Mein Schottland, mein Leben
Für viele immer noch der beste Bond aller Zeiten: Sean Connery. Hier erzählt der engangierte Schotte über die Stationen seines Lebens und über seine charaktervolle Heimat: die Kindheit in den Straßen Edinburghs, Anekdoten von der...
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Produktinformationen zu „Mein Schottland, mein Leben “
Für viele immer noch der beste Bond aller Zeiten: Sean Connery. Hier erzählt der engangierte Schotte über die Stationen seines Lebens und über seine charaktervolle Heimat: die Kindheit in den Straßen Edinburghs, Anekdoten von der Hochzeit der Eltern, sein Weg zum Film, die urwüchsigen Highlands u.v.m.
Klappentext zu „Mein Schottland, mein Leben “
Sean Connery ist mit Leib und Seele Schotte. In diesem Buch schreibt er über all das, was er an Schottland so liebt und was das kleine Land so groß gemacht hat: Die urwüchsigen Highlands, die verschrobene Beharrlichkeit seiner Bewohner, den eigenwilligen Humor, die Sprache, die Literatur, den Whisky, das wilde Wetter und das wunderschöne Edinburgh, Sean Connerys Geburtsstadt. Und er schreibt über sein Leben als Schotte. Er erzählt, wie er als Jugendlicher in den verwinkelten Straßen seiner Heimatstadt mit dem Pferdekarren Milch ausgeliefert hat, wie es bei der Hochzeit seiner Eltern fast zu einer Schlägerei zwischen seinen hitzköpfigen Großvätern gekommen wäre und wie er trotz seines unüberhörbaren schottischen Akzents zum Filmstar wurde. Eine wunderbare Verbindung aus ganz persönlichen Erinnerungen und Armchair-Travelling - wer Schottland und Sean Connery liebt, wird auch dieses Buch lieben.
Lese-Probe zu „Mein Schottland, mein Leben “
Mein Schottland, mein Leben von Sean Connery Frühe Tage in Edinburgh
Von Fountainbridge Schritt für Schritt auf die Leinwand
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Ich wurde am 25. August 1930 in Edinburgh geboren. Meine Familie lebte im obersten Stockwerk eines Mietshauses in der Fountainbridge 176 im gleichnamigen Viertel. In der Wohnung gab es kein Warmwasser, geschweige denn ein Bad. Zum Gemein - schaftsbad mussten wir vier Stockwerke hinuntersteigen. Jahre - lang waren wir auf Gaslampen angewiesen. Gelegentlich hatten wir kein Licht im Treppenhaus, weil irgendein Rabauke den Lampenschirm zerschlagen hatte, um mit dem ausströmenden Gas in einem Milchglas zum Spaß Bläschen zu erzeugen. Wir waren die kleinste Familie im Haus. Wir kannten die meisten anderen Be wohner, vor allem die älteren Nachbarn. »Geh hinüber und frag, ob Mrs Corrigan eine Nachricht schicken möchte«, sagte meine Mutter oft zu mir. Dann rannte ich los, um Haus halts - artikel für sie zu holen: Brot, Holzfeuer oder Kohlebriketts. Wir zogen in diesem Haus dreimal um. Mit jedem Umzug verbesserten wir uns. Schließ lich schafften wir es in den zweiten Stock mit Blick auf die Straße. Ich erinnere mich noch an die Be geisterung, die ich empfand, als ich aus dem Fenster die gesamte Straße überblicken konnte. Schräg gegenüber befand sich beim Eingang der Brauerei McEwans ein Pub. Als Junge verstand ich nicht, warum sich die Arbeiter nach Feierabend in diesem Lokal drängten, um Geld für das Bier zu bezahlen, mit dessen Herstellung sie ihren Lebens - unterhalt verdienten, denn schließlich durften sie während der Arbeit kostenlos ungefiltertes Bier trinken.
In meiner Kindheit hatte ich nicht das Gefühl, dass es mir an irgendetwas mangle. Ich hatte keine Vergleichsmöglichkeiten. Darin lag eine gewisse Freiheit. Ich hatte sehr arbeitsame Eltern, an die ich heute noch viel denke. Mein Vater Joe Connery lernte meine Mutter Euphamia Maclean bei einem Tanz in Edinburgh kennen. In der Familie meines Vaters nannte man sie Effie, in ihrer eigenen Phemie. Die beiden wurden am 28. Dezember 1928 in der Tynecastle Parish Church getraut. Mein Vater war 26, meine Mutter 20 Jahre alt. Für die Hochzeitsfeier räumte meine Mutter rechtzeitig sämtliche Möbel aus der Wohnung, damit mein Vater ein Fässchen Stark - bier hineinrollen konnte, genug, um 72 Gläser damit zu füllen, mit denen die stärkeren Getränke hinuntergespült werden konnten. Die Connerys und die Macleans gingen an den gegenüberliegenden Wänden der Küche in Stellung. Es war nicht unbedingt eine harmonische Versammlung. Nach einigen Gläsern begann mein schottischer Großvater Neil Maclean meinen irischen Groß - vater Tommy Connery zu ärgern. Tommys Vater war ein armer Hausierer aus dem Wexford County in Irland, der sich mit seiner Frau, der Fabrikarbeiterin Jennie Macnab, zunächst in Glasgow niedergelassen hatte. Nun begann Neil, sich auf Gälisch über Tommy lustig zu machen, da er wusste, dass Tommy diese Sprache nicht verstand. Tommy drohte ihm, er werde ihm den Kopf zurechtrücken, sollte er nicht den Mund halten. So war das damals. Bevor es zu Handgreiflichkeiten kam, nahm Neil Jennie beiseite und riet ihr, zu ihrer eigenen Sicherheit nach Hause zu gehen, was sie ihm sehr übelnahm.
Tommy verdiente sich einen dürftigen Lebensunterhalt als Trödler. Er zog mit einem Pferdekarren durch die ärmeren Viertel von Edinburgh, wo er Altkleider und alles andere kaufte, was die herzugeben hatten, die kaum etwas besaßen. Alles, was er in die Finger bekam, brachte er zu dem Lumpenhändler Asa Was, der sein Geschäft in einem Hinterhof in unserem Viertel betrieb. Hinter einem schmalen Durchgang standen sieben Tage in der Woche die massiven Türen offen für jedermann, der Asa etwas anzubieten hatte. Asa zahlte für Wollsachen mehr als für Klamotten. Er wog die Stoffe auf großen Waagen und sortierte sie anschließend auf Stapeln. Er war eine auffällige Erscheinung und trug stets einen langen Pelzmantel, der ihm bis zu den Fuß - knöcheln reichte. Manche Leute hielten ihn für einen Quäker aus Yorkshire, andere für einen exzentrischen jüdischen Händler, der zu Geld gekommen war. »Ach nein«, erwiderte er jedes Mal auf den Vorwurf, er sei reich, »wenn es doch nur so wäre.« Und der Name Asa Was blieb hängen. »Is he as he always is?«, sangen die Kinder auf der Straße. »Or is he as he was?«
Wie es in Schottland Tradition war, erhielt ich nach meinem Großvater den Namen Thomas, den meine Freunde zu Tam verkürzten. Ich liebte meinen Großvater sehr. Der alte Halunke war ständig in Schwierigkeiten. Er bestritt Boxkämpfe in den Parks, wobei ihn meine Großmutter Jennie anfeuerte, die oft in seiner Ecke stand. Sein Haupteinkommen verdiente er sich als Lauf - bursche für einen Buchmacher. In jenen Tagen konnte man nur an der Rennbahn auf ein Pferd setzen. Kaum jemand, der einer Arbeit nachging, konnte sich freinehmen, um zu den Rennen zu gehen. Deshalb schrieben die Leute ihre Wetten auf Papierstreifen und drückten sie dem »Runner« in die Hand, der damit zu einem Buchmacher lief. Da das ungesetzlich war, legte sich der Läufer einen lächerlichen Decknamen wie »Desperate Dan« zu, um nicht aufzufliegen, was zur Verhaftung führen konnte. Die Gewinne zahlte Tommy jeden Abend in einer öffentlichen Toilette aus. Hin und wieder wurde er von der Polizei geschnappt, aber die Buchmacher zahlten jedes Mal seine Geldbuße. Ein halbes Jahrhundert später legte ich Jesse McMullen, den mit allen Wassern gewaschenen Berufsverbrecher in Family Business, wie meinen hartgesottenen, verschlagenen Großvater aus.… © Ullstein Verlag
Übersetzung: Murray Grigor, Stephan Gebauer
In meiner Kindheit hatte ich nicht das Gefühl, dass es mir an irgendetwas mangle. Ich hatte keine Vergleichsmöglichkeiten. Darin lag eine gewisse Freiheit. Ich hatte sehr arbeitsame Eltern, an die ich heute noch viel denke. Mein Vater Joe Connery lernte meine Mutter Euphamia Maclean bei einem Tanz in Edinburgh kennen. In der Familie meines Vaters nannte man sie Effie, in ihrer eigenen Phemie. Die beiden wurden am 28. Dezember 1928 in der Tynecastle Parish Church getraut. Mein Vater war 26, meine Mutter 20 Jahre alt. Für die Hochzeitsfeier räumte meine Mutter rechtzeitig sämtliche Möbel aus der Wohnung, damit mein Vater ein Fässchen Stark - bier hineinrollen konnte, genug, um 72 Gläser damit zu füllen, mit denen die stärkeren Getränke hinuntergespült werden konnten. Die Connerys und die Macleans gingen an den gegenüberliegenden Wänden der Küche in Stellung. Es war nicht unbedingt eine harmonische Versammlung. Nach einigen Gläsern begann mein schottischer Großvater Neil Maclean meinen irischen Groß - vater Tommy Connery zu ärgern. Tommys Vater war ein armer Hausierer aus dem Wexford County in Irland, der sich mit seiner Frau, der Fabrikarbeiterin Jennie Macnab, zunächst in Glasgow niedergelassen hatte. Nun begann Neil, sich auf Gälisch über Tommy lustig zu machen, da er wusste, dass Tommy diese Sprache nicht verstand. Tommy drohte ihm, er werde ihm den Kopf zurechtrücken, sollte er nicht den Mund halten. So war das damals. Bevor es zu Handgreiflichkeiten kam, nahm Neil Jennie beiseite und riet ihr, zu ihrer eigenen Sicherheit nach Hause zu gehen, was sie ihm sehr übelnahm.
Tommy verdiente sich einen dürftigen Lebensunterhalt als Trödler. Er zog mit einem Pferdekarren durch die ärmeren Viertel von Edinburgh, wo er Altkleider und alles andere kaufte, was die herzugeben hatten, die kaum etwas besaßen. Alles, was er in die Finger bekam, brachte er zu dem Lumpenhändler Asa Was, der sein Geschäft in einem Hinterhof in unserem Viertel betrieb. Hinter einem schmalen Durchgang standen sieben Tage in der Woche die massiven Türen offen für jedermann, der Asa etwas anzubieten hatte. Asa zahlte für Wollsachen mehr als für Klamotten. Er wog die Stoffe auf großen Waagen und sortierte sie anschließend auf Stapeln. Er war eine auffällige Erscheinung und trug stets einen langen Pelzmantel, der ihm bis zu den Fuß - knöcheln reichte. Manche Leute hielten ihn für einen Quäker aus Yorkshire, andere für einen exzentrischen jüdischen Händler, der zu Geld gekommen war. »Ach nein«, erwiderte er jedes Mal auf den Vorwurf, er sei reich, »wenn es doch nur so wäre.« Und der Name Asa Was blieb hängen. »Is he as he always is?«, sangen die Kinder auf der Straße. »Or is he as he was?«
Wie es in Schottland Tradition war, erhielt ich nach meinem Großvater den Namen Thomas, den meine Freunde zu Tam verkürzten. Ich liebte meinen Großvater sehr. Der alte Halunke war ständig in Schwierigkeiten. Er bestritt Boxkämpfe in den Parks, wobei ihn meine Großmutter Jennie anfeuerte, die oft in seiner Ecke stand. Sein Haupteinkommen verdiente er sich als Lauf - bursche für einen Buchmacher. In jenen Tagen konnte man nur an der Rennbahn auf ein Pferd setzen. Kaum jemand, der einer Arbeit nachging, konnte sich freinehmen, um zu den Rennen zu gehen. Deshalb schrieben die Leute ihre Wetten auf Papierstreifen und drückten sie dem »Runner« in die Hand, der damit zu einem Buchmacher lief. Da das ungesetzlich war, legte sich der Läufer einen lächerlichen Decknamen wie »Desperate Dan« zu, um nicht aufzufliegen, was zur Verhaftung führen konnte. Die Gewinne zahlte Tommy jeden Abend in einer öffentlichen Toilette aus. Hin und wieder wurde er von der Polizei geschnappt, aber die Buchmacher zahlten jedes Mal seine Geldbuße. Ein halbes Jahrhundert später legte ich Jesse McMullen, den mit allen Wassern gewaschenen Berufsverbrecher in Family Business, wie meinen hartgesottenen, verschlagenen Großvater aus.… © Ullstein Verlag
Übersetzung: Murray Grigor, Stephan Gebauer
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Autoren-Porträt von Sean Connery
Sean Connery, geb. 1930 in Edinburgh, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und ging mit 15 Jahren zur Armee. 1950 wurde er Mister Universum. Ab 1954 folgten erste Filmrollen, bis er seine erfolgreichste Rolle fand: James Bond. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören 'Der Name der Rose' (1986) und 'The Untouchables, Die Unbestechlichen' (1987), für den er einen Oscar erhielt. Sean Connery setzt sich seit langem für die Unabhängigkeit Schottlands ein. Im Jahr 2000 wurde er für seine Verdienste um Schottland zum Ritter geschlagen. Murray Grigor wurde im schottischen Inverness geboren. Er ist Autor und Filmemacher. Seine Filmproduktionen, u.a. Sean Connery's Edinburgh, wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2006 erhielt er den Creative Scotland AwardMurray Grigor wurde im schottischen Inverness geboren. Er ist Autor und Filmemacher. Seine Filmproduktionen, u.a. Sean Connery s Edinburgh, wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2006 erhielt er den Creative Scotland Award
Bibliographische Angaben
- Autor: Sean Connery
- 2009, 496 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Masse: 14,7 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Gebauer, Stephan
- Übersetzer: Stephan Gebauer
- Verlag: Ullstein HC
- ISBN-10: 3550087756
- ISBN-13: 9783550087752
Rezension zu „Mein Schottland, mein Leben “
»Selten hatte eine Autobiografie so viel Stil und Understatement.« Schweizer Illustrierte, 14.04.09 »Connery stärkt den Muskel des nationalen Selbstbewusstseins und hat - darin liegt der Hauptreiz für den kontinentalen Leser - zu vielem eine markante Meinung, zu Geschichte, Politik, Film, Architektur.« Die Welt, Hanns-Georg Rodek, 18.04.09 »Unter - wie man vermuten darf überaus rechercheintensiver Mitarbeit seines Freundes, des Autors und Regisseurs Murray Grigor, versucht Sean Connery hier nicht weniger als die ultimative Definition von Scottishness.« Süddeutsche Zeitung, Alexander Menden, 25./26.04.09
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