Geheime Botschaften
Die Kunst der Verschlüsselung von der Antike bis in die Zeiten des Internet. Ausgezeichnet mit dem Corine - Internationaler Buchpreis, Kategorie Sachbuch 2001
Von antiken Geheimschriften bis zu Enigma und Internetverschlüsselung: Simon Singh erzählt Ihnen die spannende Geschichte der Verschlüsselung und der genialen Menschen, die diese Codes knacken.
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Produktinformationen zu „Geheime Botschaften “
Von antiken Geheimschriften bis zu Enigma und Internetverschlüsselung: Simon Singh erzählt Ihnen die spannende Geschichte der Verschlüsselung und der genialen Menschen, die diese Codes knacken.
Unterhaltsam und verständlich erfahren Sie hier alles Wissenswerte zur
- Geheimschrift der Maria Stuart
- mechanischen Verschlüsselung
- u.v.m.
Klappentext zu „Geheime Botschaften “
Die Kunst der VerschlüsselungOb im Krieg, in der Liebe oder im Wirtschaftsleben - seit Jahrtausenden arbeitet die Menschheit mit verschlüsselten Informationen und geheimen Codes. Die Methoden wurden immer raffinierter bis in die Gegenwart, wo im Zeitalter der Computernetze Billionen von Daten kursieren, die geschützt werden müssen.
Simon Singh erzählt von diesem zweitausendjährigen Kampf um die Verschlüsselung. Wo in der Antike noch einfache mechanische Vorrichtungen genügten, benutzte man in der Neuzeit raffinierte mathematische Operationen, bis schliesslich komplizierte Computerprogramme zur Chiffrierung eingesetzt wurden. Das Buch weckt nicht nur die Lust, selbst mit verschlüsselten Botschaften zu experimentieren, sondern vermittelt auch das nötige Wissen, wie man sich vor unerwünschten Mitwissern schützen kann.
Lese-Probe zu „Geheime Botschaften “
"Die Gänse, die nie schnattertenDreizehn Jahre lang hatten die Briten und Franzosen geglaubt, die Enigma-Verschlüsselung sei nicht zu knacken, doch nun schöpften sie Hoffnung. Die polnischen Erfolge hatten bewiesen, dass die Enigma angreifbar war, und dies stärkte die Moral der alliierten Kryptoanalytiker. Die polnischen Bemühungen waren zwar seit der Einführung neuer Walzen und Steckerkabel festgefahren, doch es blieb dabei, dass die Enigma nicht mehr als perfekte Verschlüsselungsmaschine galt.
Die polnischen Erfolge führten den Alliierten zudem vor Augen, dass man Mathematiker durchaus erfolgreich als Codebrecher einsetzen konnte. Bei den Engländern in Room 40 hatten die Linguisten und Altphilologen immer die erste Geige gespielt, doch nun bemühte man sich gemeinsam, auch Mathematiker und Naturwissenschaftler zu rekrutieren. Dabei spielten die "Old-boy-Seilschaften" eine wichtige Rolle: die Mitarbeiter von Room 40 nahmen Kontakt mit ihren ehemaligen Colleges in Oxford und Cambridg e auf. Es gab auch eine Old-girl-Seilschaft, die Studentinnen rekrutierte, namentlich im Newnham und Girton College in Cambridge.
Die Neuen fingen nicht im Room 40 in London an, sondern fuhren nach Bletchley Park in Buckinghamshire, dem Sitz der Government Code and Cypher School (GC&CS). Diese neugebildete Organisation war nun anstelle von Room 40 für die Dechiffrierung zuständig. Bletchley Park bot weit mehr Menschen Platz, ein wichtiger Punkt, denn für die Zeit nach Kriegsbeginn erwartete man eine wahre Flut abgehörter verschlüsselter Funksprüche. Im Ersten Weltkrieg hatten die Deutschen noch zwei Millionen Wörter im Monat gesendet, doch nun man rechnete damit, dass die grössere Verbreitung von Funkgeräten im kommenden Krieg zur Übermittlung von zwei Millionen Wörtern am Tag führen konnte.
In der Mitte von Bletchley Park stand ein altes viktorianisches Herrenhaus im Stil der Tudor-Gotik, erbaut im neunzehnten Jahrhundert von dem Finanzmagnat Sir Herbert Leon. Das Haus mit
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seiner Bibl iothek, dem Speisesaal und dem prachtvollen Ballsaal war die Herzkammer der gesamten Operation Bletchley. Commander Alastair Denniston, der Direktor von Bletchley Park, konnte von seinem Büro im Erdgeschoss aus den weitläufigen Garten überblicken. Doch die Aussicht wurde ihm bald durch den Bau zahlreicher Baracken verdorben. Diese auf die Schnelle errichteten Holzgebäude beherbergten die verschiedenen Dechiffrier-Abteilungen. Zum Beispiel war Baracke 6 für den Angriff auf den Enigma-Funkverkehr des deutschen Heeres zuständig. Baracke 6 übergab ihr entschlüsseltes Material an Baracke 3, wo Aufklärungsspezialisten die Meldungen übersetzten und die Informationen auswerteten. Baracke 8 war für die Marine-Enigma zuständig und gab die entschlüsselten Meldungen an Baracke 4 zur Übersetzung und Auswertung weiter. Anfangs arbeiteten nur zweihundert Menschen in Bletchley Park, doch fünf Jahre später beherbergten das Herrenhaus und die Baracken siebentausend Männer und Frauen.
Im Herbst 1939 s tudierten die Wissenschaftler und Mathematiker in Bletchley die komplizierte Wirkungsweise der Enigma und machten sich polnischen Techniken rasch zueigen. Bletchley hatte mehr Personal und Mittel als das polnische Biuro Szyfr w und konnte daher auch mit der grösseren Walzenzahl zurechtzukommen, die bedeutete, dass Enigma jetzt zehnmal schwerer zu knacken war. Alle vierundzwanzig Stunden arbeiteten die britischen Codebrecher dieselbe Routine ab. Um Mitternacht gingen die deutschen Enigma-Chiffreure zu einem neuen Tagesschlüssel über, und damit war alles, was Bletchley am Tag zuvor erarbeitet hatte, für die Entschlüsselung wertlos geworden. Die Codebrecher mussten sich nun von neuem auf die Suche nach dem Tagesschlüssel machen. Das konnte mehrere Stunden dauern, doch sobald die Enigma-Einstellungen des jeweiligen Tages entdeckt waren, konnte man in Bletchley auch die deutschen Funkmeldungen entziffern, die sich bereits angesammelt hatten...
Im Herbst 1939 s tudierten die Wissenschaftler und Mathematiker in Bletchley die komplizierte Wirkungsweise der Enigma und machten sich polnischen Techniken rasch zueigen. Bletchley hatte mehr Personal und Mittel als das polnische Biuro Szyfr w und konnte daher auch mit der grösseren Walzenzahl zurechtzukommen, die bedeutete, dass Enigma jetzt zehnmal schwerer zu knacken war. Alle vierundzwanzig Stunden arbeiteten die britischen Codebrecher dieselbe Routine ab. Um Mitternacht gingen die deutschen Enigma-Chiffreure zu einem neuen Tagesschlüssel über, und damit war alles, was Bletchley am Tag zuvor erarbeitet hatte, für die Entschlüsselung wertlos geworden. Die Codebrecher mussten sich nun von neuem auf die Suche nach dem Tagesschlüssel machen. Das konnte mehrere Stunden dauern, doch sobald die Enigma-Einstellungen des jeweiligen Tages entdeckt waren, konnte man in Bletchley auch die deutschen Funkmeldungen entziffern, die sich bereits angesammelt hatten...
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Autoren-Porträt von Simon Singh
Simon Singh ist Physiker, Wissenschaftsjournalist bei der BBC und Autor mehrerer Bestseller. Klaus Fritz ist Diplomsoziologe und promovierter Philosoph. Seit 1991 ist er als freier Journalist tätig. Zusammen mit Dietmar Friedmann veröffentlichte er bei dtv 'Wer bin ich, wer bist du?' (1996) und 'Wie ändere ich meinen Mann?' (1997). 1998 ist von ihm 'Ein Sternenmantel voll Vertrauen', ein Märchen für Erwachsene und Kinder, erschienen, 2003 'So verstehen wir uns', ein Ratgeber, wie Kommunikation in der Familie gelingt.
Bibliographische Angaben
- Autor: Simon Singh
- 2014, 18. Aufl., 464 Seiten, 76 Abbildungen, Masse: 13,5 x 21 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Fritz, Klaus
- Übersetzer: Klaus Fritz
- Verlag: DTV
- ISBN-10: 3423330716
- ISBN-13: 9783423330718
- Erscheinungsdatum: 01.12.2001
Rezension zu „Geheime Botschaften “
»Äusserst penibel recherchiert, spannend und anschaulich geschrieben.« Süddeutsche Zeitung
Pressezitat
Keine leichte Kost, aber auch ohne Mathe-Studium lesbar und äusserst nahrhaft. Bernd Schöne iX 20210602
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