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Lieben muss man unfrisiert

Protokolle nach Tonband. Mit e. Vorw. v. Marlene Steeruwitz
 
 
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40 Jahre nach Erscheinen von Maxie Wanders Bestseller "Guten Morgen, du Schöne" ist es Zeit für eine Neubefragung. Welches Selbstverständnis haben Frauen* heute, mit welchem Rollenbild werden sie erwachsen und was wollen sie verändern? 19 Frauen* zwischen...
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Kommentar zu "Lieben muss man unfrisiert"
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    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 26.03.2017

    ein Stück lebendig gemachte Geschichte, nicht nur für Frauen


    »Ich halte jedes Leben für hinreichend interessant, um anderen mitgeteilt zu werden. … Entscheidend war für mich, ob eine Frau die Lust oder den Mut hatte, über sich zu erzählen«, sagt Maxie Wander über ihre Sammlung von Gesprächsaufzeichnungen, bei der 19 Frauen lustvoll und mutig von sich und ihren Gefühlen, ihrer Familie, ihrer Arbeit, ihren Männern, über Liebe und Sexualität, über Politik und über ihre Ansicht von der »richtigen« Art zu leben, berichtet haben.

    Ich kenne Maxie Wanders Bestseller „Guten Morgen, du Schöne“ leider nicht, aber für Nadine Kegele war es Anlass genug, nach 40 Jahren eine Neubefragung zu starten. Ebenso schon wie ihr Vorbild Maxie Wander hat die Autorin 19 Frauen befragt und die Abschriften der Tonbandaufnahmen bekommt man hier als Leser präsentiert. Die genauen Fragen erfährt man nicht, diese sind nur durch Rückfragen zu erahnen.

    Alle Frauen erzählen offen über ihre Kindheit, ihrer ersten Regelblutung, darüber, wie sie aufgeklärt wurden, ihre sexuellen Beziehungen und ihre Kinder. Wie nehmen sie sich als Frau wahr, welche Nachteile haben sie verspürt, gab es Übergriffe, hatten sie unter Anfeindungen zu leiden, auch diese Themen werden von allen angesprochen. Nicht ausgelassen werden aber auch Privilegien, die sie erfahren haben, und die Frage was Glück für sie bedeutet.

    19 verschiedene Geschichten, 19 verschiedene Frauen, 19 verschiedene Leben und 19 verschiedene Arten zu erzählen. Jugendliche mit Jugendsprache, Lebenslustige, die viele Witze machen, stolze Frauen, die selbstbewusst berichten, weniger selbstbewusste, die nur nach und nach mit der Wahrheit heraus rücken und auch Unzufriedene, denen man das auch anhört. Karla Nägele hat versucht nicht nur Frauen jedes Alters zu interviewen, die jüngste ist 19, die älteste 92, sondern sich auch verschiedenen Nationalitäten und sexuellen Orientierungen zu widmen, auch eine Frau mit Handicap kommt zu Wort.

    Ich habe die Berichte der Frauen sehr interessiert gelesen. Gut gefallen hat mir die Abwechslung, weil hier wirklich jedes Interview in einem ganz persönlichen Stil von einem ganz individuellen Leben berichtet. Ich konnte einiges lernen, so wusste ich z.B. bisher nicht, dass Marathon bis 1976 für Frauen verboten war oder dass es in Berlin eine extra Soko für Fälle homo- und transphober Gewalt gibt. Ich war nicht selten geschockt, wie z.B. wenn ich von Bedrohungen und Anfeindungen aufgrund Hautfarbe, Herkunft oder sexueller Orientierung gelesen habe, oder als ich erfahren habe, dass jede zweite Frau mit Handicap schon einmal unter Übergriffen zu leiden hatte. Manchmal war ich richtig froh, dass ich JETZT lebe und in einer Zeit aufgewachsen bin, in der z.B. spezielle Menstruations-Unterhosen längst durch Tampons abgelöst wurden. Richtig gut fand ich, dass wirklich alle Frauen hier so offen reden, auch über Depressionen, Psychosen und sonstige in unsere Gesellschaft leider oft totgeschwiegene Themen. Meinen Respekt haben alle der hier Befragten verdient, denn trotz allen Hürden, mit Ehrgeiz und starken Willen, haben sie sich ihr Leben lebenswert gemacht.

    Frauen hatten es früher viel schwerer und das Buch hat mich erkennen lassen, dass ich Frauenrechtlerinnen wirklich dankbar sein muss, dass sie so einiges für uns erkämpft haben. Die gesetzlichen und rechtlichen Grundlagen für eine Gleichberechtigung sind geschaffen, auch wenn unsere Gesellschaft, durch eingefahrene Normvorstellungen und Klischees leider doch noch weit weg davon ist. Auch von Toleranz und Offenheit kann leider, nicht nur bezüglich Rollendenken Mann und Frau, oft nur geträumt werden.

    Cover sind eigentlich nebensächlich für mich, mir ist der Inhalt wichtig. Hier muss ich es aber unbedingt erwähnen. Ich bin kein Leser von erotischer Literatur und beim ersten Blick hat mich das Buch eigentlich wenig gelockt. Allerdings lohnt sich hier wirklich genau hin zu sehen. Ich will nichts vorweg nehmen, aber die Doppeldeutigkeit, die warnt, dass man so schnell nach dem Äusseren geht und ein zweiter Blick doch so lohnt, ist einfach toll gemacht.

    Alles in allem kann ich „Lieben muss man unfrisiert“ wirklich nur jedem empfehlen, der sich für ein Stück lebendige Geschichte aus erster Hand, Lebensberichte und Frauen im Allgemeinen interessiert.

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