Huesmann, S: Mut zum Bekenntnis

In den Jahren nach 1933 wurde dem Versuch der Nationalsozialisten, auch in der Kirche durch die "Deutschen Christen" die Macht zu übernehmen, zunächst nur wenig Widerstand entgegengesetzt.Dass der junge Pfarrer und Dozent Peter Brunner bereits so früh die von Hitler und seiner Gefolgschaft ausgehende Gefahr erkannt hatte, ist angesichts der Haltung der evangelischen Kirchen zu Beginn des Nationalsozialismus bemerkenswert.Eine Gemeinde, die auch schon sehr bald hellhörig geworden war, war die oberhessische Gemeinde Ranstadt. Es gab nur wenige radikale Nationalsozialisten in Ranstadt, einige Sozialdemokraten und viele, die sich in der Mitte bewegten. Die geistliche Substanz der Gemeinde war maßgebend dafür, dass keine kirchenfremden Elemente in ihr Fuß fassen konnten; diese Substanz wurde von Pfarrer Peter Brunner ausgebaut und gefördert. Mit ihm, einem der profundesten Vertreter Lutherischer Theologie in seiner Zeit, hielt der Kirchenkampf in Ranstadt seinen Einzug. Dieses Buch erzählt von einem Pfarrer und einer Gemeinde, die Mut hatten und die Unvereinbarkeit von NS-Denken und christlichem Glauben erkannten.Stefanie Huesmann studierte Theologie und Germanistik an der Justus-Liebig-Universität in Gießen.Heute ist sie Gymnasiallehrerin und lebt mit ihrer Familie in Ranstadt/Hessen, dem Dorf, das in der Zeit des aufkommenden Nationalsozialismus durch Peter Brunner geprägt wurde.