Finanzspekulationen mit Grundnahrungsmitteln: Agrarrohstoffe als Anlageklasse im Kontext ökonomischer, sozialer, ökologischer sowie ethischer Aspekte
An den Finanzplätzen dieser Welt boomt der Handel mit Agrarrohstoffen. Immer vielfältiger und intensiver wird mit Weizen, Mais und Co. in Form von Futures und Fonds versucht, an Preisänderungen zu partizipieren. Auch der einfache Laie hat heutzutage die...
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Produktinformationen zu „Finanzspekulationen mit Grundnahrungsmitteln: Agrarrohstoffe als Anlageklasse im Kontext ökonomischer, sozialer, ökologischer sowie ethischer Aspekte “
Klappentext zu „Finanzspekulationen mit Grundnahrungsmitteln: Agrarrohstoffe als Anlageklasse im Kontext ökonomischer, sozialer, ökologischer sowie ethischer Aspekte “
An den Finanzplätzen dieser Welt boomt der Handel mit Agrarrohstoffen. Immer vielfältiger und intensiver wird mit Weizen, Mais und Co. in Form von Futures und Fonds versucht, an Preisänderungen zu partizipieren. Auch der einfache Laie hat heutzutage die Möglichkeit, ohne Basiswissen in Rohstofffonds zu investieren. Gleichzeitig sorgen steigende Lebensmittelpreise für grosse Probleme in den ärmeren Ländern dieser Welt. Da die Menschen in den sogenannten Entwicklungsländern ca. 80 % ihres Einkommens für Nahrungsmittel ausgeben, sind die Folgen steigender Preise für Agrarrohstoffe für diese umso schlimmer. Während die Finanzwelt also bei steigenden Preisen jubiliert, können sich gleichzeitig andere Menschen nicht mehr ausreichend ernähren.Doch wo liegt der Zusammenhang zwischen den steigenden Anlagevolumen an den Rohstoffbörsen und den steigenden Lebensmittelpreisen? Haben Spekulanten die Preisentwicklung beeinflusst und somit die Hungersnöte verschärft? In dieser Studie sollen die Ursachen für die drastischen Preissteigerungen der vergangenen Jahre identifiziert werden und auf ihre Folgen eingegangen werden. Ebenfalls wird die Rolle der Spekulationsaktivitäten in diesem Zusammenhang erläutert.
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Textprobe:Kapitel 2.1, Historische Entwicklung:
Nachfolgend soll ein kurzer Überblick die Anfänge und die historische Entwicklung der Warenterminbörse geschaffen werden.
Der organisierte Handel mit Rohstoffen fand schon in der Frühzeit der Antike statt. Überlieferungen zufolge, fanden bereits ca. 1200 v. Chr. in China, Arabien und Indien organisierte Rohstoffmessen statt, auf denen auch Termingeschäfte abgeschlossen wurden. Im Mittelalter entstanden in Europa Handelsmessen, auf denen zunächst nur reine Kassageschäfte abgewickelt wurden. Mit der Zeit gewannen jedoch Warentermingeschäfte immer mehr an Bedeutung und es wurden immer häufiger Verträge auf spätere Lieferung abgeschlossen. Man kann diese mittelalterlichen Handelsplätze deshalb als Vorläufer der heutigen Warenterminbörsen bezeichnen.
Der zunehmende weltweite Handel, begünstigt durch den Ausbau der Seefahrt in den folgenden Jahrhunderten, führte zu einem immer stärkeren Austausch von Waren und Rohstoffe. So entstanden in Antwerpen im Jahre 1531 und in Amsterdam im Jahre 1608 die ersten Börsenplätze, an denen auch Getreide gehandelt wurde. Die erste Börse für Warentermingeschäfte wurde am 23. Januar 1571 in London eröffnet. Bereits um 1600 wurden in Holland Optionen gehandelt, mit denen man von eventuellen Preissteigerungen profitieren konnte. Der Käufer einer Option erwarb sich z.B. das Recht auf zehn Pfund Pfeffer und zahlte dafür dem Optionskäufer eine bestimmte Prämie, die auch die Kosten des Optionsverkäufers sowie einen Gewinnzuschlag beinhaltete. Mit erfolgreicher Lieferung konnte der Optionskäufer dann von einer eventuellen Preissteigerung profitieren und die zehn Pfund Pfeffer zu einem höheren Preis veräussern.
Er trug allerdings auch das Risiko, dass das Schiff untergeht, Opfer eines Überfalls wurde oder der Preis für Pfeffer zwischenzeitlich gesunken ist.
Zu einem Börsenkrach infolge der Zunahme von Optionsgeschäften und der damit verbundenen Aussicht auf Gewinne kam es im 17. Jahrhundert
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während der sogenannten Tulpenzwiebelspekulation (ca. 1625 - 1640).
Tulpen galten damals als eine Art Statussymbol, auf das keiner verzichten wollte, der sich diese Pflanze leisten konnte. Die Nachfrage nach Tulpenzwiebeln stieg aufgrund des begrenzten Angebots sehr stark an. Besonders für seltene Sorten wurden unglaubliche Preise gezahlt. So lag der Preis für eine einzige Zwiebel der Sorte Semper augustus im Jahre 1636 bei umgerechnet 33.000 Dollar.
Immer mehr Privatspekulanten wollten von dieser Preisentwicklung profitieren und investierten in Tulpenzwiebeloptionen, die auf den holländischen Börsen gehandelt wurden. Händler, die Zwiebeln gekauft und sich vertraglich schon zur Lieferung dieser verpflichtet hatten, kauften zusätzlich Optionen, um sich im Falle der zu späten Lieferung oder dem Ausfall der Lieferung abzusichern und ihre Lieferverpflichtungen durch die Option erfüllen zu können. Die Preise stiegen und standen in keiner Relation mehr zum wirtschaftlichen Wert der Optionen. Im Jahre 1636 platzte die Spekulationsblase, die Preise fielen sehr stark, und viele Spekulanten verloren ihr Vermögen. Im Verlauf dieser Spekulationswelle war es erstmals zu einer Standardisierung der Optionsverträge gekommen, da sich bestimmte Grössenordnungen und Haupttermine herausbildeten.
Auch in den USA entstanden wie in Europa Rohstoffmärkte, auf denen ebenfalls zunächst nur Kassageschäfte getätigt wurden. Damals wurden riesige Flächen für den Anbau von Weizen erschlossen.
Dies führte dazu, dass das Angebot zu Erntezeiten die Nachfrage weit überstieg. Die Folgen waren starke Preiseinbrüche und viele Bauern konnte ihre Ernte, wenn überhaupt, nur zu schlechten Preisen absetzen.
Einige Monate später war das Angebot dann zu gering, um die Nachfrage zu befriedigen und die Preise stiegen stark an. Zur Lösung dieses Problems wurde das forward contracting eingeführt.
Dadurch sollte es den Bauern ermöglicht werden die r
Tulpen galten damals als eine Art Statussymbol, auf das keiner verzichten wollte, der sich diese Pflanze leisten konnte. Die Nachfrage nach Tulpenzwiebeln stieg aufgrund des begrenzten Angebots sehr stark an. Besonders für seltene Sorten wurden unglaubliche Preise gezahlt. So lag der Preis für eine einzige Zwiebel der Sorte Semper augustus im Jahre 1636 bei umgerechnet 33.000 Dollar.
Immer mehr Privatspekulanten wollten von dieser Preisentwicklung profitieren und investierten in Tulpenzwiebeloptionen, die auf den holländischen Börsen gehandelt wurden. Händler, die Zwiebeln gekauft und sich vertraglich schon zur Lieferung dieser verpflichtet hatten, kauften zusätzlich Optionen, um sich im Falle der zu späten Lieferung oder dem Ausfall der Lieferung abzusichern und ihre Lieferverpflichtungen durch die Option erfüllen zu können. Die Preise stiegen und standen in keiner Relation mehr zum wirtschaftlichen Wert der Optionen. Im Jahre 1636 platzte die Spekulationsblase, die Preise fielen sehr stark, und viele Spekulanten verloren ihr Vermögen. Im Verlauf dieser Spekulationswelle war es erstmals zu einer Standardisierung der Optionsverträge gekommen, da sich bestimmte Grössenordnungen und Haupttermine herausbildeten.
Auch in den USA entstanden wie in Europa Rohstoffmärkte, auf denen ebenfalls zunächst nur Kassageschäfte getätigt wurden. Damals wurden riesige Flächen für den Anbau von Weizen erschlossen.
Dies führte dazu, dass das Angebot zu Erntezeiten die Nachfrage weit überstieg. Die Folgen waren starke Preiseinbrüche und viele Bauern konnte ihre Ernte, wenn überhaupt, nur zu schlechten Preisen absetzen.
Einige Monate später war das Angebot dann zu gering, um die Nachfrage zu befriedigen und die Preise stiegen stark an. Zur Lösung dieses Problems wurde das forward contracting eingeführt.
Dadurch sollte es den Bauern ermöglicht werden die r
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Bibliographische Angaben
- Autor: Nils Wadenpohl
- 2014, Erstauflage, 84 Seiten, 25 Abbildungen, Masse: 22,1 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Diplomica
- ISBN-10: 3958505678
- ISBN-13: 9783958505674
- Erscheinungsdatum: 24.09.2014
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