Gesamtkunstwerk Strasse
Die Geschichte des Autobahnpioniers Hans Lorenz
Das Buch ist Hans Wilhelm Lorenz (1900 -1975) gewidmet, dem "Altmeister des deutschen Strassenentwurfs", wie er postum genannt wird. Er prägt vor und nach 1945 massgebend die Gestaltung und die Sicherheit der Autobahnen und Landstrassen. Eines seiner...
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Produktinformationen zu „Gesamtkunstwerk Strasse “
Klappentext zu „Gesamtkunstwerk Strasse “
Das Buch ist Hans Wilhelm Lorenz (1900 -1975) gewidmet, dem "Altmeister des deutschen Strassenentwurfs", wie er postum genannt wird. Er prägt vor und nach 1945 massgebend die Gestaltung und die Sicherheit der Autobahnen und Landstrassen. Eines seiner Lieblingsthemen ist die Wechselwirkung zwischen Funktionalität und Formschönheit der Strasse, ein anderes ihre behutsame Einbindung indie Landschaft. Es überrascht, dass der ästhetische Strassenbau kein Syndrom des Automobilzeitalters ist, seine Wurzeln sind uralt. Andererseits weisen viele Aussagen von Lorenz in die Zukunft, manche sind von geradezu atemberaubender Aktualität. Lassen wir ihn selbst zu Wort kommen:"Der Strassenbauer soll bei jeder Massnahme, die er für einen bestimmten Zweck plant, daran denken, wie sie sich auch unter den anderen Gesichtspunkten auswirkt." Oder: "Ein Volk und seine Wirtschaft brauchen Land für Verkehrswege, für Siedlungen, für Industrie, zur Erholung und Ernährung. Wo, wann und wofür Land gebraucht wird, hängt von der gesamten Entwicklung ab. Das ist eine Gleichung mit vielen Unbekannten, es ist das Leben selbst und von diesem Leben ist die Strasse ein Stückchen." Schliesslich fragt Hans Lorenz ausgehend von der Fehleinschätzung, dass die schöne Umgebung nur für den Feierabend und die Urlaubszeit relevant sei: "Arbeiten wir nicht gerne in einem schön eingerichteten Büro und lieben den Blick durchs Fenster auf einen schönen Platz oder auf eine Grünfläche statt in einen grauen Hinterhof? Wohnen wir nicht gerne in einer schönen Stadt? Wollen wir nicht alle die Kultur auch im Alltag? Sogar im D-Zug-Wagen, sogar an und in unserem Auto?" Nach neueren wissenschaftlichen Studien bewirken ästhetische Sinneseindrücke beim Homo sapiens die Ausschüttung von Glückshormonen. Vielleicht besinnt man sich auf diesen über Jahrtausende kulturtragenden Zusammenhang - auch im Strassenbau; denn die Autobahnästhetik ist weitgehend auf der Strecke geblieben. Wenn man eingedenk einstigen Panoramagenusses in den
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umfeldbedingten "Lärmschutzkanälen" heutiger Autobahnen dahinfährt, möchte man frei nach Theodor Fontane ausrufen: "Wo immer die Welt am schönsten war, da ist sie öd' und leer." Da sind auch die kunterbunten Brücken Marke Pippi Langstrumpf, die den Autobahnnutzer neuerdings beglücken, immer nur Balsam für den Moment.
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Klappenbroschur
Lese-Probe zu „Gesamtkunstwerk Strasse “
"Die grosse Schrift in der Landschaft" hat der an sprachlichen Bildern reiche Hans Lorenz die Strasse einmal genannt. Diese Metapher ist genial; denn sie drückt aus, dass die Strasse von der Hand ihres Schöpfers genauso in eine quasi unberührte Kulturlandschaft "hineingeschrieben" wird wie die Kalligraphie auf ein jungfräuliches Blatt Papier. Sie bedeutet ferner, dass man in beiden Fällen gleichermassen umsichtig und planmässig vorgehen muss - wegen der fehlenden Korrekturmöglichkeit des fertigen Produkts. Zudem ist die Strasse für Hans Lorenz, wie wir sehen werden, so etwas wie die "Partitur" für die Autofahrt, die darauf stattfindet.Der äusserliche Beweggrund, sich mit dem Leben und fachlichen Wirken von Hans Lorenz zu befassen, ist die landläufige Assoziation seines Namens mit der legendären Klotoidentafel, auf deren Titelblatt er als dritter Autor neben Kasper und Schürba - ohne Punkt und Komma - steht. Diese Gleichsetzung wird aber nur einem Teil seiner fachlichen Bedeutung gerecht, ein mindestens genauso wichtiger Schwerpunkt liegt auf der Landschaftseinbindung der Strasse. Es wird der Frage nachgegangen, welchen Anteil Lorenz an der Herausgabe des Tafelwerks hat. Ausserdem sind da noch andere bisher unbeantwortete Fragen, z.B.: Was muss dem frisch gebackenen Regierungsbaumeister im pfälzischen Staatsdienst widerfahren sein, dass er seine kritische Denkschrift "Landesplanung tut not!" verfasste? Wie war das genau mit seinem unermüdlichen Einsatz für die Klothoide als Übergangsbogen in der Strassentrassierung, jene mathematische Kurve, die dann weltweit Einzug in die Entwurfsvorschriften für sichere Autostrassen hält? Oder sein Büchlein "Strassen für Deutschlands Zukunft" von 1943, das in keiner Bibliothek zu finden ist. Was hat es mit seiner leidenschaftlichen Verteidigungsschrift zur Spessartautobahn auf sich, in der er seine vom Bundesverkehrsministerium bereits abgesegnete, aber dann im letzten Moment von der Strassenverwaltung verworfene Tunneltrasse rechtfertigt? Wie
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konnte Lorenz überhaupt zu der ganzheitlichen Strassensicht und den daraus abgeleiteten Entwurfsregeln gelangen, die er - auch didaktisch - so perfekt in dem 1971 erschienenen Hauptwerk "Trassierung und Gestaltung von Strassen und Autobahnen", seinem fachlichen Vermächtnis, vorgestellt hat?Was den Aufbau der vorliegenden Biographie von Hans Lorenz betrifft, so wird im Kapitel 1 ein Überblick über seinen Lebenslauf und beruflichen Werdegang gegeben. Nach einem Streifzug durch die Strassenbaugeschichte im Kapitel 2, soweit er zum Verständnis der weiteren Ausführungen dienlich ist, folgt im Kapitel 3 eine ausführliche Darstellung seiner Aktivitäten in den einzelnen Dienststellen und Lebensabschnitten. Das umfangreiche schriftliche Werk, das Hans Lorenz hinterlassen hat, wird dreigeteilt behandelt: jene Arbeiten, die seine Rolle in der Trassierungsgeschichte dokumentieren, im Kapitel 4, seine Schriften zum Thema Strasse und Landschaft, insbesondere sein "ingenieurbiologisches" Anliegen im Kapitel 5, schliesslich das "Trassierung und Gestaltung von Strassen und Autobahnen" betitelte Alterswerk, in dem er sein fachliches uvre noch einmal zusammenfasst, im Kapitel 6. Das "Buchstäbliches - eine typographische Nachlese" überschriebene Kapitel 7 erläutert dem Leser die Hintergründe der schwankenden Schreibweisen sowie anderer ortho- und typographischer Auffälligkeiten, die ihm in den vorangegangenen Kapiteln, insbesondere in den Zitaten, immer wieder begegnen. Er findet dort z.B. die Erklärung für das irritierende Nebeneinander von "Klothoide" und "Klotoide". Ausserdem geht es um einige überraschende Wechselwirkungen zwischen der "grossen Schrift in der Landschaft" und der "kleinen Schrift auf dem Papier".Wer tiefer in die Materie eindringen will oder sich für den Kontext einzelner in den Kapiteln 2 bis 5 zitierter Passagen interessiert, findet im Anhang die Abschriften ausgewählter Dokumente. Die Schriften von Hans Lorenz sind in einem eigenen Verzeichnis mit allen bekannten
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Bibliographische Angaben
- Autor: Wolfgang Wirth
- 2019, Neuausgabe, 260 Seiten, 250 Abbildungen, Masse: 23,8 x 29,9 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Schiermeier
- ISBN-10: 3943866823
- ISBN-13: 9783943866827
- Erscheinungsdatum: 03.11.2020
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