Momo, Neuausgabe
Oder Die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte. Ein Märchen-Roman. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendbuchpreis 1974, Kategorie Jugendbuch
Der Romanklassiker von Michael Ende in einer Geschenkausgabe mit Schutzumschlag und Lesebändchen.
Momo lebt am Rande einer Grossstadt in den Ruinen eines Amphitheaters. Sie hat immer Zeit und ist eine wunderbare Zuhörerin. Doch eines Tages kommen die grauen Herren.
Momo lebt am Rande einer Grossstadt in den Ruinen eines Amphitheaters. Sie hat immer Zeit und ist eine wunderbare Zuhörerin. Doch eines Tages kommen die grauen Herren.
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Momo, Neuausgabe “
Der Romanklassiker von Michael Ende in einer Geschenkausgabe mit Schutzumschlag und Lesebändchen.
Momo lebt am Rande einer Grossstadt in den Ruinen eines Amphitheaters. Sie hat immer Zeit und ist eine wunderbare Zuhörerin. Doch eines Tages kommen die grauen Herren.
Momo lebt am Rande einer Grossstadt in den Ruinen eines Amphitheaters. Sie hat immer Zeit und ist eine wunderbare Zuhörerin. Doch eines Tages kommen die grauen Herren.
Klappentext zu „Momo, Neuausgabe “
Weltbestseller, Klassiker, Kultbuch - für Mädchen und Jungen ab 12 JahrenMomo, ein kleines struppiges Mädchen, lebt am Rande einer Grossstadt in den Ruinen eines Amphitheaters. Sie besitzt nichts als das, was sie findet oder was man ihr schenkt, und eine aussergewöhnliche Gabe: Sie hört Menschen zu und schenkt ihnen Zeit. Doch eines Tages rückt das gespenstische Heer der grauen Herren in die Stadt ein. Sie haben es auf die kostbare Lebenszeit der Menschen abgesehen und Momo ist die Einzige, die der dunklen Macht der Zeitdiebe noch Einhalt gebieten kann ...
Michael Endes Märchen-Roman voller Poesie und Herzenswärme über den Zauber der Zeit
Weltweiter Bestseller - übersetzt in 46 Sprachen, über 10 Millionen verkaufte Bücher!
Lese-Probe zu „Momo, Neuausgabe “
Momo von Michael EndeSECHSTES KAPITEL
Die Rechnung ist falsch und geht doch auf
Es gibt ein großes und doch ganz alltägliches Geheimnis. Alle Menschen haben daran teil, jeder kennt es, aber die wenigsten denken je darüber nach. Die meisten Leute nehmen es einfach so hin und wundern sich kein bisschen darüber. Dieses Geheimnis ist die Zeit.
Es gibt Kalender und Uhren, um sie zu messen, aber das will wenig besagen, denn jeder weiß, dass einem eine einzige Stunde wie eine Ewigkeit vorkommen kann, mitunter kann sie aber auch wie ein Augenblick vergehen -Je nachdem, was man in dieser Stunde erlebt.
Denn Zeit ist Leben. Und das Leben wohnt im Herzen.
Und genau das wusste niemand besser als die grauen Herren. Niemand kannte den Wert einer Stunde, einer Minute, ja einer einzigen Sekunde Leben so wie sie.
Freilich verstanden sie sich auf ihre Weise darauf, so wie Blutegel sich aufs Blut verstehen, und auf ihre Weise handelten sie danach.
Sie hatten ihre Pläne mit der Zeit der Menschen. Es waren weit gesteckte und sorgfältig vorbereitete Pläne.
Das Wichtigste war ihnen, dass niemand auf ihre Tätigkeit aufmerksam wurde. Unauffällig hatten sie sich im Leben der großen Stadt und ihrer Bewohner festgesetzt. Und Schritt für Schritt, ohne dass jemand es bemerkte, drangen sie täglich weiter vor und ergriffen Besitz von den Menschen.
Sie kannten jeden, der für ihre Absichten in Frage kam, schon lange bevor der Betreffende selbst etwas davon ahnte. Sie warteten nur den richtigen Augenblick ab, in dem sie ihn fassen konnten. Und sie taten das Ihre dazu, dass dieser Augenblick eintrat.
Da war zum Beispiel Herr Fusi, der Friseur. Er war zwar kein berühmter Haarkünstler, aber er war in seiner Straße gut angesehen. Er war nicht arm und nicht reich. Sein Laden, der mitten in der Stadt lag, war klein und er beschäftigte einen Lehrjungen.
Eines
... mehr
Tages stand Herr Fusi in der Tür seines Ladens und wartete auf Kundschaft. Der Lehrjunge hatte frei und Herr Fusi war allein. Er sah zu, wie der Regen auf die Straße platschte, es war ein grauer Tag und auch in Herrn Fusis Seele war trübes Wetter.
Mein Leben geht so dahin, dachte er, mit Scherengeklapper und Geschwätz und Seifenschaum. Was habe ich eigentlich von meinem Dasein? Und wenn ich einmal tot bin, wird es sein, als hätte es mich nie gegeben.
Es war nun durchaus nicht so, dass Herr Fusi etwas gegen ein Schwätzchen hatte. Er liebte es sogar sehr, den Kunden weitläufig seine Ansichten auseinander zu setzen und von ihnen zu hören, was sie darüber dachten. Auch gegen Scherengeklapper und Seifenschaum hatte er nichts. Seine Arbeit bereitete ihm ausgesprochenes Vergnügen und er wusste, dass er sie gut machte. Besonders beim Rasieren unter dem Kinn gegen den Strich war ihm so leicht keiner über. Aber es gibt eben manchmal Augenblicke, in denen das alles kein Gewicht hat. Das geht jedem so.
Mein ganzes Leben ist verfehlt, dachte Herr Fusi. Wer bin ich schon? Ein kleiner Friseur, das ist nun aus mir geworden. Wenn ich das richtige Leben führen könnte, dann wäre ich ein ganz anderer Mensch!
Wie dieses richtige Leben allerdings beschaffen sein sollte, war Herrn Fusi nicht klar. Er stellte sich nur irgendetwas Bedeutendes vor, etwas Luxuriöses, etwas, wie man es immer in den Illustrierten sah.
Aber, dachte er missmutig, für so etwas lässt mir meine Arbeit keine Zeit. Denn für das richtige Leben muss man Zeit haben. Man muss frei sein. Ich aber bleibe mein Leben lang ein Gefangener von Scherengeklapper, Geschwätz und Seifenschaum.
In diesem Augenblick fuhr ein feines, aschengraues Auto vor und hielt genau vor Herrn Fusis Friseurgeschäft. Ein grauer Herr stieg aus und betrat den Laden. Er stellte seine bleigraue Aktentasche auf den Tisch vor dem Spiegel, hängte seinen runden steifen Hut an den Kleiderhaken, setzte sich auf den Rasierstuhl, nahm sein Notizbüchlein aus der Tasche und begann darin zu blättern, während er an seiner kleinen grauen Zigarre paffte.
Herr Fusi schloss die Ladentür, denn es war ihm, als würde es plötzlich ungewöhnlich kalt in dem kleinen Raum.
»Womit kann ich dienen?«, fragte er verwirrt. »Rasieren oder Haare schneiden?«, und verwünschte sich im gleichen Augenblick wegen seiner Taktlosigkeit, denn der Herr hatte eine spiegelnde Glatze.
»Keines von beidem«, sagte der graue Herr ohne zu lächeln, mit einer seltsam tonlosen, sozusagen aschengrauen Stimme. »Ich komme von der Zeit-Spar-Kasse. Ich bin Agent Nr. XYQ/384/b. Wir wissen, dass Sie ein Sparkonto bei uns eröffnen wollen.«
»Das ist mir neu«, erklärte Herr Fusi noch verwirrter. »Offen gestanden, ich wusste bisher nicht einmal, dass es ein solches Institut überhaupt gibt.«
»Nun, jetzt wissen Sie es«, antwortete der Agent knapp. Er blätterte in seinem Notizbüchlein und fuhr fort: »Sie sind doch Herr Fusi, der Friseur?«
»Ganz recht, der bin ich«, versetzte Herr Fusi.
»Dann bin ich an der rechten Stelle«, meinte der graue Herr und klappte das Büchlein zu. »Sie sind Anwärter bei uns.«
Copyright © 2005 by Thienemann Verlag
Mein Leben geht so dahin, dachte er, mit Scherengeklapper und Geschwätz und Seifenschaum. Was habe ich eigentlich von meinem Dasein? Und wenn ich einmal tot bin, wird es sein, als hätte es mich nie gegeben.
Es war nun durchaus nicht so, dass Herr Fusi etwas gegen ein Schwätzchen hatte. Er liebte es sogar sehr, den Kunden weitläufig seine Ansichten auseinander zu setzen und von ihnen zu hören, was sie darüber dachten. Auch gegen Scherengeklapper und Seifenschaum hatte er nichts. Seine Arbeit bereitete ihm ausgesprochenes Vergnügen und er wusste, dass er sie gut machte. Besonders beim Rasieren unter dem Kinn gegen den Strich war ihm so leicht keiner über. Aber es gibt eben manchmal Augenblicke, in denen das alles kein Gewicht hat. Das geht jedem so.
Mein ganzes Leben ist verfehlt, dachte Herr Fusi. Wer bin ich schon? Ein kleiner Friseur, das ist nun aus mir geworden. Wenn ich das richtige Leben führen könnte, dann wäre ich ein ganz anderer Mensch!
Wie dieses richtige Leben allerdings beschaffen sein sollte, war Herrn Fusi nicht klar. Er stellte sich nur irgendetwas Bedeutendes vor, etwas Luxuriöses, etwas, wie man es immer in den Illustrierten sah.
Aber, dachte er missmutig, für so etwas lässt mir meine Arbeit keine Zeit. Denn für das richtige Leben muss man Zeit haben. Man muss frei sein. Ich aber bleibe mein Leben lang ein Gefangener von Scherengeklapper, Geschwätz und Seifenschaum.
In diesem Augenblick fuhr ein feines, aschengraues Auto vor und hielt genau vor Herrn Fusis Friseurgeschäft. Ein grauer Herr stieg aus und betrat den Laden. Er stellte seine bleigraue Aktentasche auf den Tisch vor dem Spiegel, hängte seinen runden steifen Hut an den Kleiderhaken, setzte sich auf den Rasierstuhl, nahm sein Notizbüchlein aus der Tasche und begann darin zu blättern, während er an seiner kleinen grauen Zigarre paffte.
Herr Fusi schloss die Ladentür, denn es war ihm, als würde es plötzlich ungewöhnlich kalt in dem kleinen Raum.
»Womit kann ich dienen?«, fragte er verwirrt. »Rasieren oder Haare schneiden?«, und verwünschte sich im gleichen Augenblick wegen seiner Taktlosigkeit, denn der Herr hatte eine spiegelnde Glatze.
»Keines von beidem«, sagte der graue Herr ohne zu lächeln, mit einer seltsam tonlosen, sozusagen aschengrauen Stimme. »Ich komme von der Zeit-Spar-Kasse. Ich bin Agent Nr. XYQ/384/b. Wir wissen, dass Sie ein Sparkonto bei uns eröffnen wollen.«
»Das ist mir neu«, erklärte Herr Fusi noch verwirrter. »Offen gestanden, ich wusste bisher nicht einmal, dass es ein solches Institut überhaupt gibt.«
»Nun, jetzt wissen Sie es«, antwortete der Agent knapp. Er blätterte in seinem Notizbüchlein und fuhr fort: »Sie sind doch Herr Fusi, der Friseur?«
»Ganz recht, der bin ich«, versetzte Herr Fusi.
»Dann bin ich an der rechten Stelle«, meinte der graue Herr und klappte das Büchlein zu. »Sie sind Anwärter bei uns.«
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Autoren-Porträt von Michael Ende
Ende, Michael Michael Ende (1929-1995) zählt zu den bekanntesten deutschen Schriftstellern. Neben Kinder- und Jugendbüchern schrieb er poetische Bilderbuchtexte und Bücher für Erwachsene, Theaterstücke und Gedichte. Viele seiner Bücher wurden verfilmt oder für Funk und Fernsehen bearbeitet. Für sein literarisches Werk erhielt er zahlreiche deutsche und internationale Preise. Seine Bücher wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt und haben eine Gesamtauflage von über 35 Millionen Exemplaren.
Ende, Michael
Michael Ende (1929-1995) zählt zu den bekanntesten deutschen Schriftstellern. Neben Kinder- und Jugendbüchern schrieb er poetische Bilderbuchtexte und Bücher für Erwachsene, Theaterstücke und Gedichte. Viele seiner Bücher wurden verfilmt oder für Funk und Fernsehen bearbeitet. Für sein literarisches Werk erhielt er zahlreiche deutsche und internationale Preise. Seine Bücher wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt und haben eine Gesamtauflage von über 35 Millionen Exemplaren.
Bibliographische Angaben
- Autor: Michael Ende
- Altersempfehlung: Ab 12 Jahre
- 2005, 19. Aufl., 304 Seiten, mit Abbildungen, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
- ISBN-10: 3522177509
- ISBN-13: 9783522177504
- Erscheinungsdatum: 19.07.2005
Rezension zu „Momo, Neuausgabe “
Momo ist ein Stück Weltliteratur! Michael Ende erzählt diese Geschichte in einer Sprache, die von so weit her kommt, dass man meint, sie sei noch älter als die Sprache der großen Kunstmärchen des 19. Jahrhunderts. Gleichzeitig erzählt er von Dingen, die so aktuell erscheinen, als hätte er die Entwicklung des Medienkonsums von Kindern in den letzten zehn Jahren beschrieben. Das ist es eben, was große Literatur auszeichnet: ihre Raum- und Zeitlosigkeit. Das hat auch etwas Tröstliches. Vielleicht ist es gar nicht so einmalig, was Kinder heute durch das Internet erleben. Vielleicht ist es in jeder Generation so, dass es Gefahren für das Seelenheil ihrer Kinder gibt, dass nur die äußere Erscheinungsform sich ändert. Mit der Herrschaft der "grauen Herren" hat Michael Ende jedenfalls ein Gesellschaftsbild entworfen, das auch unsere heutige Wirklichkeit erschreckend treffend beschreibt. "Ich hab gerade keine Zeit" ist vermutlich einer der häufigsten Sätze, die viele Kinder zu hören und zu spüren bekommen. Nicht nur die Eltern, unzählige Erwachsene haben ihre Zeit verkauft, und die Sehnsucht nach Erlösung ist unendlich groß. Es wird Zeit, dass dieses Roman-Märchen wieder aus den Regalen geholt wird, dass die Kinder und die Erwachsenen sich wieder verzaubern und heilen lassen, um ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. So war das jedenfalls vor 35 Jahren, als eine Generation von jungen Leuten beschlossen hat, das zu tun - vielleicht auch deshalb, weil sie damals alle "Momo" gelesen haben. Wenn dieses kleine struppige Mädchen es zusammen mit einer Schildkröte schafft, das Uhrwerk des Lebens wieder zum Laufen zu bringen, dann sollte das doch auch den Kindern von heute gelingen. Literatur kann manchmal erreichen, dass aus Träumen Wirklichkeit wird. Aber dazu muss man lesen, denn nur beim Lesen wird man selber zum Helden: "Momo" kann nur durch die
... mehr
Worte und Sätze Michael Endes lebendig werden. Jeder Buchstabe ist dabei wichtig. Egal, wie gut ein Film gemacht ist, dieses Medium kann die feinen Zwischentöne, die im Text liegen, niemals treffen. Aber jeder einzelne Leser kann ganz für sich alleine "Momos" Mut und Kraft, die Welt zu verändern, spüren, in sich aufnehmen und dann zur Wirkung kommen lassen. Denn, so Michael Ende: "Die heillose Welt ist heilbar." Man muss es nur tun. (Rezension von Gabriele Hoffmann aus dem Libri-Fachkatalog Harry & Pooh 2008/2009)
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