Liebesbriefjahre

Das zu tiefst ergreifende und wertvolle Buch "Liebesbriefjahre" von Audrey und Jeremy Roloff erzählt die wahre Geschichte einer besonderen Liebe.

Audrey und Jeremy lernen sich durch ein Blind Date kennen. Es dauert allerdings einige Zeit bis sie sich verlieben und über eine gemeinsame Zukunft nachdenken. Beide werden durch ihr Studium noch sehr gefordert und können daher kaum sehr viel freie Zeit erübrigen, doch sie beschliessen mutig eine Fernbeziehung einzugehen. Es beginnt eine Liebesgeschichte, die sich von vielen anderen sehr unterscheidet. Audrey und Jeremy nehmen ihre "Zuneigung auf Abstand" sehr ernst und beginnen an einer besonders kreativen Liebe zu arbeiten, die den Partner auch über die grosse Distanz spüren lässt, wie wertvoll und wichtig dieser ist.

Die beiden Menschen müssen durch Höhen und Tiefen gehen, investieren sehr viel Zeit in ihre Liebe und bereiten sich schliesslich auf ihre Ehe durch einen besonderen Ehevorberitungskurs vor. Das ist nicht so leicht wie man denken könnte, denn dieser Kurs verlangt den Partnern ab, dem Anderen alle eigenen Schwächen anzuvertrauen und gemeinsam zu prüfen, ob der Partner mit diesen Eigenarten zurecht kommt, oder ob es Möglichkeiten gibt diese Schwächen zu bezwingen, was alles Andere als leicht ist. Das Paar fühlt sich in dieser Zeit immer stärker zueinander hin gezogen, doch beschliessen sie sich noch bis nach der Vermählung zu
gedulden.

Audrey fährt schliesslich mit Jeremys Familie in einen gemeinsamen Urlaub. Sie lesen sich "Eine harte Gnade" als Vorbereitungsliteratur zur Hochzeit gegenseitig vor. Auf diese Weise begreifen sie, welche Hingabe es bedeutet, wenn man sich in der Ehe für ein gemeinsames unwiederrufliches "Ja" entscheidet. Sie versuchen ihre Hobbys zu teilen und sie miteinander zu erleben. Beide sind in sehr unterschiedlichen Familien gross geworden und so werden sie viel daran arbeiten müssen, miteinander in Zukunft leben zu können.

Der Roman ist jeweils aus der Sicht Audreys und Jeremys geschrieben, wodurch der Leser die Gefühle und Gedanken der beiden Hauptfiguren des Romans klar und offen vor Augen hat. Die vielen Botschaften, Hinweise und Anregungen sind sehr wertvoll. Sie sind hilfreich für Menschen, die den Schritt in eine Ehe gehen wollen, aber auch ganz sicherlich für alle Verheirateten, die ihre wertvolle Beziehung vor der täglichen Routine und oftmals giftig wirkenden Selbstverständlichkeit schützen wollen. Die zahlreichen sehr motivierenden Anregungen und Tipps, die von den Protagonisten auf sehr unterhaltsame und schwungvolle Weise im Roman
vorgelebt werden, lassen sich im eigenen Leben sehr gut einbauen und für die (wieder-) Belebung einer Beziehung bestens einsetzen.

Ein ganz besonders schönes Highlight dieses Romans sind die Fotos und die berührenden Eheversprechen. Dieses Buch möchte ich jedem jungen Paar (aber auch schon fortgeschrittenen Eheleuten) mehr als wärmstens empfehlen. Seine Botschaften und Tipps sind sehr wertvoll.
Einen herzlichen Dank für das sehr schöne, rundum gelungene und mehr als informative Leseexemplar an Gerth Medien.

Ein bemerkenswert reflektiertes junges Paar

Als Audrey und Jeremy sich kennenlernen, waren beide gar nicht auf eine Beziehung aus, sie wollten nur ihren Freunden, die das Blind Date eingefädelt hatten, einen Gefallen machen. Doch da ist eine Anziehung spürbar, die sie überrascht. Sie lernen sich besser kennen und wissen, dass eine Beziehung nicht einfach sein würde, da sie knapp 1‘500 Kilometer auseinander leben und studieren. Sie wollen sich – ganz klassisch – Briefe schreiben und gewisse Themen auch nur schriftlich besprechen. In diesem Buch erzählen Audrey und Jeremy von ihrem Weg der Liebe und des Glaubens.

Erster Eindruck: Das Cover strahlt eine Leichtigkeit und Freude aus – gefällt mir. Ebenso der Buchtitel.

Ich „kenne“ Jeremy Roloff aus der TV-Dokumentation „Die Roloffs – Little People, Big World“. Natürlich kenne ich ihn dadurch überhaupt nicht, aber der Name ist mir gleich aufgefallen und ich war sehr gespannt, über seine Liebesbriefjahre mit seiner Frau zu lesen. Mir hat der Wechsel der Erzählperspektive gefallen und mich haben die beiden jungen Menschen mit ihrer Ernsthaftigkeit, mit der sie ihre Beziehung angegangen sind, im positiven Sinne überrascht. Dass sich Jeremy in der heutigen, doch zuweilen enorm schnelllebigen Zeit so um Audrey bemüht und lange darauf gewartet hat, dass sie ihre inneren Mauern abbaut, fand ich sehr schön. Mir hat auch gefallen, dass sowohl Audrey als auch Jeremy sehr offen in ihren Erzählungen über die damalige Zeit waren. Die erste Begegnung, das Blind Date, war von keinem der beiden heiss ersehnt. Tja, was damit ins Rollen kam, konnte ihnen ja nicht bewusst sein.

Audrey: „Es war der Sommer, in dem ich mir endlich erlaubte, mich in den Farmersjungen zu verlieben, der sich seit zwei Jahren geduldig um mich bemühte.“ Ist das nicht eine wunderbare Aussage? Oder Jeremy: „Ich war bereit, mir bei Audrey hin und wieder einen Korb zu holen, wenn ich dafür die Chance bekam, sie zu lieben. Ablehnung ist vorübergehend; die Freude wahrer Liebe aber ist ewig!“ Es war sehr gut spürbar, wie wichtig der Glauben für beide ist. Ein schöner Moment war z.B., als sie vor dem Ende des Sommers – bevor sie sich für das College trennen mussten –, über ihre künftige Situation gebetet und sodann entschieden haben, ein Paar zu sein und sich Liebesbriefe zu schreiben. Dass junge Menschen, die gar nicht mehr mit einer Schreibmaschine aufgewachsen sind, eine solche ganz bewusst einsetzen, fand ich rührend. (Ich musste schmunzeln, als ich las, dass sie ein neues Farbband einsetzen mussten – wo kann man das noch kaufen? Ich wüsste spontan nicht wo.)

Das Buch ist nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen, sondern erzählt auch von kleineren und grösseren Problemen, seien diese physischer oder auch psychischer Art. Welche Stolpersteine sich ihnen in den Weg legten, möchte ich hier nicht aufführen, um nicht zu spoilern. Liebe, Freundschaft, Gott, Enthaltsamkeit, Emotionen aller Art, Enneagramm, fünf Sprachen der Liebe, Konfliktlösung – dies sind nur einige der angesprochenen Themen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen: es zeigt eine wunderbare Liebes- und Glaubensgeschichte eines jungen, reflektierten Paares. Zwei Kritikpunkte (auf hohem Niveau) sind die fehlende Chronologie (wahrscheinlich wäre dies schwierig geworden, aber manchmal kam ich ein bisschen durcheinander) und die fehlenden Briefe (ich weiss, es wäre persönlich gewesen, aber aufgrund des Buchtitels habe ich schon gewisse Auszüge erwartet). Von mir gibt es 4 Sterne und meine besten Wünsche für ihre Zukunft.