Fr. 5.-¹ Rabatt bei Bestellungen per App
Gleich Code kopieren:

Frei wie die Vögel

Die Helden von Lübeck - Eine Erzählung gegen das Vergessen
 
 
Merken
Merken
 
 
Am 10. November 1943 wurden in Hamburg vier Geistliche durch das Fallbeil hingerichtet, weil sie öffentlich Stellung bezogen gegen die Verbrechen des Nazi-Regimes. Voller Leidenschaft für die historischen Hintergründe verwebt Ann-Helena Schlüter die vier Biografien erzählerisch miteinander.
Leider schon ausverkauft

Bestellnummer: 100143155

Buch (Gebunden) Fr. 9.90
inkl. MwSt.
In den Warenkorb
  • Kreditkarte, Paypal, Rechnungskauf
  • 30 Tage Widerrufsrecht
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
Kommentare zu "Frei wie die Vögel"
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 19.01.2019

    „...Unser Krieg ist gut. Es geht um Säuberung, um Reinigung, um die dringende Reinhaltung des Blutes! Alles ,was rein ist, tut auch Ihnen gut!...“

    Am 10. November 1943 werden vier Männer aus Lübeck hingerichtet. Drei von ihnen sind katholische Geistliche, der vierte gehört der evangelischen Kirche an. In dem Buch erzählt die Autorin das Geschehen der Jahre 1941 bis 1943 in einer spannenden Romanhandlung.
    Nach einem Vorwort von Prof. Heike Henning erläutert die Autorin im Prolog, was sie bei der Recherche zum Buch erlebt und erfahren hat. Dann folgen kurze Biografien von Johann Prassek, Eduard Müller, Hermann Lange und Karl Friedrich Stellbrink.
    Anschliessend beginnt die eigentliche Romanhandlung. Dabei fallen zwei Dinge besonders ins Auge. Die einzelnen Kapitel sind nicht chronologisch aneinandergereiht und der Schriftstil variiert zum einen für die Person, aber auch für den Inhalt.
    Jedes Kapitel beginnt mit zwei Originalzitaten und der Datumsangabe. Das Eingangszitat bezieht sich auf Eduard. Vertreter des Staates versuchen, ihn als Jugendleiter für die Hitlerjugend zu gewinnen. Er lehnt ab.
    Ganz anders klingt es, wenn die Autorin mich an den Gedanken von Hermann Lange in seiner Zelle teilnehmen lässt.

    „...Die weissen Stunden bewegen sich langsam und leise, wie auf Zehenspitzen oder mit geräuschlosen, dicken Pantoffeln. Als wären meine Ohren mit Watte verstopft. Ich höre die Stille und höre mein Herz. Ich atme. Ich lebe...“

    Die Autorin gestaltet den Roman wie ein Musikstück oder ein Gemälde. Sie blättert immer andere Facetten des Geschehens auf. Einmal gibt es tiefgehende Diskussionen der Männer in der Küche des Pfarrhauses. Im nächsten Moment unterhält sich Johannes mit polnischen Zwangsarbeitern und bringt ihnen Essen, obwohl das verboten ist. Ab und an machen sie wohlmeinende Gemeindemitglieder auf die Gefahren aufmerksam. Manchmal gehen die Gedanken der Vier zurück in die Vergangenheit. Ich erfahre Ereignisse aus der Kindheit und dem Studium.
    Häufig wird der christliche Glaube den Glaubenssätzen des Naziregimes gegenübergestellt. Dabei stellt sich heraus, dass das Gift der neuen Ideologie bis in die eigene Gemeinde reicht. Ein Gedanke Johannes` ist auch heute wieder aktuell:

    „...Man konnte doch sein Land lieben und dennoch oder gerade deswegen gastfreundlich sein...“

    Nach der Bombardierung Lübecks und der Wende im Krieg wird es für die vier Männer lebensgefährlich. Sie werden zeitgleich verhaftet. Der Prozess ist eine Farce. Letzterer ist zwar nicht Thema des Buches, wird aber durch den Aussagen der Rechtsanwälte und die Gedanken der Inhaftierten mehrmals angesprochen. Sehr behutsam gibt die Autorin die letzten Stunden wieder. Es ist eine Zeit der Hoffnung, aber auch der Angst, nicht der Angst vor dem Tod, denn mit dem Leben hier auf Erden haben sie abgeschlossen, aber der Angst vor dem Moment des Sterbens.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Autorin hat damit vier Männern ein Denkmal gesetzt, die bereit waren zu ihrem Glauben und ihrer Menschlichkeit auch in finsterer Zeit zu stehen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ikatzhorse2005, 16.12.2018

    Frei wie die Vögel ein Roman aus Kriegszeiten gegen das Vergessen von Ann-Helena Schlüter, verlegt vom SCM Verlag
    Vier Geistliche aus Lübeck werden am 10. November 1943 um 18.00 Uhr auf Hitlers Befehl hingerichtet. Ihr offenes Aufbegehren gegen die Verbrechen des Nazi-Regimes kostet sie letztendlich ihren Kopf.
    Die 288 Seiten lesen sich flüssig. Die 22 Kapitel sind mit passenden Überschriften und Zitaten sowie Gedanken in kurzen Zweizeilern versehen. Dem Vorwort und Prolog schliessen sich kurze Biographien mit Fotos der vier Märtyrer an. Ein Epilog und Dank umrahmen die Geschichte. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und sehr ergreifend. Tief erschüttern mich die jeweiligen Begebenheiten und zeitlichen Einblicke in das Leben dieser intelligenten Männer. Intelligenz, Bildung und Menschlichkeit hinterfragt! Der Glaube ist nicht konform, kann es in dieser Zeit auch gar nicht sein mit den perfiden Ansichten des Kriegs-Regimes. Dies wird allen vier Männerrn zum Verhängnis und/oder erlöst sie letztendlich. Jedes Abweichen von der Norm und vom Verlangten konnte als Vorwand für Straftaten genutzt werden. Diese Geschichte gibt tiefe Einblicke in das Verhalten und Denken aller Gefolgsleute Hitlers. Mich erschüttert dieses Vorgehen der Nationalsozialisten. Der Glaube mit solch einer festen Überzeugung, diese menschenverachtenden und unwürdigen Dinge wären richtig, ist mir unbegreiflich. 
    Die Positionierung der richtigen Person am richtigen Platz zeigt das Aufgehen Hitlers Strategie (z.B der Standpunkt der evangl. Kirche). Erschreckend und sehr anschaulich schildert die Autorin die Gegensätze dieser Zeit, das Leid der Bevölkerung und der nichtgewollten Gruppen. Neben den Juden wurden noch viele andere Bevölkerungsgruppen und Stände verfolgt und denunziert. Dies trifft die Autorin mit ihren einfühlsamen und bildhaften Worten bis ins Detail. Die Zeilen von Frau Schlüter gehen tief ins Herz und sind wahrlich keine leichte Kost! Man weiss, worauf die Geschichte am Ende hinaus läuft und doch entsteht während des Lesens Hoffnung! Die Gedanken in Gefangenschaft sind sehr düster und liegen schwer auf der Geschichte. Im Gegenzug dazu bringt die Arbeit und der Einsatz der Geistlichen Lichtblicke ins Dunkel. Die herannahende Bedrohung ist greifbar, weil alle vier Hauptprotagonisten ihren Weg gewählt haben und insgeheim wissen, dass es für sie persönlich nicht gut enden wird. Sie hoffen auf Gerechtigkeit und das sich die Augen der Bevölkerung öffnen. Doch ihren Bemühungen steht ein riesiges Geflecht aus Macht, Intrigen, Hass und Verblendung gegenüber, gerade weil diese gläubigen Menschen so herzlich dargestellt werden.
    Das traurige, unausweichliche Ende hat mich bewegt, wie die ganze Geschichte. FrauSchlüter hat hier ein ausgezeichnetes Zeitzeugnis zu Papier gebracht, welches unbedingt gelesen werden sollte. Fiktion und Wirklichkeit verschwimmen zu einem grossen Gemälde. Schwieriger Stoff, doch der sehr gut erzählende Ton gibt dem Buch Lebendigkeit und lassen die Charaktere sehr nahe an den Leser heran. Unbedingt empfehlenswert!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
0 Gebrauchte Artikel zu „Frei wie die Vögel“
Zustand Preis Porto Zahlung Verkäufer Rating