Kruste darauf gebildet hatte, die unter dem Gewicht eines Menschen einbrechen würde, war das Moor gefährlich. Blitze zuckten über den Himmel, und es begann zu regnen, schwere Tropfen, die wirbelnd aus den bleifarbenen Wolken fielen. Der Wind frischte auf, strich raschelnd über die Heide und trug von der westlich gelegenen Insh-Marsch - einer riesigen, glatten Wasserfläche mit kleinen Inselchen und im Wind schwankendem Schilf und Röhricht - einen modrigen Geruch herauf. Knapp zwei Meilen war Pendergast der Fährte gefolgt, die allmählich in höheres und festeres Gelände führte, als er durch eine Lücke im Nebel geradeaus eine Ruine sah. Scharf umrissen vor dem Himmel und auf einer Anhöhe stehend, zeichneten sich ein alter Pferch mit einer Steinmauer und eine Schäferhütte ab, die hin und wieder von Blitzen erhellt wurden. Hinter dem Hügel lag der gezackte Rand der Marsch. Pendergast inspizierte den niedergetrampelten Stechginster und stellte fest, dass der Hirsch durch die Ruinen hindurch und weiter in Richtung des ausgedehnten Sumpfgebiets auf der anderen Seite gegangen war. Er stieg den Hügel hinauf und erkundete rasch die Ruine. Die Hütte hatte kein Dach mehr, die Steinmauern waren teilweise eingestürzt und mit Flechten übersät, der Wind ächzte und pfiff durch das verfallene Gemäuer. Dahinter führte der Hügel hinab zu einem Sumpfgebiet, das unter einer Hülle aufsteigender Dunstschwaden versteckt lag. Die ganz oben auf dem Hügel stehende Schäferhütte stellte eine ideale Verteidigungsstellung dar und bot freien Blick in alle Richtungen. Der ideale Ort, um einen Angreifer in den Hinterhalt zu locken oder sich gegen einen Angriff zu verteidigen. Und genau deshalb ging Pendergast daran vorbei und weiter bergab in Richtung der Insh-Marsch. Erneut nahm er die Fährte des Hirschs auf - und war kurzzeitig verwirrt. Es schien, als ob das Tier in eine Sackgasse gegangen war. Es musste sich von Pendergasts Verfolgung bedrängt gefühlt haben.
© 2011 Droemer Verlag Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München
Während sie die kahle Flanke des Beinn Dearg hinaufstiegen, verlor sich das große, aus Feldstein erbaute Jagdhotel Kilchurn Lodge in der Dunkelheit, bis nur noch das sanfte gelbliche Licht hinter den Fenstern durch den dunstigen Nebel drang. Als Judson Esterhazy und Special Agent Aloysius Pendergast auf der Kuppe ankamen, blieben sie stehen, schalteten ihre Taschenlampen aus und horchten. Es war fünf Uhr morgens, das allererste Licht des Tages, kurz bevor die Rothirsche zu röhren begannen. Keiner der beiden Männer sagte ein Wort. Der Wind strich säuselnd durch die Gräser und pfiff um die durch Frost rissig gewordenen Felsen. Sie warteten, doch nichts rührte sich. »Wir sind früh dran«, sagte Esterhazy schließlich. »Kann sein«, antwortete Pendergast leise. Reglos standen sie da, während im äußersten Osten ein leichter grauer Lichtschein am Horizont heraufzog, der die kargen Gipfel der Grampian Mountains wie Silhouetten erscheinen ließ und die Umgebung in ein fahles Licht tauchte. Langsam begann die Landschaft, sich aus dem Dunkel abzuzeichnen. Die von schweren und stummen Tannen umstandene Lodge lag weit hinter ihnen, die Türmchen und dicken Steinmauern waren von Nässe überzogen. Vor den beiden Männern erhoben sich die granitenen Berghänge des Beinn Dearg und verschwanden in der darüberliegenden Dunkelheit aus dem Blickfeld. Ein Bergbach floss die Hänge hinab und verwandelte sich in eine Reihe von Wasserfällen, die sich ins dunkle Wasser des dreihundert Meter unter ihnen gelegenen Loch an Duin ergossen, der in dem trüben Licht kaum sichtbar war. Zu ihrer Rechten und unterhalb von ihnen lag der Beginn einer ausgedehnten, als Foulmire, oder kurz: Mire, bekannten Moorlandschaft.
Sie war überzogen von aufsteigenden Nebelschwaden, die den schwachen Geruch von Verwesung und Sumpfgas, vermischt mit dem unangenehmen Odeur verblühter Heide, zu ihnen heraufwehten. Wortlos schulterte Pendergast wieder sein Jagdgewehr und ging, der Kontur des Berghangs folgend, leicht bergauf. Esterhazy folgte dichtauf, seine Gesichtszüge waren vom Deerstalker-Hut verdeckt und unergründlich. Je höher sie stiegen, desto deutlicher kam das Foulmire in Sicht. Begrenzt wurde das tückische Moor, das sich nach Westen bis zum Horizont erstreckte, von der glatten, dunklen Wasserfläche der ausgedehnten Insh-Marsch. Nach einigen Minuten blieb Pendergast stehen und hob die Hand. »Was ist denn?«, fragte Esterhazy. Die Frage wurde beantwortet, allerdings nicht von Pendergast, sondern von einem seltsamen Laut, fremdartig und furchterregend, der aus einem nicht einsehbaren Glen heraufschallte: das Röhren eines brünftigen Rothirschs. Das Echo hallte über die Berge und Marschen wie der verlorene Schrei der Verdammten. Ein Laut voller Zorn und Angriffslust, der immer dann erklang, wenn die Hirschböcke über die Fells und Moore zogen und oftmals bis zum Tode um den Besitz eines Harems von Hirschkühen kämpften.
Das Röhren wurde von einem zweiten beantwortet, das vom Ufer des Loch heraufschallte, und dann erhob sich in einem fernen Tal ein weiterer Ruf. Dröhnend erklang das brünftige Röhren der Hirsche, eines nach dem anderen, über die weite Landschaft. Die beiden Männer horchten schweigend, merkten sich jedes einzelne Röhren und bestimmten dessen Richtung, Timbre und Kraft. Schließlich sagte Esterhazy, dessen Stimme in dem scharfen Wind kaum zu hören war: »Der in dem Glen, das ist der Riese.« Keine Antwort von Pendergast. »Ich würde vorschlagen, den schnappen wir uns.« »Der im Foulmire«, sagte Pendergast leise, »ist noch größer. « Stille. »Du kennst doch die Vorschrift für die Jagd hier. Das Betreten des Mire ist verboten.« Pendergast machte eine kurze, abfällige Handbewegung. »Ich bin keiner, der sich immer an die Vorschriften hält. Du etwa?« Esterhazy verkniff sich eine Antwort. Sie warteten. Plötzlich verfärbte sich im Osten die Morgendämmerung rot, und das Sonnenlicht zog langsam über die karge Landschaft der Highlands. Tief unter ihnen wirkte das Foulmire jetzt wie eine Wüste aus schwarzen Sumpf- löchern und sumpfi gen Wasserläufen, Schwingrasenmooren und Treibsandflächen, unterbrochen von trügerischen grasbedeckten Wiesen und Tors, Hügel aus schroffem, auseinandergebrochenem Granitfels. Pendergast zog ein kleines Fernglas aus der Tasche und ließ den Blick über das Mire schweifen.
Nach einer Weile reichte er das Fernglas Esterhazy. »Er steht zwischen dem zweiten und dritten Tor, achthundert Meter im Moor. Ein Einzelgänger. Kein Harem.« Esterhazy blickte durchs Glas. »Sieht aus wie ein Zwölfender. « »Dreizehnender«, murmelte Pendergast. »Die Pirsch auf den im Glen wäre viel leichter. Dort hätten wir mehr Deckung. Ich bezweifle, dass wir auch nur die geringste Aussicht haben, den im Mire zu erwischen. Einmal abgesehen von dem, äh, Risiko, dort reinzugehen, sieht der uns doch schon auf eine Meile Entfernung.« »Wir nähern uns auf einer Sichtlinie, die durch den zweiten Tor verläuft, so dass der Felshügel zwischen uns und dem Hirsch liegt. Der Wind steht günstig für uns.« »Kann sein, aber in dem Sumpfgebiet da unten gibt es jede Menge tückische Flächen.« Pendergast drehte sich zu Esterhazy um und schaute sekundenlang in dessen kultiviertes Gesicht mit der hohen Stirn. »Hast du etwa Angst, Judson?« Esterhazy, der einen Augenblick lang überrascht wirkte, wischte die Frage mit einem gekünstelten Lachen beiseite. »Natürlich nicht. Aber ich überlege eben, welche Erfolgsaussichten wir haben. Warum wollen wir Zeit mit einer ergebnislosen Pirsch durchs Mire verschwenden, wenn uns da unten im Glen ein genauso kapitaler Bursche erwartet?« Ohne zu antworten, steckte Pendergast die Hand in die Hosentasche und zog eine Ein-Pfund-Münze heraus. »Kopf oder Zahl?« »Kopf«, sagte Esterhazy widerstrebend. Pendergast warf die Münze, fing sie auf und legte sie auf seinen Ärmel. »Zahl. Der erste Schuss gehört mir.«
Pendergast stieg als Erster die Flanke des Beinn Dearg hin unter. Es gab hier keinen Pfad, nur zerbrochene Felsen, kurzes Gras, winzige Wildblumen und Flechten. Während die Nacht dem Morgen wich, legten sich Nebelschwaden über das Moor, schwebten über die tiefl iegenden Gebiete und strömten die kleinen Hügel und schroffen Felsen hinauf. Leise und verstohlen gingen Pendergast und Esterhazy bis zum Rand des Sumpfs hinunter. Als sie am Fuß des Beinn auf einen Corrie, einen Gletschertopf, stießen, machte Pendergast Zeichen, dass sie stehen bleiben sollten. Rotwild besaß äußerst feine Sinne, weshalb sie enorm umsichtig vorgehen mussten, damit der Hirsch sie weder sah noch hörte oder roch. Pendergast kroch auf allen vieren zum Rand des Gletschertopfs und spähte über dessen Rand hinweg. Der Rothirsch befand sich ungefähr dreihundert Meter entfernt und schritt langsam in den Sumpf. Wie aufs Stichwort hob er den Kopf, schnüffelte und stieß abermals sein ohrenbetäubendes Röhren aus, das zwischen den Felsen widerhallte und erstarb, dann schüttelte er seine Mähne und begann erneut, am Boden zu schnüffeln und zu grasen. »Mein Gott«, flüsterte Esterhazy, »was für ein kapitaler Bursche.« »Wir müssen uns beeilen«, sagte Pendergast leise. »Er geht weiter in den Sumpf.« Unterhalb des Rands des Gletschertopfs machten sie kehrt und hielten sich außer Sichtweite, bis der Hirsch sich auf einer Linie mit einem Tor befand.
Dann wandten sie sich um und pirschten sich an die Beute an, wobei sie den kleinen Felshügel als Deckung nutzten. Nach dem langen Sommer war der Boden in der Randzone des Mire einigermaßen fest, und Pendergast und Esterhazy bewegten sich schnell und leise, wobei ihnen kleine Erhebungen aus weichem Gras als Trittsteine dienten. Schließlich gelangten sie an die vom Wind abgewandte Seite des Felshügels und gingen dahinter in die Hocke. Der Wind begünstigte sie immer noch. Erneut hörten sie den Hirsch röhren - das Zeichen, dass er sie nicht gewittert hatte. Pendergast erschauderte, denn das Röhren ähnelte beim Ausklang auf unheimliche Weise dem Gebrüll eines Löwen. Er signalisierte Esterhazy, hinter dem Hügel zu bleiben, kroch den Hang hinauf und spähte vorsichtig zwischen einer Gruppe von Felsblöcken hindurch. Der Rothirsch stand dreihundert Meter entfernt, hielt die Nase in die Luft und bewegte sich unruhig. Wieder schüttelte er die Mähne, das gefegte Geweih schimmerte. Er hob den Kopf und röhrte erneut. Ein Dreizehnender, mit mindestens einem Meter Geweihstangenlänge.
Eigenartig, dass der Hirsch so spät in der Brunftzeit noch keinen größeren Harem um sich geschart hatte. Aber manche Hirsche waren eben Einzelgänger. Pendergast und Esterhazy standen noch zu weit entfernt, um einen treffsicheren Schuss abgeben zu können. Ein einigermaßen guter Schuss würde nicht genügen; sie durften es auf keinen Fall riskieren, ein Tier von diesem Kaliber zu verwunden. Es musste ein Blattschuss sein. Pendergast kroch den Hügel wieder hinunter, zurück zu Esterhazy. »Er ist dreihundert Meter weg, das ist zu weit.« »Genau das hatte ich befürchtet.« »Er ist enorm selbstsicher«, sagte Pendergast. »Weil niemand im Foulmire jagt, ist er nicht so aufmerksam, wie er es sein sollte. Der Wind bläst uns ins Gesicht, der Hirsch bewegt sich von uns fort - ich denke, wir können eine offene Pirsch wagen.« Esterhazy schüttelte den Kopf. »Da vorn sieht der Boden ziemlich tückisch aus.« Pendergast deutete auf eine sandige Fläche unmittelbar neben ihrem Versteck, dort war die Fährte des Rothirschs zu erkennen. »Wir folgen seiner Fährte. Wenn sich jemand im Sumpf auskennt, dann er.« Esterhazy streckte den Arm aus. »Geh du voran.« Sie entsicherten ihre Gewehre, krochen hinter dem Tor hervor und setzten sich in Richtung des Hirschs in Bewegung.
Und in der Tat, das Tier war abgelenkt, es roch den Luftstrom, der aus nördlicher Richtung kam, und achtete kaum darauf, was sich hinter ihm befand. Sein Schnüffeln und Röhren überdeckte die Geräusche, die Pendergast und Esterhazy auf ihrer Pirsch machten. Sie rückten äußerst vorsichtig vor und verharrten jedes- mal, wenn der Hirsch stehen blieb oder den Kopf wendete. Langsam begannen sie, ihn zu überholen. Der Hirsch schritt weiter ins Mire, offenbar einer Duftspur folgend. Sie gingen in völliger Stille weiter, sprachen kein einziges Wort, hielten sich geduckt, ihre Hochland-Tarnkleidung der sie umgebenden Moorlandschaft perfekt angepasst. Der Weg, den der Hirsch einschlug, folgte fast unsichtbaren Linien einigermaßen festen Bodens, schlängelte sich zwischen Teichen mit sirupartigem Sumpf, zitterndem Morast und grasbewachsenen Wattflächen hindurch. Ob nun wegen der wenig vertrauenerweckenden Bodenbeschaffenheit, der Jagd oder aus irgendeinem anderen Grund, es lag eine zunehmende Spannung in der Luft.
Allmählich kamen Pendergast und Esterhazy in Schussdistanz: hundert Meter. Abermals blieb der Hirsch stehen, wandte sich zur Seite, schnupperte die Luft. Mit kaum merklicher Handbewegung signalisierte Pendergast, dass sie anhalten sollten, und ging vorsichtig in eine liegende Stellung. Er holte die H&H 300 nach vorn, setzte das Fernrohr ans Auge und zielte sorgfältig. Esterhazy kauerte zehn Meter hinter ihm, reglos wie ein Fels. Pendergast spähte durchs Zielfernrohr, nahm einen Punkt vor der Schulter des Tieres ins Visier, holte Luft und wollte abdrücken. Da spürte er, wie ihn am Hinterkopf kalter Stahl berührte. »Tut mir leid, alter Junge«, sagte Esterhazy. »Halt das Gewehr mit einer Hand nach vorn und leg es hin. Langsam und ganz entspannt.« Pendergast legte das Gewehr auf den Boden. »Steh auf. Ganz langsam.« Pendergast tat, wie ihm geheißen. Esterhazy trat einen Schritt zurück und richtete seine Jagdwaffe auf den FBI-Agenten. Plötzlich stieß er ein Lachen aus, dessen rauher Klang über die Moorlandschaft hallte. Aus dem Augenwinkel sah Pendergast, wie der Hirsch erschrak, davonlief und schließlich im Nebel verschwand. »Ich hatte gehofft, dass es nicht so weit kommen würde«, sagte Esterhazy. »Es ist schon verdammt tragisch, dass du auch nach zwölf Jahren keine Ruhe geben kannst.« Pendergast sagte kein Wort. »Du fragst dich wahrscheinlich, worum es hier geht.« »Ehrlich gesagt, nein«, sagte Pendergast mit tonloser Stimme. »Ich bin der Mann, nach dem du suchst. Der Unbekannte im Projekt Aves. Der, dessen Namen Charles Slade dir nicht nennen wollte.« Keine Reaktion. »Ich würde dir alles ja ausführlicher erklären, aber wozu? Ich mache das hier nicht gern. Aber dir ist sicher klar, dass es nicht persönlich gemeint ist.« Immer noch keine Reaktion. »Sag dein letztes Gebet, Schwager.« Und dann hob Esterhazy langsam das Gewehr, zielte und drückte ab.
In der feuchten Luft ertönte ein leises Klicken. »Verflucht!«, murmelte Esterhazy, entriegelte den Verschluss, nahm die defekte Patrone heraus und legte eine neue ein.
Klick.
Pendergast hob blitzartig sein Gewehr vom Boden auf und richtete es auf Esterhazy. »Deine gar nicht so schlaue List ist fehlgeschlagen. Ich habe dich seit deinem schlecht formulierten Brief, in dem du mich gefragt hast, welche Waffen ich mitbringe, in Verdacht. Ich fürchte, jemand hat die Munition in deinem Gewehr manipuliert. Und so schließt sich der Kreis: von den Platzpatronen, die du in Helens Gewehr gelegt hast, bis zu den Platzpatronen, die jetzt in deinem stecken.« Esterhazy hantierte immer noch am Verschluss. Fieberhaft nahm er mit der einen Hand die defekten Patronen heraus, während er gleichzeitig mit der anderen in seiner Patronentasche nach neuer Munition kramte. »Hör auf damit, oder ich bringe dich um!«, sagte Pendergast. Aber Esterhazy ignorierte ihn. Er nahm die letzte Patrone heraus und schob eine neue in den Lauf, dann ließ er den Verschluss zuschnappen. »Wie du willst. Die hier ist für Helen.« Pendergast drückte ab. Ein dumpfes Kleng! erklang.
Pendergast, der die Situation sofort erkannte, drehte sich um und warf sich hinter einer Felszunge in Deckung, während Esterhazy einen Schuss abgab. Die Kugel prallte von einem Felsen ab und schlug kleine Stückchen heraus. Pendergast rollte sich weiter hinter die Deckung, warf sein Gewehr weg und zog den 32er Colt, den er als Ersatz mitgenommen hatte. Er stand auf, zielte und schoss, aber Esterhazy war schon auf der anderen Seite des kleinen Hügels in Deckung gegangen. Die Schüsse, die er abgab, prallten von den Felsen unmittelbar vor Pendergast ab. Jetzt waren sie beide in Deckung, jeder auf einer Seite des Felshügels. Erneut hallte Esterhazys Lachen über das Land. »Sieht ganz danach aus, als ob deine gar nicht so schlaue List ebenfalls fehlgeschlagen ist. Hast du etwa geglaubt, ich würde dich mit einem funktionierenden Gewehr ins Moor hinausgehen lassen? Tut mir leid, alter Knabe, ich habe den Schlagbolzen entfernt.« Pendergast lag auf der Seite und drückte sich schwer atmend an den Felsen. Eine Pattsituation - sie befanden sich beidseits des kleinen Hügels. Was bedeutete: Wer immer als Erster oben ankam ...
Pendergast sprang auf und krabbelte spinnengleich den Tor hinauf. Er kam im selben Augenblick wie Esterhazy oben an; sie prallten aufeinander, schlangen mit aller Kraft die Arme umeinander und rangen auf dem höchsten Punkt des Felshügels, dann gingen sie zu Boden und stürzten, sich verzweifelt umklammernd, die Felswand hinunter. Pendergast schob Esterhazy von sich weg und brachte seine 32er in Anschlag, aber Esterhazy schlug mit dem Lauf seines Gewehrs danach. Die beiden Waffen klirrten wie Schwerter. Gleichzeitig löste sich aus beiden ein Schuss. Pendergast packte mit der einen Hand den Lauf von Esterhazys Gewehr, sie rangen, um in dessen Besitz zu kommen. Pendergast ließ seinen Colt fallen, wollte Esterhazy das Gewehr mit beiden Händen entreißen. Das Handgemenge setzte sich fort, alle vier Hände auf demselben Gewehr. Die beiden Männer drehten sich und schlugen um sich, jeder versuchte, den anderen abzuschütteln. Pendergast beugte sich vor und biss Esterhazy in die Hand, tief ins Fleisch.
Esterhazy schrie auf, gab Pendergast einen Kopfstoß, so dass dieser nach hinten taumelte, und versetzte ihm einen heftigen Tritt in die Seite. Durch den Zusammenprall stürzten beide Männer erneut auf das durch Frost aufgeplatzte Felsgestein, wobei ihre Tarnkleidung zerrissen wurde. Pendergast bekam die Hand auf den Abzug, zerrte und drehte und schoss erneut, um die Waffe leer zu bekommen. Dann ließ er das Gewehr los und verpasste Esterhazy einen Faustschlag an den Schädel, während Esterhazy das Gewehr wie einen Knüppel schwang und Pendergast einen heftigen Schlag auf die Brust versetzte. Pendergast packte den Gewehrschaft und versuchte erneut, Esterhazy die Waffe zu entwinden, aber mit einer überraschenden Bewegung riss dieser Pendergast nach vorn und versetzte ihm gleichzeitig einen üblen Tritt ins Gesicht, der dem FBI-Agenten fast die Nase gebrochen hätte. Blut spritzte überall hin; Pendergast taumelte nach hinten, schüttelte den Kopf und versuchte noch, ihn klar zu bekommen, als Esterhazy sich auf ihn stürzte und ihm erneut mit dem Gewehrkolben ins Gesicht schlug.
Durch den Nebel und das Blut hindurch sah er, dass Esterhazy wieder Patronen aus der Munitionstasche kramte und ins Gewehr schob. Pendergast kickte die Gewehrmündung mit dem Fuß hoch, sprang im selben Moment, als ein Schuss erklang, zur Seite, schnappte sich seine Pistole von dort, wo sie zu Boden gefallen war, rollte sich ab und erwiderte das Feuer. Aber Esterhazy hatte sich schon hinter dem Tor in Deckung gebracht. Pendergast nutzte die kurze Feuerpause, sprang auf und rannte den Felshügel hinunter. Dabei erwiderte er mehrmals das Feuer, damit Esterhazy in Deckung bleiben musste, solange er davonspurtete. Unten am Hügel angekommen, sprintete er ins Moor, auf eine Senke zu, wo er rasch von dichtem Nebel eingehüllt war. Dort, umgeben von einem Schwingrasenmoor, blieb er stehen. Der Grund unter seinen Füßen wackelte eigenartig, wie Pudding. Er tastete mit der Schuhspitze herum, stieß auf festeren Boden und begab sich tiefer ins Foul mire. Dabei trat er von Hügelchen zu Hügelchen, von Stein zu Stein und versuchte, sich von den sumpfigen Flächen fernzuhalten, während er gleichzeitig möglichst viele Meter zwischen sich und Esterhazy legte. Im Laufen hörte er mehrere Schüsse aus der Richtung des Tors, die ihr Ziel jedoch weit verfehlten: Esterhazy schoss auf Schemen.
Pendergast bog in einem Dreißig-Grad-Winkel ab und verlangsamte seine Schritte. Das Moor bot kaum Deckung, nur hier und da waren Gruppen zerbrochener Felsen zu sehen; einzig der Nebel würde ihm Schutz bieten. Was bedeutete, dass er sich weiterhin im Moor versteckt halten musste. Er bewegte sich so schnell, wie es ihm klug erschien, und blieb häufig stehen, um mit der Fußspitze zu tasten. Esterhazy würde ihm mit Sicherheit folgen, ihm blieb ja auch nichts anderes übrig. Außerdem konnte er hervorragend Spuren lesen, vermutlich sogar noch besser als er. Im Gehen zog Pendergast ein Taschentuch hervor und drückte es sich gegen die Nase, um den Blutfluss zu stillen. Er spürte, wie die Enden einer gebrochenen Rippe aufeinanderrieben - Folge des wüsten Handgemenges. Insgeheim warf er sich vor, kurz vor Verlassen des Jagdhotels sein Gewehr nicht überprüft zu haben. Die Gewehre wurden im verschlossenen Waffenraum aufbewahrt, wie es den Vorschriften entsprach. Esterhazy musste mit irgendeiner List an die Waffe herangekommen sein. Ein, zwei Minuten, dann war der Schlagbolzen entfernt. Pendergast hatte seinen Gegner unterschätzt; das würde ihm nicht noch einmal passieren. Plötzlich blieb er stehen und inspizierte den Boden. Dort erblickte er auf einer Fläche mit Kiessand die Fährte des Hirschs, den sie aufgescheucht hatten. Pendergast horchte und spähte in die Richtung, aus der er gekommen war. Der Nebel hob sich in Fetzen aus dem Mire und gab kurz den Blick frei auf die endlose Moorlandschaft und die fernen Berge. Der Tor, auf dem er und Esterhazy miteinander gerungen hatten, lag in Nebel gehüllt, sein Verfolger war nirgends zu sehen. Über allem lag ein graues Licht, im Norden war der Himmel dunkel, hier und da zuckten Blitze - ein heraufziehendes Gewitter. Pendergast lud seinen Colt nach und begab sich noch weiter ins Moor. Dabei folgte er der kaum erkennbaren Fährte des Hirschs, der einen unsichtbaren, nur ihm bekannten Weg nahm, der sich sehr geschickt durch Schwingrasenmoore und Flächen mit Treibsand hindurchschlängelte. Es war noch nicht vorbei. Esterhazy war ihm dicht auf den Fersen. Aber es konnte nur ein Ende geben: Einer von ihnen würde nicht zurückkehren.
Pendergast folgte der zunehmend undeutlicheren Fährte des Hirschs, die sich durch die zitternden Farne des Mire schlängelte, wobei er darauf achtete, festen Grund unter den Füßen zu haben. Während das Gewitter näher kam, verdunkelte sich der Himmel, in der Ferne grollte Donner über der Moorlandschaft. Pendergast ging schnell und blieb nur stehen, um den Boden nach Anzeichen dafür abzusuchen, dass der Hirsch vorbeigekommen war. Vor allem in dieser Zeit des Jahres, nachdem im Sommer auf vielen Schwingrasenmooren frisches Gras gewachsen war und sich eine trügerische Kruste darauf gebildet hatte, die unter dem Gewicht eines Menschen einbrechen würde, war das Moor gefährlich. Blitze zuckten über den Himmel, und es begann zu regnen, schwere Tropfen, die wirbelnd aus den bleifarbenen Wolken fielen. Der Wind frischte auf, strich raschelnd über die Heide und trug von der westlich gelegenen Insh-Marsch - einer riesigen, glatten Wasserfläche mit kleinen Inselchen und im Wind schwankendem Schilf und Röhricht - einen modrigen Geruch herauf. Knapp zwei Meilen war Pendergast der Fährte gefolgt, die allmählich in höheres und festeres Gelände führte, als er durch eine Lücke im Nebel geradeaus eine Ruine sah. Scharf umrissen vor dem Himmel und auf einer Anhöhe stehend, zeichneten sich ein alter Pferch mit einer Steinmauer und eine Schäferhütte ab, die hin und wieder von Blitzen erhellt wurden. Hinter dem Hügel lag der gezackte Rand der Marsch. Pendergast inspizierte den niedergetrampelten Stechginster und stellte fest, dass der Hirsch durch die Ruinen hindurch und weiter in Richtung des ausgedehnten Sumpfgebiets auf der anderen Seite gegangen war. Er stieg den Hügel hinauf und erkundete rasch die Ruine. Die Hütte hatte kein Dach mehr, die Steinmauern waren teilweise eingestürzt und mit Flechten übersät, der Wind ächzte und pfiff durch das verfallene Gemäuer. Dahinter führte der Hügel hinab zu einem Sumpfgebiet, das unter einer Hülle aufsteigender Dunstschwaden versteckt lag. Die ganz oben auf dem Hügel stehende Schäferhütte stellte eine ideale Verteidigungsstellung dar und bot freien Blick in alle Richtungen. Der ideale Ort, um einen Angreifer in den Hinterhalt zu locken oder sich gegen einen Angriff zu verteidigen. Und genau deshalb ging Pendergast daran vorbei und weiter bergab in Richtung der Insh-Marsch. Erneut nahm er die Fährte des Hirschs auf - und war kurzzeitig verwirrt. Es schien, als ob das Tier in eine Sackgasse gegangen war. Es musste sich von Pendergasts Verfolgung bedrängt gefühlt haben.
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Autoren-Porträt von Douglas Preston, Lincoln Child
Lincoln Child studierte Literatur und arbeitete viele Jahre als Lektor bei St. Martin's Press. Gemeinsam mit seinem Freund Douglas Preston entwickelte er 1995 das Romanprojekt "Das Relikt", das innerhalb kürzester Zeit ein Millionenpublikum begeisterte. Child lebt mit Frau und Tochter in New Jersey.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
- 2013, 5. Aufl., 480 Seiten, Masse: 12,5 x 18,9 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Michael Benthack
- Verlag: Droemer/Knaur
- ISBN-10: 3426508087
- ISBN-13: 9783426508084
- Erscheinungsdatum: 25.04.2013
Rezension zu „Revenge - Eiskalte Täuschung / Pendergast Bd.11 “
"Hochspannung vom Feinsten." Magazin Köllefornia (Blog) 20130510
Pressezitat
"Hochspannung vom Feinsten." Magazin Köllefornia (Blog) 20130510
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