Not lehrt (nicht) beten
Die hier vorgelegte Studie will die Säkularisierungsdebatte um die Perspektive der intrapsychischen Realität der Menschen im Hinblick auf ihre religiösen Einstellungen erweitern. Dazu wurden alle Patienten des Jahres 2013 der...
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Klappentext zu „Not lehrt (nicht) beten “
Die hier vorgelegte Studie will die Säkularisierungsdebatte um die Perspektive der intrapsychischen Realität der Menschen im Hinblick auf ihre religiösen Einstellungen erweitern. Dazu wurden alle Patienten des Jahres 2013 der psychosomatisch-psychotherapeutische Ambulanz eines Universitätsklinikums befragt und verglichen mit einer bundesweiten repräsentativen Stichprobe des gleichen Jahres. Die Haupthypothese lautet: zeigen körperlich Erkrankte oder/und unter einer psychischen bzw. psychosomatischen Erkrankung leidende Patienten, die also alle "in Not" sind, eine stärkere "Gläubigkeit", eine vertiefte "Spiritualität" und eine während der Erkrankungszeit zunehmende religiöse Praxis? Lehrt also Not beten? Überraschender Weise wird nur bejahen, dass religiöse Fragen eine stärkere Rolle spielen mögen. Not lehrt insofern eher "suchen", aber wohin richtet sich diese Suche? - Der Leser findet darüber hinaus eine Fülle anregender Einzelergebnisse. Der empirisch-deskriptive Forschungsansatz wird ergänzt durch eine Diskussion des Stellenwertes des - psychodynamisch verstandenen - Selbst-Bildes. Das hier entwickelte Konzept der Selbstoptimierung könnte das Potenzial haben, religionssoziologische Ansätze um eine intrapsychische Perspektive zu erweitern. Wenn die Praktische Theologie ein Sensorium für die zunächst noch individuell daher kommende intrapsychische "Not" entwickeln könnte, würde sie ahnen, wie dringend Antwortversuche sind, damit sich dieser noch als persönliche Spannung erlebte Druck auf Grund seiner Unerträglichkeit nicht auf Dauer in malignen gesellschaftlichen Reaktionen entlädt.
Autoren-Porträt von Gereon Heuft
Prof. Dr. med. Gereon Heuft, ist Universitätsprofessor für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Ärztlicher Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Münster. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind die Gerontopsychosomatik und Alternsforschung, die Psychotraumatologie, die Psychoonkologie sowie Rehabilitationsforschung. Prof. Heuft ist Schriftleiter und Herausgeber der Zeitschrift Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates Psychotherapie der Bundesärztekammer/Bundespsychotherapeutenkammer sowie der Ethik-Kommission der Ärztekammer Westfalen Lippe. Er ist Verhandlungsführer für die Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) im Psych-Entgeltsystem.
Bibliographische Angaben
- Autor: Gereon Heuft
- 2016, 308 Seiten, Masse: 15,7 x 23,1 cm, Deutsch
- Verlag: Aschendorff Verlag
- ISBN-10: 3402151820
- ISBN-13: 9783402151822
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