Gebrauchsanweisung für den Schwarzwald
Aktualisierte Neuausgabe 2014
Tiefe Wälder, sanfte Hügel, verwunschene Wasserfälle - der Schwarzwald ist ein beinah mythischer Sehnsuchtsort, nicht nur der Deutschen. Die Heimat der berühmten Kuckucksuhren und Bollenhüte ist so vielfältig wie seine Menschen: In den sonnenreichen Tälern...
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Produktinformationen zu „Gebrauchsanweisung für den Schwarzwald “
Klappentext zu „Gebrauchsanweisung für den Schwarzwald “
Tiefe Wälder, sanfte Hügel, verwunschene Wasserfälle - der Schwarzwald ist ein beinah mythischer Sehnsuchtsort, nicht nur der Deutschen. Die Heimat der berühmten Kuckucksuhren und Bollenhüte ist so vielfältig wie seine Menschen: In den sonnenreichen Tälern im Westen zeigt man sich weltoffen und gesellig, in den Bergen eher wortkarg und scheu. Und im Süden liegt das ebenso schöne wie eigenwillige Freiburg: Unistadt, Grünen-Hochburg und Wiege eines aussergewöhnlichen Fussballclubs. Mit einem Augenzwinkern erzählt der gebürtige Schwarzwälder Jens Schäfer, wo Sie hier besser Herdöpfel und Schleck sagen, wenn Sie Kartoffeln und Marmelade möchten, und auf welchem Kirchweihfest es noch einen echten Hammel zu gewinnen gibt.
Klappenbroschur
Lese-Probe zu „Gebrauchsanweisung für den Schwarzwald “
Kuckucksuhren, Kirschtorten und Bollenhüte.Wie man sich den Schwarzwald vorstellt
Egal als was Sie, lieber Leser, in den Schwarzwald kommen ob als Städtereisender oder als Gourmet, als Wanderer oder Kurgast, als Kongressteilnehmer oder als Student , bedenken Sie, dass jeder Einheimische, dem Sie begegnen, Ihnen etwas voraushat. Er lebt hier. Denn es gibt nur zwei Arten von Menschen, sagt ein Sprichwort: solche, die hier leben wollen, und solche, die das bereits tun. Im gesamten Schwarzwald sind das knapp dreieinhalb Millionen. Mehr als doppelt so viele kommen jährlich zu Besuch. Der Schwarzwald ist einer der Sehnsuchtsorte der Deutschen schlechthin, und das schon seit beinahe 200 Jahren. Die Vorstellung von einer heilen Welt kommt dem, was man vom Schwarzwald kennt oder zu kennen meint, ziemlich nahe. Gesunde Luft und mildes Klima, ansehnliche Städte und pittoreske Dörfer, Gastfreundschaft und Gemütlichkeit, geringe Arbeitslosenzahlen und gutes Essen, liberale und freundliche Menschen, die zu leben verstehen und leben lassen, und das im Einklang mit viel unberührter Natur.
Schliessen Sie kurz die Augen, und denken Sie an den Schwarzwald. Was sehen Sie? Kuckucksuhren, Kirschtorten und Bollenhüte? Damit haben Sie durchaus recht. Aber lassen Sie die Insignien des Schwarzwalds mal beiseite, und denken Sie nur an die Landschaft. Was sehen Sie jetzt? Anmutige Täler und dunkle Wälder, sanfte Hügel mit mächtigen Eindachhöfen und saftige Wiesen, auf denen braunweisse Kühe grasen? Dann sehen Sie, was neunzig Prozent aller Menschen spontan zum Schwarzwald einfällt und was auch die Deutsche Post mal auf eine bunte, piktogrammisierte Briefmarke, Motiv Schwarzwald, drucken liess. Keine Sorge, an Ihrer Einbildungskraft ist nichts verkehrt. Aber es ist nur ein Teil des Ganzen: der Südschwarzwald. Im Nord- und im Mittelschwarzwald sieht es ziemlich anders aus. Enger sind die Täler und noch dichter bewachsen. Fachwerkhäuser gibt es hier und Dörfer, in die die Sonne nur ganz selten
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einzudringen scheint. So viel Schatten kann auch schon mal aufs Gemüt schlagen, besonders im Winter. Und im Westen, wo die Hänge des Schwarzwalds in die sonnige Rhein ebene übergehen, prägen Felder und Weinberge das Bild.
Ein Freudenstädter, ein Triberger und ein Freiburger haben jeweils etwas anderes im Sinn, wenn sie an den Schwarzwald denken. Der Erste sieht riesige Waldflächen und hält Freudenstadt für die Hauptstadt des Schwarzwalds. Der Zweite denkt an tiefe Schluchten und empfindet die Triberger Wasserfälle als sein Zentrum (womit er geografisch gesehen recht hat). Dem Dritten fallen Freiburgs enge Gassen und das milde Klima ein, und er meint nicht nur im Zentrum des Schwarzwalds zu leben, sondern gleich in der heimlichen Hauptstadt Deutschlands. Kein Schwarzwälder denkt an das Grosse, Ganze, sondern immer an das Eigene, Kleine, das mit dem grossen Rest wenig zu tun hat.
Nicht dass die Freudenstädter, Triberger und Freiburger ignorante Provinzler wären, die nicht über ihren Tellerrand hinausschauen. Die einzelnen Gebiete hatten einfach nie viel miteinander zu schaffen. Der Schwarzwald war jahrhundertelang so dicht und undurchdringlich, dass es kaum Verbindungen zwischen seinen einzelnen Teilen gab.
Als er im frühen Mittelalter besiedelt wurde, haben das Wiesen- oder das Kandertal in nordsüdlicher und, in Ost-West-Richtung verlaufend, das Höllen-, das Kinzig-, und das Murgtal den Bau grosser Verbindungsstrassen beinahe unmöglich gemacht. Von Schienen ganz zu schweigen. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Wer im Nordschwarzwald wohnt, fährt nicht mal eben so in den Süden und umgekehrt. Wieso auch? Man hat den Schwarzwald schliesslich vor der eigenen Haustür, und der genügt. Nach wie vor stehen die Fahrzeiten in keinem Verhältnis zur eigentlichen Entfernung. Will man mit der Bahn von Neustadt im Süd- nach Bad Wildbad im Nordschwarzwald fahren, muss man erst den Zug nach Freiburg nehmen, dort nach Karlsru
Ein Freudenstädter, ein Triberger und ein Freiburger haben jeweils etwas anderes im Sinn, wenn sie an den Schwarzwald denken. Der Erste sieht riesige Waldflächen und hält Freudenstadt für die Hauptstadt des Schwarzwalds. Der Zweite denkt an tiefe Schluchten und empfindet die Triberger Wasserfälle als sein Zentrum (womit er geografisch gesehen recht hat). Dem Dritten fallen Freiburgs enge Gassen und das milde Klima ein, und er meint nicht nur im Zentrum des Schwarzwalds zu leben, sondern gleich in der heimlichen Hauptstadt Deutschlands. Kein Schwarzwälder denkt an das Grosse, Ganze, sondern immer an das Eigene, Kleine, das mit dem grossen Rest wenig zu tun hat.
Nicht dass die Freudenstädter, Triberger und Freiburger ignorante Provinzler wären, die nicht über ihren Tellerrand hinausschauen. Die einzelnen Gebiete hatten einfach nie viel miteinander zu schaffen. Der Schwarzwald war jahrhundertelang so dicht und undurchdringlich, dass es kaum Verbindungen zwischen seinen einzelnen Teilen gab.
Als er im frühen Mittelalter besiedelt wurde, haben das Wiesen- oder das Kandertal in nordsüdlicher und, in Ost-West-Richtung verlaufend, das Höllen-, das Kinzig-, und das Murgtal den Bau grosser Verbindungsstrassen beinahe unmöglich gemacht. Von Schienen ganz zu schweigen. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Wer im Nordschwarzwald wohnt, fährt nicht mal eben so in den Süden und umgekehrt. Wieso auch? Man hat den Schwarzwald schliesslich vor der eigenen Haustür, und der genügt. Nach wie vor stehen die Fahrzeiten in keinem Verhältnis zur eigentlichen Entfernung. Will man mit der Bahn von Neustadt im Süd- nach Bad Wildbad im Nordschwarzwald fahren, muss man erst den Zug nach Freiburg nehmen, dort nach Karlsru
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Autoren-Porträt von Jens Schäfer
Jens Schäfer wurde 1968 im tiefsten Schwarzwald geboren. Heute lebt er als freier Drehbuchautor und Schriftsteller in Berlin. Mit Wortwitz, viel Ironie und noch mehr Zuneigung beschreibt er seine alte Heimat, in die er so oft es geht und eines Tages vielleicht ganz zurückkehrt. Von ihm erschien ausserdem der mit zahlreichen Infografiken illustrierte Band »Total alles über den Schwarzwald«.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jens Schäfer
- 2014, 1. Auflage, 256 Seiten, Masse: 12,6 x 19,4 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Piper
- ISBN-10: 3492276369
- ISBN-13: 9783492276368
- Erscheinungsdatum: 10.03.2014
Pressezitat
»Schäfer entgeht der Versuchung, die heimatlichen Gefilde und Bewohner zu verklären. Er erklärt sie und hält sie auf Distanz. Amüsant und elegant.« Stuttgarter Nachrichten 20091116
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