Gender - Nation - Religion
Ein internationaler Vergleich von Akteursstrategien und Diskursverflechtungen
Über Ehe und Familie, über Abtreibungsrechte, die Rechte sexueller Minderheiten, Sexualkundeunterricht oder Gleichstellungspolitiken wird nach wie vor heftig gestritten. Dabei werden genderbezogene Themen zunehmend mit religiösen und national-konservativen...
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Produktinformationen zu „Gender - Nation - Religion “
Über Ehe und Familie, über Abtreibungsrechte, die Rechte sexueller Minderheiten, Sexualkundeunterricht oder Gleichstellungspolitiken wird nach wie vor heftig gestritten. Dabei werden genderbezogene Themen zunehmend mit religiösen und national-konservativen Diskursen verflochten. Welche Akteure werden im öffentlichen Raum sichtbar? Welche Ziele verfolgen sie? Wie argumentieren sie? Diesen Fragen gehen die Beiträge des Bandes in international vergleichender Perspektive nach.
Klappentext zu „Gender - Nation - Religion “
Über Ehe und Familie, über Abtreibungsrechte, die Rechte sexueller Minderheiten, Sexualkundeunterricht oder Gleichstellungspolitiken wird nach wie vor heftig gestritten. Dabei werden genderbezogene Themen zunehmend mit religiösen und national-konservativen Diskursen verflochten. Welche Akteure werden im öffentlichen Raum sichtbar? Welche Ziele verfolgen sie? Wie argumentieren sie? Diesen Fragen gehen die Beiträge des Bandes in international vergleichender Perspektive nach.
Grossformatiges Paperback. Klappenbroschur
Lese-Probe zu „Gender - Nation - Religion “
EinleitungMaren Behrensen, Marianne Heimbach-Steins, Linda E. Hennig1. Die Trias Gender - Nation - ReligionSeit einigen Jahren machen sogenannte Anti-Gender-Bewegungen von sich reden. Spätestens seit der Ende 2012 in Frankreich gegründeten zivilgesellschaftlichen Bewegung La Manif pour tous (Die Demo für Alle), die sich gegen den Gesetzesentwurf für das Adoptionsrecht gleichgeschlechtlicher Paare richtete, oder den in vielen Ländern präsenten Märschen für das Leben sind die Auseinandersetzungen im öffentlichen Raum unübersehbar. Gestritten wird über unterschiedliche Themenfelder wie Sexualkunde im Schulunterricht, die Rechte sexueller Minderheiten, Gleichstellungspolitik und Feminismus. Dabei erscheint Gender als eine Art Containerbegriff, der es erlaubt, diese unterschiedlichen Themen in einer aktivistischen und politischen Agenda zu vereinen.Hinzu kommt eine zunehmende Verflechtung von genderbezogenen Themen mit vormals disparaten religionsbezogenen und national-konservativen Diskursen. Zudem ergeben sich unerwartete Bündnisse auf Akteursebene. Die im öffentlichen Raum präsenten Themen werden von politischen Akteuren, besonders aus dem rechtspopulistischen und nationalistischen Spektrum, nicht nur gezielt aufgegriffen, sondern zum Teil auch selber erzeugt. Neben der Verflechtung der Diskurse um Gender und Nation bildet sich hier auch eine Verknüpfung zu Religion; dabei stehen Themen im Vordergrund, die in der Morallehre der katholischen Kirche, aber auch in evangelikalen protestantischen Zusammenhängen verankert sind (wie etwa die Ablehnung der Abtreibung oder der Widerstand gegen die rechtliche Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften); aber auch Themen, die mit der Chiffre christliches Abendland nationalistische Motive erkennen lassen, vor allem in Abwehrhaltung gegen eine vermeintliche Islamisierung, werden in (fundamentalistischen) religiösen Positionen aufgegriffen. Dabei bilden sich Allianzen - etwa für konservative Familienwerte oder gegen
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Gleichstellungspolitik -, die bis dahin aufgrund der sonstigen politischen Differenzen undenkbar gewesen wären. Als deutsches Beispiel in diesem Zusammenhang ist die Partei Alternative für Deutschland zu nennen; sie inszeniert die vermeintliche "Gender-Ideologie" als Gefahr für die deutsche Familie und beruft sich dabei auch auf christliche Werte, während sie Einwanderungs- und Bevölkerungspolitik nach stramm ethno-nationalen Vorstellungen betreiben will. Auf der personellen Ebene lassen sich Anschlüsse sowohl in christlich-konservative beziehungsweise -fundamentalistische als auch in nationalistische und rechtsradikale Milieus nachweisen.Obwohl Themen wie Kinder(erziehung), Sexualerziehung und Familie seit langem zum Kernbestand kirchlicher Morallehren gehörten, ist der "Anti-Genderismus" als Aktivismus religiöser Akteure in der Öffentlichkeit ein recht junges Phänomen. Im Zusammenhang mit Re-Evangelisierungsbestrebungen kirchlicher Akteure (aus der katholischen Kirche, aber auch aus protestantischen und orthodoxen Kreisen), in denen auch eine Reaktion auf einen politischen und sozialen Bedeutungsverlust gesehen werden kann, reicht eine Neuentdeckung konservativer Werte (nicht zuletzt als Antwort auf einen immer progressiver werdenden gesellschaftlichen Mainstream) mindestens bis in die 1970er Jahre zurück.Neuartig sind allerdings die Brücken zwischen aktivistischen religiösen Milieus und rechtskonservativen politischen Kreisen (siehe zum Beispiel den Beitrag von Strube in diesem Band). Die zunehmende Verknüpfung von nationalistischen Diskursen mit anti-genderistischen Diskursen und der Beanspruchung christlicher Werte machen für viele Beobachter*innen Kirche und Religion als solche verdächtig. Es stellt sich daher die Frage, ob und inwieweit kirchlicherseits geführte Anti-Gender-Diskurse per se für nationalistische Ideologien anfällig sind beziehungsweise eine entsprechende Disposition aufweisen. Diese Frage wird noch drängender angesichts der Beobachtung, das
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Inhaltsverzeichnis zu „Gender - Nation - Religion “
InhaltEinleitung7Maren Behrensen, Marianne Heimbach-Steins und Linda E. HennigRechtspopulismus und konfessionelle Anti-Gender-Bewegung25Sonja Angelika StrubeGeschlechterordnung und Familismus als Policy-Angebote des Rechtspopulismus und Autoritarismus für das katholische Milieu51Andreas PüttmannTrump, the Cross, and the Lynching Tree: White ChristianNationalism and the Future of American Political Identity81David Joseph WellmanAmerican Masculinity, Feminism, and the Politics of Fatherhood101Silas MorganGender und die "traditionellen Familienwerte": Der Beitrag der Russischen Orthodoxen Kirche zur russischen Identitätskonstruktion125Regina ElsnerHypochondriac Identities: Gender and Nationalism in Bulgaria and Germany147Maren Behrensen and Elitza StanoevaThe Gender of Right-Wing Terrorism: An Analysis of the Gendered Discourses on the "National Socialist Underground" in English, German, and Turkish Newspapers189Jasmin Siri and Nergis Denli ErkökAutorinnen und Autoren209
Autoren-Porträt
Maren Behrensen, Dr. phil., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für sozialethische Genderforschung am Institut für Christliche Sozialwissenschaften der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.Marianne Heimbach-Steins ist Direktorin des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften und Professorin für Christliche Sozialwissenschaften und sozialethische Genderforschung an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.Linda E. Hennig ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Centrum für Religion und Moderne der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Bibliographische Angaben
- 2019, 210 Seiten, Masse: 13,9 x 21,3 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben: Marianne Heimbach-Steins, Maren Behrensen, Linda E. Hennig
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593509601
- ISBN-13: 9783593509600
- Erscheinungsdatum: 24.04.2019
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