Geld stinkt nicht

Anfangs war ich ein wenig skeptisch, denn Geschichte und Wirtschaft habe von der Schulzeit nicht gerade in guter Erinnerung behalten. Deswegen war ich angenehm überrascht, weil das Buch sehr lebendig und anschaulich auch für den Laien verständlich die grundlegenden Beziehungen zwischen Politik, Gesellschaft und Wirtschaft erklärt. Bei einigen Passagen, wie in dem „Schweinkapitel“ musste ich wirklich schmunzeln.

Das Buch ist sicherlich keine Lektüre für den Strand oder mal so nebenbei zu lesen. Man muss schon ein gewisses Interesse an Wirtschaft und Steuern haben. Aber dann ist es wirklich faszinierend zu lesen, wie sich die Menschheit seit der Antike entwickelt hat und welchen Einfluss die Steuern und Abgaben dabei auf die Entwicklung der Gesellschaft hatten. Viele Informationen, die das Buch liefert, so wie die Domestikation der ersten Hunde in der Steinzeit, die Erfindung der Schrift oder auch das „Schweinekapitel“ haben zwar mit dem eigentlichen Thema des Buches nicht viel zu tun, sind aber sehr spannend und sorgen dafür, dass man das Buch als sehr kurzweilig und interessant empfindet. Ziemlich düster und deprimierend ist die Entwicklung der Steuern und Abgaben in der heutigen Bundesrepublik. Neben den Ansätzen des Autors für ein einfacheres und gerechteres Steuersystem waren für mich die Antworten der politischen Parteien interessant, vor allem die Positionen der Parteien, die auf die Fragen des Autors gar nicht geantwortet hatten.