Guten Morgen, Herr Lehrer
Drei Dorfschullehrer erzählen. 1959-1967
Es war einmal ... Wer auf dem Land gross geworden ist, kennt sie vielleicht noch, die einklassige Dorfschule, in der die Kinder aller Altersgruppen gemeinsam in einem Raum unterrichtet wurden. Die Lehrer Siegfried Kirchner, Manfred Wenderoth und Egon Busch...
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Produktinformationen zu „Guten Morgen, Herr Lehrer “
Klappentext zu „Guten Morgen, Herr Lehrer “
Es war einmal ... Wer auf dem Land gross geworden ist, kennt sie vielleicht noch, die einklassige Dorfschule, in der die Kinder aller Altersgruppen gemeinsam in einem Raum unterrichtet wurden. Die Lehrer Siegfried Kirchner, Manfred Wenderoth und Egon Busch begannen in solchen Dorfschulen Anfang der 1960er Jahre ihre Laufbahn in Westdeutschland. Heiter, witzig, oft auch skurril sind die Anekdoten und Geschichten aus dieser Zeit, als der Herr Lehrer neben dem Bürgermeister und dem Pfarrer noch zu den hochgeachteten Persönlichkeiten im Dorf zählte. Egon Busch schildert am Ende des Buches, wie der Wandel des Schulsystems auch das Dorf erreicht hat, 1968 kam das endgültige Aus für die "Zwergschule".
Klappenbroschur
Lese-Probe zu „Guten Morgen, Herr Lehrer “
Freundliche Aufnahme in DegersheimLehrer Siegfried Kirchner erzählt:
Schon einige Wochen nach meiner Ankunft in Degersheim wurde ich zu einer Hochzeit eingeladen. Ich fragte den Bräutigam, ob dies in Zukunft bei jeder Heirat zu erwarten sei. Er antwortete mir: "Das ist doch selbstverständlich, Sie gehören jetzt zur Dorfgemeinschaft und müssen bei jeder Hochzeit dabei sein."
Nach der kirchlichen Trauung traf man sich im grossen Saal des Wirtshauses zum Mittagessen. Ich erhielt einen Ehrenplatz neben dem Pfarrer, schräg gegenüber dem Brautpaar. Mir war zwar bekannt, dass es bei einer Bauernhochzeit recht üppig zugeht, aber was jetzt auf mich zukam, übertraf meine kühnsten Erwartungen: Zunächst gab es eine fränkische Hochzeitssuppe mit Klösschen, von deren Genuss allein man schon fast satt wurde. Anschliessend gab es Platten mit riesigen Portionen Rindfleisch, die, wie ich erfuhr, jeweils ein Pfund wogen und die Grösse von Kindsköpfen erreichten. Zum Fleisch ass man Meerrettich, Weissbrot und Preiselbeeren. Ich hatte gerade den aussichtslosen Kampf gegen meine Mammutportion begonnen, als schon wieder Platten hereingebracht wurden. Darauf lagen gewaltige Mengen von Schweinefleisch in ebenso grossen Stücken wie zuvor das Rindfleisch. Dazu wurden Kartoffelsalat und andere Beilagen aufgetischt.
Mir war klar, dass kein normaler Mensch all die Speisen vertilgen konnte. So war ich gespannt, wie dieser Schmaus wohl enden würde. Bald kam des Rätsels Lösung: Es wurde Pergamentpapier ausgeteilt, und jeder durfte einpacken und nach Hause mitnehmen, was er von seiner Portion nicht verzehren konnte. Ich weiss noch, dass ich mich von dem Fleisch, das ich in mein Zimmer mitnahm, einige Tage ernährt habe. Nachmittags unterhielt ich mich mit anderen Gästen. Dabei gab es Kaffee, verschiedenes Gebäck und später je nach Belieben Bier oder Wein. Anschliessend vergnügte sich die Jugend bei Musik und Tanz.
Inhaltsverzeichnis zu „Guten Morgen, Herr Lehrer “
Der Birnbaumpädagoge - Ein aussergewöhnlicher Schulrat - Die verpassten Schulferien - Maulwürfe - Unerwarteter Besuch - Eingeschneit - Ein leichtsinniges Versprechen - Der fremde Hund - Oh Schreck - alle Kinder weg! - Eine Wohnung wie im Mittelalter - Nackedeis im Unterricht - Für Mädchen verboten!? - Stilblüten - Auf Klassenfahrt - "Landeier" in der Grossstadt - Verlaufen und beinahe vergiftet - Feuer!
Autoren-Porträt
Jürgen Kleindienst wurde 1964 in der niedersächsischen Metropole Hannover geboren, studierte Germanistik und Anglistik in Göttingen, arbeitete nebenbei als freier Journalist und geriet 1994 aus bis heute ungeklärter Ursache zur Leipziger Volkszeitung, für die er nach dem Volontariat zunächst fünf Jahre lang in Wurzen als Lokalredakteur tätig war. Seit 2000 ist er dort Kulturredakteur. Neben einem ausgedehnten Studium der hiesigen Gemengelage schreibt er hin und wieder für verschiedene Kleinkunstprojekte in vornehmlich satirischer Absicht.
Bibliographische Angaben
- 2014, 1. Aufl., 256 Seiten, mit Schwarz-Weiss-Abbildungen, mit Abbildungen, Masse: 13,1 x 19 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben: Ingrid Hantke, Jürgen Kleindienst
- Verlag: Zeitgut
- ISBN-10: 3866142250
- ISBN-13: 9783866142251
- Erscheinungsdatum: 25.07.2014
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