Hamiten
Völkerkunde und Antisemitismus
Seit Ende des 19. Jahrhunderts lässt sich ein Zusammenhang zwischen der ethnologischen Erforschung nicht-europäischer Völker und judenfeindlichen Haltungen beobachten. In diesem Essay wird der Wirkungszusammenhang zwischen Exotik und Antisemitismus am...
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Produktinformationen zu „Hamiten “
Klappentext zu „Hamiten “
Seit Ende des 19. Jahrhunderts lässt sich ein Zusammenhang zwischen der ethnologischen Erforschung nicht-europäischer Völker und judenfeindlichen Haltungen beobachten. In diesem Essay wird der Wirkungszusammenhang zwischen Exotik und Antisemitismus am Beispiel der Publikationen der Ethnologen Leo Frobenius, Wilhelm Schmidt und Wilhelm E. Mühlmann und des sich im Dunstkreis ethnologischer Forschungen bewegenden Geographen Siegfried Passarge belegt. Die sogenannte Hamitentheorie diente in Deutschland und Österreich dazu, eine grundlegende Differenz zwischen den 'Eigenen' und den 'Anderen' - in allererster Linie den Juden - zu postulieren. Ob Hamiten als eine in den schwarzen Erdteil eingewanderte militärisch und politisch überlegene Herrenrasse oder als eine dekadenter Lebensweise anheimgefallene Gruppe afrikanischer Völker angesehen wurden, ist von sekundärem Interesse. Die Hamitentheorie liess sich in allen ihren unterschiedlichen Varianten gegen die Juden instrumentalisieren.
Inhaltsverzeichnis zu „Hamiten “
Aus dem Inhalt: Hamitentheorie(n) - Die Völkerkunde und der Zeitgeist - Der Konflikt der Kulturstile. Die Kulturmorphologie des kaisertreuen Ethnologen Leo Frobenius - Katholizismus oder Barbarei. Warum der Wiener Pater Wilhelm Schmidt den Urmonotheismus erfand - Kulturkreis Stadtlandschaft. Die imaginäre Landschaftskunde des Hamburger Geographen Siegfried Passarge - Masse und Männerbund. Zur 'schwarzen Anthropologie' des Ethnosoziologen Wilhelm E. Mühlmann - Exotik und Judenfeindlichkeit.
Autoren-Porträt von Michael Spöttel
Der Autor: Michael Spöttel, geboren 1956 in Bad Nauheim, studierte Völkerkunde, Soziologie und Sozialpsychologie und ist promovierter Ethnologe. Sein Forschungsschwerpunkt gilt der Frage, inwieweit Antisemitismus in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts dem wissenschaftlichen Diskurs als kultureller Code gedient hat.
Bibliographische Angaben
- Autor: Michael Spöttel
- 1996, Neuausg., 150 Seiten, Masse: 14,6 x 32,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Peter Lang
- ISBN-10: 3631499477
- ISBN-13: 9783631499474
- Erscheinungsdatum: 01.05.1996
Pressezitat
"Spöttel, der bei aller wissenschaftlichen Fundiertheit um die gute Lesbarkeit seiner Bücher bemüht ist, gelingt das Kunststück, durch kritische Überprüfung und Neu-Lektüre des Quellenmaterials (nicht nur der akademischen Arbeiten, sondern auch der für eine grössere Leserschaft bestimmten Publikationen) ein umfassendes geistesgeschichtliches Bild der Zeit zu entwerfen, in dessen Rahmen er seine Untersuchung einzelner herausragender Personen - Frobenius, Mühlmann, P.W. Schmidt, Jensen u.a.m. - 'en détail' durchführt. Dass er dabei mit so mancher, bis heute gern gepflegter Überlieferung (etwa dem noch in den 70er Jahren an bundesdeutschen Universitäten von lehrender Seite zu hörenden Glaubensbekenntnis: 'Was das Dritte Reich angeht, hat sich die deutsche Völkerkunde nichts vorzuwerfen¿') aufräumt, ist allein schon verdienstvoll - die beiden Bücher bergen 'Schätze' an unerquicklichen Zitaten und verräterischen Textstellen, die man nicht hinwegreden kann -, umso mehr ist es dem Autor anzurechnen, dass er nicht mit der schnellen Urteilsfindung des Nachgeborenen seine Schlüsse zieht, sondern immer den weit über die individuelle Biographie hinausreichenden zeitgeschichtlichen Diskurs im Auge behält, aus dem diese Männer (¿) geschöpft und den sie gleichzeitig geführt und mitbestimmt haben." (Trickster Jahrbuch Bd. 1: Überschreitungen)Kommentar zu "Hamiten"
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