Familie Steinkauz

Anne Möller, 1970 in Freiburg i. B. geboren, machte nach dem Abitur erst eine Ausbildung zur Druckvorlagenherstellerin, nach zwei Jahren Berufstätigkeit studierte sie Illustration an der Fachhochschule Hamburg, Fachbereich Gestaltung. Seit ihrem Diplomabschluss 1998 ist Anne Möller als freischaffende Illustratorin tätig. Für ihr Bilderbuch Nester bauen, Höhlen knabbern wurde sie 2005 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis für das beste Sachbuch ausgezeichnet.

Dieses Sachbilderbuch erzählt die Geschichte vom jungen Steinkauz, der hinaus in die Welt fliegt und sich ein eigenes Nest suchen muss. Auch Kinder, die von dieser Tiergattung noch nichts gehört haben, sind sofort interessiert an seinem Schicksal. Sie würden ihm gerne helfen, eine passende Behausung in der richtigen Umgebung zu finden. Denn das ist die Voraussetzung dafür, dass er eine Familie gründen und damit seinen Beitrag zum Überleben seiner vom Aussterben bedrohten Gattung leisten kann. Wir Menschen können ihn unterstützen, aber dazu müssen wir wissen, was er zum Überleben braucht. In diesem Buch mit einfachen Texten und informativen Bildern kann man alles erfahren, was dazu wichtig ist. Die Reviersuche des Kauzes wirft viele Fragen auf: Wo wird er wohnen und jagen? Was frisst er, und wie wird er durch den Winter kommen? Spätestens im Frühjahr muss er seine Baumhöhle gefunden haben, für sich und seine zukünftige Steinkauzfrau. Sie wird darin ihre Eier legen und in ihrem Schutz ausbrüten. Die ausgeschlüpften Küken lernen dann in ihrer Kinderstube von ihren Eltern alles, was sie brauchen, um eines Tages fliegen und selber jagen zu können und um im Herbst wiederum allein in die Welt hinauszuziehen. In einer beigefügten Begleitbroschüre gibt es alle möglichen Spielvorschläge, um z.B. Steinkauzmasken oder einen Steinkauz als Kuscheltier zu gestalten. Es gibt ein Kauzhörspiel und ein Kauzaugenspiel und natürlich ein schönes Lied. Dieses in der Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern entstandene Bilderbuch ist für Vor- und Grundschulkinder gut geeignet. Es fördert die Freude daran, die Natur kennen zu lernen und retten zu wollen. Die Leser wissen dann, dass man gar nicht so aktiv werden muss, sondern die Hauptaufgabe darin besteht zu schützen, indem man die natürlichen Lebensbedingungen dieser schönen Tiere nicht noch weiter reduziert und beeinträchtigt. Gabriele Hoffmann (Leanders Leseladen, Heidelberg)