Gut gegen Nordwind
Auf Leos PC gehen E-Mails einer ihm unbekannten Emmi Rothner ein. Aus Höflichkeit antwortet er. Und weil sich Emmi von ihm angezogen fühlt, schreibt sie zurück. Bald scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann es zum ersten persönlichen Treffen kommt - doch beide scheuen sich davor.
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Auf Leos PC gehen E-Mails einer ihm unbekannten Emmi Rothner ein. Aus Höflichkeit antwortet er. Und weil sich Emmi von ihm angezogen fühlt, schreibt sie zurück. Bald scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann es zum ersten persönlichen Treffen kommt - doch beide scheuen sich davor.
Gut gegen Nordwind von DanielGlattauer
LESEPROBE
ZweiStunden später AW:
Liebe FrauRothner, schön, dass Sie mir schreiben, ich habe Sieschon vermisst. Ich war bereits knapp dran, mir ein Like-Abonnementzuzulegen. (Vorsicht, aufkeimender Humor!) Und Sie haben mich tatsächlich per »Google« gesucht? Das finde ich überaus schmeichelhaft. Dass ich für Sie ein»Professor« sein könnte, gefällt mir, ehrlich gestanden, eher weniger. Siehalten mich für einen alten Sack, stimmts? Steif,pedantisch, besserwisserisch. Nun, ich werde mich nicht krampfhaft bemühen, Ihnendas Gegenteil zu beweisen, sonst wird es peinlich. Vermutlich schreibe ichderzeit einfach älter, als ich bin. Und, mein Verdacht: Sie schreiben jünger,als Sie sind. Ich bin übrigens Kommunikations-beraterund Uni-Assistent für Sprachpsychologie. Wir arbeiten gerade an einer Studieüber den Einfluss der E-Mail auf unser Sprachverhalten und - der nochwesentlich interessantere Teil - über die E-Mail als Transportmittel vonEmotionen. Deshalb neige ich ein wenig zum Fachsimpeln, ich werde mich aberkünftig zurückhalten, das verspreche ich Ihnen. Dann überstehen Sie einmal dieFaschingsfeierlichkeiten gut! Wie ich Sie einschätze, haben Sie sich bestimmtein schönes Kontingent an Pappnasen und Tröten zugelegt. :-) Alles Liebe, Leo Leike.
22 Minutenspäter RE:
Lieber HerrSprachpsychologe, jetzt teste ich Sie einmal: Was glauben Sie wohl, welcherIhrer soeben erhaltenen Sätze für mich der interessanteste war, so interessant,dass ich Ihnen gleich eine Frage
dazustellen müsste (würde ich Sie nicht vorher testen)? Und hier noch ein guterTipp, Ihren Humor betreffend: Ihren Satz »Ich war bereits knapp dran, mir ein Like-Abonnement zuzulegen« habe ich
als zurHoffung Anlass gebend empfunden! Mit Ihrer Zusatzbemerkung »(Vorsicht,aufkeimender Humor)« haben Sie leider wieder alles verpatzt: Einfach weglassen!Und auch die Sache mit den Pappnasen und Tröten fand ich lustig. Wir habenoffenbar den gleichen Nicht-Humor. Trauen Sie mir aber ruhig zu, Ihre Ironie zuerkennen und verzichten Sie auf den Smiley! AllesLiebe, ich find es echt angenehm, mit Ihnen zu plaudern. Emmi Rothner. Zehn Minuten später AW: Liebe Emmi Rothner, danke für Ihre Humortipps. Sie werden am Ende nocheinen lustigen Mann aus mir machen. Noch mehr danke ich für den Test! Er gibtmir Gelegenheit Ihnen zu zeigen, dass ich doch (noch) nicht der Typ »alter selbstherrlicherProfessor« bin. Wäre ich es, dann hätte ich vermutet: Der interessanteste Satzmüsste für Sie »Wir arbeiten gerade an einer Studie über die E-Mail alsTransportmittel von Emotionen« gewesen sein. So aber bin ich sicher. Am meisteninteressiert Sie: »Und, mein Verdacht: Sie schreiben jünger als Sie sind.«Daraus ergibt sich für Sie zwingend die Frage: Woran glaubt der das zu erkennen?Und in weiterer Folge: Für wie alt hält er mich eigentlich? Liege ich richtig?Acht Minuten später RE: Leo Leike, Sie sind ja ein Teufelskerl!!!So, und jetzt lassen Sie sich gute Argumente einfallen, um mir zu erklären,warum ich älter sein müsste als ich schreibe. Oder noch präziser: Wie altschreibe ich? Wie alt bin ich? Warum? - Wenn Sie diese Aufgaben gelöst haben,dann verraten Sie mir, welche Schuhgrösse ich habe. Alles Liebe, Emmi. Machtecht Spass mit Ihnen.
45 Minutenspäter AW:
Sie schreibenwie 30. Aber Sie sind um die 40, sagen wir: 42. Woran ich es zu erkennenglaube? - Eine 30-Jährige liest nicht regelmässig »Like«.Das Durchschnittsalter einer »Like«-Abonnentinbeträgt etwa 50 Jahre. Sie sind aber jünger, denn beruflich beschäftigen Siesich mit Homepages, da könnten Sie also wieder 30 und sogar deutlich daruntersein. Allerdings schickt keine 30-Jährige eine Massenmail an Kunden, um ihnen»Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr« zu wünschen. Und schliesslich: Sieheissen Emmi, also Emma. Ich kenne drei Emmas, alle sind älter als 40. Mit 30heisst man nicht Emma. Emma heisst man erst wieder unter 20, aber unter 20 sindSie nicht, sonst würden Sie Wörter wie »cool«, »spacig«,»geil«, »elementar«, »heavy« und Ähnliches verwenden.Ausserdem würden Sie dann weder mit grossen Anfangsbuchstaben noch invollständigen Sätzen schreiben. Und überhaupt hätten Sie Besseres zu tun, alssich mit einem humorlosen vermeintlichen Professor zu unterhalten und dabeiinteressant zu finden, wie jung oder alt er Sie einschätzt. Noch was zu »Emmi«:Heisst man nun Emma und schreibt man jünger als man ist, zum Beispiel weil mansich deutlich jünger fühlt, als man ist, nennt man sich nicht Emma, sondernEmmi. Fazit, liebe Emmi Rothner: Sie schreiben wie30, Sie sind 42. Stimmts? Sie haben 36er Schuhgrösse.Sie sind klein, zierlich und quirlig, haben kurze dunkle Haare. Und Siesprudeln, wenn Sie reden. Stimmts? Guten Abend, Leo Leike.
Amnächsten Tag
Betreff:???
Liebe FrauRothner, sind Sie beleidigt? Schauen Sie, ich kenneSie ja nicht. Wie soll ich wissen, wie alt Sie sind? Vielleicht sind Sie 20oder 60. Vielleicht sind Sie 1,90 gross und 100 Kilo schwer. Vielleicht habenSie 46er Schuhgrösse - und deshalb nur drei Paar Schuhe, massgefertigt. Um sichein viertes Paar finanzieren zu können, mussten Sie Ihr »Like«-Abonnementkündigen und Ihre Homepagekunden mit Weihnachtsgrüssen bei Laune halten. Alsobitte, seien Sie nicht böse. Mir hat die Einschätzung Spass gemacht, ich habeein schemenhaftes Bild von Ihnen vor mir, und das habe ich Ihnen inübertriebener Präzision mitzuteilen versucht. Ich wollte Ihnen wirklich nichtzu nahe treten.
LiebeGrüsse, Leo Leike. Zwei Stunden später RE: Lieber »Professor«,ich mag Ihren Humor, er ist nur einen Halbton von der chronischenErnsthaftigkeit entfernt und klingt deshalb besonders schräg!! Ich melde michmorgen. Ich freu mich schon! Emmi.
Sieben Minutenspäter AW:
Danke!Jetzt kann ich beruhigt schlafen gehen. Leo.
Amnächsten Tag
Betreff:Nahe treten Lieber Leo, den »Leike« lasse ich jetztweg.
Sie dürfendafür die »Rothner« vergessen. Ich habe Ihregestrigen Mails sehr genossen, ich habe sie mehrmals gelesen. Ich möchte Ihnenein Kompliment machen. Ich finde es spannend, dass Sie sich so auf einenMenschen einlassen können, den Sie gar nicht kennen, den Sie noch nie gesehenhaben und wahrscheinlich auch niemals sehen werden, von dem Sie auch sonst nichtszu erwarten haben, wo Sie gar nicht wissen können, ob da
jemalsirgend etwas Adäquates zurückkommt. Das ist ganz atypisch männlich, und dasschätze ich an Ihnen. Das wollte ich Ihnen vorweg nur einmal gesagt haben. So,und jetzt zu ein paar Punkten: 1.) Sie haben einen ausgewachsenen Massenmail-Weihnachtsgruss-Psycho! Wo haben Sie denaufgerissen? Anscheinend kränkt man Sie zu Tode, wenn man »Frohe Weihnachtenund ein gutes neues Jahr« sagt. Gut, ich verspreche Ihnen, ich werde es nie,nie wieder sagen! Übrigens finde ich es erstaunlich, dass Sie von »FroheWeihnachten und ein gutes neues Jahr« auf ein Lebensalter schliessen können wollen.Hätte ich »Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr« gesagt, wäre ichdann zehn Jahre jünger gewesen? 2.) Tut mir Leid, lieber Leo Sprachpsychologe,aber dass eine Frau nicht jünger als 20 Jahre sein kann, wenn sie nicht »cool«,»geil« und »heavy« verwendet, kommt mir schon einbisschen weltfremd oberprofessorenhaft vor. Nicht,dass ich hier darum kämpfe, so zu schreiben, dass Sie meinen könnten, ich seijünger als 20 Jahre. Aber weiss man es wirklich? 3.) Ich schreibe also wie 30, sagenSie. 30-Jährige liest aber nicht »Like«, sagen Sie. Dazu erkläre ich Ihnen gerne: DieZeitschrift »Like« hatte ich für meine Mutterabonniert. Was sagen Sie jetzt? Bin ich nun endlich jünger, als ich schreibe?4.) Mit dieser Grundsatzfrage muss ich Sie alleine lassen. Ich habe leider einenTermin. (Firmunterricht? Tanzschule? Nagelstudio? Teekränzchen? Suchen Sie essich ruhig aus.) Schönen Tag noch, Leo! Emmi.
DreiMinuten später RE:
Ach ja,Leo, eines will ich Ihnen doch noch verraten: Bei der Schuhgrösse waren Sie garnicht so
schlecht.Ich trage 37. (Aber Sie brauchen mir keine Schuhe zu schenken, ich habe schonalle.) Drei Tage später Betreff: Etwas fehlt Lieber Leo, wenn Sie mir drei Tagenicht schreiben, empfinde ich
zweierlei:1.) Es wundert mich. 2.) Es fehlt mir etwas. Beides ist nicht angenehm. Tun Siewas dagegen!
Emminächsten Tag
Betreff: Endlichgesendet!
LiebeEmmi, zu meiner Verteidigung gebe ich an: Ich habe Ihnen täglich geschrieben,ich habe die E-Mails nur nicht abgeschickt, nein, im Gegenteil, ich habe sieallesamt wieder gelöscht. Ich bin in unserem Dialog nämlich an einem heiklenPunkt angelangt. Sie, diese gewisse Emmi mit Schuhgrösse 37, beginnt mich schönlangsam mehr zu interessieren, als es dem Rahmen, in dem ich mich mit ihrunterhalte, entspricht. Und wenn sie, diese gewisse Emmi mit Schuhgrösse 37, vonvornherein feststellt: »Wahrscheinlich werden wir uns niemals sehen«, dann hatsie natürlich völlig Recht und ich teile ihre Ansicht. Ich halte das für sehr,sehr klug, dass wir davon ausgehen, dass es zu keiner Begegnung zwischen unskommen wird. Ich will nämlich nicht, dass die Art unseres Gesprächs hier auf dasNiveau eines Kontaktanzeigen- und Chatroom-Geplänkelsabsinkt. So, und diese E-Mail schicke ich nun endlich weg, damit sie, diesegewisse Emmi mit Schuhgrösse 37, wenigstens irgendwas von mir in der Mailboxhat. (Aufregend ist der Text nicht, ich weiss, es ist auch nur ein Bruchteil vondem, was ich Ihnen schreiben wollte.) Alles Liebe, Leo.
23 Minutenspäter RE:
Aha,dieser gewisse Leo Sprachpsychologe will also nicht wissen, wie diese gewisseEmmi mit Schuhgrösse 37 aussieht? Leo, das glaube ich Ihnen nicht! Jeder Mannwill wissen, wie jede Frau aussieht, mit der er spricht, ohne zu wissen, wiesie aussieht. Er will sogar möglichst schnell wissen, wie sie aussieht. Denndanach weiss er, ob er noch weiter mit ihr sprechen will oder nicht. Oder etwanicht? Herzlichst, die gewisse 37er-Emmi.
AchtMinuten später AW:
Das warjetzt mehr hyperventiliert als geschrieben, stimmts? Ich muss gar nicht wissen, wie Sie aussehen, wennSie mir solche Antworten geben, Emmi. Ich habe Sie ohnehin vor mir. Und dafürmuss ich mich nicht einmal mit Sprachpsychologie beschäftigt haben. Leo. 21Minuten später RE:
Sie irren,Herr Leo. Das war völlig ruhig geschrieben. Sie sollten mich einmal sehen, wennich tatsächlich hyperventiliere. Im Übrigen neigenSie prinzipiell eher nicht dazu, meine Fragen zu beantworten, stimmts? (Wie sehen Sie eigentlich aus, wenn Sie »Stimmts?« fragen?) Aber darf ich noch einmal auf IhrenE-Mail-Wurf von heute Vormittag zurückkommen. Da passt so gar nichts zusammen.Ich halte fest: 1.) Sie schreiben mir E-Mails und schicken sie nicht ab. 2.) Siebeginnen sich schön langsam mehr für mich zu interessieren, als es dem »Rahmenunserer Unterhaltung« entspricht. Was soll das heissen? Ist der Rahmen unsererUnterhaltung nicht ausschliesslich das
gegenseitigeInteresse an einer jeweils völlig fremden Person? 3.) Sie finden es sehr klug -nein, Sie finden es sogar »sehr, sehr klug«, dass wir uns nie treffen werden.Ich beneide Sie um Ihre leidenschaftliche Hinwendung an die Klugheit! 4.) Siewollen kein Chatroom-Geplänkel. Sondern? Worüberwollen wir uns unterhalten, damit Sie sich nicht schön langsam mehr für michinteressieren, als es dem »Rahmen« entspricht? 5.) Und, für den gar nicht unwahrscheinlichenFall, dass Sie keine meiner soeben gestellten Fragen beantworten werden: Siesagten, dass das vorhin nur ein Bruchteil von dem war, was Sie mir schreibenwollten. Schreiben Sie mir ruhig den Rest. Ich freue mich über jede Zeile! Ichlese Sie nämlich gerne, lieber Leo. Emmi.
FünfMinuten später AW:
Liebe Emmi,Wenn Sie nicht 1.) 2.) 3.) und so weiter schreiben können, sind Sie es nicht, stimmts? Morgen mehr. Schönen Abend. Leo.
Am nächstenTag
KeinBetreff:
LiebeEmmi, ist Ihnen schon aufgefallen, dass wir absolut nichts voneinander wissen?Wir erzeugen virtuelle Fantasiegestalten, fertigen illusionistischePhantombilder voneinander an. Wir stellen Fragen, deren Reiz darin besteht,nicht beantwortet zu werden. Ja, wir machen uns einen Sport daraus, die
Neugierdedes anderen zu wecken und immer weiter zu schüren, indem wir sie kategorischnicht befriedigen. Wir versuchen, zwischen den Zeilen zu lesen, zwischen den Wörtern,bald wohl schon
zwischenden Buchstaben. Wir bemühen uns krampfhaft, den anderen richtig einzuschätzen.Und gleichzeitig sind wir akribisch darauf bedacht, nur ja nichts Wesentlichesvon uns selbst zu verraten. Was heisst »nichts Wesentliches«? - Gar nichts, wirhaben noch nichts aus unserem Leben erzählt, nichts, was den Alltag ausmacht,was einem von uns wichtig sein könnte. Wir kommunizieren im luftleeren Raum.Wir haben artig gestanden, welcher beruflichen Tätigkeit wir nachgehen. Siewürden mir theoretisch eine schöne Homepage gestalten, ich erstelle Ihnen dafürpraktisch (schlechte)
Sprachpsychogramme.Das ist alles. Wir wissen aufgrund eines miesen Stadtmagazins, dass wir in dergleichen Grossstadt leben. Aber sonst? Nichts. Es gibt keine anderen Menschen umuns. Wir
wohnennirgendwo. Wir haben kein Alter. Wir haben keine Gesichter. Wir unterscheidennicht zwischen Tag und Nacht. Wir leben in keiner Zeit. Wir haben nur unserebeiden Bildschirme, jeder
streng undgeheim für sich, und wir haben ein gemeinsames Hobby: Wir interessieren uns füreine jeweils völlig fremde Person. Bravo! Was mich betrifft, und jetzt kommeich zu meinem Geständnis: Ich interessiere mich wahnsinnig für Sie, liebe Emmi!Ich weiss zwar nicht warum, aber ich weiss, dass es einen markanten Anlass dafür gegebenhat. Ich weiss aber auch, wie absurd dieses Interesse ist. Es würde einerBegegnung niemals standhalten, egal wie Sie aussehen, wie alt Sie sind, wieviel Sie von Ihrem beträchtlichen E-Mail-Charme zu einem allfälligen Treffenmitnehmen könnten und was von Ihrem geschriebenen Sprachwitz auch in Ihren Stimmbändernsteckt, in Ihren Pupillen, in Ihren Mundwinkeln und Nasenflügeln. Dieses»Wahnsinnsinteresse«, so mein Verdacht, nährt sich einzig und allein aus derMailbox. Jeder Versuch, es von dort heraustreten zu lassen, würde vermutlichkläglich scheitern. Nun meine Schlüsselfrage, liebe Emmi: Wollen Sie nochimmer, dass ich Ihnen Mails schreibe? (Diesmal wäre eine klare Antwort äusserst entgegenkommend.)Alles, alles Liebe, Leo.
21 Minutenspäter RE:
LieberLeo, das war aber viel auf einmal! Sie müssen ordentlich Tagesfreizeit haben.Oder zählt das als Arbeit? Kriegen Sie dafür Zeitausgleich? Können Sie es vonder Steuer absetzen? Ich weiss, ich
habe einespitze Zunge. Aber nur schriftlich. Und nur, wenn ich unsicher bin. Leo, Siemachen mich unsicher. Sicher ist nur eines: Ja, ich will, dass Sie mir weiterE-Mails schreiben, wenns Ihnen nichts
ausmacht.Wenn das noch nicht klar genug war, dann probiere ich es noch einmal: JA, ICHWILL!!!!!!! E-MAILS VON LEO! E-MAILS VON LEO! E-MAILS VON LEO. BITTE! ICH BINSÜCHTIG NACH E-MAILS VON LEO! Und jetzt müssen Sie mir unbedingt verraten,warum es bei Ihnen zwar keinen Grund, aber einen »markanten Anlass« dafürgegeben hat, sich für mich zu interessieren. Das verstehe ich nämlich nicht,aber es klingt spannend. Alles, alles Liebe und noch ein »Alles« dazu, Emmi.(PS: Die E-Mail da oben von Ihnen war klasse! Absolut humorlos, aber echtklasse!)
© Zsolnay Verlag & Deuticke
- Autor: Daniel Glattauer
- 2007, 37. Aufl., 224 Seiten, Masse: 13 x 20,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Paul Zsolnay Verlag
- ISBN-10: 3552060413
- ISBN-13: 9783552060418
- Erscheinungsdatum: 31.07.2006
"Klug, komisch und spannend zugleich." Brigitte, Buch-extra, 27.09.06
"Kommunikationskunst auf höchstem Niveau. Man liest und liest und liest. Man liest seiner Umgebung seitenweise vor aus diesem Musterbeispiel des modernen Fernbalzens ... Lustig, zum Brüllen komisch. Es blickt auf die Niederungen der Mail-Amouren und tänzelt auf einem dünnen Seil mit bewundernswerter Artistik über die Abgründe des Ildiko-von Kürthy-Grabens." Elmar Krekeler, Die Welt, 02.09.06
"Eine schnelle, witzige Version des Briefromans im Zeitalter des Powerbooks, die all jenen das Gegenteil beweist, die das kulturpessimistische Vorurteil nachplappern, E-Mails hätten keine Tiefe." Silja Ukena, KulturSpiegel, 31.07.06
"Daniel Glattauer beschreibt wunderbar die ehrliche, schnelle Annäherung zweier Menschen - und ihre Angst vor der realen Begegnung." freundin, 02.08.06
"Ein wunderbares Buch über eine besondere Liebesgeschichte." Woman, 04.08.06
"Ein bitter-süsses Märchen mit überraschender Schlusspointe." Die Presse, 19.08.06
"Virtuos komponiert ... Schnell vergisst man, dass man hier lauter einzelne e-mails liest - es wird ein Text aus einem Guss, und trotzdem ein pointenreicher Schlagabtausch ... ein gelungener unerhaltsamer Liebesroman." Katharina Mahrenholz, NDR Info, 11.09.06
"Der Österreicher Daniel Glattauer inszeniert seinen Roman 'Gut gegen Nordwind' als raffinierte E-Mail-Variation des klassischen Briefromans. ... Da haben wir sie: Die Wiederkehr des kultivierten und koketten Briefromans, wie ihn das 18. Jahrhundert liebte, oder auch: das Internet als Postillon d'amour. Man muss bewundern, wie scheinbar mühelos und elegant Glattauer seine erzählerische Gratwanderung schafft." Urs Jenny, Spiegel Special, Juli 2006
"Eine minimalistische, quicklebendige Liebesgeschichte. Die Frühromantiker hätten an diesem Liebesballett ihre Freude gehabt, zweifach:
"Ein fabelhaft romantischer und witziger Roman." Thomas Stillbauer, Frankfurter Rundschau, 04.07.07
"Klug, komisch und spannend zugleich." Brigitte, Buch-extra, 27.09.06
"Kommunikationskunst auf höchstem Niveau. Man liest und liest und liest. Man liest seiner Umgebung seitenweise vor aus diesem Musterbeispiel des modernen Fernbalzens ... Lustig, zum Brüllen komisch. Es blickt auf die Niederungen der Mail-Amouren und tänzelt auf einem dünnen Seil mit bewundernswerter Artistik über die Abgründe des Ildiko-von Kürthy-Grabens." Elmar Krekeler, Die Welt, 02.09.06
"Eine schnelle, witzige Version des Briefromans im Zeitalter des Powerbooks, die all jenen das Gegenteil beweist, die das kulturpessimistische Vorurteil nachplappern, E-Mails hätten keine Tiefe." Silja Ukena, KulturSpiegel, 31.07.06
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"Virtuos komponiert ... Schnell vergisst man, dass man hier lauter einzelne e-mails liest - es wird ein Text aus einem Guss, und trotzdem ein pointenreicher Schlagabtausch ... ein gelungener unerhaltsamer Liebesroman." Katharina Mahrenholz, NDR Info, 11.09.06
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