Mit jedem Schlag der Stunde / Maxwell & King Bd.2
An ihrem Handgelenk eine ungewöhnliche Uhr. Der Zeiger zeigt eins. Hat der Zodiac-Killer wieder zugeschlagen, der vor Jahren in Los Angeles sein Unwesen trieb?
Sean King und Michelle Maxwell sind Ex-Agenten des Secret Service. Eigentlich sollen sie die...
- Kreditkarte, Paypal, Rechnungskauf
- 30 Tage Widerrufsrecht
An ihrem Handgelenk eine ungewöhnliche Uhr. Der Zeiger zeigt eins. Hat der Zodiac-Killer wieder zugeschlagen, der vor Jahren in Los Angeles sein Unwesen trieb?
Sean King und Michelle Maxwell sind Ex-Agenten des Secret Service. Eigentlich sollen sie die Unschuld eines jungen Mannes beweisen, der des Einbruchs verdächtigt wird. Dann geschieht der nächste Mord. Und Sean und Michelle geraten in das makabere Spiel eines Mannes hinein, der im Stundentakt tötet.
Eine junge Frau, ermordet im Wald. An ihrem Handgelenk eine ungewöhnliche Uhr. Der Zeiger zeigt eins. Hat der Zodiac-Killer wieder zugeschlagen, der vor Jahren in Los Angeles sein Unwesen trieb?
Sean King und Michelle Maxwell sind Ex-Agenten des Secret Service. Eigentlich sollen sie die Unschuld eines jungen Mannes beweisen, der des Einbruchs verdächtigt wird. Dann geschieht der nächste Mord. Und Sean und Michelle geraten in das makabere Spiel eines Mannes hinein, der im Stundentakt tötet.
Rasante Thriller-Unterhaltung von Bestsellerautor David Baldacci - Der zweite Band um das Ermittler-Duo King und Maxwell.
Mit jedem Schlag der Stunde von David Baldacci
LESEPROBE
Kapitel 1
Der Mann inder Regenjacke ging leicht gebückt. Er atmete schwer, und sein Körper warverschwitzt. Das Gewicht, das er auf der Schulter trug, war nicht übermässig, dochdie Last war sperrig und der Boden uneben. Es war nie einfach, mitten in derNacht eine Leiche durch den Wald zu schleppen. Der Mann wechselte daszusammengeschnürte Bündel auf die linke Schulter und stapfte weiter. SeineSchuhsohlen wiesen kein charakteristisches Muster auf, was im Grunde auch garkeine Rolle spielte, da der Regen binnen kürzester Zeit jeden Fussabdruck fortgewaschen hätte. Der Mann hatte den Wetterbericht verfolgt;er war hier, weil es regnete. Das unfreundliche Wetter war der beste Freund,den er sich wünschen konnte.
Abgesehenvon der Leiche auf seiner kräftigen Schulter wies derMann eine weitere Auffälligkeit auf: Er trug eine schwarze Sturmhaube, die miteinem esoterischen Symbol bestickt war, einem Kreis mit einem Fadenkreuz. Jederüber fünfzig hätte das Zeichen vermutlich sofort wiedererkannt.Einst hatte es Angst und Schrecken verbreitet, doch mit den Jahren war dieseWirkung verblasst. Es spielte auch keine Rolle, dass kein Lebender ihn mit derSturmhaube sehen würde; die tödliche Symbolik verschaffte dem Mann sogar einegewisse Befriedigung.
Nach zehnMinuten hatte er die Stelle erreicht, die er bei einem früheren Besuchsorgfältig ausgewählt hatte. Dort legte er die Leiche mit einer Ehrfurcht ab,die im Widerspruch zu dem gewaltsamen Tod stand, den die Person erlitten hatte.Er holte tief Luft und hielt den Atem an, als er den Knoten im Telefonkabellöste, mit dem das Bündel umwickelt war. Dann schlug er die Plastikfolie auseinander.Die Frau war jung, und ihre Züge waren vor zwei Tagen noch sehr hübsch gewesen.Nun bot sie keinen schönen Anblick mehr. Das blonde Haar fiel aus dem Gesichtmit der grünlichen Haut, den geschlossenen Augen und den gedunsenen Wangen.Wären die Augen geöffnet gewesen, hätte noch der Ausdruck masslosen Erstaunens daringestanden, den die Frau im Augenblick ihres gewaltsamen Todes gezeigt hatte -eine Erfahrung, die in den USA jedes Jahr ungefähr dreissigtausend Menschen machten.
Der Mannentfernte die Plastikfolie und legte die Frau auf den Rücken. Er stiess den Atemaus und kämpfte gegen den Würgereiz an, den der Gestank der Leiche auslöste, alser seine Lungen erneut füllte. Im Licht der Taschenlampe suchte er nach demkleinen gegabelten Ast, den er zuvor im Gestrüppbereitgelegt hatte, und drückte ihn in die Erde. Er zog seine Handschuhestraff, packte den Unterarm der Frau, legte ihn in dieAstgabel und richtete den Arm der Toten so aus, dass er zum Himmel zeigte. DieLeichenstarre erschwerte ihm die Arbeit, aber der Mann war kräftig und schafftees schliesslich, den steifen Arm in den gewünschten Winkel zu biegen. Er zog eineArmbanduhr aus der Tasche, überzeugte sich mittels seiner Taschenlampe, dasssie auf die richtige Zeit eingestellt war, und legte sie um das Handgelenk derToten.
Obwohl erkein gläubiger Mensch war, kniete der Mann vor der Leiche nieder und murmelteein kurzes Gebet, wobei er sich Mund und Nase mit einer Hand zuhielt. »Du warstnicht direkt verantwortlich, aber du warst alles, was ich hatte. Du bist nichtumsonst gestorben. Und ich glaube, du bist jetzt besser dran.«
Glaubte erwirklich, was er da gerade gesagt hatte? Vielleicht ja, vielleicht nein.Vielleicht spielte es auch gar keine Rolle.
Er blickteins Gesicht der Toten, musterte eingehend ihre Züge, wie ein Wissenschaftler,der ein faszinierendes Experiment beobachtet. Er hatte nie zuvor einen Menschengetötet. Er hatte es schnell und, wie er hoffte, schmerzlos getan. Im matten,dunstigen Licht schien die Frau von einer gelblichen Aura umgeben zu sein, alswäre sie bereits zu einem Geist geworden.
Der Mannsuchte die Umgebung ab, ob er Spuren hinterlassen hatte, die Hinweise auf seinePerson geben konnten. Er fand nur ein Stückchen Stoff von seiner Sturmhaube,das sich in der Nähe der Leiche an einem Ast verfangen hatte. Eine solcheNachlässigkeit darfst du dir nicht erlauben. Er steckte den Stofffetzen in dieTasche und suchte weiter, verbrachte mehrere Minutendamit, mit nahezu mikroskopischem Blick nach anderen verräterischen SpurenAusschau zu halten.
Oft warenes fast unsichtbare Details, die der Spurensicherung den Täter verrieten. Eineinziger Tropfen Blut, Sperma oder Speichel, ein verwischter Fingerabdruck, einHaarbalg mit ein paar Wurzelzellen, die eine DNA-Analyse erlaubten - mehrbrauchte es nicht, und schon wurde man von der Polizei über seine Rechtebelehrt, während die Staatsanwälte hungrig in der Nähe lauerten. Leider bot eseinem nur wenig Sicherheit, wenn man sich dieser Gefahren bewusst war. EinVerbrecher konnte noch so vorsichtig sein, er hinterliess an jedem Tatort Spuren,die ihn belasten konnten. Deshalb hatte der Mann sorgsam darauf geachtet, jedenkörperlichen Kontakt mit der Leiche zu vermeiden, als bestünde die Gefahr, sichbei der kleinsten Berührung mit einer tödlichen Krankheit anzustecken.
Der Mannlegte die Plastikfolie zusammen und steckte das Telefonkabel ein, blickte nocheinmal auf die Uhr und machte sich dann langsam auf den Rückweg zu seinem Wagen.
Hinter ihmlag die Tote und reckte die Hand zum verregneten Himmel. Ihre Armbanduhrschimmerte in der Dunkelheit und markierte ihren neuen Ruheplatz. Sie würdenicht lange unbemerkt bleiben. Leichen, die nicht vergraben waren, wurden fastimmer nach kurzer Zeit gefunden, selbst an abgelegenen Orten wie diesem.
Bevor derMann losfuhr, zeichnete er mit dem Finger das Fadenkreuz-Symbol auf derSturmhaube nach, das sich auch auf der Uhr befand, die er der Toten angelegt hatte.Das müsste genügen, um sie aufzurütteln. Er atmete tief durch und verspürteErregung und Furcht zugleich, als er den Motor anliess und losfuhr. Seit Jahrenhatte er geglaubt, dieser Tag würde nie kommen. Seit Jahren hatte ihn immerwieder der Mut verlassen. Nachdem er nun den ersten Schritt getan hatte, empfander ein überwältigendes Gefühl der Macht und Befreiung.
Er legteden Gang ein und gab Gas. Die Reifen griffen auf dem feuchten Strassenbelag;dann verschluckte die Dunkelheit die Rücklichter seines blauen VW. Er wollte seinZiel so schnell wie möglich erreichen.
Er mussteeinen Brief schreiben.
VerlagsgruppeLübbe
Übersetzung:Uwe Anton
- Autor: David Baldacci
- 2007, 6. Aufl., 576 Seiten, Masse: 12,3 x 18,5 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Uwe Anton
- Verlag: Bastei Lübbe
- ISBN-10: 3404157931
- ISBN-13: 9783404157938
- Erscheinungsdatum: 08.12.2007
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
4.5 von 5 Sternen
5 Sterne 6Schreiben Sie einen Kommentar zu "Mit jedem Schlag der Stunde / Maxwell & King Bd.2".
Kommentar verfassen