Gewohnheitsrecht - Rechtsprinzipien - Rechtsbewusstsein.
Transformationen der Rechtskultur in West- und Osteuropa. Interdisziplinäres Symposion 2004 an der Universität Münster. SONDERHEFT RUSSLAND / OSTEUROPA. Zeitschrift Rechtstheorie, 35. Band (2004), Heft 3
Dieses Sonderheft, fokussiert auf Russland und Osteuropa, schliesst an frühere Untersuchungen zur Rechtskommunikation an, in denen die Rechtssysteme der modernen Gesellschaft - unbeschadet der fortlaufenden Transformationsprozesse in West und Ost! - im...
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Klappentext zu „Gewohnheitsrecht - Rechtsprinzipien - Rechtsbewusstsein. “
Dieses Sonderheft, fokussiert auf Russland und Osteuropa, schliesst an frühere Untersuchungen zur Rechtskommunikation an, in denen die Rechtssysteme der modernen Gesellschaft - unbeschadet der fortlaufenden Transformationsprozesse in West und Ost! - im geschichtlichen, politisch-kulturellen und weltgesellschaftlichen Zusammenhang als Informations- und Kommunikationssysteme verstanden werden. Es bündelt die Proceedings eines internationalen und interdisziplinären Symposiums, das an der Universität Münster unter dem Rahmenthema "Recht - Norm - Kanon: Symbolische Ordnungen in den Kulturen Osteuropas" stattfand. Die fachsystematisch heterogenen Beiträge sind - ihren Schwerpunkten nach - der Osteuropa-Forschung, der Geschichte, der Slavistik, Baltistik und Germanistik zuzurechnen, doch werden auch sonstige sprachwissenschaftliche und linguistische Themen, politik- und kulturwissenschaftliche Problemstellungen sowie ausgewählte Fragestellungen des geltenden Rechts (Rechtsstaat, Sozialstaat) und der Rechtsphilosophie behandelt, vor allem mit Blick auf Russland und seine europäischen Nachbarn. Dies geschieht zugleich in komparativer, auf die zunehmende Globalisierung aller Rechtskommunikation gerichteter Perspektive.Der hier verwendete Begriff der normativen Kommunikation, insbesondere derjenigen im Bereich des Rechts - manche Autoren sprechen lieber von juristischer Hermeneutik, Rhetorik oder vom Diskurs - deckt den gesamten Gegenstandsbereich wirklicher/möglicher Kommunikation von Recht ab, umfasst also auch die sozialen Beziehungen zwischen den Rechtsnormen und dem Handeln. Recht und Rechtsordnung werden somit nicht reduziert auf das vom Staate gesetzte oder wie auch immer von ihm abgeleitete Recht, sondern als Ausdruck sozialer Kontrolle und politischer Kultur verstanden, d. h. nicht nur in nationaler, sondern auch in inter-, supra- und transnationaler Perspektive gedeutet.
In rechts- und gesellschaftstheoretischer Hinsicht werden drei Problemkreise behandelt,
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nämlich (i) die vielschichtige Problematik der politisch, kulturell und sozial geprägten Ausbildung des Rechtsbewusstseins, die nicht nur Russland und Osteuropa betrifft, weil sie sich nicht bloss lokal und regional, sondern global stellt. Ferner ging und geht es (ii) um die Ausbildung und Entwicklung von Rechtsgemeinschaften neben und unabhängig vom Staat und etwaigen zwischenstaatlichen Rechtsbildungen, also auch um transnationale Gebilde - und (iii) um die in den diversen Rechtssystemen sich bietenden Möglichkeiten der Beobachtung (Selbstbeobachtung, Fremdbeobachtung) und Beschreibung der existierenden Rechtsstrukturen und ihrer Verbindung mit den Tiefenstrukturen der Gesellschaft.
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Inhaltsverzeichnis zu „Gewohnheitsrecht - Rechtsprinzipien - Rechtsbewusstsein. “
Inhalt: A. Sproede, Vorwort - W. Krawietz, Glokalisierung der Rechtskommunikation? Zum Globalisierungsdiskurs in der modernen Rechts- und Gesellschaftstheorie. Editorial - I. Rechtsordnung und soziale Kontrolle: E.-M. Auch, Adat - sari'a - Zakon. Zur Implementierung russischen Rechts in Kaukasien - L. Maier, Terror, Religion und Justiz. Vera Figners Lebenserinnerungen wiedergelesen - F. Nethercott, Discipline or Punish? Russian Criminal Justice in the Era of Reform - II. Sprache, juristische Rhetorik und rechtliche Kommunikation: E. Kantypenko, Klassische Plädoyers in Strafprozessen der "europäischen Ära" russischer Rechtsentwicklung nach der Justizreform von 1864 - S. G. Köhler, Verstehen vor Gericht. Zum Verfahrensbegriff als diskursiver Schnittstelle zwischen Recht und Literatur in der Moderne - C. Schindler, Delinquenz und Sondersprachen in Russland. Funktionen sowjetischer und russischer Argotwörterbücher von 1917 bis heute - III. Rechtsbewusstsein und Rechtskultur in vergleichender Perspektive: G. Schomacher, Geschichte, Mentalität und Recht. Zum Problem der Differenz respektive des Gegensatzes von 'westlicher' und russischer Rechtskultur - A. Sproede, 'Rechtsbewusstsein' (pravosoznanie) als Argument und Problem russischer Theorie und Philosophie des Rechts - E. M. Swiderski, Conceiving Social Reality in Post-Soviet Russia: A Question of Familiar or Innovative Representations? - IV. Liberalismus, Rechts- und Sozialstaat in Theorie und Praxis: P. Frick, Lev Petrazickij und das Eigentum. Beobachtungen zum Frühwerk - L. S. Mamut, Thesen zum Begriff des Rechts im Kontext der Sozialstaatslehren - N. Plotnikov, Das "Recht auf menschenwürdiges Dasein". Zur rechtsphilosophischen Begründung des Sozialliberalismus in Russland - A. Schlüchter, Gabriel Feliksovic serSenevic - eine rechtspositivistische Verteidigung des Rechts und des Rechtsstaates in Russland - V. Vergemeinschaftung und Vergesellschaftung jenseits des konventionellen Rechtspositivismus: W. Krawietz,
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Gemeinschaft und Gesellschaft. Das Tönnies'sche Handlungs- und Forschungsparadigma in neueren Rechtstheorien - R. Narits, Die Rechtsordnung in Estland. Wesen und Rationalität der Erkenntnis - M. Schulte, Geltung und Wirksamkeit des Rechts der Gesellschaft. Eine Selbst- und Fremdbeschreibung des Rechtssystems
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Bibliographische Angaben
- 2006, XXI, 394 Seiten, Masse: 14,7 x 22,4 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben:Krawietz, Werner; Sproede, Alfred
- Herausgegeben: Werner Krawietz, Alfred Sproede
- Verlag: Duncker & Humblot
- ISBN-10: 3428120868
- ISBN-13: 9783428120864
- Erscheinungsdatum: 06.02.2006
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