Night School Band 3: Denn Wahrheit musst du suchen
Nacht für Nacht quälen Allie Albträume, seitdem ihre Freundin Jo ermordet wurde. Sie weiss, dass jeder, der ihr nahesteht, das nächste Opfer werden kann. Sie muss der Wahrheit auf den Grund gehen und die gefährlichen Machtkämpfe beenden.
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Produktinformationen zu „Night School Band 3: Denn Wahrheit musst du suchen “
Nacht für Nacht quälen Allie Albträume, seitdem ihre Freundin Jo ermordet wurde. Sie weiss, dass jeder, der ihr nahesteht, das nächste Opfer werden kann. Sie muss der Wahrheit auf den Grund gehen und die gefährlichen Machtkämpfe beenden.
Klappentext zu „Night School Band 3: Denn Wahrheit musst du suchen “
Die Spannung steigt! Band 3 der grossartigen Thrillerserie und Liebesgeschichte um Allie und das Geheimnis der NIGHT SCHOOL. Nacht für Nacht quälen Allie Albträume, seitdem ihre Freundin Jo ermordet wurde. Sie weiss, dass jeder, der ihr nahesteht, das nächste Opfer werden kann. Deshalb wehrt sie Sylvains Annäherungsversuche ab und verbirgt ihren Schmerz darüber, dass Carter sich von ihr abwendet. Allies Befürchtungen bestätigen sich, als ihre Grossmutter das Geheimnis um die NIGHT SCHOOL enthüllt. Ihr wird klar, dass es nur eine Lösung gibt, wenn sie überleben und ihre Freunde schützen will: Sie muss der Wahrheit auf den Grund gehen und die gefährlichen Machtkämpfe beenden.Auch als E-Book erhältlich.
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Lese-Probe zu „Night School Band 3: Denn Wahrheit musst du suchen “
Night School von C. J. Daugherty"Allie, hilf mir! Oh Gott! Bitte hilf mir ..." Jos angsterfüllte Stimme wehte unheilschwanger durch das Dunkel herüber, vom selben Lufthauch getragen, der auch für das Rauschen im Geäst der Bäume über ihr sorgte. Allie sank auf die Knie und griff nach Jos schlanker Hand. „Hier bin ich. Hier bin ich, Jo." Jos Atem rasselte in ihrem Hals. Als sie sich Allie zuwandte, umwölkten sich ihre blauen Augen und wurden weiß. „Zu spät, Allie", sagte sie bitter. „Du kommst zu spät. Ich bin schon tot. Und du bist schuld."
Allie saß senkrecht im Bett und schnappte nach Luft. Sie schlug die Decke zurück und sprang aus dem Bett. Der Schweiß lief ihr in Strömen übers Gesicht, während sie mit angstgeweiteten Augen das dunkle Zimmer absuchte. Wie ein in die Enge getriebenes Tier krabbelte sie zurück in ihr Bett und kauerte sich zitternd gegen das Kopfbrett. Der erstickte Atem brannte ihr im Hals, und das Herz pochte ihr in den Ohren. Es ist nur wieder dieser Traum. Ich bin in meinem Zimmer, schärfte sie sich ein. Ich bin in meinem Zimmer, in Sicherheit, und alles ist okay. Alles ist okay. Alles ist okay. Alles ist okay. Alles ist okay ...
... mehr
Allie beobachtete Carter im Schutz der Äste bei der Arbeit und musste daran denken, wie es war, ihm nahe zu sein. Zuerst war sie sein Kumpel gewesen, dann seine Freundin. Und jetzt war sie ... gar nichts mehr. Seit er mit Jules zusammen war, hatten sie praktisch nicht mehr miteinander geredet. Es machte sie fassungslos, wie schnell er zur Tagesordnung übergegangen war und ihr einfach aus dem Weg ging. Wenn sie sich begegneten, hing immer ein unausgesprochener Vorwurf in der Luft. Sie kletterte von ihrer Leiter herunter und rückte sie auf die andere Seite des Baums. Carter sah auf. »Brauchst du Hilfe?« Sie schüttelte den Kopf. »Geht schon.« Achselzuckend widmete er sich wieder seiner Arbeit. Als die Leiter sicher an ihrem neuen Standort lehnte, wandte sich Allie ihm erneut zu und redete schnell, bevor sie es sich anders überlegen konnte. »Hör mal. Wegen vorhin, das tut mir leid. War irgendwie nicht so cool.« Carter unterbrach seine Tätigkeit und schaute überrascht zu ihr hoch. »Schon okay. Ich bin dir nicht böse.« »Ehrlich gesagt, hatte ich voll Schiss vorhin, als ich in den Garten kam«, sagte Allie und betrachtete ihre Gartenschere. »Ich dachte, ich hätte irgendwas gehört. Aber dann wart ihr es bloß. Darum hab ich einfach ... überreagiert.« »Dass deine Nerven gerade blank liegen, versteht jeder, Allie«, sagte er. »Das geht uns allen genauso. Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest.« »Ach, da würde mir schon einiges einfallen, wofür ich mich entschuldigen müsste ...« Carter entging der ironische Unterton in ihrer Stimme nicht. »Wieso hast du das gemacht, Allie? Wieso bist du abgehauen?« Sie lehnte sich an die Leiter, schaute hoch in den heller werdenden Himmel und erinnerte sich daran, wie sie sich an jenem Tag gefühlt hatte. »Ich hatte halt das Gefühl ... dass hier so gar nichts passiert«, sagte sie. »Da stirbt Jo, und alle außer mir tun so, als wäre nix gewesen. Gehen einfach so zur Tagesordnung über. Und da mach ich nicht mehr mit.« Carter biss sich auf die Unterlippe und nickte, allerdings mehr zu sich selbst. »Die Sache ist nur«, sagte er nach einer Weile, »dass hier gar keiner einfach so zur Tagesordnung übergegangen ist, Allie.« Das hatte sie nicht erwartet. »Was willst du damit sagen?«, fragte sie mit gerunzelter Stirn. »Ich meine, hier hat sich alles geändert. Das hat dir nur niemand erzählt, weil alle wussten, dass du ... deinen Freiraum brauchst oder was weiß ich.« Er rupfte ein welkes Blatt vom Baum, ohne sie anzusehen. »Aber wir hatten hier ständig irgendwelche Treffen deswegen. Und die Night-School-Ausbildung hat sich auch komplett geändert. Alle suchen wie gestört nach diesem Spion. Raj hat jeden Schritt von Gabe und Nathaniel haarklein rekonstruiert.« Er schüttelte den Kopf und warf ihr einen kurzen Blick zu. »Und du weißt ja, Raj ist Superman, oder?« »Moment, Moment«, sagte Allie, der jetzt nicht nach Scherzen zumute war. »Willst du damit sagen, das alles ist passiert, ohne dass mir jemand Bescheid gesagt hat?« Carters Gesichtsausdruck war schwer zu deuten. »Isabelle hat gemeint, du wärst noch nicht so weit. Du bräuchtest Zeit für deine Trauer.« Allie hatte die Zähne so fest zusammengebissen, dass es ihr schwerfiel zu sprechen. »Ich hab genug getrauert«, sagte sie. »Jetzt bin ich bereit, es Nathaniel heimzuzahlen.« (...)
Gegen Ende der Trainingseinheit war Allie völlig erschöpft. Sie hätte es nicht für möglich gehalten, dass man so schwitzen konnte. Ihre Muskeln fühlten sich derart verschlissen an, dass sie beim Gehen schwankte. Sie duschte ausgiebig, um sich von den Strapazen zu erholen. Als sie sich endlich angekleidet hatte, waren die anderen Mädchen bereits fort, und sie war allein in der Umkleide. Leer hatte der Raum eine ganz andere Anmutung - jedes Geräusch klang hohl, und die Schatten schienen ein Eigenleben zu führen. Hastig zog sie sich an und eilte zur Tür hinaus in den Flur - wo Sylvain an der Wand lehnte. Als sie ihn da so stehen sah, groß und breitschultrig, und er sie aus blauen Augen zurückhaltend anschaute, machte ihr Herz einen Sprung. »Hey«, sagte sie. »Was gibt's?« »Nichts«, erwiderte er und zuckte dabei so betont sorglos mit den Schultern, dass sie wusste, er tat nur so. »Ich dachte nur, ich begleite dich noch nach oben.« »Cool«, sagte Allie und tat ebenso unbeteiligt. Ihre Schritte waren auf dem Linoleumboden kaum zu hören, und sie waren schon bei der Hälfte des Flurs angelangt, ehe Sylvain endlich zu sprechen begann. »Ich wollte dir vorhin noch was sagen, aber dann war keine Zeit mehr.« »Okay.« »Ich ...« Er zögerte, und sie sah neugierig zu ihm auf. Diese Unsicherheit sah Sylvain so gar nicht ähnlich. »Ich frag mich, warum du nicht zu mir gekommen bist, statt zu ... als du abgehauen bist«, sagte er. Allie war zu müde für eine ausweichende Antwort. Offenbar wollten alle immer nur darüber reden. »Ja, vielleicht hätte ich das tun sollen«, erwiderte sie seufzend. »Aber ich dachte irgendwie, ich müsste es alleine durchziehen. Ich war stinksauer und wollte, dass irgendwas passiert.« Sie hatten die Treppe erreicht. »Verstehst du das?«, fragte sie und sah zu ihm auf. »Oder klingt das bescheuert?« »Ich kann verstehen, warum du dich so gefühlt hast«, antwortete Sylvain. Er wählte seine Worte sorgfältig. »Aber ich finde, du hättest die Sache erst durchdenken müssen. Du hättest zu mir kommen können. Ich hätte dir die Wahrheit gesagt.« »Wirklich?«, fragte sie mit leichter Bitterkeit in der Stimme. »Wärst du nicht eher zu Isabelle gegangen und hättest ihr verraten, was ich vorhabe? Um mich zu schützen?« »Hab ich je schon mal so was gemacht?« Er sah ihr fest in die Augen, und Allie begriff: Nein, das hatte er nicht. Noch nie. »Nein«, sagte sie. »Hast du nicht.« Er sah sie immer noch an, so als wartete er darauf, dass es bei ihr klick machte - dass ihr ein Licht aufging. Oder als hätte er noch mehr zu sagen. Sie standen jetzt an der Treppe, und als Allie nach dem Geländer griff, streifte sie dabei aus Versehen seine Hand. Die Berührung war wie ein Schock - hastig riss sie ihre Hand weg. »'tschuldigung«, sagte sie mit heißen Wangen. »Wofür?«, fragte er. »Dafür, dass du mich berührt hast? Ist ja nicht verboten ...« Seine Stimme klang sanft, spielerisch, aber irgendwie war das alles zu viel für Allie, und sie eilte überstürzt die Treppe hinauf. »Was ist denn bloß los, Allie?«, fragte Sylvain. Sie waren mittlerweile im Erdgeschoss angelangt, und seine Stimme wurde von den hohen Wänden der Eingangshalle zurückgeworfen. »Wir haben uns doch schon anderswo angefasst als an den Händen.« Sofort waren da wieder die Bilder von jenem Abend: der fallende Schnee, sein warmer Kuss auf ihren Lippen, ihre Finger in seinem Haar. Sie schüttelte den Kopf, wie um die Bilder zu verscheuchen. »Es geht nicht«, sagte sie. »Ich kann das nicht.« »Wieso denn nicht?«, fragte er. Sein Gesichtsausdruck - erstaunt und ein wenig verletzt - fuhr ihr direkt in die Magengrube. »Du weißt, dass ich dich mag. Und ich dachte, dass du mich auch magst. Aber plötzlich ist Schluss, und du redest nicht mal mehr mit mir.« Als sie nichts sagte, kam er einen Schritt näher. »Du kannst dich nicht auf ewig einsperren wegen dem, was passiert ist, Allie. Du musst weiterleben.« »Gabe hat schon mal versucht, dich meinetwegen umzubringen, Sylvain«, sagte sie. »Das reicht. Schluss. Niemand stirbt mehr meinetwegen.« Er sah sie verblüfft an. »Darum geht's dir also? Du versuchst, mich vor Gabe und Nathaniel zu beschützen?« Er hielt abwehrend die Hände in die Höhe, damit sie ihn anschaute. »Allie, ich bin nicht Jo!« »Das weiß ich«, blaffte sie. »Aber kapierst du das nicht? In diesem Gebäude gibt es jemanden, der mitgeholfen hat, Jo umzubringen, und ich muss rausfinden, wer das ist, und dafür sorgen, dass er seine gerechte Strafe kriegt. Und ich möchte einfach nicht, dass du dich einmischst und dir was passiert und ... mich ablenkst!« Seine Augen blitzten. »Du willst also alles alleine machen, und ich lenke dich bloß ab?«, fragte er und strich sich durch die Haare. »Weißt du was? Du rennst immer noch vor allem weg, Allie«, sagte er wütend. »Du merkst es bloß nicht.«
Nacht für Nacht quälen Allie Albträume, seitdem ihre Freundin Jo ermordet wurde. Sie weiß, dass jeder, der ihr nahesteht, das nächste Opfer werden kann. Als ihre Großmutter ihr das Geheimnis um die NIGHT SCHOOL enthüllt, ist Allie klar: Jetzt muss sie der Wahrheit auf den Grund gehen ...
© Oetinger (Verlag)
Allie beobachtete Carter im Schutz der Äste bei der Arbeit und musste daran denken, wie es war, ihm nahe zu sein. Zuerst war sie sein Kumpel gewesen, dann seine Freundin. Und jetzt war sie ... gar nichts mehr. Seit er mit Jules zusammen war, hatten sie praktisch nicht mehr miteinander geredet. Es machte sie fassungslos, wie schnell er zur Tagesordnung übergegangen war und ihr einfach aus dem Weg ging. Wenn sie sich begegneten, hing immer ein unausgesprochener Vorwurf in der Luft. Sie kletterte von ihrer Leiter herunter und rückte sie auf die andere Seite des Baums. Carter sah auf. »Brauchst du Hilfe?« Sie schüttelte den Kopf. »Geht schon.« Achselzuckend widmete er sich wieder seiner Arbeit. Als die Leiter sicher an ihrem neuen Standort lehnte, wandte sich Allie ihm erneut zu und redete schnell, bevor sie es sich anders überlegen konnte. »Hör mal. Wegen vorhin, das tut mir leid. War irgendwie nicht so cool.« Carter unterbrach seine Tätigkeit und schaute überrascht zu ihr hoch. »Schon okay. Ich bin dir nicht böse.« »Ehrlich gesagt, hatte ich voll Schiss vorhin, als ich in den Garten kam«, sagte Allie und betrachtete ihre Gartenschere. »Ich dachte, ich hätte irgendwas gehört. Aber dann wart ihr es bloß. Darum hab ich einfach ... überreagiert.« »Dass deine Nerven gerade blank liegen, versteht jeder, Allie«, sagte er. »Das geht uns allen genauso. Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest.« »Ach, da würde mir schon einiges einfallen, wofür ich mich entschuldigen müsste ...« Carter entging der ironische Unterton in ihrer Stimme nicht. »Wieso hast du das gemacht, Allie? Wieso bist du abgehauen?« Sie lehnte sich an die Leiter, schaute hoch in den heller werdenden Himmel und erinnerte sich daran, wie sie sich an jenem Tag gefühlt hatte. »Ich hatte halt das Gefühl ... dass hier so gar nichts passiert«, sagte sie. »Da stirbt Jo, und alle außer mir tun so, als wäre nix gewesen. Gehen einfach so zur Tagesordnung über. Und da mach ich nicht mehr mit.« Carter biss sich auf die Unterlippe und nickte, allerdings mehr zu sich selbst. »Die Sache ist nur«, sagte er nach einer Weile, »dass hier gar keiner einfach so zur Tagesordnung übergegangen ist, Allie.« Das hatte sie nicht erwartet. »Was willst du damit sagen?«, fragte sie mit gerunzelter Stirn. »Ich meine, hier hat sich alles geändert. Das hat dir nur niemand erzählt, weil alle wussten, dass du ... deinen Freiraum brauchst oder was weiß ich.« Er rupfte ein welkes Blatt vom Baum, ohne sie anzusehen. »Aber wir hatten hier ständig irgendwelche Treffen deswegen. Und die Night-School-Ausbildung hat sich auch komplett geändert. Alle suchen wie gestört nach diesem Spion. Raj hat jeden Schritt von Gabe und Nathaniel haarklein rekonstruiert.« Er schüttelte den Kopf und warf ihr einen kurzen Blick zu. »Und du weißt ja, Raj ist Superman, oder?« »Moment, Moment«, sagte Allie, der jetzt nicht nach Scherzen zumute war. »Willst du damit sagen, das alles ist passiert, ohne dass mir jemand Bescheid gesagt hat?« Carters Gesichtsausdruck war schwer zu deuten. »Isabelle hat gemeint, du wärst noch nicht so weit. Du bräuchtest Zeit für deine Trauer.« Allie hatte die Zähne so fest zusammengebissen, dass es ihr schwerfiel zu sprechen. »Ich hab genug getrauert«, sagte sie. »Jetzt bin ich bereit, es Nathaniel heimzuzahlen.« (...)
Gegen Ende der Trainingseinheit war Allie völlig erschöpft. Sie hätte es nicht für möglich gehalten, dass man so schwitzen konnte. Ihre Muskeln fühlten sich derart verschlissen an, dass sie beim Gehen schwankte. Sie duschte ausgiebig, um sich von den Strapazen zu erholen. Als sie sich endlich angekleidet hatte, waren die anderen Mädchen bereits fort, und sie war allein in der Umkleide. Leer hatte der Raum eine ganz andere Anmutung - jedes Geräusch klang hohl, und die Schatten schienen ein Eigenleben zu führen. Hastig zog sie sich an und eilte zur Tür hinaus in den Flur - wo Sylvain an der Wand lehnte. Als sie ihn da so stehen sah, groß und breitschultrig, und er sie aus blauen Augen zurückhaltend anschaute, machte ihr Herz einen Sprung. »Hey«, sagte sie. »Was gibt's?« »Nichts«, erwiderte er und zuckte dabei so betont sorglos mit den Schultern, dass sie wusste, er tat nur so. »Ich dachte nur, ich begleite dich noch nach oben.« »Cool«, sagte Allie und tat ebenso unbeteiligt. Ihre Schritte waren auf dem Linoleumboden kaum zu hören, und sie waren schon bei der Hälfte des Flurs angelangt, ehe Sylvain endlich zu sprechen begann. »Ich wollte dir vorhin noch was sagen, aber dann war keine Zeit mehr.« »Okay.« »Ich ...« Er zögerte, und sie sah neugierig zu ihm auf. Diese Unsicherheit sah Sylvain so gar nicht ähnlich. »Ich frag mich, warum du nicht zu mir gekommen bist, statt zu ... als du abgehauen bist«, sagte er. Allie war zu müde für eine ausweichende Antwort. Offenbar wollten alle immer nur darüber reden. »Ja, vielleicht hätte ich das tun sollen«, erwiderte sie seufzend. »Aber ich dachte irgendwie, ich müsste es alleine durchziehen. Ich war stinksauer und wollte, dass irgendwas passiert.« Sie hatten die Treppe erreicht. »Verstehst du das?«, fragte sie und sah zu ihm auf. »Oder klingt das bescheuert?« »Ich kann verstehen, warum du dich so gefühlt hast«, antwortete Sylvain. Er wählte seine Worte sorgfältig. »Aber ich finde, du hättest die Sache erst durchdenken müssen. Du hättest zu mir kommen können. Ich hätte dir die Wahrheit gesagt.« »Wirklich?«, fragte sie mit leichter Bitterkeit in der Stimme. »Wärst du nicht eher zu Isabelle gegangen und hättest ihr verraten, was ich vorhabe? Um mich zu schützen?« »Hab ich je schon mal so was gemacht?« Er sah ihr fest in die Augen, und Allie begriff: Nein, das hatte er nicht. Noch nie. »Nein«, sagte sie. »Hast du nicht.« Er sah sie immer noch an, so als wartete er darauf, dass es bei ihr klick machte - dass ihr ein Licht aufging. Oder als hätte er noch mehr zu sagen. Sie standen jetzt an der Treppe, und als Allie nach dem Geländer griff, streifte sie dabei aus Versehen seine Hand. Die Berührung war wie ein Schock - hastig riss sie ihre Hand weg. »'tschuldigung«, sagte sie mit heißen Wangen. »Wofür?«, fragte er. »Dafür, dass du mich berührt hast? Ist ja nicht verboten ...« Seine Stimme klang sanft, spielerisch, aber irgendwie war das alles zu viel für Allie, und sie eilte überstürzt die Treppe hinauf. »Was ist denn bloß los, Allie?«, fragte Sylvain. Sie waren mittlerweile im Erdgeschoss angelangt, und seine Stimme wurde von den hohen Wänden der Eingangshalle zurückgeworfen. »Wir haben uns doch schon anderswo angefasst als an den Händen.« Sofort waren da wieder die Bilder von jenem Abend: der fallende Schnee, sein warmer Kuss auf ihren Lippen, ihre Finger in seinem Haar. Sie schüttelte den Kopf, wie um die Bilder zu verscheuchen. »Es geht nicht«, sagte sie. »Ich kann das nicht.« »Wieso denn nicht?«, fragte er. Sein Gesichtsausdruck - erstaunt und ein wenig verletzt - fuhr ihr direkt in die Magengrube. »Du weißt, dass ich dich mag. Und ich dachte, dass du mich auch magst. Aber plötzlich ist Schluss, und du redest nicht mal mehr mit mir.« Als sie nichts sagte, kam er einen Schritt näher. »Du kannst dich nicht auf ewig einsperren wegen dem, was passiert ist, Allie. Du musst weiterleben.« »Gabe hat schon mal versucht, dich meinetwegen umzubringen, Sylvain«, sagte sie. »Das reicht. Schluss. Niemand stirbt mehr meinetwegen.« Er sah sie verblüfft an. »Darum geht's dir also? Du versuchst, mich vor Gabe und Nathaniel zu beschützen?« Er hielt abwehrend die Hände in die Höhe, damit sie ihn anschaute. »Allie, ich bin nicht Jo!« »Das weiß ich«, blaffte sie. »Aber kapierst du das nicht? In diesem Gebäude gibt es jemanden, der mitgeholfen hat, Jo umzubringen, und ich muss rausfinden, wer das ist, und dafür sorgen, dass er seine gerechte Strafe kriegt. Und ich möchte einfach nicht, dass du dich einmischst und dir was passiert und ... mich ablenkst!« Seine Augen blitzten. »Du willst also alles alleine machen, und ich lenke dich bloß ab?«, fragte er und strich sich durch die Haare. »Weißt du was? Du rennst immer noch vor allem weg, Allie«, sagte er wütend. »Du merkst es bloß nicht.«
Nacht für Nacht quälen Allie Albträume, seitdem ihre Freundin Jo ermordet wurde. Sie weiß, dass jeder, der ihr nahesteht, das nächste Opfer werden kann. Als ihre Großmutter ihr das Geheimnis um die NIGHT SCHOOL enthüllt, ist Allie klar: Jetzt muss sie der Wahrheit auf den Grund gehen ...
© Oetinger (Verlag)
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Bibliographische Angaben
- Autor: C. J. Daugherty
- Altersempfehlung: 14 - 17 Jahre
- 2013, 3. Aufl., 416 Seiten, Masse: 16 x 21,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Klöss, Peter; Henrici, Axel
- Übersetzer: Peter Klöss, Axel Henrici
- Verlag: Oetinger
- ISBN-10: 3789133299
- ISBN-13: 9783789133299
- Erscheinungsdatum: 16.09.2013
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