Ich bleib lieber hier

Das Buch lohnt sich. Wer sich, ohne ostalgisch zu ticken, für die Geschichte und Mentalität der in Sachsen bzw. an der Via Regia wohnenden Menschen interessiert, sollte das Buch unbedingt lesen. Besonders originell auch die Gespräche mit den sogenannten "Kopfgeburten" (Bahro, Janka und Lessing) sowie die Begegnung mit dem Geistheiler aus Dresden sowie die "Geburt der multikulturellen Gesellschaft".

Ein tolles Buch! Wer sich, ohne ostalgisch zu ticken, für die sächsische Geschichte, deren Brüche und Besonderheiten, interessiert, sollte dieses Buch unbedingt lesen. Besonders eindrucksvoll: die fiktiven Gespräche vor Bautzen zwischen Rudolf Bahro und Walter Janka sowie das Gespräch in Kamenz zwischen Lessing und dessen Vater. Da der Autor sich als ein humorvollen und kenntnisreicher Zeitzeuge erweist, der die Region und die am Jakobsweg wohnenden Menschen mit aufmerksamen und ironischen Blick zeichnet und beobachtet, ist das Buch nie langweilig oder eintönig.

Es ist Herbst in Sachsen, Thomas Nitschke, Mittvierziger und bekennender Sachse, wagt mehr als zwanzig Jahre nach der Friedlichen Revolution von 1989 einen erneuten Aufbruch. Von seiner Heimatstadt Dresden aus reist er nach Görlitz, um entlang der Via Regia bis Leipzig zu pilgern….

Liebevoll und mit Begeisterung lässt Nitschke auf seiner Wanderung die Geschichte alter ostdeutscher Städte und Orte wieder aufleben. Und es macht einfach Spass, ihn auf seiner Pilgerreise zu begleiten.

Fazit: Dieses Buch macht Lust auf eine eigene Pilgerreise auf dem Jakobsweg durch Sachsen