Küssen Inder anders?

Roman Küssen Inder anders? von Petra Dalquen erschienen am 12.04.2016 im Tinte & Feder Verlag, eBook 439 Seiten

Ein flüssiger und detailreicher Schreibstil führen den Leser durch die verschiedenen Persönlichkeiten und das Land Indien. Es gibt viel Hintergrundwissen zum Thema Yoga und zu Indiens Religion und Landeskunde.

Die in Alter und Charakter sehr unterschiedlichen Freundinnen Babette, Bernarda, Joe, Leo, Anna-Marie und Francine unternehmen eine Reise nach Indien. Dort erfahren sie viel über die eigene Person und binden ihre Freundschaft aufs Neue. Francine ist unheilbar an Krebs erkrankt und darf noch einmal die Liebe erleben.

Besonders gut gefallen hat mir der offene und ehrliche Ton unter den Freundinnen. Jede bekommt „ihr Fett weg“. Vor allem Joe ist sehr direkt und sagt stets, was sie denkt. Jede Freundin ist eine starke Persönlichkeit und hat ganz besondere Fähigkeiten und Talente. Von daher kracht es natürlich auch mal untereinander, aber im Endeffekt halten sie zusammen und sind füreinander da.

Fazit: Dies ist der zweite Roman, den ich von der Autorin gelesen habe. Das Thema Freundschaft unter Frauen wurde sehr gut umgesetzt und hat mich wegen der teilweisen Einzelschicksale sehr berührt. Ich bin kein religiöser Mensch, von daher empfand ich die Ausführungen zu den indischen Tempeln und Ritualen etwas zu weitschweifig. Einige Längen haben den Plot unnütz aufgebauscht, daher gibt es bei der Bewertung einen kleinen Abstrich.

Mein ganz herzlicher Dank geht an den Tinte & Feder Verlag sowie NetGalley und LovelyBooks für die Zurverfügungstellung des Rezensionsexemplars.

Am Anfang kam mir das Buch ein wenig verwirrend vor. Viele Namen, Personen und Orte, die ich zunächst für mich sortieren musste. Nach den Anfangsschwierigkeiten kam ich aber immer besser ins Thema und als der Bus endlich in Indien unterwegs war, wollte ich alles wissen. Was kann das Besinnen auf sich selbst, das Leben im Hier und Jetzt sowie das Erkennen der eigenen Schwäche aus den Menschen machen? Wie entwickeln sich Todkranke und was wird aus Zynikern, die ein junges Mädchen kennenlernen? Ein Buch, welches ganz klar eine Ode an die Liebe ist. Dabei ist egal, wie gross Altersunterschiede sind oder welche Krankheiten einen belasten. Klar zu erkennen ist auch, dass ich nicht zu hart über das Verhalten anderer Menschen urteilen sollte. Sie haben vielleicht ein Trauma erlebt, welches sie so werden liess.
Ein Buch für alle Liebhaber Indiens, Yoga und Freundschaft, die Höhen und Tiefen aushält.

3,5***
Der Roman beschreibt das Leben von sechs Frauen, die freundschaftlich miteinander verbunden sind. Zwei von ihnen – Bernarda und Francine – hüten ein Geheimnis und ahnen nicht, wie sehr ihre Schicksale einander ähneln. Während einer Reise durch die archaische, geheimnisvolle und exotische Welt der Tempel und Götter Südindiens kommen ihre Konflikte offen zum Ausbruch.

Am Ende ist nichts mehr, wie es vorher war – für keine der sechs Freundinnen.

Diese Inhaltsangabe beschreibt das Buch tatsächlich ziemlich gut! Warum gebe ich nur 3,5 Sterne?

Das Buch ist in 4 Teile geteilt. Im 1. Teil lernt man die sechs Freundinnen kennen: Joe, Leo, Bernada, Babette, Anna-Marie und Francine. Ich hatte, obwohl es nur 6 Frauen sind, trotzdem so meine Schwierigkeiten, die Frauen gut auseinander zu halten. Wenn man das Buch nur häppchenweise liest, muss man jedes Mal erst wieder in die Namen reinkommen. Dann kommen natürlich noch ein paar Familienmitglieder hinzu und schon ist man wieder verwirrt. Hier wäre vll ein Personenverzeichnis schön ;)

Ausserdem waren mir die Namen JoeLeo und BernadaBabette zu ähnlich.

Im 2. Teil reisen die Freundinnen nach Indien, auch hier hat noch jede Freundin ungefähr den gleichen Anteil in den Kapiteln. Ausserdem erfährt man die Geheimnisse von Francine und Bernada. Taschentuchalarm!

Der 3. und 4. Teil dreht sich dann fast nur noch um Francine, die Freundinnen haben, bis auf Bernada, nur noch eine kleine Nebenrolle. Dieser abrupte Wechsel ist sehr schade, zumal einige Szenen mit Francine doch etwas zuviel des Guten waren. Dies hat mich etwas irritiert und teilweise auch genervt.

Wer aber dennoch Lust auf ein Buch über eine wunderbare Frauenfreundschaft, schlimme Schicksale hat nebenbei etwas über Indiens Kultur sowie die Stellung der indischen Frauen erfahren möchte, dem sei das Buch empfohlen!