P. S. Ich töte dich
13 Zehn-Minuten-Thriller
Bestsellerautor Sebastian Fitzek hat 20 Autoren und Autorinnen aus Deutschland, Skandinavien, Großbritannien und den USA in einem Band versammelt: winterdunkle Kurz-Thriller von Val McDermid, Markus Heitz, Steve Mosby, Sebastian Fitzek, Michael Connelly u.a.
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Produktdetails
Produktinformationen zu „P. S. Ich töte dich “
Bestsellerautor Sebastian Fitzek hat 20 Autoren und Autorinnen aus Deutschland, Skandinavien, Großbritannien und den USA in einem Band versammelt: winterdunkle Kurz-Thriller von Val McDermid, Markus Heitz, Steve Mosby, Sebastian Fitzek, Michael Connelly u.a.
Klappentext zu „P. S. Ich töte dich “
Ein plötzlicher Schneesturm in den Bergen zwingt den Psychiater Martin Vahl, in einem abgeschiedenen Hotel einzuchecken. Weil Vahl in dem heruntergekommenen Zimmer kein Auge zutun kann, greift er sich die Bibel aus dem Nachttisch und beginnt zu lesen. Kurz bevor ihm die Augen zufallen, löst sich ein kleiner Zettel aus den Seiten: "Nicht einschlafen oder sie bringen Dich um ..."Wollen Sie mehr? Sitzen Sie bequem, haben Sie es warm und hell? Gut so, denn genauso wie Sebastian Fitzek werden Val McDermid, Michael Connelly, Markus Heitz, Steve Mosby und noch einige andere Thrillerautoren der Spitzenklasse dafür sorgen, dass Ihnen das Blut in den Adern gefriert für weitaus länger als die zehn Minuten, die es zum Lesen jeder Story braucht. Denn sie alle lieben es düster, beherrschen die Klaviatur des Grauens perfekt
Lese-Probe zu „P. S. Ich töte dich “
P.S. Ich töte dich von Sebastian Fitzek (Hrsg.)13 Zehn-Minuten-Thriller
Nicht einschlafen von Sebastian Fitzek
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Unter normalen Umständen hätte er sich nie vorstellen können, an einem Ort wie diesem Sex zu haben. Dabei war seine Vorstellungskraft weiß Gott nicht die schlechteste, wie sein Psychiater ihm unlängst bestätigt hatte. Allein der Gedanke, hier mit jemandem zu schlafen, war ebenso absurd wie die Umstände, die Martin Vahl in dieses Hotelzimmer geführt hatten. Niemand, der schon einmal eine Milbe unter dem Mikroskop gesehen hat, würde sich freiwillig auf diesem Laken wälzen, dessen Flecken an einen Mix aus Essensresten und Körperflüssigkeiten erinnerten; nicht die einzige Hinterlassenschaft der unzähligen Gäste, die vor ihm hier genächtigt hatten. Die Wände waren mit fettigen Fingerabdrücken übersät; auf dem Boden lag ein zerschlissener Teppich, und man hätte gut und gerne eine Stunde damit verbringen können, all seine Brandlöcher zu zählen. Und die Putzfrau, wenn es denn eine gab, hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, die ausgetretene Zigarette vor der Heizung vom Fußboden zu kratzen.
Was soll's. Hier ist es scheiße, aber ich bin glücklich, dachte Martin und sah zur Badezimmertür, hinter der er das Wasser rauschen hörte. In dieser Hinsicht war Nadja der Mann in ihrer Beziehung. Während die meisten Frauen, die er kennengelernt hatte, nach dem Sex immer stundenlang kuscheln wollten, rannte sie sofort nach dem Orgasmus unter die Dusche. Am Anfang ihrer Beziehung hatte er sich noch darüber gewundert; heute freute er sich über dieses vertraute Ritual. Lange hatte er geglaubt, es nie wieder erleben zu dürfen.
Fast hätte ich sie verloren, dachte er melancholisch. Und dann wäre ich allein gewesen. Allein mit meinen Stimmen. Die Sprungfedern knackten bedrohlich, als Martin sich zur Seite drehte, um die Nachttischschublade aufzuziehen. Er hätte sich nicht gewundert, ein gebrauchtes Kondom oder ein schimmliges Wurstbrötchen darin zu f nden; umso erstaunter war er über den tadellosen Zustand der Bibel. Das Neue Testament, in Leder gebunden, mit Goldprägung und Lesezeichen.
Martin war kein besonders gläubiger Mensch. Eher einer von der Sorte, die sich mit der Behauptung: »Ich denke, es muss eine höhere Macht geben, aber ich würde sie nicht Gott nennen«, herauslog, wenn man ihn nach seiner Konfession fragte. Er war konfirmiert, aber das auch nur, weil ihm damals seine Mutter ein Computerspiel für seinen Kniefall versprochen hatte. Als ihm Jahre später mit der ersten Gehaltsabrechnung die Höhe der Kirchensteuer bewusst wurde, trat er sofort wieder aus. Daher suchte er heute weder Trost noch Bestätigung in der Bibel, sondern einfach nur Ablenkung.
Martin hatte mehrere Macken. Und von allen Macken, derer er sich bewusst war, zählte diese sicher zu den unbedeutendsten: Er konnte nicht einschlafen, ohne zuvor noch wenigstens eine Seite gelesen zu haben. Dabei war es ihm ganz egal, was er las. Ein Buch, eine Illustrierte, die Rückseite einer Packung Cornflakes oder die Inhaltsangabe auf einer Shampoo-Flasche; sogar eine Gebrauchsanweisung erfüllte ihren Zweck. Nach einem langen Tag (und heute war ein verdammt langer Tag gewesen) fühlte er sich meist, als ob in seinem Kopf ein Überdruckventil geplatzt wäre. Und es gab nur eine wirksame Methode, um den Pfeifton zu ersticken, den seine wild schweifenden Gedanken erzeugten: lesen, egal was.
Meinetwegen auch eine Bibel, wenn es hier nichts anderes gibt.
Mangels eines Fernsehers lag in diesem Null-Sterne-Loch nicht einmal die obligatorische TV-Zeitschrift aus. Normalerweise hatte Martin immer ein Buch (meistens einen Thriller) im Gepäck, wenn er auf Reisen ging. Doch Nadja und er hatten sich so spontan entschlossen, für ihre zweiten Flitterwochen auf die Malediven zu fliegen, dass ihnen gerade mal Zeit blieb, Badesachen, Kosmetika und Medikamente einzupacken. Den Rest, also auch Bücher, wollten sie am Flughafen kaufen, doch hatte der Schneesturm ihre Pläne im Keim erstickt.
Martin schlug zufällig die Bergpredigt auf, die Passage, in der Jesus zu den Menschen spricht: »Liebet eure Feinde.« Er fragte sich kurz, ob Liebe denn eine Entscheidung sei, die man bewusst treffen könne, oder nicht viel eher ein Gefühl, das sich nicht erzwingen ließe. Ebenso wenig, wie er sich befehlen könnte, dieses nach Schweiß und Schimmel stinkende Hotelzimmer zu lieben. Manche Dinge lagen einfach außerhalb jeder bewussten Kontrolle. Die Tatsache, dass er sich hier wohl fühlte - obwohl die Schränke mit einer Staubkruste überzogen waren und die Fenster sich nicht öffnen ließen -, war einzig und allein dem Umstand geschuldet, dass das hier, verglichen mit all dem, was er zuvor durchgemacht hatte, das Paradies war.
Ein Paradies ohne Stimmen. Ohne tödliche Befehle.
Er schloss die Augen und versuchte, seine morbiden Gedanken abzuschütteln. In den letzten Wochen hatte er sehr viel schlimmere Orte besucht. Orte, die vor ihm noch nie ein Mensch betreten hatte, denn sie befanden sich nicht in der realen Welt, sondern ...
... ausschließlich in meinem Kopf.
Mit den Stimmen hatte alles angefangen, damals kurz nach der Fehlgeburt, die Dr. Jonas Gorman für den Auslöser seiner Halluzinationen hielt. Sie kamen aus der Wand, plötzlich und ohne Vorwarnung, wie aus dem Nichts. Das erste Mal hörte er sie unter der Dusche. Er hatte den Strahl auf kochend heiß gestellt, als ob er damit die schlechten Neuigkeiten einfach aus seinem Bewusstsein brennen könnte, die man ihnen erst wenige Stunden zuvor in der Kinderwunschklinik mitgeteilt hatte: »Eine Gelbkörperhormonschwäche. Das nächste Mal nehmen wir Utrogest zum Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. «
Das nächste Mal. Scheiße. Es gab kein nächstes Mal. »Es sei denn, du tötest sie.«
Zuerst hatte er sich gefragt, was zum Teufel in ihn gefahren war, so etwas Morbides zu denken; dann hatte er das Wasser abgestellt und gemerkt, dass es gar nicht seine Gedanken waren, die er gehört hatte. Sondern Stimmen, die zu ihm sprachen. Kinderstimmen. Verschiedene, die alle das Gleiche sagten:
»Du musst sie töten.«
Schöne Bescherung von Val McDermid
1
Der Himmel war ein einziges Farbenmeer. » Oooh«, entfuhr es dem Mann; aus seinen blauen Augen schienen Funken zu sprühen.
»Aaah«, sagte die Frau. Obwohl sie nur diese eine Silbe ausstieß, war der ironische Unterton nicht zu überhören. Ihre wuscheligen blonden Haare erstrahlten in den Farben der Raketen und ließen sie wie eine Punklady aussehen - im krassen Gegensatz zum traditionellen Schnitt ihrer Jacke und ihrer Hose.
»Ich hatte schon immer eine Schwäche für Feuerwerk.« »Könnte es sein, dass tief in deinem Inneren ein Pyromane steckt?«
Dr. Tony Hill, klinischer Psychologe und Profiler im Polizeidienst, machte ein reuevolles Gesicht. »Ertappt, Chef.« Er registrierte ein Lächeln auf ihrem Gesicht. »Aber gib es schon zu. Du stehst doch auch auf die Bonfire-Night.« Feuerwerkskörper überzogen den Himmel mit roten und grünen Streifen und hinterließen tanzende Farbpunkte, sobald er seine Augenlider schloss.
Detective Chief Inspector Carol Jordan schnaubte zornig. »Überhaupt nicht. Kinder werfen Knallfrösche in die Briefkästen fremder Leute, Betrunkene stecken sich brennende Feuerwerkskörper in den Hintern, Verrückte schmeißen mit Steinen, wenn die Feuerwehr ausrückt und sich um Freudenfeuer kümmert, die außer Kontrolle geraten sind - ich könnte mir keine schönere Nacht vorstellen.«
Tony schüttelte den Kopf; so einfach wollte er sich ihrem Sarkasmus nicht geschlagen geben. »Das ist lange her, dass du dich mit solchem Mist herumärgern musstest. Heutzutage sind es doch die Topverbrecher, die dir das Leben schwermachen.«
Wie auf Kommando schrillte Carols Handy. »Schrecklich«, seufzte sie, drehte sich zur Seite und steckte einen Finger ins andere Ohr. »Was gibt es, Sergeant Devine?«
Tony blendete den Anruf aus und widmete seine ganze Aufmerksamkeit wieder dem Feuerwerk. Plötzlich spürte er Carols Hand auf seinem Arm. »Ich muss los.«
»Soll ich mitkommen? Brauchst du mich?«
»Ich weiß nicht. Es wird schon nicht so schlimm werden.« Das wäre das erste Mal. Tony folgte Carol zum Wagen, während hinter ihnen der Himmel zischte und brodelte.
Es roch nach verbranntem Fleisch - ein süßer, widerlicher, durchdringender Geruch, der sich in Carols Nasenlöchern festsetzte und noch tagelang nachwirken sollte. Angeekelt inspizierte sie die schreckliche Szene, die sich ihr bot.
Das Feuer war nicht besonders groß, aber es musste eine riesige Stichflamme entwickelt haben. Jemand hatte es am Rand eines brachliegenden Feldes entzündet, direkt neben einem Gatter, so dass es von der Straße aus nicht zu sehen war. Der leichte Abendwind hatte ausgereicht, um Funken in die angrenzende Hecke zu blasen, und die schnell auflodernden Flammen riefen die Feuerwehr auf den Plan. Nachdem der Brand gelöscht war, untersuchten die Feuerwehrleute die nassen, noch dampfenden Überreste. Schnell hatten sie die Quelle für den bestialischen Gestank ausgemacht, der sogar den Geruch des Benzins überdeckte, das als Brandbeschleuniger benutzt worden war.
Tony streifte am Rande des Feldes umher und inspizierte den Ort, der Schauplatz für ein weitaus schlimmeres Verbrechen als Brandstiftung war. Inzwischen befragte Carol den Einsatzleiter der Feuerwehr. »Das Ganze hat nicht lange gedauert«, meinte er. »Dem Geruch nach könnte er eine Mischung aus verschiedenen Brandbeschleunigern wie Petroleum und Aceton verwendet haben. Lauter Zeug, das normalerweise in jeder Garage herumsteht.«
Tony starrte auf die menschlichen Überreste; er runzelte die Stirn. Dann drehte er sich um und rief dem Einsatzleiter zu: »Lag der Körper zu Beginn des Feuers in der Mitte, so wie jetzt?«
»Sie meinen, ob das Holz um ihn herum aufgeschichtet worden ist?«
Tony nickte. »Genau.«
»Nein. Schauen Sie, wie das umliegende Holz in sich zusammengefallen ist. Daraus können Sie erkennen, dass er oben auf dem Holzstoß gelegen haben muss.«
»Wie ein Opfertier.« Das war keine Frage. Die Antwort des Einsatzleiters hatte nur bestätigt, was Tony die ganze Zeit schon vermutet hatte. Sein Blick traf Carol. »Jetzt brauchst du mich doch.«
Tony schmetterte den Ball wieder über das Netz zurück und kam gerade noch an den Return heran, als die Türglocke schellte. Er warf seinen Wii-Controller aufs Sofa und ging zur Tür. »Wir haben die vorläufigen Ergebnisse der Autopsie«, sprudelte Carol heraus und stürmte ins Zimmer, ohne auf seine Aufforderung zu warten. »Ich dachte mir, du würdest gern einen Blick darauf werfen.« Sie reichte ihm die Akte.
»Im Kühlschrank steht eine offene Flasche Wein«, murmelte Tony, während er es sich im Sessel bequem machte, ohne den Blick von den Unterlagen zu wenden. Carol war in der Küche verschwunden und kehrte mit zwei Gläsern zurück. Sie stellte eines auf den Tisch neben Tonys Sessel, nahm ihm gegenüber auf dem Sofa Platz und beobachtete fasziniert das Spiel seiner Gesichtsmuskeln, während er den Bericht studierte.
Das Opfer war männlich, zwischen 25 und 40 Jahre alt und hatte noch gelebt, als es auf den Holzstoß gelegt wurde. Die eigentliche Todesursache war Rauchvergiftung, aber der Mann musste fürchterliche Schmerzen erlitten haben, ehe ihn der Tod erlöste. Seine Hände und Füße waren mit Draht gefesselt, und seinen Mund hatte man mit Klebeband verschlossen. Tony dachte kurz darüber nach, welche Befriedigung der Täter aus den Torturen seines Opfers gezogen hatte. Doch nur für einen Moment. »Kein Ausweis?«, fragte er.
»Wir glauben, dass es sich um Jonathan Meadows handelt. Seine Freundin hatte ihn am Tag zuvor als vermisst gemeldet. Wir warten nur noch auf die Bestätigung durch die zahntechnische Untersuchung.«
»Und was wissen wir über Jonathan Meadows?«
»Er ist 26 Jahre alt, Automechaniker, wohnt mit seiner Freundin in einem Apartment in Moorside ... «
»Moorside? Das ist ziemlich weit weg von der Stelle, wo man seine Überreste gefunden hat.«
Carol nickte. »Einmal quer durch die ganze Stadt. Er hat pünktlich seine Arbeit beendet und wollte laut Aussagen seiner Freundin und seiner Arbeitskollegen ins Fitness-Studio, das er drei- oder viermal wöchentlich besucht. An diesem Abend ist er dort aber nicht aufgetaucht.«
»Also ist er irgendwann zwischen sechs und acht Uhr jemandem begegnet, der ihn überwältigt, gefesselt und geknebelt, auf einen Holzstoß gelegt und verbrannt hat?«
»So muss es sich in etwa abgespielt haben. Fällt dir irgendetwas auf?«
»Es ist keine leichte Sache, so etwas durchzuziehen.« Tony blätterte nochmals in den Unterlagen. Seine Gedanken loteten in Windeseile verschiedene Möglichkeiten aus. Welche Botschaft steckte hinter diesem Verbrechen? Was konnten ihm die Knochenreste erzählen? »Er ist ein Opfer mit einem äußerst niedrigen Risikoprofil«, meinte er schließlich. »Wenn ein junger Mann wie er gewaltsam stirbt, dann für gewöhnlich nicht auf diese Art. Eine Schlägerei im Pub, ein Streit um eine Frau, meinetwegen auch eine Auseinandersetzung unter Drogenhändlern oder Zuhältern - aber doch nicht eine vorsätzlich geplante Tat! Vielleicht ist er nur zufällig als Opfer ausgewählt worden? Aber dann wäre es viel wahrscheinlicher, dass sich der Mörder einen Obdachlosen oder einen Betrunkenen auf dem Heimweg ausgesucht hätte, jemanden, der wehrlos ist. Nicht jemanden mit einem Job, einer Partnerin, einem ausgefüllten Leben.«
»Du glaubst also an ein persönliches Motiv?«
»Schwer zu sagen, ehe wir nicht mehr über Jonathan Meadows wissen.« Er deutete auf den Untersuchungsbericht. »Jedenfalls hat die Spurensicherung am Tatort nicht viel ergeben.«
»Die Einfahrt zu diesem Feld ist leider asphaltiert, so dass wir keine brauchbaren Reifenspuren gefunden haben. Es gibt ein paar Fußabdrücke, aber sie sind sehr undeutlich. Laut unserer Spurensicherung hat der Mörder Schuhe mit einer Art Überzug getragen, ähnlich denen, die wir am Tatort benutzen.« Carol verzog das Gesicht, was die Ironie noch betonte. »Keine Zigarettenstummel, Coladosen oder gebrauchten Kondome.«
Tony legte die Akte aus der Hand und trank einen Schluck Wein. »Ich glaube nicht, dass es sich um einen Anfänger handelt. Dafür war die Tat zu gut geplant und ausgeführt. Er hat es schon zuvor getan. Mindestens einmal.«
Carol schüttelte den Kopf. »Ich habe die Datenbank gecheckt: In den letzten fünf Jahren hat es in ganz Großbritannien keinen ähnlichen Fall gegeben.«
Genau deshalb braucht sie mich, dachte Tony. Ihre Gedankengänge waren geradlinig, eine durchaus nützliche Eigenschaft für eine Polizistin, denn genauso - auch wenn sie es sich nicht gern eingestehen - denken die meisten Kriminellen. Dagegen hatten viele Jahre an Training und Erfahrung die Windungen seines Gehirns so glatt geschliffen, bis sein Verstand nichts außer verborgenen Absichten erkennen konnte, die wie die Bilder in einem unendlichen Spiegel mal in die eine, mal in die andere Richtung wiesen.
»Weil du nach einem Brand gesucht hast«, antwortete Tony. Carol sah ihn an, als ob er völlig von der Rolle sei. »Nun ja«, sagte sie, »immerhin wurde das Opfer verbrannt.«
Tony sprang aus seinem Sessel und begann, auf und ab zu laufen. »Vergiss das Feuer. Das ist nicht relevant. Du musst nach Opfern mit geringem Risikoprofil suchen, die mit Draht gefesselt und mit Klebeband geknebelt wurden. Um das Feuer geht es gar nicht. Das ist nur Dekoration, Carol.«
Copyright © 2010 by Droemer Verlag
Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München
Unter normalen Umständen hätte er sich nie vorstellen können, an einem Ort wie diesem Sex zu haben. Dabei war seine Vorstellungskraft weiß Gott nicht die schlechteste, wie sein Psychiater ihm unlängst bestätigt hatte. Allein der Gedanke, hier mit jemandem zu schlafen, war ebenso absurd wie die Umstände, die Martin Vahl in dieses Hotelzimmer geführt hatten. Niemand, der schon einmal eine Milbe unter dem Mikroskop gesehen hat, würde sich freiwillig auf diesem Laken wälzen, dessen Flecken an einen Mix aus Essensresten und Körperflüssigkeiten erinnerten; nicht die einzige Hinterlassenschaft der unzähligen Gäste, die vor ihm hier genächtigt hatten. Die Wände waren mit fettigen Fingerabdrücken übersät; auf dem Boden lag ein zerschlissener Teppich, und man hätte gut und gerne eine Stunde damit verbringen können, all seine Brandlöcher zu zählen. Und die Putzfrau, wenn es denn eine gab, hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, die ausgetretene Zigarette vor der Heizung vom Fußboden zu kratzen.
Was soll's. Hier ist es scheiße, aber ich bin glücklich, dachte Martin und sah zur Badezimmertür, hinter der er das Wasser rauschen hörte. In dieser Hinsicht war Nadja der Mann in ihrer Beziehung. Während die meisten Frauen, die er kennengelernt hatte, nach dem Sex immer stundenlang kuscheln wollten, rannte sie sofort nach dem Orgasmus unter die Dusche. Am Anfang ihrer Beziehung hatte er sich noch darüber gewundert; heute freute er sich über dieses vertraute Ritual. Lange hatte er geglaubt, es nie wieder erleben zu dürfen.
Fast hätte ich sie verloren, dachte er melancholisch. Und dann wäre ich allein gewesen. Allein mit meinen Stimmen. Die Sprungfedern knackten bedrohlich, als Martin sich zur Seite drehte, um die Nachttischschublade aufzuziehen. Er hätte sich nicht gewundert, ein gebrauchtes Kondom oder ein schimmliges Wurstbrötchen darin zu f nden; umso erstaunter war er über den tadellosen Zustand der Bibel. Das Neue Testament, in Leder gebunden, mit Goldprägung und Lesezeichen.
Martin war kein besonders gläubiger Mensch. Eher einer von der Sorte, die sich mit der Behauptung: »Ich denke, es muss eine höhere Macht geben, aber ich würde sie nicht Gott nennen«, herauslog, wenn man ihn nach seiner Konfession fragte. Er war konfirmiert, aber das auch nur, weil ihm damals seine Mutter ein Computerspiel für seinen Kniefall versprochen hatte. Als ihm Jahre später mit der ersten Gehaltsabrechnung die Höhe der Kirchensteuer bewusst wurde, trat er sofort wieder aus. Daher suchte er heute weder Trost noch Bestätigung in der Bibel, sondern einfach nur Ablenkung.
Martin hatte mehrere Macken. Und von allen Macken, derer er sich bewusst war, zählte diese sicher zu den unbedeutendsten: Er konnte nicht einschlafen, ohne zuvor noch wenigstens eine Seite gelesen zu haben. Dabei war es ihm ganz egal, was er las. Ein Buch, eine Illustrierte, die Rückseite einer Packung Cornflakes oder die Inhaltsangabe auf einer Shampoo-Flasche; sogar eine Gebrauchsanweisung erfüllte ihren Zweck. Nach einem langen Tag (und heute war ein verdammt langer Tag gewesen) fühlte er sich meist, als ob in seinem Kopf ein Überdruckventil geplatzt wäre. Und es gab nur eine wirksame Methode, um den Pfeifton zu ersticken, den seine wild schweifenden Gedanken erzeugten: lesen, egal was.
Meinetwegen auch eine Bibel, wenn es hier nichts anderes gibt.
Mangels eines Fernsehers lag in diesem Null-Sterne-Loch nicht einmal die obligatorische TV-Zeitschrift aus. Normalerweise hatte Martin immer ein Buch (meistens einen Thriller) im Gepäck, wenn er auf Reisen ging. Doch Nadja und er hatten sich so spontan entschlossen, für ihre zweiten Flitterwochen auf die Malediven zu fliegen, dass ihnen gerade mal Zeit blieb, Badesachen, Kosmetika und Medikamente einzupacken. Den Rest, also auch Bücher, wollten sie am Flughafen kaufen, doch hatte der Schneesturm ihre Pläne im Keim erstickt.
Martin schlug zufällig die Bergpredigt auf, die Passage, in der Jesus zu den Menschen spricht: »Liebet eure Feinde.« Er fragte sich kurz, ob Liebe denn eine Entscheidung sei, die man bewusst treffen könne, oder nicht viel eher ein Gefühl, das sich nicht erzwingen ließe. Ebenso wenig, wie er sich befehlen könnte, dieses nach Schweiß und Schimmel stinkende Hotelzimmer zu lieben. Manche Dinge lagen einfach außerhalb jeder bewussten Kontrolle. Die Tatsache, dass er sich hier wohl fühlte - obwohl die Schränke mit einer Staubkruste überzogen waren und die Fenster sich nicht öffnen ließen -, war einzig und allein dem Umstand geschuldet, dass das hier, verglichen mit all dem, was er zuvor durchgemacht hatte, das Paradies war.
Ein Paradies ohne Stimmen. Ohne tödliche Befehle.
Er schloss die Augen und versuchte, seine morbiden Gedanken abzuschütteln. In den letzten Wochen hatte er sehr viel schlimmere Orte besucht. Orte, die vor ihm noch nie ein Mensch betreten hatte, denn sie befanden sich nicht in der realen Welt, sondern ...
... ausschließlich in meinem Kopf.
Mit den Stimmen hatte alles angefangen, damals kurz nach der Fehlgeburt, die Dr. Jonas Gorman für den Auslöser seiner Halluzinationen hielt. Sie kamen aus der Wand, plötzlich und ohne Vorwarnung, wie aus dem Nichts. Das erste Mal hörte er sie unter der Dusche. Er hatte den Strahl auf kochend heiß gestellt, als ob er damit die schlechten Neuigkeiten einfach aus seinem Bewusstsein brennen könnte, die man ihnen erst wenige Stunden zuvor in der Kinderwunschklinik mitgeteilt hatte: »Eine Gelbkörperhormonschwäche. Das nächste Mal nehmen wir Utrogest zum Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. «
Das nächste Mal. Scheiße. Es gab kein nächstes Mal. »Es sei denn, du tötest sie.«
Zuerst hatte er sich gefragt, was zum Teufel in ihn gefahren war, so etwas Morbides zu denken; dann hatte er das Wasser abgestellt und gemerkt, dass es gar nicht seine Gedanken waren, die er gehört hatte. Sondern Stimmen, die zu ihm sprachen. Kinderstimmen. Verschiedene, die alle das Gleiche sagten:
»Du musst sie töten.«
Schöne Bescherung von Val McDermid
1
Der Himmel war ein einziges Farbenmeer. » Oooh«, entfuhr es dem Mann; aus seinen blauen Augen schienen Funken zu sprühen.
»Aaah«, sagte die Frau. Obwohl sie nur diese eine Silbe ausstieß, war der ironische Unterton nicht zu überhören. Ihre wuscheligen blonden Haare erstrahlten in den Farben der Raketen und ließen sie wie eine Punklady aussehen - im krassen Gegensatz zum traditionellen Schnitt ihrer Jacke und ihrer Hose.
»Ich hatte schon immer eine Schwäche für Feuerwerk.« »Könnte es sein, dass tief in deinem Inneren ein Pyromane steckt?«
Dr. Tony Hill, klinischer Psychologe und Profiler im Polizeidienst, machte ein reuevolles Gesicht. »Ertappt, Chef.« Er registrierte ein Lächeln auf ihrem Gesicht. »Aber gib es schon zu. Du stehst doch auch auf die Bonfire-Night.« Feuerwerkskörper überzogen den Himmel mit roten und grünen Streifen und hinterließen tanzende Farbpunkte, sobald er seine Augenlider schloss.
Detective Chief Inspector Carol Jordan schnaubte zornig. »Überhaupt nicht. Kinder werfen Knallfrösche in die Briefkästen fremder Leute, Betrunkene stecken sich brennende Feuerwerkskörper in den Hintern, Verrückte schmeißen mit Steinen, wenn die Feuerwehr ausrückt und sich um Freudenfeuer kümmert, die außer Kontrolle geraten sind - ich könnte mir keine schönere Nacht vorstellen.«
Tony schüttelte den Kopf; so einfach wollte er sich ihrem Sarkasmus nicht geschlagen geben. »Das ist lange her, dass du dich mit solchem Mist herumärgern musstest. Heutzutage sind es doch die Topverbrecher, die dir das Leben schwermachen.«
Wie auf Kommando schrillte Carols Handy. »Schrecklich«, seufzte sie, drehte sich zur Seite und steckte einen Finger ins andere Ohr. »Was gibt es, Sergeant Devine?«
Tony blendete den Anruf aus und widmete seine ganze Aufmerksamkeit wieder dem Feuerwerk. Plötzlich spürte er Carols Hand auf seinem Arm. »Ich muss los.«
»Soll ich mitkommen? Brauchst du mich?«
»Ich weiß nicht. Es wird schon nicht so schlimm werden.« Das wäre das erste Mal. Tony folgte Carol zum Wagen, während hinter ihnen der Himmel zischte und brodelte.
Es roch nach verbranntem Fleisch - ein süßer, widerlicher, durchdringender Geruch, der sich in Carols Nasenlöchern festsetzte und noch tagelang nachwirken sollte. Angeekelt inspizierte sie die schreckliche Szene, die sich ihr bot.
Das Feuer war nicht besonders groß, aber es musste eine riesige Stichflamme entwickelt haben. Jemand hatte es am Rand eines brachliegenden Feldes entzündet, direkt neben einem Gatter, so dass es von der Straße aus nicht zu sehen war. Der leichte Abendwind hatte ausgereicht, um Funken in die angrenzende Hecke zu blasen, und die schnell auflodernden Flammen riefen die Feuerwehr auf den Plan. Nachdem der Brand gelöscht war, untersuchten die Feuerwehrleute die nassen, noch dampfenden Überreste. Schnell hatten sie die Quelle für den bestialischen Gestank ausgemacht, der sogar den Geruch des Benzins überdeckte, das als Brandbeschleuniger benutzt worden war.
Tony streifte am Rande des Feldes umher und inspizierte den Ort, der Schauplatz für ein weitaus schlimmeres Verbrechen als Brandstiftung war. Inzwischen befragte Carol den Einsatzleiter der Feuerwehr. »Das Ganze hat nicht lange gedauert«, meinte er. »Dem Geruch nach könnte er eine Mischung aus verschiedenen Brandbeschleunigern wie Petroleum und Aceton verwendet haben. Lauter Zeug, das normalerweise in jeder Garage herumsteht.«
Tony starrte auf die menschlichen Überreste; er runzelte die Stirn. Dann drehte er sich um und rief dem Einsatzleiter zu: »Lag der Körper zu Beginn des Feuers in der Mitte, so wie jetzt?«
»Sie meinen, ob das Holz um ihn herum aufgeschichtet worden ist?«
Tony nickte. »Genau.«
»Nein. Schauen Sie, wie das umliegende Holz in sich zusammengefallen ist. Daraus können Sie erkennen, dass er oben auf dem Holzstoß gelegen haben muss.«
»Wie ein Opfertier.« Das war keine Frage. Die Antwort des Einsatzleiters hatte nur bestätigt, was Tony die ganze Zeit schon vermutet hatte. Sein Blick traf Carol. »Jetzt brauchst du mich doch.«
Tony schmetterte den Ball wieder über das Netz zurück und kam gerade noch an den Return heran, als die Türglocke schellte. Er warf seinen Wii-Controller aufs Sofa und ging zur Tür. »Wir haben die vorläufigen Ergebnisse der Autopsie«, sprudelte Carol heraus und stürmte ins Zimmer, ohne auf seine Aufforderung zu warten. »Ich dachte mir, du würdest gern einen Blick darauf werfen.« Sie reichte ihm die Akte.
»Im Kühlschrank steht eine offene Flasche Wein«, murmelte Tony, während er es sich im Sessel bequem machte, ohne den Blick von den Unterlagen zu wenden. Carol war in der Küche verschwunden und kehrte mit zwei Gläsern zurück. Sie stellte eines auf den Tisch neben Tonys Sessel, nahm ihm gegenüber auf dem Sofa Platz und beobachtete fasziniert das Spiel seiner Gesichtsmuskeln, während er den Bericht studierte.
Das Opfer war männlich, zwischen 25 und 40 Jahre alt und hatte noch gelebt, als es auf den Holzstoß gelegt wurde. Die eigentliche Todesursache war Rauchvergiftung, aber der Mann musste fürchterliche Schmerzen erlitten haben, ehe ihn der Tod erlöste. Seine Hände und Füße waren mit Draht gefesselt, und seinen Mund hatte man mit Klebeband verschlossen. Tony dachte kurz darüber nach, welche Befriedigung der Täter aus den Torturen seines Opfers gezogen hatte. Doch nur für einen Moment. »Kein Ausweis?«, fragte er.
»Wir glauben, dass es sich um Jonathan Meadows handelt. Seine Freundin hatte ihn am Tag zuvor als vermisst gemeldet. Wir warten nur noch auf die Bestätigung durch die zahntechnische Untersuchung.«
»Und was wissen wir über Jonathan Meadows?«
»Er ist 26 Jahre alt, Automechaniker, wohnt mit seiner Freundin in einem Apartment in Moorside ... «
»Moorside? Das ist ziemlich weit weg von der Stelle, wo man seine Überreste gefunden hat.«
Carol nickte. »Einmal quer durch die ganze Stadt. Er hat pünktlich seine Arbeit beendet und wollte laut Aussagen seiner Freundin und seiner Arbeitskollegen ins Fitness-Studio, das er drei- oder viermal wöchentlich besucht. An diesem Abend ist er dort aber nicht aufgetaucht.«
»Also ist er irgendwann zwischen sechs und acht Uhr jemandem begegnet, der ihn überwältigt, gefesselt und geknebelt, auf einen Holzstoß gelegt und verbrannt hat?«
»So muss es sich in etwa abgespielt haben. Fällt dir irgendetwas auf?«
»Es ist keine leichte Sache, so etwas durchzuziehen.« Tony blätterte nochmals in den Unterlagen. Seine Gedanken loteten in Windeseile verschiedene Möglichkeiten aus. Welche Botschaft steckte hinter diesem Verbrechen? Was konnten ihm die Knochenreste erzählen? »Er ist ein Opfer mit einem äußerst niedrigen Risikoprofil«, meinte er schließlich. »Wenn ein junger Mann wie er gewaltsam stirbt, dann für gewöhnlich nicht auf diese Art. Eine Schlägerei im Pub, ein Streit um eine Frau, meinetwegen auch eine Auseinandersetzung unter Drogenhändlern oder Zuhältern - aber doch nicht eine vorsätzlich geplante Tat! Vielleicht ist er nur zufällig als Opfer ausgewählt worden? Aber dann wäre es viel wahrscheinlicher, dass sich der Mörder einen Obdachlosen oder einen Betrunkenen auf dem Heimweg ausgesucht hätte, jemanden, der wehrlos ist. Nicht jemanden mit einem Job, einer Partnerin, einem ausgefüllten Leben.«
»Du glaubst also an ein persönliches Motiv?«
»Schwer zu sagen, ehe wir nicht mehr über Jonathan Meadows wissen.« Er deutete auf den Untersuchungsbericht. »Jedenfalls hat die Spurensicherung am Tatort nicht viel ergeben.«
»Die Einfahrt zu diesem Feld ist leider asphaltiert, so dass wir keine brauchbaren Reifenspuren gefunden haben. Es gibt ein paar Fußabdrücke, aber sie sind sehr undeutlich. Laut unserer Spurensicherung hat der Mörder Schuhe mit einer Art Überzug getragen, ähnlich denen, die wir am Tatort benutzen.« Carol verzog das Gesicht, was die Ironie noch betonte. »Keine Zigarettenstummel, Coladosen oder gebrauchten Kondome.«
Tony legte die Akte aus der Hand und trank einen Schluck Wein. »Ich glaube nicht, dass es sich um einen Anfänger handelt. Dafür war die Tat zu gut geplant und ausgeführt. Er hat es schon zuvor getan. Mindestens einmal.«
Carol schüttelte den Kopf. »Ich habe die Datenbank gecheckt: In den letzten fünf Jahren hat es in ganz Großbritannien keinen ähnlichen Fall gegeben.«
Genau deshalb braucht sie mich, dachte Tony. Ihre Gedankengänge waren geradlinig, eine durchaus nützliche Eigenschaft für eine Polizistin, denn genauso - auch wenn sie es sich nicht gern eingestehen - denken die meisten Kriminellen. Dagegen hatten viele Jahre an Training und Erfahrung die Windungen seines Gehirns so glatt geschliffen, bis sein Verstand nichts außer verborgenen Absichten erkennen konnte, die wie die Bilder in einem unendlichen Spiegel mal in die eine, mal in die andere Richtung wiesen.
»Weil du nach einem Brand gesucht hast«, antwortete Tony. Carol sah ihn an, als ob er völlig von der Rolle sei. »Nun ja«, sagte sie, »immerhin wurde das Opfer verbrannt.«
Tony sprang aus seinem Sessel und begann, auf und ab zu laufen. »Vergiss das Feuer. Das ist nicht relevant. Du musst nach Opfern mit geringem Risikoprofil suchen, die mit Draht gefesselt und mit Klebeband geknebelt wurden. Um das Feuer geht es gar nicht. Das ist nur Dekoration, Carol.«
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Autoren-Porträt von Sebastian Fitzek
Sebastian Fitzek, geboren 1971, ist Deutschlands erfolgreichster Autor von Psychothrillern. Seine Bücher werden in vierundzwanzig Sprachen übersetzt und sind Vorlage für internationale Kinoverfilmungen und Theateradaptionen. Sebastian Fitzek lebt mit seiner Familie in Berlin.Sebastian Fitzek, geboren 1971, ist Deutschlands erfolgreichster Autor von Psychothrillern. Seine Bücher werden in vierundzwanzig Sprachen übersetzt und sind Vorlage für internationale Kinoverfilmungen und Theateradaptionen. Sebastian Fitzek lebt mit seiner Familie in Berlin.Michael Connelly, geboren 1956 in Philadelphia, studierte zunächst Journalismus und Kreatives Schreiben in Florida. Anschliessend (ab 1980) arbeitete er für verschiedene Zeitungen in Fort Lauderdale und Daytona Beach, wo er sich auf Polizeireportagen spezialisierte. Nachdem 1986 eine seiner Reportagen für den Pulitzer Preis nominiert worden war, wechselte er als Polizeireporter zur "Los Angeles Times". Für sein Thrillerdebüt erhielt er 1992 auf Anhieb den Edgar Award, den renommiertesten amerikanischen Krimipreis. Heute lebt er mit seiner Familie wieder in Florida.Val McDermid, geb. 1955 in Kirkcaldy im schottischen Fife, wuchs dort in einer Bergarbeiterfamilie auf. Nach der Schulzeit begann sie, als erste aus ihrer Familie überhaupt, ein Studium: Englische Literatur am St. Hilda's College in Oxford. Nach Jahren als Literaturdozentin und als Journalistin bei namhaften Zeitungen lebt sie heute als freie Autorin in Manchester und in einem kleinen Dorf an der englischen Nordseeküste. Sie gilt als eine der interessantesten Autorinnen im Spannungsgenre und ist ausserdem als Krimikritikerin der BBC, der Times, des Express und der Krimi-Website Tangled Web sowie als Jurymitglied mehrerer Krimipreise eine zentrale Figur in der britischen Krimiszene. Ihre Kriminalromane und Thriller sind weltweit in mehr als 25 Sprachen übersetzt. Für ihr Lebenswerk erhielt sie 2010 die angesehenste Auszeichnung, die es in Grossbritannien für
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Kriminalromane gibt: den Diamond Dagger der britischen Crime Writers' Association.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Sebastian Fitzek
- 2010, 270 Seiten, Masse: 12,8 x 20,9 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben von Fitzek, Sebastian; Mitarbeit: Fitzek, Sebastian; Connelly, Michael; McDermid, Val; Übersetzung: Krüger, Knut; Leipold, Franz; Rieck-Blankenburg, Antje
- Herausgegeben: Sebastian Fitzek
- Verlag: Droemer/Knaur
- ISBN-10: 3426198975
- ISBN-13: 9783426198971
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