Illuminati / Robert Langdon Bd.1
Ein Kernforscher wurde in seinem Labor ermordet. In seine Brust sind merkwürdige Symbole eingeritzt. Die Zeichen deuten auf die legendäre Geheimgesellschaft der ''Illuminati'' hin.
Offenbar wurde sie wieder zum Leben erweckt und scheint...
- Kreditkarte, Paypal, Rechnungskauf
- 30 Tage Widerrufsrecht
Ein Kernforscher wurde in seinem Labor ermordet. In seine Brust sind merkwürdige Symbole eingeritzt. Die Zeichen deuten auf die legendäre Geheimgesellschaft der ''Illuminati'' hin.
Offenbar wurde sie wieder zum Leben erweckt und scheint einen finsteren Plan zu verfolgen.
Dan Brown wurde 1964 in New Hampshire/USA als Sohn eines Mathematikprofessors und einer Kirchenmusikerin geboren. Er arbeitete zunächst als Englischlehrer, bevor seine Romane weltweit die Bestsellerlisten stürmten.
Im Unterschied zu "Sakrileg" insinuiert Dan Brown bei "Illuminati" nicht, der Thriller basiere auf Tatsachen.
Illuminati von Dan Brown
LESEPROBE
Kapitel1
Die jungeFrau hoch oben auf den Stufen der Grossen Pyramide von Gizeh lachte. "Beeildich, Robert!", rief sie zu ihm hinunter. "Ich hätte wirklich einen jüngerenMann heiraten sollen!" Ihr Lächeln war zauberhaft.
Erbemühte sich mitzuhalten, doch seine Beine fühlten sich an wie Blei. "Warte!",flehte er. "Bitte ..."
Er mühtesich weiter, und seine Sicht begann zu verschwimmen. In seinen Ohren rauschtees. Ich muss zu ihr! Doch als er erneut nach oben sah, war die Frauverschwunden. An ihrer Stelle stand ein alter Mann mit faulen Zähnen. Der Mannstarrte zu ihm hinunter und verzog das Gesicht zu einer sehnsüchtigen Grimasse.Dann stiess er einen gequälten Schrei aus, der weit über die Wüste hallte.
RobertLangdon schrak aus seinem Albtraum hoch. Das Telefon neben dem Bett klingelte.Benommen nahm er den Hörer ab.
"Hallo?"
"Ichsuche Robert Langdon", sagte eine Männerstimme.
Langdonrichtete sich in seinem Bett auf und versuchte die Benommenheit abzuschütteln."Hier ... hier ist Robert Langdon." Er schielte auf seine Digitaluhr. Es warfünf Uhr achtzehn.
"Ich mussSie unbedingt treffen."
"Wer istdenn da?"
"MeinName ist Maximilian Kohler. Ich bin Teilchenphysiker."
"Was?"Langdon konnte sich kaum auf das Gespräch konzentrieren. "Sind Sie sicher, dassSie den richtigen Langdon gefunden haben?"
"Sie sindProfessor für religiöse Symbolologie an der Harvard University. Sie haben dreiBücher über Symbolologie geschrieben und ..."
"WissenSie eigentlich, wie spät es ist?"
"Bitteentschuldigen Sie. Ich habe etwas, das Sie sich ansehen müssen. Ich kann amTelefon nicht darüber sprechen."
Einahnungsvolles Stöhnen drang über Langdons Lippen. Es war nicht das erste Mal,dass so etwas geschah. Eine der Gefahren beim Schreiben von Büchern überreligiöse Symbolologie waren die Anrufe von religiösen Eiferern, die ihrejüngsten Zeichen Gottes von ihm bestätigt haben wollten. Letzten Monat ersthatte eine Stripperin Langdon den besten Sex seines Lebens versprochen, wenn ernach Oklahoma fliegen und die Echtheit eines Kreuzes bestätigen würde, das aufmagische Weise auf ihrem Bettlaken entstanden war. Das Leichentuch vonTulsa, hatte Langdon es genannt.
"Woherhaben Sie meine Nummer?" Langdon bemühte sich, höflich zu bleiben, trotz derfrühen Stunde.
"Aus demInternet. Von der Webseite, auf der Ihr Buch vorgestellt wird."
Langdonrunzelte die Stirn. Er war verdammt sicher, dass seine Telefonnummer nicht aufder Seite zu finden war. Der Mann log offensichtlich.
"Ich mussSie treffen!", beharrte der Anrufer. "Ich werde Sie grosszügig entlohnen!"
Allmählichverlor Langdon die Geduld. "Es tut mir Leid, aber ich habe wirklich ..."
"Wenn Sieauf der Stelle aufbrechen, könnten Sie gegen ..."
"Ichwerde nirgendwohin aufbrechen! Es ist fünf Uhr morgens!" Langdon warf den Hörerauf die Gabel und fiel zurück ins Bett. Er schloss die Augen und versuchtewieder einzuschlafen - vergebens. Seine Gedanken kreisten immer wieder um denTraum. Schliesslich schlüpfte er in seinen Morgenmantel und ging nach unten.
Barfusswanderte Robert Langdon durch das leere viktorianische Haus in Massachusetts,in der Hand sein traditionelles Mittel gegen Schlaflosigkeit - einen Becherdampfenden Nesquik. Der Aprilmond schimmerte durch die Erkerfenster und spielteauf den Orientteppichen. Langdons Kollegen witzelten oft, dass sein Haus mehrnach einem anthropologischen Museum aussah als nach einem Heim. Die Regalewaren voll gestopft mit religiösen Artefakten aus der ganzen Welt - einem ekuabaaus Ghana, einem goldenen Kreuz aus Spanien, einem kykladischen Idol ausder Ägäis; sogar ein seltener gewebter boccus aus Borneo war darunter,das Kriegersymbol ewiger Jugend.
AlsLangdon auf seiner messingbeschlagenen Maharischi-Truhe sass und die warmeSchokolade genoss, bemerkte er im Glas des Erkerfensters sein Spiegelbild. Eswar verzerrt und bleich ... wie ein Gespenst. Ein alterndes Gespenst, dachteLangdon und fühlte sich auf grausame Weise daran erinnert, dass seinjugendlicher Geist in einer sterblichen Hülle wohnte.
Obwohl imklassischen Sinn nicht ausgesprochen gut aussehend, besass derfünfundvierzigjährige Langdon doch, was seine weiblichen Kolleginnen als dieAnziehungskraft der "Weisheit" bezeichneten - graue Strähnen in dem dichtenbraunen Haar, durchdringend blaue Augen, eine fesselnde dunkle Stimme und dasselbstbewusste, sorgenfreie Lächeln des Collegesportlers. Er war sowohl in derVorbereitungsschule als auch am College als Turmspringer in der Schulmannschaftgewesen, und er besass noch immer die Figur eines Schwimmers, kraftvoll und übereinsachtzig gross, die er wachsam mit täglich fünfzig Bahnen im Becken derUniversität trainierte.
LangdonsFreunde waren nie ganz klug aus ihm geworden. Ein Mann, der zwischen denJahrhunderten gefangen war. An Wochenenden konnte man ihn in Bluejeans imViertel treffen, wo er mit Studenten über Computergrafik oderReligionsgeschichte diskutierte; dann wieder sah man ihn in seinem Jackett ausHarris-Tweed mitsamt Paisley-Weste, wenn er zu Museumseröffnungen eingeladenwurde, Vorträge hielt oder für die Titelseiten teurer Kunstmagazinefotografiert wurde.
ObwohlLangdon ein strenger Lehrer und Zuchtmeister war, gehörte er doch zu jenen, dieder "verlorenen Kunst von gutem, harmlosem Spass" anhingen. Er genoss seineFreizeit mit einem ansteckenden Fanatismus, der ihm unter seinen Studenten einefast brüderliche Anerkennung eingebracht hatte. Sein Spitzname auf dem Campus -"der Delfin" - war eine Anspielung nicht nur auf seine umgängliche Art, sondernauch auf die Fähigkeit, in ein Becken zu springen und in einem Wasserballspieleine ganze gegnerische Mannschaft zum Narren zu halten.
WährendLangdon dasass und geistesabwesend in die Dunkelheit starrte, wurde die Stilleseines Hauses erneut gestört, diesmal vom Klingeln des Faxgeräts. Zu erschöpft,um sich zu ärgern, stiess Langdon ein müdes Kichern aus.
GottesVolk, dachteer. Seit zweitausend Jahren warten sie auf ihren Messias, und sie sind immernoch hartnäckig wie die Pest.
Übernächtigtbrachte er den leeren Becher in die Küche und tappte von dort aus langsam insein mit Eichenpaneelen verkleidetes Arbeitszimmer. Das angekommene Fax lag imAusgabebehälter. Seufzend nahm er das Blatt und warf einen Blick darauf.
Imgleichen Augenblick stieg eine Welle von Übelkeit in ihm hoch.
Es war dasBild eines menschlichen Leichnams. Der Körper war splitternackt und der Kopf soweit verdreht, dass das Gesicht ganz nach hinten zeigte. Auf der Brust desToten war eine grässliche Brandwunde. Der Mann war gebrandmarkt worden ... miteinem einzigen Wort. Es war ein Wort, das Langdon bestens kannte. Er starrteungläubig auf die kunstvollen Buchstaben.
"Illuminati",stammelte er, und das Herz schlug ihm bis zum Hals. Das kann nicht sein ...
Wie inZeitlupe, als fürchtete er, was seine Augen sehen würden, drehte er das Blattum hundertachtzig Grad und betrachtete das Wort auf dem Kopf.
Ihmstockte der Atem. Es war, als wäre er gegen eine Wand gelaufen. Er trauteseinen Augen nicht, als er das Fax erneut drehte und das Brandmal einmal aufdem Kopf und einmal richtig herum las.
"Illuminati",flüsterte er.
Wiebetäubt sank er in einen Sessel, wo er für ein paar Augenblicke in völligerBestürzung verharrte. Nach und nach wurde sein Blick vom blinkenden roten Lichtdes Faxgeräts angezogen. Wer auch immer dieses Fax geschickt hatte, er war nochin der Leitung ... wartete darauf, mit ihm zu sprechen. Lange Zeit starrteLangdon reglos auf das blinkende Licht.
Dann, mitzitternden Fingern, nahm er den Hörer ab.
Kapitel 2
SchenkenSie mir jetzt Ihre Aufmerksamkeit?", fragte die Stimme des Anrufers.
"Jawohl,Sir, darauf können Sie Gift nehmen! Würden Sie sich erklären?"
"Das habeich vorhin bereits versucht." Die Stimme klang steif, mechanisch. "Ich binPhysiker. Ich leite eine Forschungseinrichtung. Dort wurde ein Mord begangen.Sie haben den Leichnam gesehen."
"Wiehaben Sie mich gefunden?" Langdon konnte sich kaum konzentrieren. Sein Verstandraste, kreiste um das Bild auf dem Fax.
"Das habeich Ihnen bereits gesagt. Dank des World Wide Web. Ich meine die Webseite IhresBuches, Die Kunst der Illuminati."
Langdonversuchte seine Gedanken zu sammeln. Sein Buch war in literarischen Kreisenpraktisch unbekannt, auch wenn es online eine beträchtliche Anhängerschaftgewonnen hatte. Nichtsdestotrotz ergab die Behauptung des Anrufers keinen Sinn."Auf der Webseite finden sich keine Kontaktinformationen", widersprach Langdonherausfordernd. "Da bin ich ganz sicher."
"Ichverfüge über eine Reihe von Mitarbeitern, die sehr geschickt sind, wenn esdarum geht, Userinformationen aus dem Web zu beschaffen."
Langdonblieb skeptisch. "Hört sich so an, als wüssten Sie und Ihre Leute eine ganzeMenge über das Web."
"Dassollten wir auch", schoss der andere zurück. "Wir haben es erfunden."
Irgendetwasin der Stimme des anderen verriet Langdon, dass seine Behauptung ernst gemeintwar.
"Ich mussSie treffen", beharrte die Stimme. "Es geht um eine Angelegenheit, die wirnicht am Telefon besprechen können. Die Forschungseinrichtung liegt nur eineFlugstunde von Boston entfernt."
Langdonstand im schwachen Licht seines Arbeitszimmers und betrachtete erneut das Faxin seiner Hand. Das Bild war überwältigend. Wahrscheinlich war es dieepigrafische Entdeckung des Jahrhunderts. Dieses eine Symbol - falls es echtwar - bestätigte ein ganzes Jahrzehnt seiner Forschungen.
"Es istvon äusserster Wichtigkeit!", drängte die Stimme.
LangdonsBlick ruhte auf dem Brandmal. Illuminati, las er immer und immer wieder.Bis zum heutigen Tag hatte seine Arbeit auf dem symbolologischen Äquivalent vonFossilien beruht - alten Dokumenten und historischem Material -, doch diesesBild hier stammte aus der Gegenwart. Präsens. Er fühlte sich wie einPaläontologe, der unvermittelt einem lebenden Dinosaurier gegenübersteht.
"Ich warso frei, Ihnen ein Flugzeug zu schicken", sagte die Stimme. "Es wird in etwazwanzig Minuten in Boston landen."
Langdonspürte, wie sein Mund trocken wurde. Eine Flugstunde ...
"Bitteverzeihen Sie meine Vermessenheit", fuhr die Stimme fort, "aber ich brauche Siehier."
Langdonstarrte erneut auf das Fax. Ein alter Mythos, der auf diesem Schwarzweissbildseine Bestätigung gefunden hatte. Die Schlussfolgerungen waren beängstigend.Abwesend starrte er durch das Erkerfenster nach draussen. Das erste Licht desheraufdämmernden Morgens schimmerte durch die Birken in seinem Garten, dochdiesmal sah es irgendwie anders aus. Während eine eigenartige Mischung vonFurcht und Aufregung in ihm aufstieg, wurde ihm bewusst, dass er überhauptkeine Wahl hatte.
"Siehaben gewonnen", sagte er schliesslich. "Sagen Sie mir, wie ich zu diesemFlugzeug komme."
Kapitel 3
Tausendevon Meilen entfernt trafen sich zwei Männer. Das Zimmer war düster.Mittelalterlich. Nackter Stein.
"Benvenuto", sagte derAuftraggeber. Er sass im Schatten, fast unsichtbar. "Waren Sie erfolgreich?"
"Sì", antwortete diedunkle Gestalt. "Perfettamente." Ihre Aussprache war so hart wie dieSteinwände.
"Und eswird keinen Zweifel geben, wer verantwortlich ist?"
"Keinen."
"Ausgezeichnet.Haben Sie, was ich wollte?"
Die Augendes Killers glitzerten schwarz wie Öl. Er nahm ein schweres elektronischesGerät und stellte es auf den Tisch.
Der Mannim Schatten schien erfreut. "Sie haben Ihre Sache gut gemacht."
"Es istmir eine Ehre, der Bruderschaft zu dienen", erwiderte der Killer.
"Phasezwei beginnt in Kürze. Ruhen Sie sich aus. Heute Nacht verändern wir den Laufder Welt."
Kapitel 4
RobertLangdons Saab 900S schoss durch den Callahan Tunnel und kam auf der Ostseite desBoston Harbour ganz in der Nähe der Einfahrt zum Logan Airport wieder hervor.Nach kurzer Orientierung fand Langdon die Aviation Road und bog hinter denalten Gebäuden der Eastern Airlines links ab. Dreihundert Meter weiter ragteein Hangar in der Dunkelheit auf. Er war mit einer grossen "4" gekennzeichnet.Langdon steuerte auf den Parkplatz und stieg aus dem Wagen.
Einrundgesichtiger Mann in einem blauen Fliegeranzug kam hinter dem Gebäudehervor. "Robert Langdon?", rief er. Die Stimme des Mannes klang freundlich. Erbesass einen Akzent, den Langdon nicht einzuordnen vermochte.
"Das binich", antwortete Langdon und verschloss seinen Wagen.
"PerfektesTiming", sagte der Mann. "Ich bin eben erst gelandet. Folgen Sie mir bitte."
Sieumrundeten das Gebäude, und in Langdon wuchs die Anspannung. Er war nicht anrätselhafte Telefonanrufe und geheime Treffen mit Fremden gewöhnt. Da er nichtgewusst hatte, was ihn erwartete, hatte er seine übliche Vorlesungsgarderobegewählt - eine strapazierfähige Baumwollhose, einen Rollkragenpullover und einJackett aus Harris-Tweed. Während er dem Piloten folgte, musste er erneut andas Fax in seiner Jackentasche denken - er konnte immer noch nicht glauben, wasauf dem Bild zu sehen war.
Der Pilotschien Langdons Besorgnis zu spüren. "Fliegen bereitet Ihnen doch keineProbleme, Sir?"
"Überhauptnicht", antwortete Langdon. Leichen mit Brandmalen sind ein Problem fürmich, aber fliegen? Damit komme ich klar.
Der Mannführte Langdon um den gesamten Hangar herum. Sie erreichten die Ecke, und vorihnen erstreckte sich das Rollfeld.
AlsLangdon das auf dem Vorfeld parkende Flugzeug sah, blieb er wie angewurzeltstehen. "Wir fliegen mit dieser Maschine?"
Der Manngrinste. "Gefällt sie Ihnen?"
Langdonstarrte das Flugzeug sprachlos an. "Ob es mir gefällt? Was zur Hölle ist das?"
DasFlugzeug war riesig. Es erinnerte vage an ein Space Shuttle, mit demUnterschied, dass die Oberseite völlig flach war. Wie es dort auf dem Rollfeldstand, sah es wie ein gewaltiger Keil aus. Langdons erster Gedanke war, dass erträumen musste. Dieses Gebilde sah aus, als wäre es ungefähr so flugtauglichwie eine Buick-Limousine. Flügel gab es praktisch nicht, nur winzigeStummelfinnen am hinteren Ende des Rumpfs. Zwei Seitenruder ragten aus demHeck. Der Rest der Maschine war Rumpf - ungefähr sechzig Meter Länge insgesamt-, fensterloser, nackter Rumpf.
"ZweihundertfünfzigtausendKilo voll betankt", erklärte der Pilot wie ein Vater, der stolz von seinemNeugeborenen spricht. "Fliegt mit flüssigem Wasserstoff. Der Rumpf besteht auseiner Titan-Siliziumcarbid-Matrix. Die Lady besitzt einSchub-Gewichtsverhältnis von zwanzig zu eins. Die meisten Jets schaffenhöchstens sieben zu eins. Der Direktor muss es wirklich verflixt eilig haben,Sie zu sehen. Normalerweise schickt er nicht die grosse Lady hier."
"DiesesDing fliegt?", fragte Langdon.
Der Pilotlächelte. "O ja." Er führte Langdon über den Beton zu dem Flugzeug. "Siehtziemlich verblüffend aus, ich weiss, aber daran gewöhnen Sie sich besser. Infünf Jahren sehen Sie nur noch diese Babys. hscts, High Speed CivilTransports. Unsere Einrichtung gehört zu den ersten, die über so eineHochgeschwindigkeitsmaschine verfügen."
Mussja eine wahnsinnig wichtige Einrichtung sein, dachte Langdon.
"Das hierist ein Prototyp einer Boeing X-33", fuhr der Pilot fort. "Inzwischen gibt esDutzende anderer Entwicklungen - das National Aero Space Plane, den Scramjetder Russen, das hotol der Engländer. Das dort ist die Zukunft; es dauertnur noch kurze Zeit, bis diese Flugzeuge zum Standard gehören. KonventionelleJets sind jedenfalls Schnee von gestern."
Misstrauischstarrte Langdon zu dem Flugzeug hoch. "Ich denke, ich ziehe konventionelle Jetsvor."
Der Pilotdeutete auf die Gangway. "Hier entlang bitte, Mr. Langdon. Und passen Sie auf,wo Sie hintreten."
Minutenspäter sass Langdon in einer leeren Kabine. Der Pilot schnallte ihn in dervordersten Reihe an und verschwand im Cockpit.
DieKabine sah der Flugzeugkabine eines gewöhnlichen kommerziellenPassagierflugzeugs verblüffend ähnlich - mit der einzigen Ausnahme, dass eskeine Fenster gab, sehr zu Langdons Beunruhigung. Er hatte sein Leben langunter einer schwach ausgeprägten Klaustrophobie gelitten - die Folge einesKindheitserlebnisses, das er niemals ganz überwunden hatte.
LangdonsAversion gegen geschlossene Räume war keineswegs so schlimm, dass sie ihnschwächte, doch es war eine frustrierende Angelegenheit. Sie manifestierte sichauf vielfache und subtile Weise. Er mied Sportarten, die in geschlossenenkleinen Hallen stattfanden - Badminton oder Squash, zum Beispiel -, und erhatte ohne mit der Wimper zu zucken ein kleines Vermögen für sein luftigesviktorianisches Haus mit den hohen Zimmern gezahlt, obwohl die Fakultätpreiswerte Wohnungen und Häuser anbot. Langdon vermutete, dass auch sein ausder Jugend stammendes Interesse an der Kunst seiner Liebe für die weiten,offenen Räume von Museen entsprang.
DieMotoren des Flugzeugs erwachten brüllend zum Leben und sandten ein dumpfes Vibrierendurch den gesamten Rumpf. Langdon schluckte mühsam und wartete. Er spürte, wiedas Flugzeug sich in Bewegung setzte. Aus den Deckenlautsprechern drang leiseCountry-Musik.
EinTelefon an der Wand neben ihm summte zweimal. Langdon nahm den Hörer ab. "Hallo?"
"HabenSie es sich bequem gemacht, Mr. Langdon?"
"Überhauptnicht."
"EntspannenSie sich, Sir. Wir sind in einer Stunde da."
"Und wogenau ist da?", fragte Langdon, als ihm bewusst wurde, dass ervollkommen ahnungslos war, wohin die Reise ging.
"Genève", antwortete der Pilotund erhöhte den Schub. "Die Anlage befindet sich in Genève."
"Genevaalso", sagte Langdon und entspannte sich ein wenig. "Im Norden von NewYork. Ich habe Verwandte in der Nähe von Seneca Lake. Ich wusste gar nicht,dass es in Geneva eine Forschungseinrichtung gibt."
Der Pilotlachte. "Nicht Geneva, New York, Mr.Langdon. Genève,Schweiz."
Langdonbenötigte ein paar Sekunden, bis er die Worte des Piloten begriff. "Sie meinenGenf? In der Schweiz?" Langdons Puls begann zu rasen. "Ich dachte, es wäre nureine Flugstunde entfernt!"
"Ist esauch, Mr. Langdon." Der Pilot kicherte. "Dieser Vogel schafft locker Machfünfzehn."
©Lübbe
Übersetzung:Axel Merz
Autoren-Porträt von Dan Brown
Name
Dan Brown, geboren am22.6.1964 in New Hampshire, USA
Familie
verheiratet mit Blythe, einer Kunsthistorikerin
Sohn eines mehrfachausgezeichneten Mathematikprofessors und einer bekannten Kirchenmusikerin
Wohnort
New Hampshire, USA
Hobbys
Tennis und Klavierspielen
Lieblingsautoren
John Steinbeck(was Beschreibungen angeht), Robert Ludlum (für denHandlungsaufbau) und William Shakespeare (wegen der Wortgewandtheit)
Ausbildung
Amherst College mitBA-Abschluss in Englisch, Studium der Kunstgeschichte an der Universität vonSevilla
Beruf
Englisch-Lehrer
Erster Erfolg
am 25.2.2003 erschien"Illuminati" in Deutschland als BasteiLübbe Taschenbuch und stürmte sofort die Bestsellerlisten.
Interview mit Dan Brown
In Ihrem Bestseller"Illuminati" nehmen Sie die Leser mit in die bizarre Welt derGeheimgesellschaften. Woher kommt Ihr Interesse an diesen Gemeinschaften?
Ich bin an der Ostküste in Neuengland aufgewachsen. Freimaurerlogen sind dortüberall verbreitet. Mich hat fasziniert, was in diesen Logen geschah, diegeheimen Rituale. Ich war an Privatschulen und Eliteuniversitäten, an denen esgeheime Klubs gab, wie zum Beispiel die Loge "Schädel und Knochen" ander Hochschule von Yale. Der Gedanke, dass sich mächtige Personen versammeltund Dinge getan haben, in die ich nicht eingeweiht war, fasziniert nicht nurmich, sondern sehr, sehr viele Menschen. Und deshalb werde ich weiter überGeheimgesellschaften schreiben.
"Sakrileg" spielt in Paris und London, "Illuminati" inRom. Sie scheinen ein Faible für europäische Metropolen zu besitzen. Wenn manwollte, könnte man auf den Spuren Robert Langdons durch die Hauptstädte laufen.
Das stimmt. Ich habe viel Zeit sowohl in Paris als auch in London verbracht.Ich mag beide Städte sehr. Man kann tatsächlich das Buch nehmen und vonSchauplatz zu Schauplatz laufen. Wir haben vorhin über "Illuminati"gesprochen, das in Rom spielt. Ich habe von vielen Menschen eine Mail bekommen,die mit dem Buch in der Hand Handlungsort für Handlungsort besucht haben undder echten Route aus "Illuminati" gefolgt sind. Das hat mir Freudegemacht.
Sie gehören zu den erfolgreichsten Bestsellerautoren weltweit. Hat Ihrgrandioser Erfolg Ihr Leben verändert?
Nicht wirklich. Jeden Morgen, wenn ich zu schreiben beginne, blicke ich immernoch auf eine leere Seite. Wie viele Bücher ich auch immer verkauft habe,ändert nichts an der Tatsache, dass ich eine Idee haben muss, wovon die nächsteSeite handeln soll.
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Ich spiele jeden Tag Tennis. Und ich spiele Klavier. Beide Dinge beherrsche ichnicht besonders gut, aber ich finde sie sehr entspannend. Wenn man einen Romanschreibt, neigt man dazu, 24 Stunden am Tag über ihn nachzudenken. Tennis undKlavier spielen fordern gerade so viel Aufmerksamkeit, dass ich meinen Kopf vonRobert Langdon und Symbolen frei bekomme. So kann ich mir eine kleine Auszeitnehmen.
Können Sie Ihrer Fangemeinde schon etwas über Ihr nächstes Buch verraten?
Ich schreibe an einem Buch, das ausnahmsweise einmal in den USA, in Washington,D.C., spielt. Es ist in keiner Weise ein politischer Thriller. Es handelt vonMystizismus, der Bruderschaft der Freimaurer, den amerikanischenGründungsvätern. Wenn ich meine Arbeit ordentlich mache, wird Robert LangdonWashington so enthüllen, wie man es zuvor niemals gesehen hat. Ich bin begeistertvon dem Buch. Die Arbeit wird aber sehr schwer werden. Das ist mein aktuellesProjekt.
Copyright Februar 2004 by Anselm Henkel, Mainz
Mitfreundlicher Genehmigung der Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
- Autor: Dan Brown
- 2003, 57. Aufl., 736 Seiten, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Axel Merz
- Verlag: Bastei Lübbe
- ISBN-10: 3404148665
- ISBN-13: 9783404148660
- Erscheinungsdatum: 07.06.2011
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
4.5 von 5 Sternen
5 Sterne 29Schreiben Sie einen Kommentar zu "Illuminati / Robert Langdon Bd.1".
Kommentar verfassen