Melken und gemolken werden
Die ostdeutsche Landwirtschaft nach der Wende
Entlang den Autobahnen in Ostdeutschland sieht man vielerorts die zertrümmerten Ställe der früheren Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften. Sie sind stumme Zeugen der erbittert geführten Kämpfe um Landbesitz und angemessene Eigentumsformen....
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Produktinformationen zu „Melken und gemolken werden “
Klappentext zu „Melken und gemolken werden “
Entlang den Autobahnen in Ostdeutschland sieht man vielerorts die zertrümmerten Ställe der früheren Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften. Sie sind stumme Zeugen der erbittert geführten Kämpfe um Landbesitz und angemessene Eigentumsformen. Nirgendwo sonst wurde nach der Wende derart heftig gestritten, hier lieferten sich die Nachkommen der Junker und die "Roten Barone" eine letzte grosse ideologische Schlacht. Die Arbeitslosigkeit ist deutlich höher als anderswo. Doch von der Öffentlichkeit weithin unbemerkt vollzog sich zugleich ein überraschender Wandel. Die Landwirtschaft arbeitet heute relativ erfolgreich, und in keinem anderen Bereich sind so viele Unternehmen in ostdeutscher Hand - und das, obwohl sie im Unterschied zu den Industriebetrieben ihre Altschulden mühsam abzahlen müssen. Während viele westdeutsche Familienbetriebe den Bedingungen der EU und dem Druck des Weltmarktes kaum gewachsen sind, scheinen die grossen ostdeutschen Einheiten, einst durch die sozialistische Kollektivierung entstanden, wie geschaffen für die industrialisierte Landwirtschaft. Retten womöglich die Agrargenossenschaften als einzige das wirtschaftliche Erbe der DDR? Werden sie nach der Osterweiterung der EU dem verschärften Konkurrenzdruck besser gewachsen sein? Was wird aus den Bemühungen um eine ökologische Landwirtschaft? Tanja Busse ist monatelang über Land gefahren, hat mit Grafen und ehemaligen LPG-Vorsitzenden gesprochen, westdeutsche Pächter und ostdeutsche Privatbauern befragt. Sie alle kommen mit ihrer Sicht auf die Dinge in längeren Selbstaussagen zu Wort. Der Autorin ging es nicht um ein schnelles Urteil, sondern um die Vielfalt gegensätzlicher, aber in sich nachvollziehbarer Positionen. Dazu gibt sie einen Überblick über die politischen und rechtlichen Entscheidungen der letzten Jahre, so dass der schwierige Umgestaltungsprozess auch für Nichteingeweihte verständlich wird.
Autoren-Porträt von Tanja Busse
Tanja Busse: Jahrgang 1970, aufgewachsen auf einem Bauernhof in Eversen (Ostwestfalen), Studium der Journalistik in Dortmund und der Philosophie in Bochum und Pisa; seit 1993 freie Mitarbeiterin für verschiedene Radio- und Fernsehredaktionen des WDR; 1999 Promotion zum Dr. phil. mit einer Arbeit über die Massenmedien vor der Jahrtausendwende; freie Journalistin in Berlin, u.a. für Die Zeit, WDR, DeutschlandRadio Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen, u.a.: "Sechzehn Jahre sind kein Leben. Die Kinder der Ära Kohl", in: Dürr, Tobias/Soldt, Rüdiger (Hg.): "Die CDU nach Kohl", Frankfurt a. M. 1998; "Weltuntergang als Erlebnis", Wiesbaden 2000.
Bibliographische Angaben
- Autor: Tanja Busse
- 2001, Masse: 12,4 x 20,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Ch. Links Verlag
- ISBN-10: 3861532344
- ISBN-13: 9783861532347
- Erscheinungsdatum: 19.03.2001
Rezension zu „Melken und gemolken werden “
""Melken und gemolken werden" ist keine trockene oder polemische Studie, sondern bietet acht unvoreingenommene frische Reportagen: Beispiele aus der ostdeutschen Landwirtschaft zwischen Mecklenburg und Sachsen, erweitert um biographisch gefärbte Erinnerungen, ebenso wie Lageberichte aus verschiedensten Blickwinkeln...Die Beiträge dieses Bandes bieten vielfältige Denkanstöße über gegenwärtige Landwirtschaft und Viehzucht und erlauben zugleich atmosphärische Einblicke in die Welt des ostdeutschen Dorfes." (Frankfurter Rundschau, 30.4.01)
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