Komplexitäten
Warum wir erst anfangen, die Welt zu verstehen
Eine neue Herausforderung für die Wissenschaft: Die Welt ist komplex, also sollten es auch unsere Vorstellungen von ihr sein. Viele Disziplinen der Geistes- und Sozialwissenschaften haben sich lange an diese Maxime gehalten. Die Naturwissenschaften aber...
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Produktinformationen zu „Komplexitäten “
Klappentext zu „Komplexitäten “
Eine neue Herausforderung für die Wissenschaft: Die Welt ist komplex, also sollten es auch unsere Vorstellungen von ihr sein. Viele Disziplinen der Geistes- und Sozialwissenschaften haben sich lange an diese Maxime gehalten. Die Naturwissenschaften aber haben traditionell nach einfachen, universalen und zeitlosen Gesetzen gesucht. Damit wollten sie die "schwirrende Verwirrung" ("blooming, buzzing confusion", William James) erklären, die die ungeschulten Sinne dem Geist präsentieren. Aber dieses Unternehmen ist gescheitert. Sandra Mitchell zeigt, dass uns die Komplexität der lebendigen Welt dazu zwingt, unsere Denkmodelle radikal zu revidieren und nach einer adäquateren Erkenntnislehre zu suchen. Dazu hat die Systemtheorie Vorgaben geliefert, die seit einigen Jahren von der Komplexitätstheorie spezifiziert worden sind. Komplexe Systeme - wie die Welt, in der wir leben - zeichnen sich unter anderem durch Emergenz und Relationen aus: Was auf der Makroebene sichtbar wird, ist erst durch Wechselwirkungen zwischen den Elementen des Systems zu erklären. Wohin zum Beispiel ein Vogelschwarm fliegt, hängt nicht nur von den Individuen ab, sondern vor allem von Feedbackprozessen zwischen ihnen. Mitchell fordert deshalb: Wer die Welt verstehen will, muss auch verstehen lernen, warum das Ganze tatsächlich mehr ist als die Summe der einzelnen Teile.
Autoren-Porträt von Sandra Mitchell
Sandra Mitchell, Professorin für Wissenschaftsgeschichte und -theorie an der University of Pittsburgh, Schwerpunkte: Philosophie der Biologie und Philosophie der Sozialwissenschaft. Zuvor Forschung u. a. an der University of California in San Diego, am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln und am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Forschungsförderung von der National Science Foundation und der American Philosophical Society. Vogel, SebastianSebastian Vogel, geboren 1955 in Berlin, studierte Biologie in Heidelberg und Köln. Neben seiner Tätigkeit als Journalist und Autor überträgt er Sachbücher und Belletristik vom Englischen ins Deutsche.
Bibliographische Angaben
- Autor: Sandra Mitchell
- 2008, 2. Aufl., 173 Seiten, mit Abbildungen, Masse: 11 x 17,9 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzer: Sebastian Vogel
- Verlag: Suhrkamp
- ISBN-10: 3518260014
- ISBN-13: 9783518260012
- Erscheinungsdatum: 16.04.2008
Rezension zu „Komplexitäten “
»Biologische Systeme zeichnen sich durch Komplexität aus. Sandra Mitchell, Professorin für Wissenschaftstheorie und -geschichte in Pittsburgh, erklärt unter dem titel Komplexitäten, was dies für unser Verständnis der Welt und der Wissenschaft bedeutet. Das dünne Buch ist ein Phänomen: Völlig unpretentiös kommt es daher, wie eine philosophische magisterarbeit, und dennoch fragt man sich auf jeder Seite, warum nicht längstb jemand diese Revolution im Denken so klar und einfach ausbuchstabiert hat. Wissenschaftstheorie steht nicht gerade im Ruf, eine für Laien aufregende Veranstaltung zu sein; aber dieses Buch ist ausgesprochen gut zu lesen und zur Auffrischung des eigenen Weltbildes sehr zu empfehlen.«
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